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By hazel-weasley

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Elf Jahre lang hat sich Emilia alleine durch ihr Leben geschlagen. Elf Jahre wusste sie nichts von ihren Wurz... More

lost and found
meet the characters
BOOK ONE
P R O L O G
1 | Ein Brief, der alles verรคndert.
2 | Eine StraรŸe voller Magie.
3 | Der Zauberstab sucht sich die Hexe.
4 | Gleis 9-3 wie bitte?
5 | Das Schloss Hogwarts
6 | Sommerferien
7 | Quidditch
8 | Ein Paket von Niemandem.
9 | Slytherins, Kleider und Klein-Freddie
10 | Dementoren und andere atemberaubende Gestalten
11 | Den Kopf verdreht.
12 | Ein reinstes Chaos.
13 | Erste Dates.
14 | Zum Geburtstag viel ... Glรผck?
15 | Antworten und noch mehr Fragen.
16 | Fred kรผsst wahrscheinlich gerade Angelina.
17 | Rudolphus Rasputin Shloowin.
18 | Aus dem Nichts.
19 | Neue Bรผndnisse.
20 | Raus aus meinem Kopf.
21 | Schlammschlacht.
22 | Fรผnf Monate spรคter.
23 | Ein Problem weniger.
24 | Dad and Doubt.
25 | Neuanfang.
BOOK TWO
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
BOOK THREE
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
DANKE. - UPDATE!!!! #43!!!
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
BOOK FOUR
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 98
Kapitel 99
BOOK FIVE
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119
Kapitel 120
BOOK SIX
Kapitel 121
Kapitel 122
Kapitel 123
Kapitel 124
Kapitel 125
Kapitel 126
Kapitel 127
Kapitel 128
Kapitel 129
Kapitel 130
FINITE
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Kapitel 97

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By hazel-weasley


Kapitel 97

10. Juni 1997

„Du bist im Tagespropheten!", ruft Fred und wedelt mit der Zeitung in meine Richtung. „Was bin ich?" Ich laufe um den Küchentresen herum und stütze mich von hinten auf die Rückenlehne der Couch, auf der Fred im Schneidersitz sitzt. Ich lese über seine Schulter hinweg mit, als er den Artikel laut beginnt vorzulesen: „Hogwarts: Junge Hexen und Zauberer feiern Abschluss.
In der vergangenen Woche verabschiedeten die Hauslehrer ihre 63 Absolventen von der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Nun beginnt für unsere jungen Mitmenschen ein neuer Lebensabschnitt. Ihren Abschied von der Schule feierten sie am letzten Freitag in der Großen Halle des Schlosses. Es gab tatsächlich Grund zu feiern, denn alle Schüler der Abschlussklasse erreichten erfolgreich ihren UTZ und erhielten von den Schulsprechern ihr Abschlusszeugnis überreicht. Vor der Zeugnisausgabe begeisterte die Schulsprecherin Emilia Lupin, Gryffindor und Tochter des ehemaligen Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Remus Lupin, mit einer emotionalen und kritikreichen Rede über die vergangenen Schuljahre. Während Lupin nun den Weg der Heilerin im Sankt Mungos Hospital einschlagen möchte, wählte ihr Schulsprecher-Kollege Jasper Yates den abenteuerlichen Weg, auf Reisen Tierwesen zu erforschen." Fred holt Luft und überfliegt den Rest des Artikels. „Mhhh... Prüfungen, Feier... Bla Bla... Die Redaktion wünscht allen Absolventen für ihre Zukunft nur das Beste." Fred hält die Zeitung ein wenig höher, sodass ich das Bild, welches dem Artikel beigefügt ist, genauer betrachten kann. „Du bist... großartig getroffen.", schnaubt Fred und muss ein Lachen unterdrücken. Es ist eine Aufnahme von meiner Rede: Ich hebe den Finger anklagend in die Luft, Jasper nickt neben mir fleißig und Professor Dumbledore sieht hinter mir aus, als wäre er gerade mit seinen Gedanken ganz wo anders unterwegs. „Ich sehe schrecklich aus.", mustere ich meine Gesichtszüge, die auf dem Papier irgendwie zerknautscht aussehen. Ich weiß nicht, was ich in diesem Moment gerade gesagt habe, aber es schmeichelt meinem Ausdruck nicht. „Meine Liebe, das ist dein Gesicht." Ich keuche, muss jedoch grinsen. „Jetzt werd mal nicht frech!" – „Ich finde du siehst einfach nur ernst aus. Das steht dir nicht." Ich gluckse und schüttle den Kopf. „Meine Freundin: Schulsprecherin und Moralapostel. Wenn das die Runde macht... du gefährdest meinen Ruf.", kommentiert Fred das Bild und ich lache auf. „Das ist ja jetzt gottseidank vorbei und du hast wieder freie Bahn, mich so zu verkorksen wie du willst.", entgegne ich ihm und gebe ihm kopfüber einen schnellen Kuss.

