Kapitel 37

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Kapitel 37

„Louis was hast du getan?!", ruft Helen hysterisch, als sie mit Mino in das Krankenzimmer gestürmt kommt.

„Warum bist du dir so sicher, dass ich was mit ihrer Verletzung zu tun habe?", antwortet dieser und schaut Helen beleidigt an, doch in seinem Blick sehe ich auch ein wenig Schuldbewusstsein.

„Ich bitte dich, egal wen man mit dir alleine lässt, immer passiert irgendwas. Darf ich dich daran erinnern was mit Meggy war, nachdem ihr zusammen trainiert habt?". Tadelnd sieht sie Louis an und ich schaue verwirrt zu ihm rüber.

„Sie hatte ein gebrochenes Bein, in dem Sinne bist du also noch glimpflich davon gekommen", grinst er mich an. Seine Besorgtheit von vorhin war wie weggeblasen, stattdessen überspielte er es mit Witzen. Ich glaube er war sich zu cool dafür, vor Helen und Mino Gefühle zu zeigen.

„Oh welch ein Glück ich doch hatte", kommentiere ich sarkastisch. „Und wie genau hast du das jetzt hinbekommen? Ich hoffe für dich, dass es spektakulär war, ich habe Meggy dafür sitzen lassen", will Mino mit gespielt strengem Blick wissen.

„Louis hat mich auf den Boden geschmissen", sage ich und Helen sieht Louis wütend an. „Du hast was?! Wie unverantwortlich bist du eigentlich? Kannst du nicht einmal auf deine Mitmenschen achten?", fährt sie ihn an.

„Ich habe das sicherlich nicht mit Absicht gemacht. Ist halt blöd gelaufen", verteidigt sich Louis. „Und wieso hast du sie auf den Boden geworfen?", fragt Mino und hebt anzüglich eine Augenbraue.

Sofort schießt mir das Blut in die Wangen, was nicht wirklich gut ist, denn ein leichtes Schwindelgefühl kehrt zurück. Aber bevor einer von uns die Chance hat zu antworten, haut Helen Mino auf den Arm.

„Hälst du das hier für lustig? Keira hätte sonst was passieren können", schreit sie rum. Wow, ich hätte nicht gedacht, dass Helen sich so um mich sorgt.

„Woher wisst ihr überhaupt schon davon?", will ich wissen, ich liege immerhin erst seit einer Stunde hier. Und diese Stunde war nicht gerade unangenehm, da Louis die ganze Zeit über hier war. Und da wir das mit unserer Beziehung geklärt haben, ist seine Gesellschaft äußerst erfreulich.

„Ich habe da so meine Quellen", antwortet Helen ohne konkret zu werden. Auf ihren Wangen sehe ich einen leicht rötlichen Schimmer.

„Ihre Quelle ist ein gutaussehender Arzthelfer", grinst Mino, „und zu meinem Leidwesen hat das zur Folge, dass Helen wir eine Irre in Meggys Zimmer stürmt und mich herauszerrt um dir beizustehen."

Überrascht sehe ich Helen an, davon wusste ich ja gar nichts. „Ich hätte dir davon erzählt, heute. Aber jetzt ist ja was dazwischengekommen." Bei ihren letzten Worten funkelt sie Louis wütend an.

„Wie bereits gesagt, es tut mir leid, es war keine Absicht", meint dieser daraufhin. „Ist ja auch egal", schiebe ich das Thema zur Seite, „viel interessanter ist jetzt dein Arzthelfer. Wie lange geht das schon?", will ich wissen.

„Seit ungefähr 3 Monaten. Aber es ist noch nichts Festes. Ich weiß auch nicht, irgendwie werde ich nicht schlau aus ihm. Wenn wir alleine sind dann ist er zuckersüß, aber sobald andere da sind existiere ich nicht"" seufzt Helen und lässt sich auf mein Bett fallen.

Unwillkürlich muss ich zu Louis schauen. So schnell wie möglich schaue ich aber weg, und bin froh, dass keiner der beiden etwas davon gesehen hat. An Louis Grinsen kann ich aber sehen, dass er dasselbe gedacht hat.

„Dann geh in die Offensive. Sag ihm entweder ihr stellt klar, was zwischen euch ist oder du kannst damit nicht weitermachen", gebe ich ihr einen Ratschlag. Louis Grinsen wird nur noch breiter und ich sehe, dass er versucht es zu verstecken.

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