Probably - We need more than...

De sursulapitschi

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"Willkommen in Jurassic World!" Claire hätte niemals gedacht, dass sich dieser Satz eines Tages auf mehr, als... Mai multe

#1 Homecoming Queen
#2 Dinosaurier
#3 Über alle Berge!
#4 Geständnisse
#5 Kontrollfreak und Reptiliendompteur
#6 Gefunden
#8 Ein phantastischer Beruf
#9 Wir haben keine Kosten gescheut
#10The Park is gone
#11 Everybody hurts
#12 Junggesellenabschied
#13Hochzeit
# 14 Are you lonesome tonight ?
#15 Schlaflos
#16 Without your love
#17 Big Rock Campsite
#18 In Case of Emergency
#19 Koexistenz
#20 Traute Zweisamkeit
#21 Sonnenaufgang
#22 Das kleine Glück
23#Chaos mit Forschung
#24 Flussbeute
#25 Im Wald
#Schmtterlingsgefühle
#27 Friendship Goals
#28 Freiheit

#7 Ratlose Lagerfeuerromantik

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De sursulapitschi


"Ver-Flucht!" keifte Owen während seine Schwester an ihrem Küchentisch seine Verletzung mit krankenschwesterlicher Fürsorge bearbeitete.
Sie hatte sie erneut gesäubert und mit Streri-Strips versehen, um zu verhindern, dass sich eine unschöne Narbe bilden würde, oder durch Körperbewegung der Heilungsprozess verlangsamte.
Er hatte sich über die Lehne des Küchenstuhls gebeugt, sein Shirt bis zum Nacken aufgerollt und bisher tapfer an die Lehne seines eigenartigen OP Tisches geklammert, doch je länger es dauerte, umso mehr sank seine Schmerztoleranz.
Maisie und Claire beobachteten das Ganze mit mitleidigen Gesichtern, wobei Claire Amber bereitwillig assistierte.
"Halt still! Es ist nur noch eins!", gab Amber zurück und befestigte den Klebstoff auf seiner geschwollenen Haut.
"Gooott!" er sog tief Luft durch die Nase und hielt sie tapfer an.
Er wagte erst wieder auszuatmen, als Amber :"Fertig!" sagte und sich die routinemäßig angezogenen Einmalhandschuhe von den Fingern striff.
"Wo hast du dein Examen gemacht? Auf der Folterknechtschule?" fauchte er und zerrte sein Shirt herunter.
Er musste feststellen, dass es sich trotzdem angenehmer anfühlte, als zuvor und der Stoff nicht mehr an den Wundrändern rieb.
"Richtig..." antwortete Amber und verdrehte die Augen, "es wird gut verheilen, wenn du es zulässt, dass man ab und zu mal drauf sieht." dabei blickte sie ihn streng an, " es ist Gott sei dank nicht so tief wie es aussah. Deine Lady hat sich wohl Mühe gegeben, dich nicht nochmal so zuzurichten, wie sie es schon einmal getan hat." damit deutet sie auf Owens Arm," das Andenken an deinem Rücken wird nicht so deutlich zu sehen sein, wie deine anderen Trophäen." schnaufte sie dann.
"Mhm...", brummte Owen abwesend und murmelte schließlich: "Danke. Kann ich vielleicht 'n Kaffee haben?"
"Nur zu..." Amber nickte zur Kaffeemaschine, an der Owen sich sogleich bediente, um dann mit seiner Tasse nach draußen zu verschwinden.

