Midnight Games - Begierde ✔️

Od EvelynR_Fox

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TEIL 2 DER MIDNIGHT-TRILOGIE Durch seine skrupellosen Taten, hat Kian Joyce aus seinem Leben verscheucht. V... Více

Prolog
Kapitel Eins
Kapitel Zwei
Kapitel Drei
Kapitel Vier
Kapitel Fünf
Kapitel Sechs
Kapitel Sieben
Kapitel Acht
Kapitel Neun
Kapitel Zehn
Kapitel Elf
Kapitel Zwölf
Kapitel Dreizehn
Kapitel Vierzehn
Kapitel Fünfzehn
Kapitel Sechzehn
Kapitel Achtzehn
Kapitel Neunzehn
Kapitel Zwanzig
Kapitel Einundzwanzig
Kapitel Zweiundzwanzig
Kapitel Dreiundzwanzig

Kapitel Siebzehn

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Od EvelynR_Fox

Joyce


Seit zwei Tagen waren wir bereits bei Kians Eltern und ich fühlte mich so richtig entspannt.

Nach einem leckeren Frühstück - welches Michelle und zubereitet hatte - waren wir gemeinsam in die Stadt gefahren, machten eine kleine Führung und waren etwas einkaufen. Wir taten all das, was ein gewöhnliches Pärchen tat. Und da das Wetter sonnig und warm war, hatten wir uns irgendwann vor ein Eiscafé gesetzt und bestellten Eis.

Diese Normalität war einfach großartig. Ohne Bedenken einfach durch die Straßen laufen und sich nicht ständig nach Gefahren umsehen müssen. Keine Furcht mehr an der nächsten Ecke geschnappt zu werden.

Ich musste zugeben, dass ich - vor dieser kleinen Reise - richtige Sorgen darüber hatte, dass die Männer, mit denen sich Jax angelegt hatte, irgendwann hinter Kian her sein würden. Vermutlich wäre es auch so, doch je länger wir an diesen Ort waren, wurden auch meine Sorgen weniger. Ich vergaß nach und nach die Gefahr , die dennoch stets auf uns lauerte und genoss die Zeit, die ich mit diesen tollen Mann verbringen durfte. Einfach reden, lachen und sogar Händchenhaltend durch die Straßen laufen. Diese Momente waren – womöglich für uns beide – sehr viel wert. Denn auch Kian wirkte viel ruhiger und sorgloser.

Gemeinsam spazierten wir durch einen Park, bis wir an einem wunderschönen Springbrunnen ankamen.

Nach ein paar Erinnerungsfotos, die ich mit meinem Handy gemacht hatte – sowohl von der Umgebung, als auch von uns beiden – hatten wir uns auf eine Bank am Springbrunnen gesetzt und machten eine Pause. Das fließende Wasser und der schöne Duft der Blumen, war nur noch entspannender. Und dieser Frieden um uns herum war einfach nur herrlich.

>>Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen<<, sagte ich nach einer Weile. Das konnte ich tatsächlich. Mir gefiel dieser Ort, die Umgebung und sogar die Leute.

Kian sah mich ein wenig überrascht und gleichzeitig auch neugierig an. >>Ja? Würdest du hier leben wollen?<<

Zustimmend nickend, drehte ich mich auf der Bank, sodass ich meine Beine hochstellen und meinen Kopf auf Kians Schoß legen konnte.

Mit der warmen Sonne im Gesicht, schloss ich die Augen und fühlte, wie mir Kian sanft über die Haare strich.

>>Solange der ganze Mist in unseren Leben in Vegas bleibt, würde ich das auf jeden Fall tun.<<

>>Und was wäre dann mit deiner Schwester und deinem Job?<<

Ich zuckte mit den Schultern. >>Debra und die anderen könnte ich zu jeder Zeit besuchen oder anrufen. Das Tanzen im Club macht mir zwar Spaß aber es irgendwann sein zu lassen, könnte ich schon überleben. Immerhin kann ich es ohnehin nicht ewig tun. Ich könnte mir sehr gut vorstellen irgendwann etwas normales zu tun. Ein Neustart. Ohne die Vergangenheit und ohne die Gegenwart.<< Ich öffnete meine Augen wieder und sah direkt in Kians faszinierende Augen. Mit einem Lächeln hob ich meinen Arm und legte ihm die Hand in den Nacken. >>Aber das wichtigste bei alldem ist, dass du bei mir bist.<<

>>Ich habe nicht vor wegzugehen<<, antwortete er und umfasste mein Handgelenk, wobei er sich zu mir runter beugte.