Ich greife nach der Zeitung in Freds Händen und will sie ihm entreißen, doch er ist schneller. „Bitte, ich muss sie verbrennen.", lache ich, doch Fred steht auf und hält sie so weit nach oben, dass sie aus meiner Reichweite ist. „Vergiss es." Ich hüpfe auf die Couch und strecke mich lachend nach der Zeitung aus. Fred hat keinerlei Mühe, mich abzuwehren – gegen seine Größe habe ich einfach keine Chance. „Ich dachte das soll nicht die Runde machen.", lache ich und versuche, Freds Arm zu mir herunter zu ziehen – vergebens. „Ich habe es mir anders überlegt. Das ist ein großartiges Gegenbeispiel für unsere Kinder, was aus ihnen wird, wenn sie auf die falsche Bahn geraten." Ich halte einen Moment inne, um zu lachen. „Nicht mal die Sponsoren der Feier haben sie erwähnt. Eine Frechheit ist das. Das wäre ein tolles Beispiel dafür gewesen, wie man es richtig macht." Ich schüttle den Kopf, als Fred über beide Ohren grinst.

„Was treibt ihr beiden da?" Fred und ich drehen uns gleichzeitig zu George um, der gerade ins Wohnzimmer gelaufen kommt. „Wie schön, dass du fragst!", singt Fred und versucht mir seinen Arm zu entziehen, um George den Zeitungsartikel entgegenzustrecken. „Neeeiiiin", mache ich und klammere mich an den Arm meines Freundes, als würde mein Leben davon abhängen. Doch die Zwillinge lachen bloß und George streckt sich mit einer Leichtigkeit nach dem Stück Papier aus, um es seinem Bruder abzunehmen. „Jetzt ist unsere Emilia auch noch in der Zeitung! Wie wunderbar.", lacht er und überfliegt den Artikel. „Wenn das Mum sieht! Die wird aus dem Häuschen sein." – „Wir sollten es ihr zuschicken." – „Bestimmt hat sie es schon gesehen. Ist etwa noch keine Eule von ihr da?" George schaut sich im Wohnzimmer um, als würde er erwarten, dass die Eule der Weasleys jeden Moment hereingeflogen kommt. „Wir können ja gleich noch schnell bei Mum und Dad vorbeischauen und Mum darauf hinweisen." Die Zwillinge lachen und ich seufze laut. „Warum hab ich mich nochmal darauf eingelassen, mit euch zusammenzuwohnen?", erkundige ich mich und lasse mich auf das Sofa fallen. „Weil du uns mehr liebst als dass du uns hasst.", antwortet Fred mir und ich muss grinsen. „Leider ja." Er lehnt sich zu mir herunter und gibt mir einen Kuss. „Genug geknutscht.", unterbricht George uns und wir schauen zu ihm auf. „Ich habe einen unersättlichen Durst, der gestillt werden möchte.", grinst er und greift nach seiner Jacke, die über der Sofalehne hängt. „Also, können wir los?" – „Durst also...", entgegnet Fred ihm und grinst schelmisch.

Um meine kürzlich gewonnene Freiheit zu feiern hatten die Zwillinge mich letzte Woche in einen Muggel-Pub in Ottery St Mary entführt, einem Dorf nicht unweit des Zauberer-Dorfes Ottery St- Catchpole, der Heimat der Weasleys. Sie waren früher schon öfter in dem Pub gewesen, aber in den letzten Wochen hatten sie ihn besonders häufig besucht. Um genau zu sein: Seit zwei Monaten jede Woche um die gleiche Zeit.

„Em, kannst du sie schon sehen?" – „Warte ma..." – „Sitzt sie wieder da?" – „George, ich bin noch nicht mal drin." – „Geh doch mal schneller." Ich seufze und schaue mich schnell in dem kleinen urigen Pub um. „Ich seh' sie nicht. Nope. Fehlanzeige.", erkläre ich ihm und Georges aufgeregtes Grinsen zerfällt in einen gefühlslosen Ausdruck. „Kommt bestimmt noch.", versuche ich ihn aufzumuntern und drücke seinen Arm leicht.

„Hi Archie!", begrüßt Fred den Barmann und hebt die Hand zum Gruß. Archie winkt mit dem Handtuch in seiner Hand und nickt dann zu einem Tisch in der rechten Ecke des Pubs. „Hab' ich euch wieder freigehalten." Ich gluckse bei seinen Worten. Fred und George schaffen es einfach überall, Menschen in nur wenigen Wochen in ihren Bann zu ziehen und wie Stammkunden behandelt zu werden.