Er setzte sich auf die Bank vor dem Haus und lehnte sich vorsichtig an die hölzerne Rückenlehne.
Es dauerte einen Augenblick, bis er eine Position gefunden hatte, die sich ertragen ließ und führte dann behutsam die Tasse an seine Lippen.
Noch bevor der erste heiße mundvoll seine Kehle hinunter rann, öffnete sich erneut die Hintertür und Maisie kam zu ihm hinaus.
"Hey ..." sagte er freundlich und sie rutschte zu ihm auf die Bank.
Er blickte sie an, vermeid jedoch größere Bewegungen.
"Geht es dir besser?" , fragte sie.
Owen trank einen Schluck aus seiner Tasse und lächelte schwach.
"Ja... es ist besser."
"Es sah böse aus. Warum hat Blue dich schon einmal verletzt?", fragte sie dann neugierig und griff vorsichtig nach seinem anderen Arm und strich behutsam mit ihren zierlichen Fingern über die Narbe.
"Sie wollte mich wohl... retten...." murmelte er und musste feststellen, dass es an ihm zehrte von ihr zu reden,"... ich war in Schwierigkeiten und sie hat mich gewissermaßen hinausgezerrt..." erklärte er dumpf, "... ohne zu wissen, was sie damit verursacht hat."
Dann entzog er sich vorsichtig ihrem Kinderklammergriff.
"Es war also wie auf den Videos, die ich gesehen hab. Das sie zu dir gehört... Nur in Echt...?" fragte sie dann mit leuchtenden Augen.
Owen nickte langsam.
"Ja... es war...echt..." , bestätigte er und die Worte verließen sehr zögerlich seinen Mund.
"Der Mann, der den Schwarzen gemacht hat gesagt, dass Blue ihn dazu bringen kann zu tun was sie wollen..."sagte sie dann.
"Sie ist keine Maschine, an der man sich einfach bedienen kann wie man will. Aber das haben sie nie begriffen...am wenigsten der Mann der sie gemacht hat..." *allein schon deshalb, weil es ihn gar nicht geben dürfte, denn ich war dabei, als sie ihn gefressen haben...*
Die Frage die, seit den Ereignissen im Keller der Villa Lockwood in seinem Kopf immer wieder aufflammte, nahm mit einem Mal mehr Raum ein als in den vergangenen Tagen.
Wu müsste eigentlich tot sein!
Erneut klappte die Hintertür und riss ihn aus seinen Gedanken, als Claire hinaus trat.

"Na, was macht ihr?" fragte sie und lächelte liebevoll.
"Wir reden über Blue..." antwortete Maisie prompt und strahlte.
Claire setzte sich an Owens andere Seite auf die Bank.
"Ja sie ist etwas besonderes..." murmelte sie dann und vorsichtig streichelte ihre Hand tröstlich über Owens Bein unter der Tischplatte.
Ruckartig löste er sich aus seiner Haltung und entzog sich somit ebenfalls ihrer Geste: "Ich muss zurück," erklärte er dann, "die Dachplatten werden morgen geliefert. Das muss vorbereitet sein."
Claire lächelte schwach. Woraufhin Owen sie fragend anblickte .
"Du kannst dir abschminken, das allein zu tun, oder dich heimlich wieder vom Acker zu machen...wir kommen mit. " erklärte sie dann, " die Kleinen können Nägel zählen und ich kann Dosensuppe kochen.", dann lachte sie.
Owen zog sie zu sich und küsste ihre Wange behutsam "Du wirst sie anbrennen lassen..." prophezeite er.

"Ich wüsste mal gern, was du dir dabei gedacht hast, deine Fleißbienchen hierhin zu bestellen...?" raunte Owen Claire zu, als er nun die letzten gelieferten Platten mit Hilfe seiner Kollegen neben dem Haus aufgestapelt hatte.
"Du machst deine Arbeit und ich meine, okay? Sie gehören nunmal dazu..." murmelte Claire so leise, dass weder Zia noch Franklin sie hören konnten.
Beide saßen an einem improvisierten Tischchen vor dem Trailer und tippten auf einem Laptop herum.
"Das hätten sie doch auch in deinem Büro tun können. Ich meine Franklin Claire, wenn er sich seine Finger in der Tastatur klemmt, müssen wir in die Notaufnahme. Dafür habe ich keine Zeit..." meinte Owen und löste einen Tragegurt vom Sattelschlepper und warf ihn achtlos auf die Ladefläche.
"...ich sagte, ich helfe dir... das habe ich getan, oder nicht..."
Owen verzog das Gesicht.
"Abgesehen davon ist es mindestens genauso schwer DICH in eine Notaufnahme zu bringen, wie Franklin bei einem Bagatellunfall davon fernzuhalten...wo ist da der Unterschied? " stichelte sie, leise vor sich hin murmelnd.