>>Gut<<, erwiderte ich ehe seine Lippen meine berührten. Sanft küsste er mich, vertiefte diesen, intensivierte ihn und ich genoss es in vollen Zügen. Diese Seite an ihm gefiel mir ebenfalls. Sehr sogar.

 Doch so gerne ich das hier weiterführen wollte, wäre es nicht gerade vom Vorteil, dass wir in der Öffentlichkeit waren. Und anscheinend war Kian der selben Meinung, denn er löste sich schneller von mir, als es uns beiden lieb war.

>>Zu schade, dass wir hier draußen sind<<, seufzte er leicht betrübt.

Leise lachend drückte ich ihm noch einen Kuss auf die Lippen, ehe ich von ihm abließ und mich wieder aufsetzte.

Wir waren bereits seit Stunden unterwegs und je länger wir eine Pause machten, umso mehr bemerkte ich meine Erschöpfung.

Es war an der Zeit wieder zurückzufahren.

-

Nach einer erfrischenden Dusche stellte ich mich, in ein großes Badetuch gewickelt, vor den Badezimmerspiegel. Da dieser aber noch immer durch den Wasserdampf beschlagen war, wischte ich mit der Hand über die Oberfläche, um mich darin betrachten zu können.

Während ich mir dabei selbst gegenüberstand, bemerkte ich diese Veränderung an mir. Immer wenn ich mich im Spiegel sah, fühlte es sich nicht richtig an. Ich sah jedes mal erschöpft aus, auch wenn ich am Tag nicht viel getan hatte. Mein Augen wirkten immer leer, obwohl ich mit aller Kraft versuchte die Tage zu leben und sie zu genießen. Nur leider merkte ich immer wieder, dass mich die Vergangenheit stark festhielt, egal wie sehr ich versuchte sie aus meinem Leben zu treiben.

Dieses mal aber, als ich mich ansah, schien alles anders. Ich fühlte mich besser, stärker und die ständige Erschöpfung schien verschwunden zu sein. Meine Augen wirkten lebendiger und ich fühlte mich als könnte ich plötzlich alles schaffen.

Ob das alles tatsächlich an diesen Ort lag oder eher an Kian – vielleicht aber auch an beidem – ganz egal, denn es war wie eine Heilung für meine Seele.

Erschrocken zuckte ich zusammen, als sich zwei Arme um meine Taille legten und ich kurz darauf einen Kuss auf der Schulter spürte.

>>Alles in Ordnung?<<, hörte ich Kian fragen.

Seufzend lehnte ich mich gegen ihn und legte meine Hände auf seine Arme. >>Ich war nur in Gedanken.<<

>>Das habe ich gesehen. Ich habe dich gerufen.<< Etwas besorgt betrachtete er mich durch den Spiegel. Ich hatte ihn tatsächlich nicht gehört und auch nicht bemerkt, dass er ins Badezimmer gekommen war.

>>Wenn dich die Sache mit deiner Mutter noch immer beschäftigt, dann-<<

>>Nein<<, fuhr ich ihm gleich ins Wort. >>Es geht mir gut. Wirklich.<< Dieses mal entsprach es sogar der Wahrheit. Die ganze Zeit über, die wir hier waren hatte ich nicht mehr an meine Eltern gedacht. Jedenfalls nicht mehr nach dem Gespräch am Anfang mit Michelle.

>>Okay<<, erwiderte er, wenn auch nicht so ganz überzeugt, doch er hackte nicht weiter nach.

Gegen ihn gelehnt betrachtete ich uns beide durch den Spiegel. Wie er mich festhielt, wie er sein Kinn auf meiner Schulter gestützt hielt und mich selbst mit diesen sanften Blick ansah. Ich könnte ewig so stehen. Mit ihm zusammen.

Seine Lippen fuhren zart über die Haut an meiner Schulter, bis hin zu meinem Hals. >>Weißt du.. Da wir gerade schon hier sind..<<

Genaueres musste er mir nicht erklären, denn seine Küsse an meinem Hals und seine Hände, die an meinem Körper entlangfuhren, sagten bereits alles.

>>Gib's zu. Das war von Anfang an dein Vorhaben gewesen.<<

Kian sah kurz zu meinem Spiegelbild, ehe er das Badetuch von meinem Körper löste. >>Der Gedanke ist vorher gefallen, ja<<, gab er zu und saugte leicht an der Haut unter meinem Ohr.

Durch den Spiegel beobachtete ich ihn, wie er mit seiner linken Hand hoch zu meinen Brüsten strich, während sich seine rechte Hand über meinen Bauch weiter runter bewegte.