Fred zwinkert ihm dankend zu und George und ich folgen ihm zu unserem Tisch. George drängt sich schnell an mir vorbei und rutscht vor seinem Zwillingsbruder auf die Hälfte der Eckbank, von der aus man einen guten Überblick über den Pub hat. Fred lacht amüsiert und setzt sich kopfschüttelnd auf die andere Seite der Bank. Er schaut grinsend zu mir hoch und legt den Arm auf die Lehne, um mir zu zeigen, dass ich mich neben ihn setzen soll. Ich ziehe meine Jeansjacke aus und hänge sie über den freien Stuhl, ehe ich mich neben ihm fallen lasse. „Was nehmen wir?", fragt Fred dann und greift nach der Getränkekarte in der Tischmitte. „Ich nehm ein Cider.", verkünde ich mit einem kurzen Blick auf die Karte. „George? Das übliche?", fragt Fred seinen Bruder und schaut zu ihm auf. Doch George ist mit seinen Gedanken ganz wo anders. „George.", wiederholt Fred sich und schnipst mit den Fingern vor Georges Gesicht umher. Der schreckt auf und schüttelt dann den Kopf, als wolle er seine Gedanken loswerden wollen. „Was?" – „Was du trinken willst?", fragt Fred genervt und wedelt mit der Karte. „Achso... Wie immer.", entgegnet George und beginnt dann, mit den Bierdeckeln auf dem Tisch herumzuspielen.

Mit einem lauten Klingeln ertönt die Türglocke und George setzt sich plötzlich kerzengerade auf. Gespannt schaut er auf die Tür und ich folge seinem Blick. Als ein junges Paar hereintritt, seufzt George und entspannt seine Haltung wieder. „Ich geh Getränke holen.", murmelt er dann und steht auf.

Fred schaut seinem Bruder hinterher und seufzt. „Es ist jede Woche das gleiche mit ihm. Er ist komplett abwesend und starrt die ganze Zeit die Tür an, wenn seine Angebetete noch nicht da ist. Wir können nur hoffen, dass sie noch auftaucht, sonst hat er das ganze Wochenende wieder schlechte Laune. Dass sie letzte Woche schon da war, als wir gekommen sind, war echt Glück. Hast ihn danach ja erlebt." – „Wenn er sie nur mal ansprechen würde." Fred gluckst. „Ich wollte schon mehrmals selbst zu ihr gehen... Aber dafür ist er zu stolz." Ich beobachte George, wie er an der Bar mit Archie scherzt und offensichtlich die Gruppe junger Frauen an der Bar in seinen Bann zieht. Kopfschüttelnd drehe ich mich zu Fred um und mache eine Handbewegung zu seinem Bruder. „Das ist doch nicht normal. George hat nie Probleme mit Frauen... oder?" Fred zuckt die Schultern und seufzt. „Weißt doch, wie der immer drauf ist... Dates hatte er im letzten Jahr genug. Aber was Ernstes war da nicht dabei. Richtig verliebt war er noch nie." – „Mh...", mache ich und blicke wieder zu George. Der lehnt sich gerade in die Gruppe Frauen hinein und scheint irgendeinen charmanten Witz zu machen, denn ein lautes Lachen dringt zu uns herüber. Fred legt seinen Arm um meine Schulter und zieht mich zu sich heran. Ich seufze, als er mich auf die Wange küsst. Zufrieden lehne ich mich an ihn.

Mit einem dumpfen Aufprall stellt George die drei Gläser auf unserem Tisch ab. Aufgeschreckt rutsche ich wieder ein paar Centimeter von Fred weg. George bemerkt meine Bewegung, schaut mir kurz in die Augen und setzt sich dann wortlos wieder auf seinen Platz. Fred und ich starren den Zwilling an. „Was?", fragt der und greift dann nach seinem Bier. Als er gerade zum Trinken ansetzt, ertönt erneut die Türglocke. Seine Augen huschen sofort dorthin. Doch anders als eben senkt sich sein Blick nicht wieder vor Enttäuschung. Seine Augen leuchten auf und seine Lippen formen ein Grinsen. Er scheint allerdings vergessen zu haben, dass er gerade am Trinken war, denn der Schluck in seinem Mund läuft einfach an seinen Mundwinkeln heraus auf sein Hemd. Ich pruste los, versuche mich jedoch zu fangen und huste stattdessen laut. George bemerkt seinen Fehler, weitet die Augen und will schon nach seinem Zauberstab greifen, um die Sauerei wegzumachen – da hält Fred ihn noch rechtzeitig davon ab. „Muggel.", zischt er und lockert den Griff um Georges Hand wieder. Ich werfe ihm stattdessen eine Serviette zu, mit der er sich schließlich den Fleck auf seinem Hemd trockentupft.

Währenddessen erhasche ich einen Blick auf den Neuankömmling. Die junge Frau erwidert Archies einladendes Lächeln und deutet stumm auf einen der Tische. Der Barmann nickt freundlich und ich kann beobachten, wie er sofort einen Teekessel mit Wasser zu füllen beginnt. Die junge Frau lässt sich an einem Tisch nieder, der sich genau in der entgegengesetzten Ecke des Pubs befindet. Sie lässt ihren Blick durch den Raum schweifen und für einen kurzen Moment treffen sich unsere Blicke. Wir lächeln einander an, ehe ich meinen Blick schnell wieder abwende.

George hat den Versuch, sein Hemd zu trocknen aufgegeben und wirft die Serviette zerknüllt auf den Tisch. „Ich glaub sie hat's nicht gesehen.", versuche ich ihn zu ermutigen und tatsächlich wird seine Haltung aufrechter.

