Teil 24

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Man sagt immer; lass los , Du solltest nicht in der Vergangenheit leben und die Toten kommen nicht wieder, aber niemand sagt einem wie man loslassen soll. Niemand sagt einem wie man abschließt, wie man aufhört zu weinen, wie man jemanden nicht mehr vermisst, wie der Schmerz in der Brust aufhört, nur das man es tun soll. Jeder weiß es besser und jeder hat eine andere Meinung, aber keine von ihnen hilft einem wirklich, denn letzlich steht man wieder am Anfang und das meist alleine. 


Die Nacht über hab ich kaum geschlafen. Immer zu wurde ich von Erinnerungen heimgesucht und hab mich letztendlich in den Schlaf geheult.
Es war zwar nun Wochenende, aber schon gegen acht Uhr am Morgen rief Adi mich an und lud mich zum Frühstück ein. Ich hatte ihre Eltern schon lange nicht mehr gesehen, ich hatte sie vermisst, also sagte ich zu, warf mich aus dem Bett und zog mich an.

„Alisson! Wie schön dich endlich wiederzusehen!" begrüßte mich Adi's Mutter herzlich und umarmte mich doll „Ich hab dich vermisst, liebes!" seufzte sie zufrieden und nahm dann mein Gesicht in ihre Hände „Gehts dir gut?"

Ich lächelte sie tapfer an: „Den Umständen entsprechend." antwortete ich, wofür ich gleich wieder eine Umarmung bekam.

„Dann komm erst einmal rein. Henry, sieh mal wer endlich da ist!" rief sie ihren Mann.

Einen Augenblick später tauchte ein hochgewachsener, braunhaariger, Brille tragender und lächelnder Mann auf.
Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn, was er hingebungsvoll erwiderte.

„Wird auch mal Zeit!" sagte er und schob seine Brille, die etwas nach unten gerutscht war wieder nach oben. 

Ich begann leise zu lachen und folgte Maria und Henry in die große Wohnküche. Teilweise standen hier noch Umzugkartons in der Ecke, aber ansonsten sah alles so aus, als würden sie hier schon Jahre wohnen. Auf der Fensterbank standen ein paar Bilderrahmen mit Bildern von ihnen als Familie, eines von Oliver und Adi... ich stockte als ich das dritte Bild zwischen zwei Orchiden sah. Es war eines von uns allen zusammen. Maria, Henry, Oliver, Adi, Lee und ich! Nicht einmal meine Eltern hatten ein Foto mit mir im Haus stehen. 

Ich konnte mich sogar an diesen Tag erinnern. Es war Silvester vor etwa, puh, drei Jahren? Oliver, Adi und Lee haben mir umständlich geholfen mich aus dem Haus zu schleichen, damit ich zu ihrer Party gehen konnte.

*Flashback!* 

Mit klopfendem Herzen ging ich in meinem Bademantel im Zimmer auf und ab. Ich wartete schon eine halbe Stunde darauf, dass Adi mich anruft. Meine Hände waren schwitzig und ich schwöre, ich höre alle paar Sekunden meinen Bruder hierherumstolzieren. 

Vor dem Spiegel sah ich mich noch einmal an. Ich trug ein dunkelblaues blaues, kurzes Kleid, eine Strumpfhose und darüber noch eine Jeans, weil ich aus dem Fenster klettern muss, aber trotzdem hatte ich ein paar schwarze High Heels in der Hand. 

"Kommt schon, kommt schon..." murmelte ich nervös vor mich her. Was dauert da so lange?

Meine Eltern sind weg, weil mein Bruder eine Party hier schmeißen wollte. Ich musste weg sein bevor alle hier sind. Ich kann nicht raus, wenn alle hier sind und mich bei meinem Bruder verpfeifen. Seine Party fängt um 8 an und es ist schon... ich sah auf die Uhr, viertel vor acht. 
Dann klingelte endlich mein Handy. Das war das Zeichen, dass Oliver gleich an der Haustür klingeln würde und Lee und Adi am Fenster auf mich warten würden. Oliver klingelte und jemand warf ein Stein an mein Fenster. Sofort lief ich darauf zu und öffnete es. Lee und Adi sahen zu mir auf, wobei Adi nervös sich umschaute und Lee einfach nur begeistert grinste. Dieser Verrückte... er hatte immer die irrsinnigsten Pläne.

Gebrochenes HerzWhere stories live. Discover now