Jimin Pov.
Meine Gedanken drifteten immer tiefer in die hinterste Ecke meiner schlimmsten Vorstellungen, dass ich fast das gedämpfte Klopfen an meiner Zimmertür nicht wahrgenommen hätte. Etwas erschrocken zuckte ich kurz zusammen, ehe ich meinen Kopf ruckartig in Richtung der Tür drehte, die aber glücklicherweise immer noch geschlossen war.
"Baby kann ich rein kommen? Hast du dein Gespräch mit Shownu schon beendet?", durchlöcherte mich mein Freund mit diversen Fragen, denen ich allerdings nur meine halbe Aufmerksamkeit schenkte. Ich war eher gerade damit beschäftigt, die Röte vergebungslos unter meinen Augen weg zu reiben und das benutzte Taschentuch unter meinem Kopfkissen zu verstecken. Das musste ich später dann eben irgendwie entsorgen, nur gerade hatte ich keine Lust direkt von meinem Freund konfrontiert zu werden, mit Fragen auf die ich selbst wohl noch keine so wirkliche Antwort hatte. Also lieber langsam an das Thema herantasten, anstatt über den Haufen gerannt zu werden.
"Ja du kannst rein kommen.", rief ich mit halbwegs fester Stimme, laut genug, damit es Yoongi von der anderen Seite der Tür auch hören konnte. Vorsichtig öffnete der Weißhaarige die hölzerne Tür und als er mich auf dem Bett sitzen sah, fingen seine Augen an zu glitzern. "Hey Baby.", seine sanfte Stimme verpasste mir eine angenehme Gänsehaut. Langsam ließ er sich neben mich auf das Bett fallen und legte sofort einen Arm um meine Taille, um mich näher an seinen Oberkörper zu ziehen. Mit einen wohligen Seufzer schmiegte ich mich genießerisch an seine starke Brust und zog auch sogleich seinen angenehmen Duft durch meine Nase ein. "Erzähl mir ein bisschen von deinem Gespräch mit Shownu. Was hat er zu unserem Plan gesagt? Hat er zugestimmt?", lächelnd schmiegte ich mich noch näher an Yoongis Körper und schloss sogleich darauf entspannt meine Augen. Meine Hand fuhr fast schon von alleine über seinen von Stoff bedeckten Bauch, was den Älteren zufrieden brummen ließ.
"Es war schön mal wieder was von ihm zu hören. Ihm und den anderen geht es gut und er war auch ziemlich überrascht, als ich ihm erzählt habe, dass ich ebenfalls ein Vampir bin, nachdem er sich erst beschwert hat, dass ich um vier Uhr Nachts noch wach bin." Yoongis Hand die zuvor sachte durch meine Haare fuhr, stoppte augenblicklich. "Er wusste nichts davon? Ich dachte Namjoon hatte sich nach dem Kampf mit Suho und unseren neuen Errungenschaften bei ihm gemeldet." Ich nickte kurz, um meinem Freund zuzustimmen. "Ja hatte er auch, aber irgendwie auch nur die Kurzfassung und auch nicht wirklich alles genau- wie auch immer, Namjoon muss diesen Teil wohl im Stress ausgelassen haben.", erklärte ich, während meine Hand nun langsam ihren Weg zu dem Saum von Yoongis Shirt fand, um diesen leicht hoch zu ziehen. Der Anblick auf seine porzellanartige Haut ließ mich wohlig seufzen, ehe meine Hand nun über seine frei gelegten Bauch strich.
Yoongi brummte verstehend und fuhr mit seinen Streicheleinheiten ebenfalls fort. Entspannt schloss ich erneut meine Augen, die immer noch ein wenig brannten. Ich hätte vorhin definitiv nicht den Versuch starten dürfen, krampfhaft meine Tränen zurück zu halten, dass sie dadurch nämlich nur noch mehr brennen würden, war vorprogrammiert.
Die Stille kehrte über uns beide ein, doch statt das ich diesen Moment mit meinen Freund genoss, drifteten meine Gedanken wieder zurück in das düstere Loch der schreienden Stimme und der grausamen Bilder in meinem Hinterkopf.