Eine Stunde später stehen wir an der Bar. Fred ist mit Archie in ein hitziges Gespräch über Biersorten verwickelt. Ich höre schon längst nicht mehr zu, sondern konzentriere mich auf die Dartscheibe an der Wand. Mit Schwung lasse ich den Pfeil in meiner Hand auf die Scheibe zufliegen, treffe jedoch wieder nur den äußeren Ring. „Gibt's doch nicht.", schnaube ich und setze mich auf den Barhocker neben Fred, um George Platz zu machen. „Dabei hast du doch von Besten gelernt.", trällert George und versenkt seinen Pfeil genau im Bullseye. Ich seufze und nehme einen Schluck meines Ciders, als George auf die Scheibe zugeht, um unsere Pfeile zu holen.

Mein Blick schweift wieder zu der jungen Frau am Ende des Pubs. Seit sie angekommen ist, hat sie sich nicht großartig bewegt. Immer noch ist sie tief versunken in ein Notizbuch und schaut ab und an auf. Jedes Mal, wenn sie sich vorbeugt, um etwas wegzuradieren, fallen ihr die schwarzen Locken ins Gesicht. Gedankenverloren schiebt sie sich die Strähne jedes Mal wieder hinters Ohr, ohne sich daran zu stören, dass sie ihr direkt wieder ins Gesicht fällt.

Als George sich neben mir auf die Bar abstützt, seufzt er. Ich drehe mich wieder zu ihm. „Schaut sie wieder her?" Ich schnaube. „Fehlanzeige." George presst sie Lippen aufeinander. Wir hatten die Unbekannte schon öfter dabei erwischt, wie sie einen von uns angestarrt hatte und schnell etwas in ihr Notizbuch gekritzelt hatte. „Ich würde zu gerne wissen, was sie da die ganze Zeit schreibt.", murmle ich und nehme einen Schluck von meinem Cider. George pendelt die Dartpfeile in seiner Hand hin und her. „Sag mal, seit wann bist du eigentlich so ein feiges Huhn?", frage ich ihn dann trocken. Stutzig schaut er von seinen Händen zu mir auf. „Ihr kommt seit zwei Monaten jede Woche zur selben Zeit hierher, nur damit du sie wiedersehen kannst... und du hast bis heute nicht mit ihr gesprochen. Das passt nicht zu dir.", zische ich und beuge mich dabei zu ihm vor. „Ich...", beginnt er, verschließt dann jedoch wieder seine Lippen zu einem schmalen Spalt. „Du bist doch sonst um keinen Flirt verlegen.", ergänze ich und hebe eine Augenbraue an. George atmet schwer aus. „Das ist was anderes.", nuschelt er. Er trommelt mit den Fingerspitzen auf die Theke und beißt sich auf die Unterlippe. „Ach, keine Ahnung. Ich kann's nicht beschreiben. Ihr haltet mich bestimmt für verrückt."

Ich atme tief ein und lege meinen Kopf schief. George rauft sich die Haare. „Ich halte dich nicht für verrückt." Er schaut zu mir auf. „Ich glaube, du bist verliebt-„ – „In jemanden, mit dem ich noch nicht einmal gesprochen habe, ich bitte dich..." Ich ziehe meine Augenbrauen hoch. „Liebe ist etwas komisches." Er will mich unterbrechen, doch ich hebe meinen Zeigefinger und würge ihn ab. Er schließt den Mund wieder. „Manchmal schlummert sie Jahre in einem und man merkt es einfach nicht, bis der richtige Moment gekommen ist." Ich schaue kurz zu Fred herüber und ein Lächeln formt sich auf meine Lippen, als er mit zuzwinkert. „Und manchmal braucht es dafür nur einen kurzen Blick und man merkt es sofort. So ist das eben. Unbeschreiblich aber unbeschreiblich schön." George trommelt mit den Fingerspitzen auf der Theke herum. Er atmet schwer und starrt ins Nichts.

Eine Weile ist er stumm, dann blickt er wieder zu mir auf. Er lehnt sich mir entgegen und senkt seine Stimme. „Aber sie ist ein Muggel, Emilia.?" – „Und?" Er hält kurz inne. „Und... das kann doch nicht gut gehen." Ich seufze. „Ach Georgie..." – „Außerdem..." Er setzt sich wieder aufrecht hin. „Außerdem sitzt sie da jede Woche alleine und scheint gewaltig beschäftigt zu sein und gar nicht angesprochen werden zu wollen.", schließt er und schlägt seine Faust dumpf auf die Theke. Ich verdrehe die Augen. Dann stehe ich auf.

„Was machst du?", fragt George irritiert, als ich losgehe. „Ich geh nur zur Toilette.", lüge ich und George nickt verwirrt. Auf dem Weg zur Toilette biege ich vorher ab und gehe schnurstracks auf die junge Frau zu, die George so sehr den Kopf verdreht hat. Ich kann hören, wie George mir „Emilia!", hinterherruft, ignoriere ihn jedoch.

