Probably - We need more than...

By sursulapitschi

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"Willkommen in Jurassic World!" Claire hätte niemals gedacht, dass sich dieser Satz eines Tages auf mehr, als... More

#1 Homecoming Queen
#2 Dinosaurier
#3 Über alle Berge!
#5 Kontrollfreak und Reptiliendompteur
#6 Gefunden
#7 Ratlose Lagerfeuerromantik
#8 Ein phantastischer Beruf
#9 Wir haben keine Kosten gescheut
#10The Park is gone
#11 Everybody hurts
#12 Junggesellenabschied
#13Hochzeit
# 14 Are you lonesome tonight ?
#15 Schlaflos
#16 Without your love
#17 Big Rock Campsite
#18 In Case of Emergency
#19 Koexistenz
#20 Traute Zweisamkeit
#21 Sonnenaufgang
#22 Das kleine Glück
23#Chaos mit Forschung
#24 Flussbeute
#25 Im Wald
#Schmtterlingsgefühle
#27 Friendship Goals
#28 Freiheit

#4 Geständnisse

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By sursulapitschi


Claire hatte seit Stunden im Trailer gesessen.

Immer in der vagen Hoffnung Owen würde vielleicht zurückkommen.

Doch als die Dunkelheit allmählich hereinbrach, musste sie sich eingestehen, dass es nichts bringen würde, wenn sie weiterhin dort herum saß.

Also nahm sie das Telefon, damit sie Kyle anrufen und ihm beichten könnte, dass sie die Tür aufgebrochen hatte.

Sie würde ihn bitten, mit dem passenden Werkzeug herzukommen und ihr zu helfen, diese wieder ordnungsgemäß zu verschließen, um zumindest das Inventar sicher zu stellen.

Auch wenn es nicht helfen würde, den Besitzer zurück zu bringen, so würde sie niemals riskieren, dass jemand einfach so in sein, von ihr aufgebrochenes Heim, hineinspazieren könnte.

*Zia wird wissen wie man einen Raptor aufspürt, ich sollte sie anrufen - vielleicht wird es etwas helfen, wenn ich mit ihr die Gegend absuche*

Umgeben von Owens Habseligkeiten fiel ihr es schwer, das gemütliche, leicht unordentliche Mobilheim wieder zu verlassen und wieder einmal fragte sie sich, was eigentlich so schlimm daran gewesen war?

"Wir hätten es vielleicht doch hingekriegt...", murmelte sie leise zu sich selbst während sie im Menü ihres Telefons nach der Nummer von Owens Schwager suchte.

Sie hätte in ihrer Rührseligkeit fast verpasst, dass der Schotter vor dem Rohbau unter dem Gewicht eines Fahrzeugs knirschte.

Hastig stürzte sie zu dem einen Fenster, das sie geöffnet hatte und erkannte Owens Jeep dessen Lichtkegel jetzt genau durch das Fenster traf.

Sie musste die Augen zusammenkneifen um überhaupt etwas sehen zu können, weil die ungewohnte Helligkeit sie blendete, während ihr Herz einen stolpernden Hopser machte.

Die Tür des Wagens öffnete sich und zu ihrer Erleichterung stieg tatsächlich Owen aus.

"Was zur Hölle..." hörte sie ihn fluchen, als sein Blick offensichtlich sofort erfasste, dass sich jemand an seinem Trailer zu schaffen gemacht hatte.

Clarie war froh darüber, dass es so war, denn wenn er fluchte schien es ihm gut zu gehen.

Impulsiv sprang sie zur Tür, um ihm entgegenzugehen.

Die Freude hielt an, bis zu dem Augenblick als sie in der Tür stand.

Er ging leicht gebeugt und ein leises, schmerzerfülltes Keuchen begleitete seine Schritte.

"Oh nein..." die Freude über sein Auftauchen erlosch mit der Fassungslosigkeit über seinen Zustand, "...was ist passiert...?!" es kam quietschender aus ihrer Kehle, als es hatte klingen sollen.

"Claire?" für einen Moment schien er zu glauben, eine Halluzination zu haben, denn sein Blick spiegelte ein ordentliches Maß an Verwirrung wider. Er richtete sich ein wenig auf und blieb stehen, als wollte er sichergehen, dass man ihm keinen Streich spielte.

Jetzt war sie bei ihm.

Erschrocken registrierte sie sein blutiges Hemd und es war definitiv sein eigenes Blut.

"Was machst du hier?" fragte er immer noch ungläubig und schien seinen Zustand für einen Moment vergessen zu haben.

"Owen was ist passiert? Zieh dein Shirt aus!" herrschte sie ihn an, was trotz aller Umstände ein anzügliches Grinsen auf sein Gesicht trieb, während Claire versuchte den Stoff in die Finger zu bekommen.
"Holla, wollen wir nicht erstmal reingehen...?"

"Sehr witzig, ich meine es ernst!"

"Ich auch!" gab er mit einem rauen Glucksen zurück, legte ihr den Arm um die Schultern völlig ignorierend, dass er sie dabei mit Blut befleckte und schob sie zum Trailer.

Anhand der Schwere seines Gewichtes, dass er auf ihr abstürzte, erkannte Claire dass sein Verhalten mehr war, als bloß eine foppende Geste.

Halb auf sie gestützt gelangten sie ins Innere seines Wohnwagens.

"Lass mich sehen..." verlangte sie während sie mit zitternden Fingern sein blutiges Hemd aufzuknöpfen begann.

"Nichts lieber als das!" murmelte er immer immer noch mit einem anzüglichen Unterton, während Claire ihm das Kleidungsstück herunter streifte.