Er musste zugeben, dass sie es mit Bravour geschafft hatte, alles unter einen Hut zu bekommen.
Franklin und Zia waren kurz nach dem Eintreffen der Sattelschlepper aufgetaucht und hatten sich an ihre Arbeit gemacht ( was auch immer sie dort erledigten) während Claire den ganzen Tag zwischen ihnen und den Kindern hin und her gesprungen  und auch noch bei den Abladearbeiten zur Hand gegangen war .
"Und jetzt mache ich Abendessen für uns..."
Owen hob eine Braue und legte den Werkzeuggürtel ab.
Dann klopfte er auf die Ladefläche.
"Danke Stan..." meinte er und gab dem letzten Fahrer das Zeichen, damit auch er endlich abrücken konnte.
"Du machst Abendessen...?" wiederholte er spöttisch.
Claire funkelte ihn an.
"Oh ja Mr. Grady und dann werde ich noch etwas arbeiten, während du die Kinder zu Bett bringst!" prophezeite sie und fühlte sich herausgefordert.
"Ich sollte besser die Nummer der Pizza Notdienstzentrale heraussuchen..." flachste er und schnappte sich im vorbeigehen Derek unter den Arm und trug ihn ein paar Meter zum Trailer. Der kleine lachte dabei so laut, dass es über den See schallte.
"In Deckung Munchkins! Eure Mutter kocht...!"
Dann setzte er den Jungen bei Zia und Franklin ab, um ihnen über die Schulter zu sehen.
"Wenn ich die Ortungsimplantate richtig lokalisiert habe, dann habe ich Blue gefunden.." meinte Franklin stolz und zeigte auf den Bildschirm.
Owens scherzhafte Stimmung war schlagartig verflogen, und er starrte gebannt auf den kleinen Monitor.
"Ist sie das?" , fragte er und sein schmutziger Finger deutete auf einen roten Punkt auf der Karte.
"Entweder das, oder ein anderer hat sie gefressen und schleppt sie jetzt mit sich herum...jedenfalls ist es das Signal des Implantates, dass sie ihr bei der Umsiedlung von Sorna eingesetzt haben..." antwortete Zia nüchtern.
Owen warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.
Es war die Aktion, gewesen, die Delta und den Jungtieren das Leben gekostet hatte.
Der Moment in Owens Leben, in dem er selbst beschlossen hatte, Sauriern ein für alle Mal den Rücken zu kehren, als er davon erfuhr.
*Ein Vorhaben, dass wunderbar funktioniert hat - Du starrst diesen Punkt an und schon bringt er dein Herz zum klopfen!*
"Was habt ihr eigentlich vor, wenn ihr sie gefunden habt?" stellte Franklin die Frage, die Owen sich ebenfalls zu beantworten versuchte.
*Wo soll sie hin? Wenn du das herausgefunden hast? Deine Mittel sind mehr als begrenzt.*
Er zuckte die Achseln.
"Ich habe keine Ahnung...", gab er ehrlich zu, dann warf er einen Blick zu Claire die redlich bemüht war mit einem Dosenöffner Konserven zu öffnen und dabei offensichtlich kläglich zu scheitern schien.
"Vielleicht fragst du DAS besser unsere Sterneköchin..." , meinte er spöttisch.