„Hey.", mache ich, als ich neben ihr angekommen bin. Sie blickt mit einem verträumten Blick zu mir hoch. Es dauert einen kurzen Moment, ehe sie sich fängt und ihre Gedanken wegschüttelt. „Hi!", antwortet sie und schenkt mir ein freundliches Lächeln. Ihre braunen Augen strahlen eine unbeschreibliche Freude aus, die Georges Verhalten schlagartig erklären lässt. „Ich frage mich schon die ganze Zeit, woran du da so eifrig am Schreiben bist und dachte ich frage einfach mal.", grinse ich und meine Augen huschen kurz zu ihrem Notizbuch. Sie senkt verlegen den Kopf und legt ihre Hand über ihre Notizen. Ihre karamellfarbenen Wangen erröten leicht. „Ach... ich kritzel nur. Ich... schreibe Geschichten.", erklärt sie und räuspert sich. „Oh, das klingt spannend... Ich bin übrigens Emilia.", sage ich und strecke ihr meine Hand entgegen. Zögerlich nimmt sie sie an und drückt sie leicht. „Olivia.", entgegnet sie mir und wieder huscht ein Lächeln über ihre Lippen. „Schön dich kennenzulernen, Olivia." Ich schaue kurz zu Fred und George herüber. Fred hat sein Gespräch mit Archie unterbrochen und schaut gespannt zu mir. George starrt mich mit hochrotem Kopf an und schüttelt den Kopf. Als ich merke, wie Olivia sich ebenfalls zu ihnen umdreht, versteckt George plötzlich sein Gesicht hinter einer Getränkekarte, die er offensichtlich falschherum hält.

Schnell drehe ich mich wieder zu Olivia um. „Hast du vielleicht Lust, dich zu uns zu gesellen?", frage ich sie dann frei heraus. Sie öffnet ihre Lippen leicht, um etwas zu sagen, doch ich fahre direkt fort: „Einer meiner Freunde da vorne ist sehr interessiert daran, dich kennenzulernen." Ich deute mit meinem Daumen zu Fred und George. Fred hebt seine Hand zum Gruß. „Nicht der Gutaussehende, das ist meiner.", scherze ich und sie lacht auf. „Der andere... Der, der gerade sein Bier verschüttet hat.", lache ich und Olivia grinst verlegen. Sie schaut kurz auf ihr Notizbuch und überlegt. Dann nickt sie. „Ja, warum eigentlich nicht." Ich hatte gehofft, dass sie ja sagt, allerdings nicht daran geglaubt. Ein Strahlen macht sich über meinem Gesicht breit. „Wundervoll."

Sie steckt ihr Notizbuch und den Bleistift in ihre Handtasche und leert ihre Tasse Tee mit einem großen Schluck. Dann rückt sie ihr T-Shirt zurecht, steckt sich ihre Strähne hinters Ohr und folgt mir. Ich gehe ein paar Schritte vor ihr und als ich die Jungs erreiche, zischt George mir ein „Ich hasse dich.", entgegen. „Du wirst mir noch danken.", flüstere ich und grinse. Ich drehe mich zu Olivia um. „Olivia, das sind Fred und George." Ich zeige erst auf Fred, der ihr sofort die Hand reicht und dann auf George, der es ihm gleichtun will, dabei jedoch gegen sein Glas stößt und es gerade noch vorm Herunterfallen retten kann. Stattdessen schenkt er ihr nur ein verlegenes Grinsen. „Das ist Olivia.", erkläre ich dann – das offensichtliche – und für einen kurzen Moment herrscht Schweigen. Dann steht Fred – der alte Charmeur – von seinem Barhocker auf und macht Olivia Platz. „Setz dich.", bittet er sie und zeigt auf den Stuhl. „Was willst du trinken?", fragt er dann und winkt Archie zu. „Und jetzt sag besser nicht Tee.", gluckse ich und Olivia lacht auf. Sie schaut auf meine Ciderflasche auf der Theke. „So eins würde ich auch nehmen.", meint sie und deutet auf die Flasche. „Cider für die Ladies und noch zwei Bier für uns.", sagt Fred zum Barmann, der fröhlich nickt und direkt zu seinem Kühlschrank geht. Olivia setzt sich auf Freds Barhocker und umklammert ihre Handtasche, die sie auf ihrem Schoß ablegt. „Kommst du aus Ottery St.Mary?", frage ich sie, um ein Gespräch ans Laufen zu bekommen. Sie nickt. „Ich bin hier aufgewachsen und habe mich dann auch entschieden hier zu bleiben. Ich studiere in Exeter, da passt das ganz gut. Wo kommt ihr her?" – „London.", schießt es aus mir heraus und Olivia runzelt die Stirn. „Ihr kommt aus London nach Ottery St. Mary in einen Pub? Das ist ganz schön weit.", fragt sie irritiert und ich stutze. „Eh..", mache ich und atme erleichtert auf, als Fred mich rettet. „Unsere Eltern wohnen gleich hinterm Hügel, nicht weit von hier. Die besuchen wir oft übers Wochenende... und Archie ist Freitagsabends einfach bessere Gesellschaft als die Meute daheim.", erklärt er. „Studiert ihr in London?", erkundigt sie sich dann. Ich schüttle den Kopf. „Die beiden...", beginne ich und stocke. Haben einen Laden mit Zauberscherzen? „haben eine Art Spielzeugladen aufgemacht." – „Spielzeugladen?", schießt es empört aus Fred heraus. „Hast du das gehört, George?" Sein Bruder schnaubt, dann grinsen beide. „Es ist viel mehr" – „und viel besser als das." – „Wir führen die besten Scherzartikel Londons" – „Englands." – „Großbritanniens.", erklären die beiden abwechselnd. „Oh wow! Ihr seid die Geschäftsführer?" Die beiden nicken stolz. „Wir haben uns nach der Schule einen kleinen Traum erfüllt." Fred legt lässig seinen Arm um meine Schulter.

