๐•๐• ๐•ค๐•ฅ ๐•’๐•Ÿ๐•• ๐•—๐• ๐•ฆ๐•Ÿ๐••...

By hazel-weasley

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Elf Jahre lang hat sich Emilia alleine durch ihr Leben geschlagen. Elf Jahre wusste sie nichts von ihren Wurz... More

lost and found
meet the characters
BOOK ONE
P R O L O G
1 | Ein Brief, der alles verรคndert.
2 | Eine StraรŸe voller Magie.
3 | Der Zauberstab sucht sich die Hexe.
4 | Gleis 9-3 wie bitte?
5 | Das Schloss Hogwarts
6 | Sommerferien
7 | Quidditch
8 | Ein Paket von Niemandem.
9 | Slytherins, Kleider und Klein-Freddie
10 | Dementoren und andere atemberaubende Gestalten
11 | Den Kopf verdreht.
12 | Ein reinstes Chaos.
13 | Erste Dates.
14 | Zum Geburtstag viel ... Glรผck?
15 | Antworten und noch mehr Fragen.
16 | Fred kรผsst wahrscheinlich gerade Angelina.
17 | Rudolphus Rasputin Shloowin.
18 | Aus dem Nichts.
19 | Neue Bรผndnisse.
20 | Raus aus meinem Kopf.
21 | Schlammschlacht.
22 | Fรผnf Monate spรคter.
23 | Ein Problem weniger.
24 | Dad and Doubt.
25 | Neuanfang.
BOOK TWO
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
BOOK THREE
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
DANKE. - UPDATE!!!! #43!!!
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
BOOK FOUR
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
BOOK FIVE
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119
Kapitel 120
BOOK SIX
Kapitel 121
Kapitel 122
Kapitel 123
Kapitel 124
Kapitel 125
Kapitel 126
Kapitel 127
Kapitel 128
Kapitel 129
Kapitel 130
FINITE
+1
โœจ 1 Millionen โœจ

Kapitel 88

3K 182 42
By hazel-weasley

1. Sorry, dass wieder länger nichts kam: Wer mir auf Instagram folgt kennt den Grund bereits: Hazel hat ihrem Liebsten einen Antrag gemacht und er hat Ja gesagt, jippie. Und sowohl die Vorbereitungen auf den Antrag als auch auf die Hochzeit haben leider in den letzten Wochen meine Zeit eingenommen. I'm sorry!

2. Auch Sorry, dass ich die letzten beiden Kapitel eher nur durch die Geschichte durchfliege aber ich muss in der Zeit ein bisschen voran kommen, damit es nicht zu langweilig ist und auch mal wieder was richtiges passiert :-)

3. Ein drittes Sorry noch dafür, dass es jetzt so viel um Jasper geht, aber ich habe ihn beim Schreiben lieb gewonnen und er verdient es, dass seine Geschichte erzählt wird! (Außerdem Tom Holland, C'mon!) Außerdem braucht Em dringend Freunde :D

4. Und jetzt Viel Spaß ♥ 

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Kapitel 88

Dezember 1996

So plötzlich Jasper aufgetaucht war, war er auch schon wieder verschwunden. Als er weg ist, atme ich einmal tief aus und drehe mich dann auf dem Absatz in Richtung Gryffindor-Tisch um. Dort blickt Ginny mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Was?", entgegne ich ihrem skeptischen Blick. „'Was will ich denn da?'", zitiert sie meine Worte von vor nur wenigen Minuten. „Ich... Bei ihm ist es wie bei einem Hundewelpen. Bei diesem Hundeblick kann man einfach nicht nein sagen.", versuche ich mich zu verteidigen. „Emilia... Mein Bruder mag zwar nerven..." Ich ahne worauf sie hinaus will und unterbreche sie, bevor sie es aussprechen kann. „Beruhig dich, Ginny. Was denkst du denn von mir? Wir sind Freunde, okay? Ihr wolltet doch auch, dass ich mit Harry dahin gehe." – „Das ist was anderes." - "Ich erzähle ihm ständig von Fred. Er wird schon keine Hintergedanken haben. Und wenn, dann hat er eben Pech gehabt." Damit beende ich die Diskussion mit einem scharfen Blick meiner Freundin zugewandt. Sie erwidert nichts mehr, sondern atmet einmal tief durch und nickt dann.