Bei dem ganzen Durcheinander in letzter Zeit, war unser Sexleben tatsächlich auf der Strecke geblieben, weshalb sich in der Zwischenzeit zu viele Gefühle in mir aufgestaut hatten. Und sobald mich Kian so berührte, wie er es tat, begann ich augenblicklich diese unersättliche Lust zu verspüren, sodass ich ihn nicht länger durch den Spiegel beobachten konnte und die Augen schloss.

Genüsslich lehnte ich den Kopf nach hinten, gab ihm damit das Zeichen, das zu tun, was er wollte, während ich mich jeder seiner Berührung hingab.

Kian begann meine Brüste zu kneten, stimulierte meine Brustwarzen – zunächst die eine, dann die andere – gleichzeitig bewegte er seine andere Hand zwischen meine Beine und fuhr mit seinen Fingern an meiner Mitte entlang.

Es brauchte nur diese wenigen Berührungen, um die Lust in mir zu entfachen und das ließ ich auch nicht unbemerkt.

Mir fest auf die Unterlippe beißend, versuchte ich mir das Stöhnen zu verkneifen, während ich seine Finger immer wieder zwischen meinen Beinen entlangstrichen und mich nur noch mehr stimulierten.

Mit einem mal umschloss seine freie Hand sanft meinen Hals, schob dabei meinen Kopf weiter nach hinten und anschließend leicht zur Seite, nur damit Kian seine Lippen auf meine legen konnte und damit einen hungrigen und lustvollen Kuss begann.

Als er dann aber gleich mit zwei seiner Finger langsam in mich eindrang, unterbrach ich den Kuss aufstöhnend, beugte mich vor und umklammerte mit beiden Händen den Waschbeckenrand.

Mit der Kraft, die mir dabei noch geblieben war, versuchte ich mich, so gut es ging, auf den Beinen zu halten. Ganz einfach war es jedoch nicht, denn die Ekstase, in die mich Kian brachte, wurde immer stärker und ich war nicht in der Lage dieser stand zu halten.

Nur vage nahm ich wahr, wie sich Kian zu mir runter beugte und seine freie Hand wieder um mein Kinn legte.

>>Mach die Augen auf, Sweetheart<<, raunte er mir ins Ohr, was die Gänsehaut auf meinem Körper nur noch stärker machte. Er hatte leicht reden. Ich konnte mich gerade noch so auf den Beinen halten und da sollte ich es auch noch schaffen meine Augen zu öffnen.

>>Na komm. Sieh es dir an.<<

Mit mühe schaffte ich es meine Lider zu öffnen und in den Spiegel zu blicken. Dieses Bild von uns beiden verschlug mir wirklich den Atem. Es war das erste mal, dass ich es sah. Meine erhitzte Haut, der verschleierte Blick und Kian mich mit einem lodernden Blick ansah und mir dabei Lust bescherte.

Mit Kians Hilfe richtete ich mich auf, griff mit meinem Arm nach hinten, damit ich meine Finger in seinem feuchten Haar vergraben konnte.

Sein verschlagenes Lächeln, der Anblick, wie Kian seine Finger immer wieder vor und zurück bewegte und mich zusätzlich mit seinem Daumen stimulierte, seinen und auch meinen eigenen lustvollen Blick zu sehen.. das alles erregte mich nur noch mehr. Ich hätte mir so etwas nie vorgestellt, aber uns beide so zu sehen, machte mich wirklich an. Und zwar so sehr, dass es nicht lange dauerte, bis mich Kian an meine Grenzen und damit auch zu meinem Höhepunkt gebracht hatte.

Mir weiterhin fest auf die Unterlippe beißend unterdrückte ich erneut das laute Stöhnen – auch wenn es nicht so ganz funktioniert hatte, wie gedacht – während meine ohnehin weichen Knie unter mir nachgaben und ich absackte.

Zu meinem Glück schlang Kian sofort seine Arme um mich und hielt mich fest, sodass ich nicht auf dem Badezimmerteppich landete.

Schwer atmend hob ich meinen Kopf und sah wieder in den Spiegel, nur um dabei Kians lodernden Blick zu treffen.

>>Alles in Ordnung?<<, fragte er mich leicht amüsiert.

>>Ich.. Wa-<<, ich brach ab, da ich kaum noch sprechen konnte. Tief nach Luft schnappend stützte ich mich wieder am Waschbecken ab und schluckte schwer. Meine kehle fühlte sich plötzlich staubtrocken an. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Es war anders.. neu.. Es war einfach Wahnsinn.

>>Was war das?<<, brachte ich letztendlich mit zitternder Stimme hervor. Doch statt einer Antwort, grinste mich Kian lediglich an.