Die Jungs erzählen noch eine Weile von ihren besten Scherzartikeln und Olivia scheint vollkommen verzaubert zu sein. Mit großen Augen folgt sie den Geschichten der Zwillinge und lacht immer wieder verlegen über ihre Witze. Der Abend ist inzwischen schon etwas fortgeschrittener und die Getränke neu aufgefüllt.

„Und du studierst?", frage ich dann, nachdem ich ihr von meiner künftigen Ausbildung als Krankenschwester erzählt habe. „Ja genau.", antwortet sie mir und fährt dann selbst fort: „Literatur." – „Hermine lässt grüßen.", wispert Fred und ein Grinsen schießt mir auf die Lippen. „Und was studiert man da?", fragt George Olivia neugierig, ohne auf die Bemerkung seines Bruders einzugehen. Er hat sich inzwischen gefasst und seine Nervosität fast vollständig abgelegt. Olivia lacht auf. „Naja... Man liest viel, man schreibt viel und lernt viel über Autoren.", fasst sie zusammen und zuckt mit den Schultern. „Deshalb das Notizbuch?", frage ich neugierig und sie beißt sich auf die Unterlippe. „Mh... Quasi..." – „Was hast du denn die ganze Zeit geheimnisvolles aufgeschrieben?", möchte Fred wissen und grinst. Olivia zögert einen Moment. Dann schaut sie auf ihre Handtasche auf ihrem Schoß. „Ich...", stammelt sie. Sie schaut wieder auf und fährt dann fort: „Ich komme gerne hierher und beobachte. Und was ich beobachte schreibe ich dann auf." Ich ziehe neugierig die Augenbrauen hoch. „Du beobachtest? Menschen?" Sie nickt zögerlich. „Ja, genau. Wenn Menschen sich unbeobachtet fühlen ist es besonders interessant ihnen zuzuschauen und von ihnen zu lernen. Ich schreibe mir zum Beispiel genau auf, wie sich jemand bewegt, wie seine Gesichtszüge sich wandeln oder welche Emotionen sein Verhalten ausdrücken. So Sachen..." Ihr Stimme ist leise, als wäre ihr das gesagt unangenehm. „Und was hast du über uns aufgeschrieben?", schießt es aus Fred heraus. Olivia starrt ihn an. „Über euch?", stammelt sie. „Du musst es uns nicht erzählen.", grätsche ich dazwischen. „Also hast du etwas über uns aufgeschrieben.", schließt George aus ihrer Reaktion. „Interessiert euch das wirklich?" Ich nicke eifrig und auch die Jungs schauen sie neugierig an. Sie beißt wieder auf ihre Unterlippe und scheint kurz nachzudenken, dann öffnet sie ihre Tasche und zieht ihr Notizbuch heraus. Sie blättert kurz darin und überfliegt die Seiten mit einem schnellen Blick. Ich beobachte, wie ihre Wangen rot anlaufen, als ihre Augen über die Seite fliegen. Sie presst ihre Lippen scharf aufeinander. „Na gut", sagt sie dann und faltet das Buch ein Stück auf. „Also... Ich... Der Teil hier ist über euch beide." Sie blickt zu Fred und mir und ich grinse überrascht. „Und ich hoffe wirklich es ist nicht irgendwie zu persönlich... Ohje, das ist ganz schön peinlich und vor allem kitschig. Ohje... ", stottert sie vor sich hin und seufzt dann. „Worte sind da, um gelesen zu werden.", sagt sie dann und hebt mit geradem Rücken einen Zeigefinger in die Höhe. „Das sagt mein Professor immer.", erklärt sie und sackt wieder ein wenig in sich zusammen. „Also..." Sie streicht sich die Strähne hinters Ohr, räuspert sich und fixiert das Buch in ihren Händen mit ihrem Blick. George schaut sie neugierig von der Seite an. Seine Augen sind geweitet, auf seinen Lippen zeichnet sich ein Lächeln ab. Er ist wie verzaubert.

