Rebellion

By Nakita_Herondale

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Ein großer Teil der Menschheit wurde von einem Virus ausgelöscht. Die wenigen die übrig sind leben meist in A... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Epilog

Kapitel 10

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By Nakita_Herondale

"Ach da bist du", hörte ich Helens Stimme hinter mir. Sofort drehte ich mich um und sah in ihre haselnussbraunen Augen. Ich schenkte ihr ein Lächeln und ging auf sie zu.

"Wo warst du denn?", wollte sie wissen. Ja, wo hätte ich denn gewesen sein können? Verdammt, ich brauchte eine Ausrede. "Ähm..ich hab dich gesucht und bin wohl der falschen Blondine hinterhergelaufen.", lächelte ich sie entschuldigend an. Hoffentlich kaufte sie mir das ab.

Louis lief an uns vorbei und warf mir einen fragenden Blick zu, den Helen nicht sehen konnte. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und er ging weiter. "Na gut. Ich wollte dir Pia vorstellen und dann wollen Minoro und ich dir zeigen wie man kämpft."

Wieder hatte sie ihr strahlendes Lächeln aufgesetzt und ich war mir sicher, dass sie definitiv am falschen Ort geboren wurde. Sie hätte auch super zu einer dieser Barbiepuppen werden können, die von Ball zu Ball gingen.

Stattdessen war sie mit der harten Realität aufgewachsen und trotzdem lächelte sie durchgehend. Ich verstand dieses Mädchen einfach nicht. Aber als barbiepuppe konnte ich sie mir auch nicht vorstellen. Irgendetwas sagte mir, dass dieses Lächeln nicht ihre wahre Natur war. Sie schien mir mehr wie eine Kämpferin, jemand der knallhart sein kann wenn er will, und trotzdem lächelte sie.

Freudestrahlend zog sie mich durch die Gänge bis zu einem Atelier. Ich war schon öfter in so einem gewesen, meine Mutter wollte, dass ich das nähen lernte. "Pia? Bist du da? Ich hab Besuch mitgebracht.", rief Helen durch das Atelier. Es war ziemlich groß und in hellem weiß gestrichen. Im Gegensatz zu den anderen Räumen wirkte es sehr freundlich. Zu meiner linken stand ein Tisch mit Stühlen und zu meiner rechten ein Tisch mit Skizzen und Entwürfen. Im Raum verteilt hingen überall Kleider und Anzüge, Stoffe und Verzierungen. Man wusste nicht, wo man als erstes hingucken sollte.

Ein Mädchen um die 20 trat hinter einer der Kleiderständer hervor und lächelte uns an. Sie hatte blonde Locken und trug eine Brille. Sie wirkte sehr sympathisch. "Hallo, Helen. Wer ist das?", fragte sie mit einem Fingerzeig auf mich. "Das ist Keira. Sie kommt aus den oberen Schichten und hat sich uns angeschlossen", berichtete Helen.

Pia musterte mich genau. "Weißt du was momentan in Mode ist?", fragte sie nach. "Zu welchem Anlass? Einem Ball, einem Abendessen oder einem einfachen Pferderennen? ", zählte ich auf. "Oh, da hat aber jemand Ahnung. Setz dich doch."

Ich folgte ihrer Anweisung und setzte mich auf einen Stuhl, der an dem Tisch in der Nähe stand. Helen und Pia setzten sich ebenfalls. "So, fangen wir mit dem Ball an."

Sie schnappte sich von irgendwo her ein Blatt und einen Stift und sah mich aufmerksam an

"Also der Adel trägt so weit ich weiß , schicke Abendkleider, die nicht zwingend lang sein müssen. Beim Hochadel heißt es, je prunkvoller desto besser. Ballkleider aus dem 19. Jahrhundert sind der letzte Schrei. Ebenso bei den Geschäftsleuten, doch da setzt man nicht so auf den ganzen prunk sondern kleidet sich schlichter, dennoch sind Verzierungen vorhanden. Bei den Männern ist es immer ein schlichter Anzug. Außer beim Hochadel, da trägt der Mann eine Pumphose, einen Mantel und eine Strumpfhose. "

Sie notierte fleißig etwas auf das Blatt Papier. "Und bei einem Abendessen?", fragte sie neugierig weiter. "Beim Adel normale Kleidung, wie Jeans oder Blusen beziehungsweise Hemden, also nichts besonderes. Der Hochadel setzt wieder auf Prunk und somit trägt man auch dort schickere Kleidung, die allerdings nicht zu ausfallend sein darf, wegen des Sitzens. Bei den Geschäftsleuten trägt man schicke Abendkleider und die Männer einen Anzug."