Er konnte es schließlich nicht mehr länger mit ansehen und trat zu ihr.
"Darf ich?", fragte er so vorsichtig wie möglich, in der Hoffnung es würde sie davon abhalten, ihm den Finger abzubeißen, für den Fall, dass sie sich in ihrer Emanzipierung als Konservenköchin angegriffen fühlte und wies auf den Dosenöffner.
Seine Vermutung war nicht ganz unbegründet als es aus ihrer Richtung ein bissiges :"NEIN!" zischte.
"Okay... okay....", meinte er beschwichtigend und zog sich mit einer abwehrenden Geste auf ein paar Schritte zurück, "ich wollte nur nett sein..."
"Kannst du das vielleicht woanders?" grummelte sie und fluchte, als die mit dem Öffner abermals an der Dose abrutschte.
"Claire...", versuchte er es nochmal und seine Stimme klang lockend und versöhnlich.
*Oh du Reptililienflüsterer!
Claire, er behandelt dich nicht nur wie einen Velociraptor - sondern er spricht auch noch mit dieser Stimme - als würdest duuu....
-Ich krieg aber diese verschissene Dose nunmal nicht auf!---!
Und ja, dafür möchte ihm tatsächlich die Finger abbeißen!*
Claire pustete angestrengt eine rote Strähne aus ihrem Gesicht reichte ihm dann schließlich resigniert Werkzeug und Dose, die er daraufhin mühelos - vielleicht eine kleine Spur zu lässig - aufgehebelte.
Sie verdrehte die Augen und murmelte etwas das wie: "Natürlich!" klang und seufzte.
"Weißt du...du kriegst vielleicht diese Dose auf... aber du kannst auch nicht kochen...", sie hasste es wie trotzig sie klang, in dem Augenblick, als es über ihre Lippen gekommen war.
Dann rupfte sie ihm das Corpus Delikti ruckartig aus der großen Hand.
Owen strich ihr die widerspenstige Haarsträhne hinters Ohr und grinste sie gefühlte ewige Sekunden an, dann sagte er: "Nein..." und lachte, "...aber ich kann damit leben, dass zuzugeben..." mit diesen Worten drehte er sich um und wandte sich wieder zu den Kindern, die am Ufer des Sees herumtollten und Steine ins Wasser warfen.

"Ich habe nicht gewusst, was euch verbindet...", Zia war so plötzlich hinter ihr aufgetaucht, dass Clarie zusammen zuckte und kurzerhand versehentlich den Löffel im Kochtopf auf dem kleinen Gasherd versenkte.
Die Paleoveterinärin war in den Van gekommen, ohne dass sie es bemerkt hatte und lehnte nun im Türrahmen, " aber es erklärt diese nonverbale Kommunikation zwischen euch..." dann grinste sie und machte eine persiflierende Geste.
Claire drehte sich zu ihr um: "Nonverbal..?" machte sie und versuchte unwissend zu klingen.
"Claire, komm schon... schlechte Erinnerungen --- Manche von ihnen waren gut...!? ", versuchte sie ihr auf die Sprünge zu helfen.
Es war natürlich nicht nötig, dass sie es tat.
Clarie wusste genau worauf sie anspielte.
Als sie neben ihm im Transporter gesessen hatte, hatte sich seine Anwesenheit angefühlt, als würde es sie umbringen.
Die Aussicht durch das schmale Fenster, auf die zerstörte Main Street, auf der alles irgendwie seinen Anfang genommen hatte.
Dann der wissende Blick zu ihr, als würde er sie durchbohren und alles was sich je ereignet hatte, nun auf den Boden des schmutzigen Wagens fallen und offen daliegen, wo jeder es von allen Seiten genüsslich betrachten konnte.
Als wäre sie praktisch nackt.
Weshalb sie bloß die Lippen zusammengekniffen und sich an seinen Blick geheftet hatte, damit kein weiteres Wort hinaus fallen konnte.
Es hatte sich angefühlt, als könnte er ihre Gedanken schreien hören.
"Ich hatte doch keine Ahnung." fuhr Zia fort.
Vorsichtig tat sie einen weiteren Schritt in den Van und rutschte auf die rot gepolsterte Sitzbank am Fenster.
"Es war ja auch nicht wichtig für unsere Arbeit." meinte Claire dann bestimmt, ihr vermittelnd, dass sie darüber nicht mit ihr reden wollte und ihre Worte klangen kalt.
Zia lachte leise.
"Nein, da hast du Recht."
Claire nahm den Topf vom Herd.
"Immerhin ist es so, weil sich meine Arbeit mit dem Privatleben vermischt hat. Der Versuch das zu trennen hat, wie du siehst, nicht funktioniert. Das Leben hält sich leider nicht an einen Plan. "
*Gott Claire und das aus DEINEM Mund!*
"Wir sollten Blue finden, bevor es jemand anders tut...", sagte Claire dann bestimmt," denn ich fürchte, die haben nach wie vor etwas größeres geplant. Warum sonst hätte Owen sie in diesem Käfig gefunden. Die hätten sie abknallen können."
Mit diesen Worten hielt sie Zia eine Hand voll Esslöffel hin und reichte ihr einen Stapel Suppenteller hinterher.