"Yoongi?", augenblicklich stoppte ich damit kleine Kreise auf seinen Bauch zu malen und öffnete erneut meine Augen. Mein Blick richtete sich starr gegen die weiße Wand gegenüber. "Baby?", antwortete mir der Ältere und verstärkte sogleich den Griff um meine Taille. Er musste wohl bereits bemerkt haben, dass mich etwas beschäftigte. "Dir wird doch nichts passieren oder?" Yoongi schwieg für eine Weile, ehe er erneut das Wort erhob. "Was meinst du genau Jimin? Ist irgendwas vorgefallen?" Der Weißhaarige rutschte ein wenig höher, sodass er sich besser an die Wand anlehnen konnte und brachte mich gleichzeitig dazu, dass ich mich ebenfalls aufsetzen musste.
"Wenn wir gegen diesen Vampir kämpfen, wird dir nichts passieren, hab ich Recht?", trübselig starrte ich auf das weiße Bettlacken, während ich mit der Angst spielte meinem Freund in die Augen zu sehen. Vielleicht sah er meine Worte ja als komplett lächerlich an und er verkniff sich gerade gekonnt sein lautes Gelächter, über meine Ängste. Doch tief im Inneren wusste ich ebenfalls, dass Yoongi niemals so über mich urteilen würde. Er hatte in jedem Punkt meist tiefstes Verständnis für mich, aber gerade nahmen diese depressiven Gedanken einfach überhand und drückten alles Gute in die nächst beste Ecke.
"Ich verspreche dir, dass niemanden von uns etwas passieren wird, okay Baby?" Sanft legte Yoongi zwei Finger unter mein Kinn, und drückte es leicht nach oben, sodass ich wieder in seine Augen sehen musste. Und da war es, dieses Funkeln der Vertrautheit und des Verständnisses, dass ich so sehr schätzte. Ich wollte etwas erwidern, doch als ich meinen Mund öffnete, verließ kein einziges Wort meine Lippen, wie als hätte ich einen Frosch im Hals, der mir das Sprechen raubte.
Yoongi strich mir mit einem warmen Lächeln auf den Lippen, die Haarsträhnen aus der Stirn. "Bist du deswegen schon seit einer Weile so bedrückt?" Seine Hand fand ihren Weg nun langsam zu meiner Wange, die er sanft umfasste. "Ich hatte bereits gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte, aber ich hatte gehofft, dass du selbst zu mir kommen würdest, um es mir zu erzählen. Ich wollte dich nicht drängen.", beichtete der Ältere, was mir unwillkürlich erneut die Tränen in die Augen jagte.
Er hatte es die ganze Zeit gewusst, auch wenn ich versucht hatte, es zu verstecken.
"Yoongi ich-",
"Shh Baby alles ist gut. Lass es nur raus. Ich bin hier und werde dir so lange die Tränen von deinen bezaubernden Wangen wischen, bis die letzte geflossen ist und du dich besser fühlst, okay?", vorsichtig hauchte mir Yoongi diese Worte in mein Ohr und schaffte es somit, dass letzte Stückchen des Eises zu brechen, wodurch ich nun alles einfach raus ließ und laut schluchzte. Halt suchend krallte ich mich an das schwarze Shirt meines Freundes und vergrub sogleich auch mein Gesicht in den weichen Stoff. Andere wären wohl angeekelt gewesen von dem ganzen Schnodder und den vielen Tränen, die kein Ende finden wollten, doch Yoongi schien es noch nie gestört zu haben, wenn ich mal sein Shirt vollrotzte, wenn ich weinte.
"D-diese Stimme in meinem Hinterkopf w-will nicht aufhören mich anzuschreien, mir zu sagen, dass du sterben wirst, wenn wir dieses Krieg a-antreten werden.", schluchzte ich verbittert und drückte mich näher an die starke Brust meines Freundes. Ich ließ ihn nicht antworten, viel eher sprudelten die Worte nur weiterhin einfach aus mir heraus. "K-kennst du dass, wenn du deine Augen schließt u-und vor deinem inneren A-Auge Szenarien auftauchen, die gerade in deinen Ge-Gedanken herumirren? I-ich sehe so schreckliche Bilder und Szenen und ich hab das Gefühl, dass m-mir mein Gehirn gerade einen Streich spielen will.", nuschelte ich gegen Yoongis Shirt, wobei ich das Gefühl hatte, dass die Hälfte von meinem Gerede durch den Stoff einfach verschluckt wurde.