Den Rest des Tages denke ich darüber nach, ob es wohl doch eine schlechte Entscheidung von mir gewesen war, Jasper zu dieser... Verabredung zuzusagen. Ich hege keinerlei Gefühle für den Hufflepuff, hatte aber schon das ein oder andere Mal die Befürchtung bei ihm könnte das anders aussehen. Aber warum eigentlich? Weil er nett zu mir war? Nur weil ein Junge nett zu mir ist, muss er ja nicht gleich Gefühle für mich haben... oder? In meinem Kopf spiele ich verschiedene Szenarien durch. Ich könnte ihm zum Beispiel wieder absagen. Aber wie ich Ginny auch gesagt hatte, an seinem traurigen Gesichtsausdruck würde ich wahrscheinlich wieder zerbrechen und schwach werden. Er ist aber auch ein typischer freundlicher Hufflepuff. Absagen kann ich also nicht mehr. Außerdem, vielleicht wird es ja sogar ganz witzig. Immerhin sind auch Hermine und Ginny da! Und was soll schon passieren? Das schlimmste was passieren kann ist... ja... dass er mich küssen will? Bei dem Gedanken daran schaudert es mir schon und ich bekomme direkt ein schlechtes Gewissen. Aber selbst wenn... Dann würde ich ihn wegschubsen, ihm sagen, dass er da was falsch verstanden haben muss und peinlich berührt von dannen schreiten. Außerdem hatte er doch selbst gesagt, dass wir nur als Freunde hingehen würden. Tatsächlich hatte ich ihn die letzte Zeit immer mal wieder alleine irgendwo sitzen sehen – wahrscheinlich hatte er außer mir wirklich nicht viele engere Freunde auf Hogwarts?

Ich seufze und lasse mich in mein Kissen fallen. Warum muss das Leben so ein Drama sein und warum müssen Beziehungen zwischen Mädchen und Jungen nur so kompliziert sein? Letztlich sind wir es doch selbst, die die Beziehungen kompliziert machen, indem wir davon ausgehen, ein Junge und ein Mädchen können nicht einfach ohne Hintergedanken befreundet miteinander sein. Den Gedanken halte ich fest und setze mich entschlossen wieder auf die Bettkante. "It's time to prof them wrong.", murmle ich und greife nach Freds Brief auf meinem Nachttisch. Ich mache es einfach nicht kompliziert und vertraue darauf, dass Jasper das mit den Freunden ernst meint. So einfach ist das.

Ich falte Freds Brief auf und lasse meinen Blick noch einmal darüber schweifen. Dann ziehe ich einen Kugelschreiber und ein Stück Pergament aus der oberen Schublade des Nachtschränkchens hervor und beginne meine Antwort nieder zu schreiben.

Ich entschließe mich, Fred von Jasper's unerwarteter Frage zu berichten und meine Antwort darauf zu rechtfertigen. Als ich fertig bin, überfliege ich meine Zeilen noch einmal und nuschle einzelne Passagen vor mich hin:

"Bla bla... Slughorn gibt demnächst eine Weihnachtsfeier und Ginny und Hermine wollten doch tatsächlich, dass ich mit Harry hingehe!!?? Hermine geht mit McLaggen hin (dem, der Hüter werden wollte?)... scheinbar denkt sie, der würde Ron am meisten stören (das hast du nicht von mir!). ... blablabla erhofft sich ablenken bla bla warum Ginny den Gedanken gut findet brauche ich wohl sicher nicht auszuführen blaaa...

