Harrys POV
Ich glaubte nicht was gerade in diesen wenigen Minuten passiert war. Beruhigend strich ich über Louis‘ Rücken. Er war komplett fertig mit der Welt. Seine Ellenbogen waren auf seine Knie gestützt und er sah stur nach vorn. Ich war traurig und gleichzeitig glücklich. Außerdem machten sich Schuldgefühle in mir breit.
Als ich wach wurde hatte ich nur ein Schluchzen gehört. Louis war nicht mehr neben mir. Sofort sprang ich aus dem Bett.
„Lou?“, rief ich einmal laut durch sein Haus. Es kam keine Reaktion. Wieder hörte ich nur dieses Schluchzen. Es kam aus dem Wohnzimmer.
Im Wohnzimmer fand ich dann auch Louis vor. Doch er war nicht allein. Neben ihm saß Eleanor. Sie war diejenige die wie eine Verrückte weinte. Louis saß nur wie versteinert neben ihr auf der Couch.
Mit ihren verweinten, roten Augen sah sie mich an. Verwirrt versuchte ich die Situation zu begreifen. War irgendetwas mit dem Kind oder Eleanor?
Nach einem Moment setzte ich mich neben Louis. Er schien mich zu ignorieren. Liebevoll legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel, doch er reagierte trotzdem nicht.
„Will mich irgendwer aufklären?“, fragte ich verwirrt.
Eleanor versuchte sich zu sammeln.
„Harry, es tut mir so leid.“, sagte sie ernst. Dabei wimmerte sie leise. Fragend sah ich sie an.
„Ich, nun ja, zwischen mir und Louis – da –“ Sie stoppte und wischte sich die Tränen vom Gesicht. Louis zeigte weiterhin keine Reaktion.
„Der Abend, wo Louis und ich etwas unternommen haben, da, wo wir im Club waren.“
Eleanor wartete bis ich nickte.
„Da.. da war nichts zwischen uns! Also, ich – ach man, Harry! Es tut mir so leid, ich weiß nicht was ich mir dabei gedacht habe! Louis hat dich nicht betrogen! Ich hab die Situation stumpf ausgenutzt.“
Mit großen Augen sah ich sie an. Ich konnte es nicht fassen. Sie schluchzte einmal laut. „Ich war nur so verliebt.“, sagte sie leiser.
Ich konnte meinen Blick nicht von ihr nehmen. Sie sah so fertig aus. Jetzt verstand ich Louis. Er musste sie hassen.
„Ich bin also gar nicht schwanger.“, versuchte sie mit ruhiger Stimme zu sagen. „Es ist – ach ich weiß nicht – ich weiß wirklich nicht was ich mir dabei gedacht habe. Es tut mir so unendlich leid, bitte verzeiht mir."
In diesem Moment machte sich eine Traurigkeit, aber gleichzeitig eine noch größere Freude in mir breit. Louis und ich würden zwar kein Kind adoptieren, aber dafür hatte Louis mich nie betrogen.
Ich brauchte eine kurze Zeit bis ich das alles realisieren konnte. Unsicher sah ich zu Louis. Immer noch sah er ins Nichts. Seine Augen waren leicht wässrig, aber er weinte nicht.
„Eleanor.“, räusperte ich mich irgendwann. Louis würde nichts mehr zu ihr sagen. „Danke. Also, das du es zumindest gesagt hast. Ich denke, ich muss erst mal in Ruhe mit Louis reden. Im Moment können wir alle nicht viel tun.“
Eleanor nickte nur stumm. Sie sah noch kurz zu Lou, dann entschied sie zu gehen. Sie wusste ja wo die Tür war.
Ich kniete mich vor Louis auf den Boden, sodass wir ungefähr auf einer Höhe waren. Er hatte sein Gesicht in seine Hände gestützt. Gezwungenermaßen musste er mich jetzt ansehen.
Er blinzelte ein paar Mal und ihm rollte tatsächlich eine Träne seine Wangen hinunter. Schnell wischte ich sie ihm weg.
„Möchtest du reden, Boo?“, fragte ich leise und vorsichtig.
Louis lachte sarkastisch. Dabei richtete er sich etwas auf. „Wo soll ich anfangen, hm?“, fragte er. Er klang sehr verzweifelt.
Langsam fuhr Louis mit seiner Hand sein Gesicht entlang. „Wie konnte sie mich nur so anlügen?“, fragte er unerwartet ruhig.
Ich schüttelte nur den Kopf. Das wusste ich selber nicht.
„Ich meine, ich habe jetzt fast zwei Monate gedacht, dass ich Vater werde! Ich dachte ich hätte dich unbewusste betrogen, ich dachte –“
Er seufzte, versuchte sich aber gleichzeitig zusammenzureißen. Schnell schloss ich meine Arme um ihn und hielt ihn ganz fest.
„Ich dachte, ich werde Vater, Harry. Und jetzt werde ich es doch nicht.“, murmelte er gegen meine Schulter.
„Findest du das schlimm?“, fragte ich ihn leise.
Ich spürte wie er langsam seinen Kopf schüttelte. „Ich finde es nur schlimm, dass sie mich in dem Glauben gelassen hat! Das Ultraschallbild – es war alles fake! Als ich morgens bei ihr aufgewacht bin – sie hat gesagt, wir haben miteinander geschlafen – aber das hat sie sich alles ausgedacht!“
Louis drückte seine Arme noch ein bisschen stärker um mich. „Ich habe gedacht, ich habe dich betrogen, aber sie hat mich angelogen! Sie hat mich eiskalt ausgenutzt!“
„Sie war verliebt.“, meinte ich unsicher und versuchte Louis damit etwas zu beruhigen. Natürlich war es alles andere als richtig, was Eleanor getan hatte. Aber ich wollte nur, dass er aufhörte zu weinen.
Für einige Zeit saßen wir noch da, hielten uns in den Armen. Louis war wirklich enttäuscht von Eleanor. Er sagte, er wolle nichts mehr mit ihr zu tun haben. Ich dachte mir, dass das schwer werden würde, wegen dem Management, aber das sagte ich Louis vorerst nicht.
Louis und ich würden kein Kind adoptieren. Zumindest erst mal nicht. Früher oder später sorge ich schon dafür, dass es Nachwuchs von Louis und mir gibt.
Natürlich kamen unsere Familien heute noch zum Kuchen. Zum Glück hatten wir ihnen noch nichts von alldem Adoptionsthema gesagt. Stattdessen sagten wir einfach, dass wir vor der Tour noch einmal alle bei uns haben wollten.
„Harry?“, meinte Louis weinerlich. Er löste sich ein kleines bisschen von mir, sodass er mich ansehen konnte.
„Ja?“
„Ich werde dir nie wieder so was antun. Du musst so viel durchmachen wegen mir. Jetzt wird alles besser, okay?“
Ich nickte nur leicht lächelnd und gab ihm einen gefühlvollen Kuss.
hoffe das Kapitel gefällt euch :) sorry, hatte in den letzten Tagen etwas Stress, deswegen kamen keine Kapitel ..
danke für die vielen votes, kommentare & views ! wow danke wirklich, ihr wisst gar nicht wie viel mir das bedeutet *-*