Rebellion

By Nakita_Herondale

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Ein großer Teil der Menschheit wurde von einem Virus ausgelöscht. Die wenigen die übrig sind leben meist in A... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Epilog

Kapitel 8

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By Nakita_Herondale

Als erstes wurde das Schießen geübt, etwas was mir mit größter Wahrscheinlichkeit misslingen würde. Unsanft drückte Jack mir eine Waffe in die Hand und ich wusste nicht, wie ich sie halten sollte.

Ohne es zu wollen, schoss ich in den Boden, knapp an meinem Fuß vorbei. "Prinzessin, kannst du nicht mal ne Waffe halten oder was?", fuhr er mich genervt an. "Könntest du aufhören mich Prinzessin zu nennen?", gab ich bissig zurück.

"Schon vergessen, was ich vorhin sagte, Prinzessin?", erinnerte er mich. Schweigend schüttelte ich den Kopf, Jack schien mir nicht gerade eine der Personen zu sein, mit denen man sich anlegen wollte.

Ohne ein weiteres Wort ging er zu den anderen Schülern. Dafür kam Helen zu mir und zeigte mir, wie man die Waffe richtig hält. Dankbar lächelte ich sie an, aber sie winkte ab.

"So und jetzt schießt auf die Zeilscheibe vor euch. Einer nach dem anderen. Kain, du bist die Erste.", rief Jack durch die Halle. Helen neben mir lud die Waffe und schoss auf den Dummy, mitten ins Herz.

Ich merkte mir jede ihrer Bewegungen.  "Prinzessin." Jetzt war ich an der Reihe. Ich machte dasselbe wie Helen und schoss dann einfach drauf los ohne zu zielen. So schlimm konnte es ja nicht werden oder?

Leider verlief das bei mir etwas unkontrollierter als bei Helen, denn meine Waffe hörte nach einem Schuss nicht auf zu schießen sondern machte weiter. Irgendwie versuchte ich die Waffe zum stoppen zu bringen, doch es gelang mir nicht.

Erst als die Munition leer war, stoppte die Waffe und ich konnte sie wieder kontrolliert halten. "Herzlichen Glückwunsch, Prinzessin. Du hast die Puppe erfolgreich umrandet."

Ein Kichern ging durch den Raum und ich betrachtete mein Werk. Jack hatte Recht, ich hatte einmal komplett um die Puppe herumgeschossen. Mitleidig sah Helen mich an und ich schaute verlegen zu Boden.

Meine Euphorie vom Anfang, dass es gar nicht so schlimm werden könnte, verflog augenblicklich. Gerade wollte ich Jack darüber informieren, dass ein normaler Mensch sich ja in solchen Situationen bewegt und ich ihn somit getroffen hätte, aber dann ließ ich es lieber bleiben.

Doch da fiel mir ein kleines Detail auf, dass mich Lächeln ließ, einer der Schüsse war in den Kopf gegangen. Durch Zufall, aber trotzdem, ein kleiner Trost für mich, denn ich hatte nicht völlig versagt.

Nachdem alle durch waren, trug Jack uns auf, weiter zu üben. Mit einem genervten Gesichtsausdruck kam er zu mir rüber und füllte die Munition wieder auf.

"Okay, Prinzessin, damit du nicht die ganze Munition verschwendest, werde ich es dir jetzt einmal zeigen." Er nahm die Waffe in die Hand und streckte beide Arme von sich.

Dann kniff er ein Auge zu und visierte einen Punkt an mit dem Lauf. Als er ihn gefunden hatte, hielt er die Waffe ruhig und drückte den Abzug. Der Schuss traf mitten ins Herz.

"So und jetzt du." Ich nahm ihm die Waffe ab und hielt sie so wie er. Dann versuchte ich mit dem Lauf das Herz anzuvisieren und dann die Waffe ruhig zu halten, was nicht so einfach war.

Ohne groß zu überlegen zog ich ab und die Waffe schoss nur ein einziges Mal. Das Projektil traf dieses Mal den linken Arm. "Schon besser, aber immer noch miserabel. Weiter üben", wies er mich grob an und ich nickte.