Auf jeden Fall hab' ich ihnen gesagt, dass Harry mit irgendwem anderes gehen soll – ich kann mich nicht erinnern, jemals mehr als zwei Sätze mit ihm gewechselt zu haben. Das wäre einfach so merkwürdig. Lustigerweise hat mich direkt danach Jasper angesprochen, ob ich mit ihm hingehen würde. Verrückt, oder? Ich war so perplex, dass ich einfach zugesagt habe. Er ist wohl eingeladen aber wusste nicht, wen er sonst fragen sollte... Immerhin kann ich mit ihm über unsere Prüfungen oder so reden. Also, warum nicht? Ich hoffe das ist für dich okay?

Bla Bla Bla...

Achja, ich soll dir von Ginny ausrichten, dass du nervst! (Sehe ich anders!)

Bla bla Ich liebe und vermisse dich, wir sehen uns in 14 Tagen!!

Deine Emilia."

Mit dem Ergebnis zufrieden, falte ich das Pergament und stecke es in einen passenden Umschlag. Ich ergänze noch Freds Namen auf der Vorderseite und ein kleines Herz zur Verzierung, ehe ich den Umschlag auf dem Nachttisch ablege.

Die nächsten Tage warte ich ungeduldig auf Freds Antwort und seine Reaktion auf Jaspers Frage. Er lässt mich einige Tage zappeln, doch als ich endlich seinen Brief in der Hand halte fällt jede Anspannung von mir und ich bin erleichtert. Nur seine Reaktion hätte mich zum Umdenken bringen können. Doch er scheint es locker zu sehen und schreibt nur ich soll es "krachen lassen (wie wär's mit ein paar Wunderknallern?)". Seine Worte bringen mich zum Schmunzeln und vertreiben meine Sorgen über die bevorstehende Weihnachtsfeier vollends. Wahrscheinlich vertraut er mir einfach vollkommen oder ist sich sicher, dass Jasper keine Konkurrenz für ihn ist. Zu Recht!


Slughorns Party findet am letzten Tag vor dem Beginn der Weinachtsferien statt.

Nachdem ich mich gemeinsam mit Hermine und Ginny in Hermines Schlafsaal dafür zurecht gemacht habe, warte ich – zugegebenermaßen etwas aufgeregt – vor der Fetten Dame darauf, dass Jasper mich abholt. Ginny und Dean sind schon lange weg, während Hermine gerade in diesem Moment in einem weiten Abstand hinter Cormac durch die Fette Dame klettert. Ich kann ihn von der Quidditch-Entscheidung reden hören und muss mich zurück halten, dass Hermines Gesichtsausdruck mich nicht zum Lachen bringt.

Ich muss nicht lange alleine im Gang stehen, da kommt Jasper auch schon die Treppe hochgeeilt. "Entschuldige!", ruft er schon von weitem außer Atem. "Ich hoffe du hast nicht zu lange warten müssen." Ich schüttle lächelnd den Kopf. "Bin auch grade erst fertig geworden." - "Sehr gut", keucht er und hält sich am Geländer fest. Er atmet tief durch und lacht mich dann an.