Es hätte sich anfühlen können, wie ein normales Familienleben, wäre der gemütliche Abend nicht von düsteren Gedanken überschattet gewesen, die mit dem Auffinden und erneuten Verschwinden von Blue zwangsläufig einen Großteil der Gespräche dominierten.
Dennoch hatte der Abend am See etwas friedliches, als Hedy sich müde in Owens Arm kuschelte, Derek vor Müdigkeit bereits die Augen zuklappten und Mr. Bu von seinen Knien ins Feuer zu rutschen drohte.
"Hoppla..." Owen fing das Kuscheltier mit einer Hand auf und zog seinen Sohn an seine Seite, " ich glaube es ist Zeit fürs Bett..." meinte er und drückte Hedy kurz.
"Will nicht Schlafen.." protestierte sie, rieb ihre Wange in seinen dunklen Hoodie und schob ihre Hand in die Kängurutasche.
"Aber dein Bruder will..." gab Owen mit einem Augenzwinkern zurück - behutsam zog er die kleine Hand aus seiner Pullovertasche und erhob sich, während er an jede Hand ein Kind nahm und mit ihnen den Weg zum Van antrat, "und du willst doch nicht, das er ganz allein im Wohnwagen schlafen muss." fügte er hinzu.

Ihre Gestalten entfernten sich von den Blicken der Anderen in der Dunkelheit und tauchten erst wieder im entfernten Schein des schwach beleuchteten Vans auf.
"Aber nür ein bisschen, will ich schlafen..." beharrte Derek, als seine Stimme zu ihnen herüber wehte, bevor seine Zwergengestalt im Lichtschein auftauchte.
Der kleine, immer wieder mal auftretende Sprachfehler, ihres Sohnes trieb Claire jedes Mal ein lächeln ins Gesicht.
"Natürlich...ein ganz kleines bisschen..." bekräftigte Owen und verschwand schließlich mit den Zwillingen im Wagen.

Eine Weile starrten die Erwachsenen ins Feuer während Maisie auf dem mitgebrachten Tablet von Franklin herumtippte.
Das laute Knacken eines großen Stücks Brennholz ließ alle vier gleichermaßen aus ihren Gedanken zucken und Franklin zerrte seine Jacke fester um sich, als ein Wind aufkam.
"Ich nehme an, in euren Köpfen brütet jede für sich eine Idee aus, die darin endet, dass wir irgendwie die lokalisierten Saurier aufspüren.", murmelte er und klang düster, denn im Laufe seiner Arbeit hatte er nicht nur Blue, sondern auch noch weitere Tiere ausfindig machen können.
Zia warf einen Blick zu den rasch aufziehenden Wolken, die den Halbmond verdeckten. Der Wind nahm noch ein bisschen an Geschwindigkeit zu und mischte das Feuer auf.
"Ich bin der Meinung, wir sollten die finden, die nicht verkauft wurden um zu verhindern, dass man sie umbringt." sagte Zia bestimmt.
"... und dann? Willst du sie in deinem Apartment stapeln? Einen Stegosaurus, kannst du gewiss prima als Hutständer gebrauchen." flachste er und Maisie ließ ein lautes Kichern hören.
"Ich habe gar keine Hüte..." kam es bissig von Zia und sie stocherte mit ihrem Stock im Feuer, dem dem sie zuvor Marshmallows geröstet hatte, " hast du eine bessere Idee?"
"Vielleicht sollten wir das Militär die Sache regeln lassen." murmelte Franklin.
"Grandpa hätte sie alle auf die Insel gebracht." die traurige Stimme von Maisie ließ alle gleichermaßen aufhorchen.
Claire rutsche an sie heran und legte den Arm um sie, "Ja Schätzchen, das hätte er gewiss und wir sollten dafür sorgen, dass wir es für ihn zu Ende bringen." mit diesen Worten warf sie ihren beiden Kollegen einen vielsagenden Blick zu.
"Vielleicht sollten wir das auf ein anderes Mal vertagen." schlug sie schließlich vor.
"Wir wissen wo Blue ist". Masie hielt das Tablet hoch.
Offenbar hatte sie die ganze Zeit die Karte mit dem blinkenden Ortungsimplantat von Blue verfolgt, dass Franklin zuletzt aufgerufen hatte.
"Wenn sie es wirklich ist." Franklin nahm ihr das Gerät aus der Hand und drücke den Aus- Knopf, "wir sollten uns da nicht zu sehr auf die Technik verlassen."
"Diese Worte aus deinem Mund..."stöhnte Zia.
"Ich seh mal nach wo Owen ist..." mit diesen Worten erhob sich Claire, und es schien als wollte sie die Unterhaltung auf diese Weise vorerst beenden, denn sie verschwand ohne ein weiteres Wort ebenfalls in Richtung Van.

