Yoongi POV
Heute hatten wir mal wieder einer dieser wenigen freien Tage, den wir auch daheim verbrachten. Für uns war es ja mittlerweile fast unmöglich auf die Straße zu gehen. Die Angst erkannt zu werden und dann eventuell noch verfolgt zu werden war zu groß. Vorallem nutzten wir solche Tage um Kraft zu tanken.
Ich lag mit Jin und Namjoon auf der Couch. Tae und Jimin spielten ein Videospiel, Jungkook saß draußen auf dem Balkon und zeichnete und Hobi ließ sich die Sonne auf den Bauch scheinen.
Doch plötzlich verschluckte sich Jin an seinem Kaffee und spuckte den ganzen Inhalt quer durchs Wohnzimmer.
Geschockt sahen wir ihn an, doch er wirkte eher als ob er einen Geist gesehen hätte, so blass wie er war.
Er sah kurz auf und dann wieder in sein Wirtschaftsmagazin, welches er gerade las. Danach sah er wieder auf und sah uns geschockt an. Was könnte bitte in einem solchen Magazin stehen, dass er Leichenblass wurde.
"Was ist los Hyung?" Fragte Tae, legte den Controller zur Seite und ging auf ihn zu.
Jin war nicht Mal in der Lage überhaupt etwas zu sagen. Er stotterte unverständliche Dinge und deutete auf sein Magazin.
Tae nahm ihm die Zeitung ab und kaum hatte er einen Blick reingeworfen, sah er auf und wurde ebenfalls blass.
"Was ist denn los?!" Fragte ich genervt und riss Tae die Zeitung aus der Hand.
'Koreas erfolgreichste Jung Unternehmer geben sich das 'Ja Wort'
Luka Merzen machte Fey Saur während des Interviews einen Heiratsantrag und sie sagte 'Ja'
Das waren die Schlagzeilen der Doppelsseite.
Jetzt wusste ich warum alle so geschockt waren, schnell drückte ich die Zeitung an mich, da sich Namjoon schon zu mir rüber lehnte.
"Was ist denn?" Fragte er überrascht.
"Nichts! Da steht nichts!." Ich nahm die Zeitung und warf sie quer durch den Raum. Skeptisch sah mich Namjoon an, sprang auf und bevor Tae die Zeitung erreichte, hob Namjoon sie auf. Ängstlich sahen Jin, Tae und ich ihn an. Jimin wusste ja noch nicht was los war und die anderen beiden kamen auch interessiert rein.
Namjoon brauchte gefühlt nicht mal eine Sekunde um die Nachricht zu lesen.
Er schmiss die Zeitung auf den Boden und rannte aus dem Wohnzimmer.
"Was machst du?!" rief Jin ihm hinter her. Doch bevor wir ihn eingeholt hatten, hörten wir wie die Haustür Schwungvoll ins Schloss ging.
"Scheiße! Was hat er nur vor?!" Hilfesuchend sahen wir uns an.
"Was meint ihr was er jetzt vor hat?"
"Keine Ahnung, er ist ohne Verkleidung raus!"
"Schnell wir müssen ihm folgen!" Sagte ich hektisch, zog bereits schon meine Schuhe an.
"Yoongi das bringt nichts. Er ist schon längst weg."
"Man! Leute. Das ist gar nicht gut."
"Was ist eigentlich passiert?" Fragte Jungkook vorsichtig.
"Luka und Fey werden heiraten."
"Ohje..." Wir alle wussten, dass wir jetzt auf Namjoon auf passen mussten, dass er nichts dummes unternehmen würde.
Namjoon POV
Tränen stiegen mir hoch. Ich rannte durch die Straßen Seouls. Ich musste raus und wenn es nur für den Moment war. Ich hatte sie die letzten Wochen ab und zu beobachtet und als sie an einem Abend an dem Plakat von uns stehen blieb, wollte ich sie ansprechen, doch Luka kam um die Ecke. Also zog ich mich wieder zurück in die Dunkelheit.
Aber jetzt?! Sie wird ihn heiraten! Ich hatte sie verloren! Weil ich mich für die Karriere entschieden hatte. Ich hatte sie ein zweites mal verloren als ich erfuhr, dass sie mit Luka zusammen war. Doch wenn ich jetzt nichts unternehme, werde ich sie für immer verlieren! Das konnte ich nicht zu lassen. Ich wusste das es Egoistisch war, aber ich liebte sie immer noch und ich wusste das sie mich auch noch liebte. Auch wenn die Gefühle für Luka im Moment überwogen, aber ich konnte sie nicht ganz verlieren. Jetzt war der Augenblick gekommen, an dem sich bei mir im Kopf ein Schalter umlegte. Diese neue Situation zeigte mir was mein Herz wollte und das ich diesesmal die richtige Entscheidung treffen würde, welche ich hätte schon 2013 treffen sollen.