„Wollen wir dann?", frage ich nach einer kurzen Stille. „Ja, natürlich.", keucht er und rückt kurz seinen Umhang zurecht. Wir gehen einige Treppen stumm nebeneinander herunter, ehe er die Stille bricht: „Und, bist du schon bereit für die Ferien?" Bei dem Gedanken daran, dass ich morgen früh schon im Zug nach London sitzen würde machen sich Glücksgefühle in meinem Bauch breit. Meine Lippen formen sich zu einem breiten Grinsen. „Ohh jaaa!", mache ich und kämme mir mit dem Zeigefinger eine entlaufene Haarsträhne hinters Ohr. „Hast du Pläne?", fragt er, bevor ich weiter darauf eingehen kann. „Nicht wirklich... Also... Fred holt mich vom Bahnhof ab und ich werde die zwei Wochen bei George und ihm in der Winkelgasse verbringen. An Weihnachten sind wir bei seiner Familie, da kommt Dad auch hin... Und joa... Den werd ich wohl auch besuchen. Aber ich hab schon länger nichts von ihm gehört... Er ist..." kurz überlege ich, wie ich die Situation verpacken kann. „... im Moment viel unterwegs.", erkläre ich dann und Jasper nickt daraufhin nur. „Läuft der Laden von Fred und George immer noch so gut?", fragt er dann, um das Gespräch am Laufen zu halten. „Der Versandhandel ist aktuell sehr beliebt, immerhin sind viele ihrer Kunden noch Schüler hier auf Hogwarts. Aber sie können wohl definitiv nicht über zu wenig Arbeit klagen.", erzähle ich stolz. „Warst du schon mal dort?" Jasper nickt eifrig. „Im Sommer. Ich finde ihre Verteidigungszauber wirklich stark... und die Schreibfedern. Also... Mit den Scherzartikeln kann ich selbst nicht so viel anfangen.", gesteht er dann leise und seine Wangen röten sich. „Als Schulsprecherin muss ich dir auch offiziell davon abraten und mich gegen diesen Schund aussprechen. Dieser Jux hat nichts in unserer Schule zu suchen. Wir sind eine Bildungsanstalt.", verkünde ich mit erhobenem Zeigefinger in meiner besten Imitation von Professor McGonnagall. Jasper lacht auf und entspannt sich wieder neben mir. Auch sein Gesicht nimmt wieder eine normale Farbe ein. „Spaß beiseite, wenn jemanden kennst, der was kaufen will...", ich zwinkere ihm zu und muss dann direkt lachen, als er die Augen weitet. „Ich mach nur einen Scherz. Ich kann mir nicht noch so einen Fauxpas erlauben wie an meinem Geburtstag." Ich kratze mich verlegen am Hinterkopf und zucke dann mit den Schultern. „Ach... Dumbledore würde dich nie aus deinem Amt rauswerfen, dafür hält er viel zu viel von dir.", verteidigt Jasper mich ernsthaft. „Warum auch immer er das tut.", füge ich seufzend hinzu. „Du sagst das, als würde dir das missfallen." – „Ach", mache ich, „Ich verstehe es nur immer noch nicht. Ich meine..." – „Emilia, du bist eine großartige Zauberin. Du bist eine der besten in unserem Jahrgang und vor allem eine der vernünftigsten und gutherzigsten Hexen in unserem Alter. Wenn jemand den Posten verdient hat, dann du. Und das hast du in diesem Schuljahr schon mehrfach bewiesen. Klar, das eine Mal an deinem Geburtstag hast du vielleicht nicht ganz regelkonform gehandelt, aber deine Entscheidung kam von Herzen und es ist ja niemand zu Schaden gekommen." Er ist stehengeblieben und wirkt schon fast verärgert. Ich bin perplex. Mein Mund ist geöffnet und ich will irgendetwas antworten, doch ich weiß nicht, was. Ich hole Luft, doch bleibe immer noch stumm. Er wendet seinen ernsten Blick von mir zum Boden. „Tut mir leid, ich wollte nicht so ins Detail gehen..." Er meidet meinen Blick und seine Wangen sind knallrot. „Ähhhh...", mache ich und komme mir vor wie ein Kleinkind, das sich noch nicht richtig artikulieren kann. Ich räuspere mich. „Danke.", bekomme ich schließlich hervor. Seine Worte schüchtern mich ein und verunsichern mich. „Du sagst so oft, dass du es gar nicht verdient hättest, Schulsprecherin zu sein...", fügt Jasper kleinlaut hinzu und bricht dann ab.