Als sie in das schummrige Licht des Wagens trat, war es sonderbar leise und friedlich.
"Owen?", fragte sie vorsichtig und ohne eine Antwort abzuwarten wandte sie sich zum Bett.
Owen hatte die Kinder offenbar hineingepackt und zugedeckt, während er sich selbst auf der äußersten Kante ausgestreckt hatte, und eingenickt zu sein schien.
In halb sitzender Haltung, war sein Kinn auf seine Brust gesunken , vor der er die Arme verschränkt hatte, so als habe er abwarten wollen, bis seine Kinder eingeschlafen waren.
Hedys kleiner Lockenkopf hob sich, als sie das Hereinkommen ihrer Mutter bemerkt hatte. Aus dem Halbdunkel blitzen ihre dunklen Kulleraugen hinter der großen Gestalt ihres Vaters aus den Kissen.
"Psst Mommy, Daddy ist endlich eingeschlafen..." murmelte sie in einem altklug klingenen Singsang, so als sei es für sie ein anstrengendes Unterfangen gewesen, endlich den schlafenden Erwachsenen in der Runde genau dazu zu bringen.
Claire ließ ein leises Lachen vernehmen.
"Aber klar Kleines, du hast es ganz schön schwer, was?" sie strich ihr über die Haare und beugte sich über Owen hinüber, um ihr einen Kuss zu geben.
"Siehst du!" kam es von der Kleinen vorwurfsvoll und sie warf theatralisch die Hände in die Luft und stemmte sie anschließend in die Seite.
Hedy sah dabei wie eine empörte, auf dem Bett kniende Prinzessin aus.

Der große Körper am Bettrand regte sich.
Owen blinzelte beide verschlafen an und löste sich aus seiner unbequemen Position.
"Hmm, sorry..." murmelte er ein wenig benommen und seuftze, " ich wollte nur kurz..." begann er zusammenhanglos zu erklären und rieb sich gähnend über das Gesicht.
Claire lachte.
"Dabei war es für Hedy so schwer, dich endlich zur Ruhe zu kriegen."
Owens schaute hinüber zu seiner Tochter, die jetzt beleidigt schmollte.
"Für dich ist jetzt Sendepause!", sagte er dann mit einem strengen Unterton und bettete sie erneut auf die Schlafstatt.
Dann küsste er ihre Stirn.
"Schlaf jetzt...", forderte er sie auf.
Hedy nickte vorsichtig.
Bedächtig stopfte er die Decke um sie und seinen bereits tief und fest schlafenden Sohn herum und richtete sich anschließend wieder auf, um mit Claire den Van zu verlassen, wobei er ihr vorsichtig die Hand in den Rücken legte um sie zur Tür zu geleiten.
Eine Geste, die eigentlich, klein und selbstverständlich war, doch auf Claires Körper eine leichte Gänsehaut verursachte und sich keineswegs so unbedeutend anfühlte , wie sie hätte sein sollen.
"Daddy...? "kam es mit dünnem, flehenden Stimmchen vom Bett bevor die Beiden hinaustreten.
Owen verdrehte die Augen.
Um nicht ins Bett zu müssen, war sie offenbar bereit alle Register zu ziehen.
Weshalb Owen es vermied sich erneut zu ihr umzudrehen, damit er nicht von ihren Kulleraugen zur Strecke gebracht wurde.
"Ja?" antwortete er und blickte stattdessen in Claires Gesicht.
"Du bist doch morgen früh da? Oder?"
Claire heftete den Blick postwendend auf den Boden, als die Worte über Hedys Lippen gekommen waren und ihr augenblicklich schneller klopfendes Herz übertönte fast seine Antwort: "Natürlich Munchkin. Schlaf jetzt!"