Mit einem Ruck drehte er mich zu sich herum, damit ich ihm dieses mal wirklich ansehen konnte. Mit seinen Händen, die er fest auf meinen Hintern legte, presste er mich an sich, sodass ich deutlich seine Erektion fühlen konnte.

 Er überraschte mich mit einem weiteren Kuss und raubte mir wieder mal den Atem. >>Ich hoffe, es geht dir jetzt besser<<,hauchte er mir entgegen. Ich schaffte es hingegen nur zu nicken.

>>Gut. Ich brauche jetzt eine Dusche.<< Im nächsten Moment ließ er von mir ab, sodass ich mich sofort gegen das kalte Waschbecken lehnte und ihm verwirrt zusah, wie er sich auszog. Das war's? Wir waren fertig? Gerade jetzt verlangte mein Körper nach viel mehr und er ließ mich stehen?

Als Kian meine Verwirrung bemerkte, blieb er splitterfasernackt zu mir gewandt stehen und ließ das Wasser in der Dusche laufen. >>Was ist?<<, fragte er und stieg rückwärts in die Duschkabine. >>Was stehst du da noch rum? Ich warte auf eine Revanche.<< Sein Grinsen wurde breiter. Ich verstand gleich, was er damit meinte und ließ mich nicht zwei mal bitten.

Mir über die Lippe leckend folgte ich ihm unter die Dusche und schob hinter mir die Kabinentür zu.

-

Nach der – ein wenig verlängerten – Dusche, hatten wir uns angezogen und gingen runter zum Essen. Dabei stellte ich fest, wie sehr Kian immer wieder meine Nähe suchte. Ob das alles vielleicht an unserer Trennung lag und er mir zeigen wollte, wie er sich geändert hatte, oder ob es an mir lag. An mir und dem was vor einigen Tagen passiert war. Vielleicht wollte er auch nur alles tun, damit ich mich besser und glücklicher fühlte. Was ich auch tat. Und darüber, dass er mich nicht aus den Augen ließ und immer wieder Weg fand, um mir nahe zu sein, wollte ich mich keineswegs beschweren.

Auch unten an der Treppe griff er nach mir und hielt mich zurück, wobei ich mit dem Rücken gegen ihn prallte.

>>Wie wäre es, wenn wir gleich wieder hochgehen und etwas Zeit alleine verbringen?<<, fragte er dicht an meinem Ohr.

Lächelnd löste ich seine Arme von mir und drehte mich herum. >>Wir haben deine Mutter bereits zu lange warten lassen. Ich möchte nicht, dass sie auf falsche Gedanken kommt.<<

>>Oh bitte. Als ob sie nicht wüsste, wieso wir beide so lange weg waren<<, erwiderte er sofort, was mich sofort zum Schweigen brachte. Da hatte er nicht ganz unrecht. Dennoch wollte ich Michelle nicht noch weitere Punkte liefern.

Mit den Augen rollend griff ich nach seiner Hand und zog ihn mit mir. >>Komm jetzt, ich hab hunger.<<

Ohne Wiederworte ließ er sich in die Küche führen, wo wir gleich eine glückliche Michelle sahen, die uns kurz vorm eintreten entgegenkam.

>>Da seid ihr ja<<, sagte sie und wandte sich gleich an ihren Sohn. >>Du bist mir ja einer. Flunkerst deine eigene Mutter an. Wieso hast du mir nicht einfach gesagt, dass Jackson mich überraschen wollte?<<

Es war nur ein winziger Augenblick, in dem sich die Situation wandelte. Kians verwirrter Gesichtsausdruck wurde mit nur einem Wimpernschlag zu einem blutrünstigen.

Ich schaffte es nicht einmal zu reagieren, da stürmte er an mir vorbei in die Küche. Sofort lief ich ihm nach, doch er war schneller, packte seinen überraschten Bruder an der Jeansjacke und zerrte ihn mit Gewalt vom Hocker, nur um ihn dann durch das Haus in den Garten zu schleifen.

Das alles passierte so schnell, dass Michelle nicht einmal eingreifen konnte. Sie schaffte es nicht einmal Luft zu holen, da waren die beiden Brüder auch schon draußen.

Mit hämmernden Herzen sah ich, wie Kian Jax über den Rasen schubste und begann ihn anzuschreien. Zwar konnte man nicht verstehen, was er sagte, doch die Lautstärke seiner Stimme war verdammt laut.

>>Was ist passiert? Wieso ist Kian so wütend?<<, fragte Michelle besorgt.