Ich weiß nicht recht, was ich darauf erwidern soll und auch Jasper bleibt stumm. Wir gehen weiter und Gottseidank erreichen wir nach nur einem kurzen Moment der Stille Slughorns Büro und Jasper hält mir, vernünftig wie er ist, die Tür auf. „Danke", murmle ich und trete vor ihm ein. Ich atme tief durch und setze ein Gesellschaft-taugliches Lächeln auf. „Unser Schulsprecher, wunderbar!", ruft Slughorn erfreut, als er Jasper erblickt. „Oh, sogar im Doppelpack, welch eine Freude!" Er schüttelt erst mir die Hand, dann Jasper und wickelt ihn auch gleich in ein Gespräch über seinen Vater ein. Kurz kommt mir der Gedanke, dass ich noch nicht einmal weiß, warum Jasper eigentlich zum Slugclub gehört und was ihn „besonders" macht. Ich weiß so wenig von dem jungen Hufflepuff und doch scheint er mich so gut zu kennen, dass er mir einen Vortrag darüber hält, was für ein toller Mensch ich bin. Ich höre zufällig aus dem Gespräch der beiden heraus, dass Jaspers' Vater angesehenes Mitglied des Zaubergamots ist und gebe meinen Gedanken eine kurze Pause, um über diese neue Information zu staunen. Nicht einmal hatte Jasper das zur Sprache gebracht. Oder doch? Hab' ich einfach nicht zugehört? Auf einmal tut mir der Junge leid. Er scheint so viel von mir zu halten, mich so zu mögen, auf welche Art auch immer und ich habe mir bisher keine Mühe gemacht, mehr über ihn zu erfahren. Dabei lernen wir seit Monaten mehrfach in der Woche zusammen. Ich blicke gedankenverloren durch die Gegend und merke viel zu spät, dass Hermine mir vom anderen Ende des Raumes zuwinkt. Ich schüttle mich kurz, setze dann ein Lächeln auf und hebe die Hand in ihre Richtung. Ich stupse Jasper an und nicke in Hermines Richtung, um ihm mitzuteilen, dass ich zu ihr gehen möchte. Er nickt lächelnd, bleibt jedoch in seinem Gespräch mit dem Professor vertieft. „Hey!", begrüße ich meine Freundin lächelnd. „Hi!", murmelt Hermine, den Blick durch den Raum schweifend. Plötzlich duckt sie sich und taucht hinter einem Tisch ab. Ich pruste und suche den Raum nach dem Grund dafür ab.

Der Grund steht wenige Meter von uns entfernt und schiebt sich gerade ein Häppchen in den Mund: Cormac. Ich muss grinsen und hebe die Hand um ihm spaßeshalber zuzuwinken (da kommt der jahrelange Einfluss der Zwillinge wieder hervor), da zischt Hermine neben mir: „Wage es dich nicht!" und ich fahre mir stattdessen mit der Hand durch die Haare. Cormac sieht das und zwinkert mir zu. „Oh Gott...", mache ich und drehe mich ganz schnell von ihm weg, damit er bloß nicht auf die Idee kommt, zu uns zu kommen. „Ist er weg?", flüstert Hermine. „Was weiß ich", flüstere ich zurück. „Jetzt guck doch schon!", haucht sie und ich wage einen Blick nach Hinten. Tatsächlich hat er sich wieder umgedreht. „Kannst hochkommen.", sage ich und schaue zu wie Hermine langsam wieder hinter dem Tisch auftaucht. „Er ist schrecklich.", murmelt sie und atmet tief aus. „Das wusstest du auch schon vorher, Hermine." – „Ich weiß...", seufzt sie, den Blick starr auf Cormac gerichtet. „So wie du ihn anstarrst denkt der noch wirklich, du willst was von ihm.", lache ich und begutachte die Schnittchen auf dem Tisch, hinter dem Hermine vorher abgetaucht war. „Ich will ihn nur im Blick behalten... Damit ich...", weiter spricht sie nicht, sondern wird rot. „rechtzeitig abtauchen kann.", beende ich den Satz für sie und nehme mir dann ein Törtchen vom Tisch. Ich begutachte den roten Zuckerguss und rieche kurz daran. Bei Zaubererfeiern weiß man ja nie. Es riecht einfach nur süß und ich wage einen Bissen. Gottseidank schmeckt es nach einem normalen, leckeren Törtchen.