Als er einige Meter weg war, kam Helen auf mich zu. "Du darfst es ihm nicht übel nehmen, er ist eigentlich ganz okay. Nur wurde sein Bruder von einem aus den oberen Schichten umgebracht und jetzt hat er einen Hass auf sie", raunte sie mir zu.

Verständnisvoll nickte ich und wandte mich wieder der Zielpuppe zu. Erneut schoss ich auf die Puppe und mein Schuss traf nun die Schulter, der nächste ging aber wieder völlig daneben.

"Jeder noch einen Schuss und dann wechseln wir. Kain, du beginnst wieder.", rief Jack und wir folgten. Helen traf wieder das Herz. "Dawson." Hatte er grade meinen richtigen Namen gesagt?

Darauf konnte ich mich jetzt nicht konzentrieren sondern auf den Schuss. Ich traf in den Magen.  "Eine schwere Verletzung, aber für die oberen Schichten kein Todesgrund. Also noch immer miserabel und viel zu weit von Kopf und Herz entfernt."

Dann ging es weiter bis alle geschossen hatten. "So und jetzt zum körperlichen Training"; wies er uns an und wir gingen rüber zu den Matten. "Da viele von den reichen Schnöseln ebenfalls eine Waffe besitzen," , er blickte zu Daniel," müssen wir uns auch im Nahkampf verteidigen können. Also treten immer zwei gegeneinander an."

Mit nachdenklichem Blick schaute er jeden von uns an. Dann blieb sein Blick bei mir hängen und ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. "Wie wäre es mit dir Prinzessin?"

Da ich nicht widersprechen wollte, stand ich wortlos auf und ging zur Matte. Bis auf die Sache mit der Vase, hatte ich noch nie gekämpft, soweit ich mich erinnern konnte. "Und gegen dich antreten darf Jason."

Ein Junge, ein wenig größer als ich und eher schmächtig, kam ebenfalls auf die Matte und sah sehr siegessicher aus. War ja klar, schließlich war ich ja nur ein Mädchen aus den oberen Schichten, dachte ich bissig.

Konzentriert visierte ich meinen Gegner und überlegte, wie ich ihn am besten angreifen könnte. Doch die Entscheidung musste ich vorerst verschieben, denn der Junge namens Jason kam auf mich zu.

Mit einer Drehung wich ich aus und mir kam eine Idee. Sie war nicht die beste, aber immerhin gab es eine geringe Erfolgschance und das war besser als nichts. Als ich ein Kind war, wurde ich von meiner Mutter zum Ballett gezwungen und mein Tanzlehrer meinte, ich sähe dabei aus, als würde ich Kampfsport machen, viel zu grob und kein Feingefühl oder Eleganz.

Vielleicht konnte ich mir damit helfen. Also gut, was wusste ich noch? Es gab einen Schritt da musste man Drehungen nach vorne machen und am Ende das Bein heben.

Mit diesem Schritt hatte ich meinem Lehrer ein blaues Auge verpasst und nun war ich kräftiger, mit Glück könnte es klappen. Also stellte ich mich in die Anfangsposition, sodass mein Gegner ein paar Meter vor mir stand.

Als ich da so stand, sah er mich verwirrt an, doch ich ließ mich nicht beirren. Auch nicht, als einige anfingen zu Lachen, als ich meine Drehungen nach vorne machte.

Mein Gegner war noch immer völlig verwirrt von meiner Taktik und wusste nicht, was er machen sollte. Jetzt kam ich zu meiner letzten Drehung und hob dabei mein Bein.

Mit dem Fuß traf ich ihn dabei seitlich am Kopf und durch meine fortgeführte Drehung schlug ich seinen Kopf zur Seite. Als er ins Straucheln geriet hörte ich mit einer Verbeugung auf und sah grinsend zu meinen Zuschauern.