„Lässig wirft er seinen Arm um ihre Schultern.", beginnt sie vorzulesen und ihre Stimme ist auf einmal ganz ruhig und klar. „Als seine Berührung sie trifft, huscht ein kaum merkliches Lächeln über ihre Lippen. Für wenige Sekunden tauschen sie einen Blick aus, der vielsagender nicht sein könnte. Ich halte dich. Ich halte dich in meinen Armen und ich halte dich für immer fest." Sie schaut kurz zu mir hoch. „Es ist wirklich unglaublich kitschig... aber ich übe ja auch noch...", nuschelt sie, doch ich unterbreche sie schnell: „Lies' weiter.", ermutige ich sie und ihre Augen strahlen mit einem Lächeln auf. Schnell schaut sie wieder auf das Notizbuch herab. Ich spüre, wie Fred mich etwas näher an sich zieht und schaue kurz zu ihm auf. Wir tauschen ein Grinsen aus – ein Grinsen, das genau das aussagt, was Olivia gerade vorgelesen hatte: Ich halte dich. Ich halte dich in meinen Armen und ich halte dich für immer fest. Als die junge Frau wieder zu vorlesen beginnt, wende ich den Blick jedoch schnell von meinem Freund ab. „Die beiden lachen zusammen. Es beginnt leise und schleichend und entwickelt sich zu einem lauten Chor der Leidenschaft. Schnell verschwimmt es zu einem harmonischen Ausdruck der Freude." Olivia stockt kurz und schaut von ihrem Buch auf. Mein Herz ist am Rasen und meine Hand sucht nervös nach Freds Hand. Ich bin vollkommen gebannt von ihren Worten. „Das Echo ihrer Stimmen verklingt in der Luft, wird jedoch immer wieder aufgewärmt. Er unterhält sich begeistert mit seinem Bruder. Seine Augen weiten sich mit jedem Grinsen, das sich auf seinen Lippen abzeichnet. Seine Hände beben im Takt seiner Erzählung und seine Augenbrauen tanzen aufgeregt umher. Und dann – sieht er sie an. Schlagartig entspannen sich seine Züge sobald er sie erblickt. Seine Augenbrauen senken sich, seine Hände suchen ihre Nähe und seine Augen strahlen. Sein Lachen verändert seinen Klang und sein Grinsen geht fließend in ein Lächeln über. Ein Lächeln, das nicht nur seine Lippen ergreift, sondern auch seine Augen einnimmt. Kleine Falten tänzeln um seine Augen herum, die sich nur zeigen, wenn er sie ansieht." Mein Blick wandert zu Fred hoch. Unsere Blicke treffen sich und ich beobachte, wie seine Augen zu strahlen beginnen und sich kleine Falten in den Augenwinkeln bilden. „Es ist, als könne man Funken sprühen sehen, als ihre Blicke sich treffen. Seine Energie geht auf sie über und versetzt auch ihre Augen in ein Strahlen. Ihre Lippen pressen sich aufeinander und ihre Mundwinkel schießen in die Höhe. Mit jedem seiner Blicke nehmen ihre Wangen an Farbe zu. Das grau in ihren Augen leuchtet und ihre Augen weiten sich leicht, als wolle sie ihn in voller Pracht aufnehmen. Als wolle sie so viel wie möglich von ihm betrachten." Ich spüre, wie meine Wangen sich verfärben und Fred lacht stumm auf, als ich meine Wange mit meiner Hand bedecken möchte.

„Zufrieden. Glücklich. Sein Blick lässt sie erbeben und gleichzeitig erstarren. Seine Berührung lässt sie innehalten und gleichzeitig vor Freude tanzen. Sein Kuss lässt sie entspannen und lässt gleichzeitig ein Feuerwerk in ihr entfachen. Bei ihm fühlt sie sich sicher. Bei ihm fühlt sie sich wohl. Bei ihm ist sie zu Hause. Das flüstert sie durch jeden ihrer Blicke. Ihr Lächeln ist stumm und trotzdem verrät es so viel. Sie sagt nichts und ruft dennoch heraus: Ich sehe dich. Dich und mich. Du bist meine Zukunft." Ich schlucke, als Olivia das Notizbuch senkt und den Blick hebt. Für einen Moment sind wir alle sprachlos. Ich hebe meine Augenbrauen und setzte zum Sprechen an, schließe den Mund dann jedoch wieder. Fred räuspert sich. „Das war...", beginnt er und sucht nach den passenden Worten. „Das war schrecklich, oder?", fragt Olivia verunsichert und schließt schnell ihr Notizbuch. Sie legt die Stirn in Falten. „Nein, nein, nein!", beschwichtige ich sie und setze ein überwältigtes Lächeln auf. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll... Also ich würde das Buch kaufen.", lache ich und Olivia beißt sich auf die Unterlippe. „Ich kauf dir alle Exemplare ab, echt... Das war... Wow.", stammle ich und versuche meine Gedanken und Gefühle zu sortieren und auszudrücken. Olivia schaut verhalten zu den Jungs auf. „Du hast vergessen den Teil mit ‚Man möchte brechen wenn man sie ansieht' aufzuschreiben.", gluckst George und Olivia lacht auf. „Dazu hab' ich auch was.", schnaubt sie und blättert in ihrem Notizbuch. Als sie die Seite gefunden hat, nach der sie suchte schlägt sie es jedoch wieder zu. Ihre Wangen färben sich rosa. „Jetzt bin ich aber neugierig.", fragt George und grinst sie an. „Es ist ehrlich gesagt der Teil über dich." Fred schnaubt. „Das wundert mich jetzt nicht.", lacht er. Er zieht seine Arme von hinten um mich und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. „Ach, komm schon!", versucht George sie zu motivieren. „Schlimmer als gerade kann es eh nicht werden." Empört blickt Olivia zu George auf. „Ich mach nur Scherze. Das war großartig und deswegen bin ich umso neugieriger was du über mich geschrieben hast.", grinst er. Sie schauen sich einen Moment lang in die Augen. Georges Lippen zucken und formen ein unsicheres Lächeln. Olivia beißt sich verlegen auf die Unterlippe. George legt seinen Kopf ein wenig schief. Dann seufzt Olivia. „Na gut.", sagt sie schließlich und setzt sich aufrecht auf ihrem Hocker hin. Sie greift noch einmal nach der Cider-Flasche auf der Theke und nimmt einen großen Schluck daraus. „Jetzt bin ich gespannt.", flüstert Fred mir ins Ohr und schmiegt sich an mich. Olivia schlägt die richtige Seite in ihrem Notizbuch auf, versteckt es jedoch vor Georges neugierigen Blicken. George lacht auf und stützt sich dann an der Theke ab.

