Teil 40

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Wie erstarrt stand ich in einer kleinen Gasse und sah meine große Liebe an. Bitte lass das kein Traum sein und wenn doch, dann lass mich nicht aufwachen. Kurz vor einem Zusammenbruch ging ich einen Schritt auf ihn zu, aber er wich einen Schritt aus.

"Lee..." bat ich, wobei meine Stimme ein einziger Nevernbündel war.

"Mel?!" riefen mich plötzlich mehrere Stimmen. Aus reinem Reflex drehte ich mich um, aber dann wieder zurück zu Lee, doch er war weg. Verzweifelt raufte ich mir meine Haare zusammen und versuchte wegen des erneuten Verlustes nicht zu weinen. 

"Mel, was machst du denn hier?" fragte Oliver besorgt und kam dann mit allen, einschließlich James, Holden, Leslie etc. zu mir.

Mitfühlend legte Leslie ihre Hand auf meinen Arm, aber auf einmal war jede Berührung unerträglich. Ohne ein weiteres Wort an sie ging ich wieder rein und sah mich um. In meinem Kopf begann es zu rattern. Irgendwas stimmt nicht. Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Wieder begann ich mich umzusehen. Auf einmal war es als würden tausende Puzzleteile vor mir liegen, aber ich sehe nicht wie sie zusammengehören. Mein Kopf begann zu hämmern. Mein Blick blieb am Schild hängen, als ich einen Kellner vom Nachbartisch hörte: "Zwei Andre de Montbard's für zwei wundervolle Damen."

Andre de Montbard, ein Großmeister der Tempelritter. Mein Kopf begann sich zu drehen, während die Luft hier immer stickiger wird. Ich muss hier raus! Mit schnellen Schritten lief ich raus und wollte ein Taxi rufen, als mir wieder einfiel, dass mein Handy zuhause an der Ladestation hängt. 

"Mel, würdest du uns bitte sagen was los ist?" bat Han verwirrt und sichtlich besorgt.

"Oder lass uns nachhause fahren, im Regen holst du dir noch eine Erkältung!" sagte Adi und ich sah in den Himmel. 

In meinem Kopf ratterte es so laut, dass ich gar nicht bemerkt hatte wie es anfing zu regnen. Werd ich verrückt? Erst sehe ich Lee und dann lauter Templerzeichen? Oder Runen die auf das Artefakt deuteten, an dass ich arbeitete. Auf einmal begann ein Handy laut zu klingeln. Ich ignorierte es, bis James mich umdrehte und mir sein Handy reichte: "Ist für dich!" sagte er.

Vertieft in meinen Gedanken nahm ich es ohne Widerspruch an: "Ja?" 

"Ms. Jameson, endlich erreiche ich sie. Sie müssen umgehend in die Universität kommen. Jemand ist hier eingebrochen und hat das Artefakt beschädigt!" platzte der Dekan sofort.

Ich raufte mir erneut die Haare: "Ja, ich komme! Ich bin in-" plötzlich hielt ich inne, nicht nur in meinen Worten, sondern auch meiner Position. Ich sah zu Oliver und dann zu Adi, Han und John. "Woher haben sie die Nummer meines Bruders?" 

"Sie haben sie mir als eventuellen Notfallkontakt gegeben." sagte der Dekan.

"Nein, habe ich nicht." widersprach ich. Ich gebe meinen Bruder nie als Notfallkontakt ein.

"Dann war das wohl ihr Großvater." meinte er.

"Mein Großvater kann sich gerade so an unsere Festnetznummer erinnern!" wies ich seine Argumentation zurück, woraufhin ein düsteres Knurren von ihm zu hören war.

"Sie halten sich mit solch Kleinigkeiten auf, während in die Universität eingebrochen wurde und das Artefakt beschädigt wurde? Alexander ist schon am durchdrehen deswegen, wollen sie wirklich ihren Forschungspartner alleine lassen?" fauchte mich der Dekan aus heiterem Himmel an.

Ich stutzte und wich zurück, obwohl er nicht einmal wirklich hier war: "Alexander?" wiederholte ich verwirrt.

"Ja! Alexander, Alexander Matthews, ihr Forschungspartner!" 

"Ich glaube sie meinen Jonathan." erinnerte ich ihn dämmernd. 

Ein lautes Zischen war von der anderen Leitung zu hören und auf einmal wurde mir wirklich mulmig zu Mute.

Gebrochenes HerzWhere stories live. Discover now