Die starrten mich nur verblüfft an und Helen lächelte mir zuversichtlich zu, genau wie Daniel.  Ich wendete mich meinem Gegner wieder zu, der durch meinen Angriff völlig aus der Bahn geworfen wurde und unschlüssig zu mir sah.

Mit der geballten Faust holte er aus und traf mich in die Magengrube. Ächzend ging ich zu Boden, wollte aber nicht liegen bleiben. Ich stand auf und brachte mich mit einem Radschlag aus der Gefahrenzone.

Ich musste ihn irgendwie zu Boden bekommen. Eine Figur kam mir in den Sinn, die möglicherweise helfen könnte. Mit kurzem Anlauf rannte ich auf Jason zu und er sah so aus, als wolle er gleich zuschlagen.

Doch kurz bevor ich ihn erreichte, sprang ich ab und stüzte mich auf seine Schultern. Durch meinen Schwung überschlug ich und zog ihn mit meinem gesamten Gewicht zu Boden.

Das sollte eigentlich eine Hebefigur sein, doch wenn man nicht die Spannung hielt, kippte man nach hinten. Das hatte meinem Tanzlehrer damals ziemliche Schmerzen bereitet.

Theoretisch hätte ich mich aber nicht an seinen Schultern halten müssen sondern er mich an der Taille, aber ich bezweifelte, dass er das mitgemacht hätte. Aber nun musste ich schnell handeln, bevor er sich wieder aufrichtete.

Da mir nichts besseres einfiel, setzte ich mich auf Jason und drückte ihn mit meinem ganzen Gewicht zu Boden. Allerdings machte er sich gar nicht die Mühe aufzustehen und blieb freiwillig liegen.

Ein höhnisches Klatschen von Jack. "Super gemacht, Prinzessin. Du hast deinen Gegner zu Boden getanzt. Nächstes Mal gebe ich dir zwei Fächer und dann kannst du Barbie und die drei Musketiere nachspielen", lobte er voller Hohn.

Wieder war ich dank Jack die Lachnummer, aber mir war es egal. Ich hatte gewonnen und das konnte selbst er nicht leugnen. Um meine Gleichgültigkeit darüber noch einmal zu betonen, stand ich auf und verbeugte mich ein zweites Mal.

Dann ging ich rüber zu Helen. "Wow, das war toll, das musst du mir unbedingt beibringen",  schwärmte sie. "Nur, dass ich das selbst nicht wirklich beherrsche."

Verwundert sah sie mich an. "Wieso das denn nicht? Das sah doch super aus. Lass dich nicht so von Jack fertig machen, er meint es nicht so. Das ist halt seine Art."

Ich zuckte nur mit den Schultern und sah dann den anderen zu. Als Helen dran war, passte ich besonders auf. Jede ihrer Bewegungen sah geschmeidig und elegant aus, wie bei einer Raubkatze.

Mit Leichtigkeit brachte sie ihren Gegner zu Boden und war ziemlich schnell fertig. "Ich bring dir Ballett bei, wenn du mir das beibringst", begrüßte ich sie begeistert und streckte die Hand raus, als sie zurückkam.

"Abgemacht", grinste sie und schlug ein. Nun war Daniel dran und sein Auftritt war eine Blamage. Daniel war nicht gerade schwach, aber er musste gegen Louis kämpfen und hatte schon in der Villa keine Chance.

Am Ende lag er fast bewusstlos am Boden und konnte sich kaum rühren. Man sah, dass er den Tränen nah war, aber sie nicht zu ließ. Mit viel Mühe und Gestöhne robbte er von der Matte.

Nachdem Jack uns dann ein paar Griffe und Würfe gezeigt hatte, bei denen meistens ich das Versuchsopfer war, was ganz schön weh tat, wurden wir entlassen.

"Der nächste Unterricht gefällt dir bestimmt besser, Benimmunterricht", lächelte Helen. Ich verstand nicht wie sie durchgehend Lächeln konnte. Genervt verdrehte ich die Augen, davon hatte ich mein ganzes Leben lang schon genug gehabt.

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