Wie hätte ich diese Frage jetzt beantworten sollen? Ich musste sie anlügen. Mir blieb keine andere Wahl. Auch wenn mir keine gute Lüge einfiel. >>Ich weiß auch nicht genau. Es ging vermutlich um etwas belangloses.<<

>>Sie haben sich schon früher gestritten aber so habe ich Kian noch nie erlebt.<< Ihre Miene wurde besorgter. Ich war nicht in der Lage sie zu beruhigen, denn ich wusste nicht wie, ohne die beiden zu verraten.

Eigentlich wusste ich selbst nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Kian wurde immer wütender, war bereit auf seinen Bruder loszugehen. Und Jax? Wie es aussah, trat Jax ihm mit seiner großen Klappe entgegen. Wieso zum Teufel war er wieder hier? Wieso war er nicht im Versteck geblieben? Dort wo er sein sollte.

Ich zuckte zusammen, als ich sah, wie Kian seinem Bruder ins Gesicht schlug, sodass dieser auf den Rasen fiel.

Michelle neben mir zog die Luft scharf ein und ich bemerkte die Tränen in ihren Augen. Diese liebevolle und fröhliche Frau so zu sehen, war genug für mich. Die beiden konnten sich streiten, wie viel sie wollten, aber das war zu viel.

Ohne weiterhin zu zögern lief ich los in den Garten. >>Kian!<<, schrie ich zu ihm, doch er ignorierte mich, packte Jax am Kragen und zog ihn so weit hoch, dass er ihn noch einmal schlagen konnte.

>>Du verdammter-<<

>>Na los! Schlag zu Bruder, aber das hält mich nicht ab!<< Jax grinste ihm furchtlos entgegen.

Kian holte aus, doch noch bevor er noch einmal zuschlagen konnte, stellte ich mich dazwischen und schubste Kian mit ganzer Kraft von seinem Bruder weg.

Da er sich dadurch aber nicht abhielten lief, umklammerte ich seinen Arm und zog ihn noch weiter weg. >>Stopp! Das reicht!<<

>>Lass mich los!<<, knurrte er außer sich und entriss sich mir. >>Ich mache ihn kalt!<<

>>Genug!<<, schrie ich ihn an und stemmte meine Arme gegen seine Brust. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Michelle nach draußen getreten war und vorm weinen zitterte. Allein schon diese Worte zu hören, brach ihr das Herz, das wusste ich.

>>Mom<<, sagte Jax mit einem mal, als auch er sie entdeckte. Das schien auch Kian aus seinem Wutrausch zu holen, denn sein angespannter Körper entspannte sich plötzlich und er richtete sich auf.

Er sah zu seiner weinenden Mutter und weitete die Augen. Auch wenn ich überhaupt keinen Draht zu meinen Eltern hatte, konnte ich mir vorstellen, was in ihm vorging.

Das Entsetzen in seinen Augen, dass seine geliebte Mutter ihn so zu Gesicht bekam, war auch nicht zu übersehen. Wie Michelle bereits gesagt hatte, die beiden hatten sich öfters gestritten, so waren Geschwister nun mal. Doch das hier war ein vollkommen anderes Level. Mit dem Ausruf seinen Bruder zu erschlagen, hatte Kian seiner Mutter tatsächlich das Herz gebrochen. Und ich wusste auch, dass er sie weiterhin verletzen würde, da er ihr nicht den tatsächlichen Grund für diese Auseinandersetzung nennen konnte.

Jax richtete sich wieder auf und klopfte sich den Dreck ab, um gleich zu Michelle zu gehen, die vollkommen aufgelöst dastand und sich nicht rührte.

Was denn Mann vor mir anging.. Dieser machte einen plötzlichen Schritt von mir und senkte den Blick, nur um sich gestresst durch die Haare zu fahren. Ja, ich hörte ihn sogar leise fluchen.

Ruhig wollte ich auf ihn zugehen, ihn berühren, doch das war ein Fehler. Sobald ich auch nur federleicht seine Haut angefasst hatte, sprang er beinahe von mir weg und schüttelte abwehrend den Kopf.

>>Lass<<, sagte er lediglich, ehe er vorbei stürmte, jeden dabei ignorierend und die Flucht ergriff.

Als die Eingangstür laut zugeknallt wurde, wusste ich, dass er das Haus verlassen hatte.

Während sich der jüngere Bruder um seine Mutter kümmerte, war der ältere abgehauen. Und ich stand, völlig mit der Situation überfordert, mittendrin.

Die ruhige und friedliche Zeit war damit wohl vorbei und die Probleme begannen sich wieder zu häufen. 

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