"Ich verstehe dich Jimin.", meinte Yoongi ernst, während seine Hand langsam über meinen Rücken strich. "Aber du brauchst keine Angst haben. Das alles, was du dort siehst, ist nicht echt. Das ist reinste Einbildung und das Ergebnis aus deiner Angst, die sich in der letzten Zeit angesammelt hat.", sprach Yoongi sanft und hörte nicht auf, mich mit sanften Streicheleinheiten zu beruhigen.
Schniefend zog ich die Nase hoch und richtete mich langsam auf, um Yoongi besser ansehen zu können. "Und wie werde ich diese Gedanken wieder los?", unwissend legte ich den Kopf leicht schief, wobei ich nebenbei bemerkte, wie die eine Träne nun schlagartig ihre Richtung änderte und nun langsam in meinen Mund floss, wo sich sofort ein salziger Geschmack breit machte. Der Ältere lächelte leicht und strich mit seinem Daumen sanft die Tränen aus meinem Gesicht. "Indem ich dich daran erinnere, dass so etwas niemals passieren wird und du keine Angst haben musst. Was wäre es bitte für eine Schande einfach zu sterben, wenn auf der Erde, der hübscheste, talentierteste und liebste Vampir der Welt lebt?", sprach er gespielt empört und fasste sich dabei fassungslos an sein Herz.
Lautes Gelächter füllte den Raum und ich ließ mich zurück auf die Matratze fallen. Meinen Arm legte ich dabei demonstrativ über mein Gesicht um zum einem mein schrilles Lachen abzudämpfen, aber auch um die tiefe Röte auf meinen Wangen zu verstecken.
"Weißt du was noch hilft, um böse Gedanken zu vertreiben?" Der Ältere krabbelte über mich drüber, sodass er seine Arme recht und links von mir abstützen konnte. Unwissend schüttelte ich mit dem Kopf, lugte dabei vorsichtig von meinem Arm hervor. "Wenn ich dich so lange durchkitzle, bis alles Böse sich von selbst verpisst.", schelmisch grinsend, machte sich Yoongi sofort an mir zu schaffen und piekste mir so oft in die Seite bis ich nur noch ein wildes Herumgerolle auf dem Bett war, wobei mir vor Lachen schon wieder fast die Tränen in die Augen stiegen.
"H-hör auf Yoongi!"
"Nah, die Zauberwörter?
Verdutzt sah ich ihn an. "Zauberwörter?!" Yoongi grinste verschmitzt, ehe er nickte. "Ja genau Zauberwörter. Um es genau zu sagen, sind es zwei." Ich verdrehte die Augen, als mir bewusst wurde was er meinte, doch brach im nächsten Moment auch schon wieder in lautes Gelächter aus, als er nicht aufhören wollte mich zu kitzeln.
"Hör auf, bitte Daddy!" Und er hörte wie auf Kommando auf und ließ sich grinsend neben mich auf das Bett fallen. "Noch nie hat mich etwas so sehr angeturnt, als wenn du mich Daddy nennst. Weiß du eigentlich wie heiß das klingt, wenn du dieses Wort mit deiner süßen Stimme sagst?" Empört schlug ich ihm gegen seine Brust, aber konnte mir ebenfalls ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.
Yoongi legte eine Hand um meine Taille und zog mich somit näher an seinen Körper. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast und ich konnte jedes Detail in seinen dunkeln Augen erkennen. Sie glänzten so schön in der aufgehenden Sonne, die durch das riesige Fenster strahlte und auf einmal füllte sich mein ganzer Körper mit Glücksgefühlen und Adrenalin, sodass die nächsten Worte nur so aus mir heraussprudelten.
"Mach mich zu deinem Mate Yoongi."
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Hab mich legit auf dieses Chapter gefreut.^^
Hoffe euch gefällt es so sehr, wie mir!
Hope u doing great r n♡