Das Gefühl sich an seine warme Brust zu lehnen, während das Lagerfeuer prasselte, hätte etwas heimeliges haben können, nachdem Zia und Franklin in die Stadt zurückgefahren waren und Maisie inzwischen mit Hedy und Derek im Wohnwagen schlief, wenn nicht - noch bevor Claire all das auskosten konnte - der Wind noch einmal eine Zacken draufgelegt hätte um ihre Zweisamkeit zu zerstören.
Die schweren Wolken die den Himmel verhingen, verhießen eine ordentliche Portion Regen.
"Lass uns ins Haus gehen..." meinte Owen und erhob sich mit einem Ruck aus der gemütlichen Lage.
Im Schein des Feuers, an dem der Wind zerrte, konnte Claire sein Grinsen deutlich sehen.
*Hat er INS Haus gesagt?
Herrgott, das ist ein Rohbau!
Es hat kein DACH Claire!*
"Bevor wir gleich nass werden." fügte er hinzu.
"Wir sollten in den Van..." meinte sie und schlug den Weg zum Mobilheim ein, in der Hoffnung, dass sie ihn bloß falsch verstanden hatte.
"Die Kids schlafen im Van, wir gehen ins Haus!" beteuerte er.
Ein Blitz zuckte durch den wolkenschweren Himmel, und Sekunden später folgte dem ein entfernter Donnerschlag, dann fühlte sie, wie seine Hand nach ihrer griff und in diesem Augenblick kam der erste Schwall Regen herunter.
Er zerrte sie über die Schwelle den dachlosen Rohbaus und während Claire noch irritiert versuchte die Lage zu erfassen, hatte Owen sie um eine Ecke geschoben, wo die Dachplatten aufgestapelt waren und dahinter stand ein kleines Zelt.
Er musste es irgendwann aufgebaut haben, ohne dass sie es mitbekommen hatte und es hatte den ganzen Tag dort gestanden unbemerkt von ihren Blicken.
Es stand dort, wie ein heiliger Gral im Regen, unschuldig auf den Bretterboden seines selbst erschaffenen Refugiums.
Ehe sie sich's versah, hatte er den Reißverschluss des Eingangs aufgezippt und sie fand sich in der stickigen Luft des kleinen Stoffheims wieder, auf dessen Haut der jetzt der Regen nieder prasselte.
Owen kroch noch ein Stück weiter hinein, um ihr Platz zu machen.
"Das Wohnzimmer ist noch nicht fertig...", sagte er, " aber ich dachte wir könnten wenigstens das Schlafzimmer einweihen."
Claires Zähne biß sich auf die Lippe und unterdrückte ein breites Lächeln.
*Himmel, das ist zuckersüß, gleich ist mir schlecht!*
"Das ist ein Zelt.", bemerkte sie halblaut gegen den tropfenden Regen auf dem imprägnierten Stoff, so als müsste sie ihm das Offensichtliche erklären.
"Nur bis das Dach fertig ist..." antwortete er trocken und zerrte ein Bündel hervor.
"Gibt es in deinem Haus keine Wände?"
"Eigentlich ist es nicht nur mein... " er zögerte und schien zu überlegen,was er antworten sollte, bis er sich offenbar an die richtigen Worte erinnerte:, "... doch, gibt es, sie sind vielleicht gerade nur ein bisschen dünn. Ich arbeite daran."
Dann rupfte er die Bündel auseinander und zwei Schlafsäcke kamen zum Vorschein.
Er tippte auf die Isomatte die unter ihnen lag.
"Es ist vielleicht nicht so gemütlich wie ein Bett, aber wir haben es immerhin für uns allein und es liegt kein Haufen Kinder drin, der sämtlichen Platz beansprucht."
Clarie streckte die Hand aus und berührte vorsichtig sein Gesicht und fühlte die Bartstoppeln an ihrer Handfläche.
"Ein bisschen Putz, oder vielleicht Tapete würde dem ganzen etwas mehr Charme verleihen." flüsterte sie dann und drückte ihren Mund auf seine glatten, weichen Lippen.

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