„Wo ist Jasper?", fragt Hermine mich dann. „Sprich- mi- Slugho-n", murmle ich mit vollem Mund und nicke in seine Richtung herüber. „Wusstest du, dass sein Vater im Zaubergamot ist?", frage ich Hermine beiläufig und sie nickt langsam. „Ja, hat Slughorn bei unseren Treffen oft genug erwähnt." Ich nicke und schiebe mir dann den Rest des Törtchens in den Mund. „Er scheint sogar sowas wie der oberste Richter bei den Muggeln zu sein. Also ein ganz schön hohes Tier, kein Wunder, dass Slughorn zu ihm Kontakt sucht. So jemanden will man zumindest nicht als Feind haben." – „Stimmt." Ich seufze und setze mich auf die Tischkante.

„Er hat mir eben einen Vortrag darüber gehalten, was für ein toller Mensch ich bin und dass ich den Posten als Schulsprecherin definitiv verdient habe.", erzähle ich ihr und wende dann meinem Blick von dem Schulsprecher zu Hermine. Die scheint nicht sonderlich überrascht zu sein. „Du hast den Posten auch verdient. Ich meine, wer würde aus deinem Jahrgang denn eher in den Posten passen. Cormac vielleicht?" Ich schnaube und muss lachen. „Das wäre was.", gluckse ich und auch Hermine muss grinsen. „Also möchtest du mir damit sagen, dass Dumbledore letztlich keine andere Wahl hatte, als mich als Schulsprecherin zu nehmen, weil es niemand besseren gab?", schließe ich aus ihrer Aussage und lache, als ich in ihr peinlich berührtes Gesicht blicke. „So meinte ich das nicht...", stammelt sie. „Ich mach auch nur nen Witz.", beschwichtige ich sie. „Meinst du ich sollte wieder zu ihm gehen?", frage ich sie dann und beiße mir auf die Unterlippe. „Zu Jasper", füge ich hinzu als sie mich fragen anschaut. „Achso... Klar, wieso nicht? Er hat dich immerhin hierher eingeladen." – „Ja..." – „Hast du Angst, dass er ...", sie senkt die Stimme, „tatsächlich etwas für dich empfinden könnte?" – „Du hättest ihn eben hören sollen. Er wurde richtig aufbrausend als ich meinte ich hätte den Job nicht verdient.", zische ich. „Vielleicht ist er aber auch einfach nett.", Hermine zuckt mit den Achseln. „Sprich einfach mit ihm... Und sag ihm dass du Fred hast und mit ihm glücklich bist. Dann macht er sich auch keine falschen Hoffnungen." – „Rät die Frau, die es nicht schafft mit Ron offen über-" Hermine drückt mir ihre Hand vor den Mund und beendet damit meinen Satz. „Sch...", zischt sie und ihr gesamtes Gesicht läuft rot an. Ich fasse um ihr Handgelenk und ziehe ihre Hand aus meinem Gesicht. „Tschuldigung...", murmelt sie. „Du hast ja Recht", erwidere ich und seufze: „Gibt's keinen Zauber, mit dem man das Teenager-Sein einfach überspringen kann?" – „Leider nicht." – „Wäre auch zu schön gewesen." Ich seufze. „Ich geh dann mal wieder zu Jasper." Hermine nickt und lässt de Blick durch den Raum schweifen. „Und ich eile zu Ginny.", beschließt sie dann, als sie ihre Freundin in der Menschenmenge gefunden hat und winkt ihr zu. „Bis später.", murmelt sie und huscht möglichst unauffällig durch den Raum.