Wenn es noch eine letzte Chance für uns gab, dann war sie jetzt gekommen. Ich machte mich auf den Weg zu Fey nach Hause.
Ich setzte mich in die Bahn und zog direkt die Blicke auf mich und getuschel fing an.
Ich hatte noch meine hellen Haare, die ich aber nicht gestylet hatte, dazu trug ich einen Hoodie mit und kurze Hosen. Es hatte ein wenig abgekühlt, daher trug ich auch nur Turnschuhe. Vielleicht ließen mich deswegen alle in Ruhe, da ich ganz normal aussah wie jeder andere auch. Ich nahm Kopfhörer und zog mir meine Kapuze über den Kopf.
Das getuschel ließ schnell nach und wahrscheinlich dachten alle sie hätten sich getäuscht.
Doch als ich an dem Haus ankam, waren alle Rolläden unten. Es waren keine Namen mehr an den Briefkästen und alles im allen wirkte es eher leerstehend.
Kann es sein, dass sie gar nicht mehr hier wohnt? Ich lief um das Haus herum, aber alles deutete darauf hin daß hier niemand mehr wohnte.
Was hatte ich mir eigentlich auch dabei gedacht?
Bzw. Hab ich überhaupt gedacht? Was hätte ich getan, wenn sie da gewesen wäre? Geklingelt? Und dann gesagt: Hey hier bin ich, ich will wieder um dich kämpfen. Sie hätte mir die Tür vor der Nase zu gehauen.
Aber ich kann und will sie nicht einfach so kampflos aufgeben.
Vorallem würde ich auch nicht mehr so schnell herausfinden wo sie wohnt. Oder?
Ich könnte sie mal nach der Uni abfangen. Aber auch dieser Gedanke wurde mir zu nichte gemacht. Ich hatte ja keine Zeit. Und wenn ich so an die Events der nächsten Monate dachte, würde ich einfach dabei zu sehen müssen wie die Zeit verstreichen wird und sie heiratet.
Ich muss sie noch einmal vorher sehen!
Am besten jetzt! Aber es war Aussichtslos.
Geknickt machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause, obwohl es schon nach 20:00 Uhr, war es immer noch angenehm warm.
Meinen Hoodie hatte ich Mittlerweile wieder ausgezogen, da es beim Rennen einfach zu warm war.
Ich machte mich wieder Richtung nach Hauseweg, bis mir noch eine letzte Sache einfiel. Die Firma! Ich könnte zu ihr gehen morgen. Aber im gleichen Augenblick fiel mir wieder ein, dass sie ja den Standort gewechselt hatten und ich auch nicht wusste wo der neue war.
Wütend trat ich ein Stück Müll welches auf der Straße lag weg.
Verzweifelt setzte ich mich auf eine der Sitzbänke in der Ubahn Station.
Den Tränen nahe, sah ich mich um bis mein Blick bei jemanden hängen blieb. Es war ein Mädchen, was mir den Rücken zu gedreht hatte, aber trotz allem sah ich auf den ersten Blick das es keine Koreanerin war. Sie sah aus wie Fey.
Ich war mir wirklich zu 100% sicher. Die nächste Bahn fuhr ein, es war zwar nicht meine, aber ich folgte ihr trotzdem. Sie setzte sich in eine zweier Bank und da sah ich für einen Bruchteil ihr Gesicht. Mein Herz setzte wieder aus, wie das erste mal als ich sie sah.
Ich zögerte keine Sekunde und setzte mich neben sie.
Sie trug wie früher noch eine Cap und eine Lederjacke, sie hatte Ohrstöpsel drinnen und lehnte ihren Kopf gegen die Scheibe und hatte die Augen geschlossen.
Ich saß erst einmal da und beobachtete sie. All meine Gefühle kamen von einen auf den anderen Schlag wieder hoch. Ich dachte an den Tag als sie in Korea an kam, wie ich sie an mich drückte als wir mit der Ubahn fuhren.
Wie sehr mein Herz geklopft hatte, als wir bei ihr in der Wohnung waren und noch mehr als wir uns das erste mal küssten.
So etwas hatte ich seither nie mehr gespürt.
"Wooow! What the fuck! Was machst du denn hier?!" Schrie sie plötzlich und trat mir gegen mein Bein, weshalb ich nach vorne schnellte und mir den Kopf am vorderen Sitz stieß. Ich hielt mir Kopf und Bein als ich sie an sah. Sie fasste sich immer noch an die Brust und atmete schwer.
"Sorry, wollte dich nicht erschrecken." Mein Blick glitt zu ihrer Hand, an welcher ein Ring blitzte.
"Schon okay, aber was machst du hier?!" Wiederholte sie ihre Frage leiser, da wir doch schon die ein oder andere Aufmerksamkeit auf uns zogen.