Erneut kritzelte sie auf ihrem Zettel herum und dann sah sie mich wieder an. Sie brauchte gar nicht zu fragen, ich wusste bereist, was ich sagen sollte. "Zu einem Pferderennen trägt man üblicherweise dasselbe wie bei einem Abendessen, aber bei den Geschäftsleuten kann die Kleidung auch etwas lockerer sein und unterscheidet sich somit kaum vom Adel."

Ein letztes Mal machte sie sich Notizen. "Dankeschön. Muss hier sicher schwer sein für dich, wenn du aus den oberen Schichten kommst." Einen kurzen Moment dachte ich nach.

"Nein, komischerweise nicht. Helen ist Recht nett zu mir." Dabei lächelte ich Helen an und sie strahlte förmlich. "Mhh, nun ja. Dank deiner Informationen weiß ich jetzt viel Neues und kann mich gleich an die Arbeit machen. Tut mir Leid, dass ich euch so weg schicke, aber ich kann nicht anders."

Mit diesen Worten stand sie auf und war gleich wieder verschwunden. Helen zuckte mit den Schultern und stand ebenfalls auf. Ich folgte ihr. "Eigentlich ist Pia nicht so, aber sie ist versessen auf ihre Arbeit, da sie sonst nichts anderes machen darf."

"Wieso?", wollte ich wissen. "Naja, sie war einmal auf einer Mission und wurde schwer verletzt, nun kann sie nicht mehr am Training oder sonstigem teilnehmen, was wirklich schade ist, denn sie war sehr gut. Außerdem wird gemunkelt, dass sie mit Nathan zusammen ist. Er ist ein Ausbilder, du wirst ihn kennen lernen , wenn wir die Tests bestanden haben."

Warte, Tests? "Was für Tests?" Verwirrt schaute sie mich an. "Na, die Tests ob du es in die nächste Ebene des Trainings schaffst. Wir werden nach Altersklassen unterteilt und müssen immer Abschlusstests nach einem Jahr bestehen. So wie in der Schule."

Verdammt, dann musste ich mich bessern sonst blieb ich ja sozusagen sitzen, oder? "Bleibt man dann auch sitzen?" Sie nickte und zog mich um eine Ecke. Einige Meter weiter gelangten wir zu dem Trainingsraum von heute.

Dort saß bereist Minoro auf einer Matte und schaute wartend zu uns. "Da seid ihr ja endlich", tadelte er und stand auf. "Was genau sollen wir ihr denn beibringen?", fragte er an Helen gewandt weiter.

"Die wichtigtsen Dinge, damit sie durch den Test kommt, Mino." Skeptisch sah er erst Helen dann mich an. "Der Test ist in zwei Wochen, wie willst du sie so stark trimmen, dass sie es schafft? Das ist nahezu unmöglich."

Mit einem Räuspern mischte ich mich ein. Beide schauten nun zu mir. "Ich denke, ich schaff das schon irgendwie. Ich bin lernfähig, solange es nicht um Menuett oder so einen Mist geht."

Helen nickte bekräftigend. "Hast du sie beim Schießen gesehen? Das war gar nicht Mal so schlecht fürs Erste Mal. Sie hat Talent, das weiß ich." Noch immer sah Minoro mich skeptisch an doch dann gab er nach.

"Gut, wir können es versuchen. Fangen wir mit den Basics an." Helen und er gingen auf die Matte und er zeigte mir einen Griff, mit dem selbst ich zurecht kommen sollte.

"Nun du.", wies Minoro mich an und ich ging auf Helen zu. Zuversichtlich sah sie mich an. Ich legte meine Hände so, wie Minoro es getan hat und zog dann vorsichtig an Helen.

Zwar fiel sie, aber es sah bei weitem nicht so elegant aus wie bei Minoro. "Okay, wenn dein Gegner wartet, hast du gute Chancen. Aber das muss schneller und mit mehr Gewalt über die Bühne gehen. Nimm  keine Rücksicht auf Helen, die ist das gewohnt."

Ich versuchte es ein zweites Mal und diesmal mit weniger Vorsicht. "Schon besser, aber es sieht noch immer nicht nach einem Kampf aus. Stell dir einfach vor Helen ist deine Feindin, greift dich an," , ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, "stell dir einfach vor sie ist Louis und greift Daniel an und du musst ihn verteidigen, hast aber leider keine Vase."

Diesmal musste auch ich Grinsen. "Warst du dabei?" Minoro nickte und bedeutete mir aber dann, dass ich fortfahren sollte. Ich stellte mir vor, ich sei in einem richtigen Kampf. Mit geschlossenen Augen führte ich die Bewegung aus und hörte Helen ächzen als sie am Boden lag.