Warum mussten wir dieses Thema nur schon VOR der Party ansprechen... Beziehungsweise... Warum musste er mich so hoch loben. Jetzt wird der ganze Abend merkwürdig. Oder meinte er es wirklich einfach nur nett, weil er eben nett ist? Plötzlich bereue ich es, überhaupt mit ihm auf die Feier gegangen zu sein. Trotzdem sollte ich meine guten Manieren nicht vergessen und ihm wieder Gesellschaft leisten. Etwas anderes hätte er nicht verdient.

„Hey!", mache ich und halte Jasper ein Törtchen vor die Nase, als ich von der Seite auf ihn zukomme. Er schreckt kurz zurück und lächelt dann, als er mich sieht. „Hey.", macht er und nimmt das Törtchen an. „Danke." – „Kein Ding.", erwidere ich und beiße in mein Törtchen hinein. Jasper tut es mir gleich und es entsteht eine kurze, unangenehme Stille. Als ich den Mund wieder leer habe frage ich schließlich: „Gibt's eigentlich auch was Richtiges zu Essen oder muss ich mich weiter am Nachtisch bedienen?" Jasper entspannt sich sichtlich neben mir und nickt mit vollem Mund. Er versucht seinen Biss herunter zu schlucken und ich muss lachen, als er dabei seine Miene verzieht. „So...", macht er schließlich als sein Mund leer ist. „Also normalerweise gibt's immer ein richtiges Abendessen mit Menüs und so. Aber ich glaube leider dass ich dich enttäuschen muss. Es gibt wohl nur Häppchen." – „Oh Gott", seufze ich und Japser grinst. „Das heißt aber, du kannst dich an Törtchen sattessen." Ich wäge diese Aussicht kurz ab und verziehe meine Mundwinkel. „Klingt gut", schließe ich dann und grinse ebenfalls. „Es geht nichts über gute Törtchen." – „Dann hast du den sticky toffee pudding noch nicht probiert." Er nickt in Richtung eines Kellners, der mit einem Tablett voller dunkelbrauner Leckereien an uns vorbeigeht. Jasper nimmt einen von den kleinen Tellern und reicht ihn mir. Meine Augen weiten sich, als ich den mit Karamellsoße überlaufenen Schokoladenkuchen vor mir sehe. „Ohhh", mache ich und nehme den Teller an. „Für Nachtisch würde ich töten.", murmle ich und steche zufrieden mit einer kleinen Gabel in den Kuchen hinein.

Für einen Moment vergesse ich die merkwürdige Situation von vorhin, die angespannte Stimmung. Ja, Jasper ist nett zu mir, aber muss das immer gleich mehr bedeuten? Ich hab ihm doch kurz vorher noch von Fred erzählt. Außerdem macht er keinerlei Anstalten, meine Nähe zu suchen. Warum kann man nicht einfach ganz offen über sowas sprechen? Innerlich seufze ich, genieße jedoch den Kuchen und nicke eifrig, als ich den ersten Bissen nehme. „Lecker!", schmatze ich und nehme direkt noch einen Bissen. Jasper lächelt zufrieden.