Olivia atmet tief durch. „Es ist echt-" setzt sie and und wir drei unterbrechen sie im Chor: „Lies jetzt vor!" Sie lacht auf und seufzt. „Ich hab meine Notizen echt noch nie jemandem vorgelesen. Ich hoffe ihr schätzt diese Ehre.", scherzt sie und überfliegt dann die Seite im Notizbuch. Sie findet die Stelle, an der sie beginnen möchte und räuspert sich. „Wieso bin ich nur zu euch gegangen und nicht einfach wie immer sitzengeblieben?", fragt sie sich dann und lacht noch einmal auf. Ich lache und zucke mit den Schultern. „Wir sind einfach unwiderstehlich.", sagt Fred dann und bringt uns alle zum Lachen.

„Okay.", sagt sie dann und atmet noch einmal tief durch. „Seine Augen weiten sich immer wieder. Seine Hände nutzen den gesamten Raum um ihn herum um seine Erzählung zu untermalen. Alle seine Züge sind in Bewegung und erzählen seine Geschichte für ihn mit. Wenn er stumm auflacht, schließen sich seine Augen für einen kurzen Moment. Seine Brust hebt sich. Als er der Erzählung des anderen stumm lauscht, bleibt sein Gesicht nicht still. Seine Augen lachen, auch wenn seine Stimme stumm bleibt. Seine Stirn zeigt Zweifel, auch wenn er keine Zweifel äußert. Seine Lippen tanzen wild umher und sprechen für ihn, auch wenn er keine Worte spricht. Plötzlich wird die Luft erfüllt von einem lauten Lachen. Es scheint aus dem Nichts zu kommen, doch verrieten ihn seine Züge schon lange bevor es seine Stimme tat. Seine Augen verengen sich, um seinem Grinsen Platz zu machen und strahlen. Seine Lippen geben seine Zähne preis und weiten sich. Sein Lachen nimmt den gesamten Raum ein. Es ist die Art von Lachen, die dich auch von der Ferne anzieht. Die dich erstarren lässt und die Quelle des Gelächters suchen lässt. Es ist die Art von Lachen, das dich selbst von Weitem ansteckt und ein Lächeln auf dein Gesicht zaubert, auch wenn dir der Grund des Gelächters nicht bekannt ist. Du möchtest Teil des Lachens sein und fragst dich, was wohl der Auslöser für so einen Freudengesang gewesen sein mag. Gänsehaut übersäht deinen Körper. Du siehst dabei zu, wie sich seine Brust im Takt seines Gelächters hebt und senkt und wünschst dir nicht nur, den Grund zu kennen, der seinen Körper so emotional bewegt, sondern..." Olivia stockt. Ich lege meinen Kopf schief und begutachte sie neugierig. George stützt seinen Kopf auf seiner Hand ab und klebt förmlich an ihren Lippen. Sein Gesicht ist vollkommen entspannt und seine Brust hebt und senkt sich in schweren Zügen. Olivia atmet tief ein und fährt dann etwas leiser fort: „... sondern der Grund seines Lachens zu sein." Sie atmet tief aus und beißt sich auf die Unterlippe. Bevor sich irgendjemand zu dem eben gehörten äußern kann, fährt sie schnell fort: „Und dann hab ich noch ganz viel darüber aufgeschrieben, wie du deinen Bruder und Emilia anschaust, wenn sie sich küssen. Wie du die Augen verdrehst und wegschaust, aber schnell wieder hinschaust, wenn du denkst dass sie es nicht merken würden und sie zufrieden anlächelst. Wie dein Gesicht verrät, dass du einfach nur glücklich bist. Glücklich für die beiden und zufrieden damit, wie alles sich entwickelt hat." 

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