"Sehr gut.", hörte ich Minoro sagen und öffnete wieder die Augen. Helena lag am Boden und sah mich weniger begeistert an. "Hast du sowas schonmal gemacht?"; fragte sie und stöhnte schmerzahft auf.

"Oh ja, sowas in der Art", fiel mir ein. Es war Jahre her und ich war nur drei Stunden da gewesen, weil meine Mutter meinte, es sei nicht ladylike genug. "Hättest du mich nicht vorwarnen können?", warf sie mir vor.

"Und wenn du das erwähnt hättest wäre alles viel leichter", stiftete Minoro ihr bei. "Ja, ich hatte es vergessen. Ich war kaum da und hab nicht viel gelernt, aber ich glaube, ein oder zwei Dinge müsste ich noch können."

Helena erhob sich. "Aber diesmal an Mino." Noch siegesicher stellte sich Minoro mir gegenüber. Er war schwerer als Helen und somit auch stärker. Mal gucken ob ich noch was konnte.

Ich erinnerte mich an einen Wurf, den der Trainer mir auf Wunsch meines Vaters gezeigt hatte. Mein Vater dachte, dass er nützlich sei, wenn ich überfallen werden sollte. Warum vergaß ich sowas immer? Dann wäre ich nicht hier.

In sekundenschnelle hatte ich Minoro auf den Boden geworfen. Dieser krümmte sich und stöhnte. "Verdammt, bist du Superwoman oder was?" Ein siegreiches Grinsen nahm in meinem Gesicht platz.

"Ha! Jetzt geht es dir genauso wie mir", lachte Helen ihn aus. "Was ist denn hier los?", hörte ich Louis Stimme und als er mich sah, verdunkelte sich sein Blick. "Keira wird zu Superwoman", ächzte Minoro, der noch immer am Boden lag.

"Also wenn du das bei Test machst, hast du bestanden. Mehr brauchst du nicht", begann Helen mich zu loben. "Mehr kann ich auch nicht", gab ich zu. "Das war wirklich dieses Gör?", wollte Louis wissen.

"Ich bin anwesend und hab einen Namen", knurrte ich bissig. Ein spöttisches Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, aber dann schien ihm unser kleines Geheimnis einzufallen und das Lächeln verschwand.

Dafür  machte es sich bei mir breit. "Wie auch immer. Aber war sie das wirklich?" Minoro nickte und Helen ebenfalls. Mein Grinsen wurde breiter und Louis sah mich überrascht an.

"Ich hab dich unterschätzt. Bist wohl doch nicht so verzogen wie andere, aber immer noch ein dämliches reiches Gör", gab er zu. Dann verschwand er auch schon wieder.

Wahrscheinlich hatte er Angst davor was falsches zu sagen, sodass ich ihn verpfeifen könnte. "Mach dir nichts draus. Eigentlich ist es ganz in Ordnung. Ihm missfällt nur, dass du dich von ihm nicht unterkriegen lässt. Andere haben ihm immer gehorcht wie kleine Hündchen."

Das kam von Helen. Minoro lag noch immer am Boden. Ich bot ihm meine Hand an, die er  dankbar ergriff. "Seit wann so stark?", wollte er wissen. "Du glaubst gar nicht wie viel Krafttraining Ballett und andere Tänze beinhalten. Zudem ist Reiten auch sehr förderlich."

Minoro hielt sich noch immer den Bauch, die Stelle, in die ich meinen Ellenbogen gerammt hatte. Entschuldigend lächelte ich ihn an."Tut mir Leid, Minoro."

Er winkte nur ab. "Ach was. Ich hab ja gesagt du darfst es. Außerdem kannst du mich auch ruhig Mino nenne. Helen macht das ja auch." Ich nickte und mittlerweile stand er auch wieder gerade.

"Wo ist eigentlich Daniel?", wollte ich wissen. Ihn hatte ich seit dem Unterricht bei Madame Dupont nicht gesehen. Vielleicht sollte ich etwas bei ihm bleiben, denn ihn nahmen sie nicht so an.

Mich wunderte ihre Aufnahmebereitschaft immer noch ziemlich. "Ich weiß nicht. Ich glaub er ist mit Nicolas unterwegs. Nicolas kommt auch aus den oberen Schichten, ist aber schon etwas länger hier. Er ist ganz in Ordnung, hat aber auch nie wirklich Anschluss gefunden, weil er meistens verpönt wurde , so wie Daniel. Du hast echt Glück, dass du so rebellisch wirkst und nicht arrogant.", erklärte Mino.

Dann war er sicher in guten Händen. Also konnte ich auch bei den beiden bleiben.

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