Den Abend über meide ich die Nistelzweige, die überall im Raum verteilt aufgehangen wurden – gleichzeitig meide ich es jedoch auch, alles was mit Gefühlen zutun hat anzusprechen. Stattdessen erzähle ich möglichst viel von meinem Freund, dass ich es kaum erwarten kann meinen Freund wiederzusehen, dass ich so froh bin, dass die Familie meines Freundes mich so gut aufgenommen hat und dass es ohne meinen Freund in Hogwarts irgendwie einsam ist. „Immerhin hast du hier viele Freunde. Das macht es doch sicher einfacher, oder?" Ich denke darüber nach und nicke. „Joa... Ich hab' vorher fast ausschließlich mit den Zwillingen rumgehangen, das war schon eine krasse Umstellung. Ich kenne so wenige Hufflepuffs... Mit wem hängst du eigentlich immer rum?" Ich versuche mir angestrengt in Erinnerung zu rufen, mit wem ich Jasper schon habe rumlaufen oder rumsitzen sehen. Eigentlich war er immer alleine unterwegs gewesen. Auch er überlegt kurz, ehe er antwortet. „Ich hab früher immer viel mit meiner Schwester und ihren Freunden gemacht." Er zuckt mit den Schultern. „Aber seit sie aus Hogwarts raus ist hab ich irgendwie keinen Anschluss mehr gefunden." Leise fügt er hinzu: „Nicht mal in Hufflepuff sind Streber und Lehrerlieblinge sonderlich beliebt. Außerdem..." Er bricht ab und ich erfahre nie, was er noch hatte sagen wollen. „Und ich dachte in Hufflepuff liebt jeder jeden und vor dem Frühstück gibt es erstmal eine Gruppenumarmung im Gemeinschaftsraum.", erwidere ich schließlich, als ich merke, dass er nichts mehr dazu zu sagen hat. Sein rechter Mundwinkel schießt in die Höhe. „Ja, so ähnlich läuft es bei uns ab.", schmunzelt er und schnaubt. „Nein, leider hat die Hauszugehörigkeit manchmal weniger zu sagen als man denkt. Die Mehrheit der Hufflepuffs ist zwar echt freundlich und am Ende des Tages kann man sich auf jeden verlassen... Aber das heißt trotzdem nicht dass alle Freunde sind." – „Mh...", mache ich und grüble darüber nach. „Darum... war ich auch ganz froh, dass du mit mir hierhin gekommen bist.", gibt er kleinlaut zu und wird rot. Sein Blick geht zu seinen Händen, die er ineinander knetet. „Lass' uns tanzen gehen.", sage ich plötzlich, als mir die Stimmung wieder zu angespannt wir und ich Ginny und Dean auf der Tanzfläche entdecke. „Was?", fragt Jasper irritiert und ich springe von meinem Hocker herunter und winke ihn mit mir mit. „Komm jetzt!", bitte ich ihn und versuche es mit einem aufmunternden Lächeln. „Gleich wirst du es bereuen, dass du mich mitgenommen hast.", lache ich und nicke energisch zur Tanzfläche. Er folgt mir und ich bin erleichtert, als ich auch Luna entdecke, die neben Ginny einsam vor sich hin tanzt. „Hallöchen.", rufe ich in die Runde und Ginny grinst mich an.

Ich mache alle miteinander vertraut, denn auch wenn man sich in den Fluren sieht und vom Sehen kennt, kennt man sich nun eben doch noch nicht persönlich. Der Abend wird noch ziemlich lustig – Ginny und ich tanzen um Hermine herum, um sie vor Cormac zu schützen, Luna erzählt Jasper von ihrer neusten Erkenntnis – Ich höre sie mehrfach das Wort „Schlickschlupfe" sagen – und ich halte möglichst viel Abstand zu Jasper, ohne dass es komisch wird. Während wir rumalbern denke ich darüber nach, was er mir vorhin anvertraut hat. Vielleicht sucht er in mir einfach eine Verbündete? Ein anderer Außenseiter, der seinen Anschluss verloren hat und sich alleine durchs Schuljahr kämpft? Oder ob da wohl noch mehr hinter steckt, als er erzählt hat? Immerhin wirke Jasper auf mich bisher wirklich nett und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man ihn so sehr ausschließt. Auf der anderen Seite ist es aber auch verdammt schwer in feste Grüppchen hereinzukommen. Trotzdem erwecken seine Worte die Hoffnung in mir, dass er tatsächlich einmal mit mir befreundet sein will und seine Flut an Komplimenten von frühen Abend rein freundlicher Natur waren. Hoffentlich. 

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