Doch als sie meinen Blick folgte, änderte sich ihre Mimik schlagartig.
"Oh nein! Sag mir das du nicht deswegen gekommen bist!"
"Doch." Flüsterte ich weiter.
"Die nächste muss ich raus."
Ich nickte und wir standen zusammen auf, quetschten uns schon einmal durch die Bahn und standen eng aneinander vor der Tür. Ihr Duft stieg mir in die Nase und wieder bekam ich Sehnsucht nach ihr.
Die Tür ging auf und sie rannte raus, aber sie hatte lange nicht die Kondition wie ich. Nach wenigen Schritten hatte ich sie eingeholt und hielt sie fest.
Sie sah zu mir hoch und ihre Augen glänzten schon richtig.
"Bitte~ ich will mit dir reden!" Flehte ich.
"Über was willst du denn reden?!" Fauchte sie leise.
"Das sag ich dir gleich, aber bitte lass uns wo anders hingehen."
Leicht wiederwillig ließ sie sich von mir mit ziehen.
Nach einer Weile ließ ich sie los, aber behielt sie im Auge, dass sie nicht wieder weg rannte.
Sie folgte mir in eine dunkle Bar, in der wir etwas ungestörter sein würden.
Ich bestellte uns einfach etwas zu trinken, doch sie saß an ihrem Handy.
"Ich schreibe Luka, dass es später wird, sonst macht er sich noch sorgen."
Geduldig wartete ich auf sie, letztendlich legte sie ihr Handy zur Seite und sah mich an "Was willst du?" Fragte sie kühl, lehnte sich nach hinten und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Ich suchte nach den richtigen Worten, da ich nicht gerade mit der Tür ins Haus fallen wollte.
"Wenn du mir nichts zu sagen hast, kann ich ja gehen." Sie wollte schon aufstehen, doch ich legte meine Hand auf ihre, ein Strom durchfloss mich und mein Herz pochte wieder.
"Bitte bleib."
"Na gut. Aber dann sag mir jetzt was du willst." Leicht wütend setzte sie sich wieder.
Ich sammelte all meinen Mut, aber wenn ich nicht ein letztes mal versuchen würde, dann könnte ich mir das nicht verzeihen.
"Ich will und kann dich nicht einfach ganz ihn Verlieren. Als ich von der Verlobung erfahren habe, hat es mir den Magen umgedreht und all meine Gefühle für dich, sind wieder hoch gekommen. Die Liebe die ich immer noch für dich empfinde, nach all den Jahren. Ich kann dich nicht einfach kampflos aufgeben." Ich sah ihr an wie sie innerlich kämpfte.
"Was erwartest du? Das ich Luka einfach verlasse und du mich dann wieder für deine Karriere stehen lässt?! Du hast mich fast anderthalb Jahre belogen, nach unserer Trennung habe ich zwei Jahre gebraucht bis ich mich auf Luka einlassen konnte und jetzt bin ich glücklich und werde heiraten und dann tauchst du einfach auf und meinst du willst nicht kampflos aufgeben?" Sie wurde eher wütend, was mich nur noch trauriger machte.
"Was hast du dir dabei gedacht?! Wir hatten seit Jahren keinen Kontakt mehr und ich hab dich erfolgreich ignoriert. Weißt du wie schwer es für mich war dich an jeder Ecke zu sehen, jeden Tag mit dir konfrontiert zu werden?!" Sie wurde richtig sauer.
"Du empfindest noch etwas für mich und das weiß ich, ich habe dich aus Zufall gesehen und dich beobachtet wie du mein Gesicht nachgefahren hast, eigentlich wollte ich dich da schon ansprechen, aber Luka kam mir zu vor."
Doch sie sah mich nur verwirrt an.
"Fey, es ist meine aller letzte Chance noch einmal um dich zu kämpfen. Ich bin ohne dich nicht glücklich, ich brauche dich, weil ich dich über alles liebe und ich habe das ganze auch viel zu lange unterdrückt, aber als ich den Artikel mit eurer Verlobung gesehen habe, ist es mir klar geworden. Und ich schwöre dir, dass wenn du mir noch einmal eine Chance gibst, dann werde ich BTS verlassen."
"Ich muss weg!" Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wange, doch diesesmal ließ ich sie ziehen.
Ich saß da und starrte auf meinen Tee, als sich jemand vor meinen Tisch stellte.
"Du stellst ihr also nach, hm?" Mein Kopf schnellte hoch und ich sah in Lukas Augen.
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Leuutteee ist endlich Frühling und passend dazu scheint die Sonne 😍, genießt alle das schöne Wetter und tankt richtig Sonne 😁
Schönes Wochenende schon mal 😘💖
Eure Mina 💖😘