"Halt die Klappe!" fauchte sie ihn strafend an, " außer, du willst mir sagen was geschehen ist!"

"Das gleiche könnte ich dich fragen!"" knurrte er nun unter einem unterdrückten Zischen und nickte zu seiner lädierten Haustür, während Claire ihn von den letzten Fetzen seines Hemdes befreite.

"Leg dich aufs Bett!" kommandierte sie weiter im Befehlston, "ich will mir deinen Rücken ansehen."

Definitiv hatte Claire diesen bereits als Quelle der Blutungen ausmachen können.

"Ich hatte es mir irgendwie romantischer vorgestellt, wenn du nochmal so etwas zu mir sagen würdest..."knirschte er zwischen den Zähnen hervor, als er ächzend ihrem Wunsch nachkam.

Für einen kurzen Augenblick blieb Claire ein erschrecktes Keuchen in der Kehle stecken, als sie ihn betrachtete.

Quer über seinen schönen Rücken verliefen zwei große Rissspuren, die aussahen, als seien sie ihm mit einem Messer zugefügt worden.

Doch Claire hatte so etwas zu oft gesehen, um diese Wunde tatsächlich einem Messer zuschreiben zu können.

Es war inzwischen, was derlei Verletzungen betraf, zu viel Routine eingekehrt, als dass sie deren eigentliche Herkunft anzweifelte.

Die Tiefe des zweiten Schnitts schien auf den ersten Blick beunruhigender, als der Letzte, der vor einiger Zeit diesen Teil seines Körpers geziert hatte.

Trotzdem erinnerte sie sich ziemlich genau daran.

Höchstwahrscheinlich würde der hier ebensowenig rückstandsfrei verheilen, wie die Erinnerungen auf seinem Arm.

Vorsichtig berührte Claire die Wundränder des Schnitts, was Owen dazu veranlasste zischend Luft zu holen, während sie vorsichtig an seine Seite rutschte um besser nachsehen zu können.

"Entschuldigung..." meinte sie leise, und erhob sich schließlich wieder.

Doch bevor Owen ebenfalls wieder aufstehen konnte, drückte sie ihn sanft an seiner unverletzten Schulter zurück auf das unordentliche Bett.

"Du bleibst liegen!" verlangte sie bestimmt und ging zur Kochnische, um ein Gefäß mit Wasser zu befüllen, "Ich muss das sauber machen, damit ich sehen kann, wie schlimm es ist. Hast du saubere Tücher da?", fragte sie und zerrte wahllos einen der oberen Schränke auf.

Owen nuschelte irgendwas unverständliches, doch sie brauchte nicht weiter darauf einzugehen, denn sie fand wonach sie suchte und kam mit Tüchern und Wasser zu ihm zurück.

Sie befeuchtete eines und begann schließlich vorsichtig die Wunde zu säubern, um das gesamte Ausmaß besser in Augenschein zu nehmen.

"Tut es weh?", fragte Claire nun um einiges sanfter und besorgt, weil sie ihn währenddessen vor Schmerzen zischen hörte und ein leises Stöhnen über seine Lippen sprang, als sie an eine Stelle geriet, an der die Haut mehr als nur oberflächlich eingerissen war.

"Es ist nur ein Kratzer. Ich werds überleben. Da gab es weitaus Schlimmeres, vergessen? Aber danke, dass du dir Sorgen um mich machst. " murmelte er in seinem typischen Halb-so-wild-Tonfall, doch als Claire erneut auf diese Stelle kam, verließ ihn jedoch kurz die Contenance: "Scheiße! Verflucht! Es tut weh! ", gab er dann zu und schickte hinterher, als es nachgelassen hatte:"... ein bisschen. "

"Bleib ruhig!", befahl Claire und musste darüber Grinsen, wie bemüht er war, es leicht zu nehmen.

*Wie immer!

Reptiliendompteur!

Eine Schwäche zugeben, käme ja einen Schuss ins eigene Knie gleich!*

Egal wo er gewesen und wie es dazu gekommen war, er hatte zumindest seinen Humor nicht verloren und es tat gut, dass zu hören.

"Wo hast du Verbandszeug?" fragte sie, nachdem sie alles gut abgetupft hatte, was dem Ganzen eine gehörige Portion Schrecken genommen hatte,"ich werde es dir verbinden."

"Unter der Spüle ist ein Verbandskasten.." nuschelte es aus dem Kissen, dass seine Wange plattdrückte.

Sein angespannter Körper löste sich langsam aus seiner Starre, da sie nun nicht mehr an der Wunde herumfriemelte.

Claire zerrte eine Holzkiste hervor, die wie eine Schublade unter der Spülvorrichtung eingeschoben war und förderte das Ersthelfer - Kit zu Tage.

"Kannst du dich hinsetzen...?"

Owen zischte erneut vor Schmerz, als er sich aufsetzte. Was Claire tapfer zu ignorieren versuchte, in dem sie einfach damit begann die Verletzung mit allen Mitteln, die ihr als Ersthelfer noch im Kopf geblieben war, möglichst Fachmännisch zu verbinden.

Es war Gott sei dank nicht so tief, wie sie zuerst angenommen hatte, dennoch würde es helfen, ihn zu bandagieren, damit sich die Verletzung beruhigen konnte und zumindest aufhören würde zu bluten.

"Okay ich denke es geht soweit. " meinte Clarie als sie fertig war und half ihm auf, als er sich von dem Bett erhob.

Er schwankte leicht, als er zum Stehen kam.

"Vorsicht du Reptiliendompteur. Du bist nur bandagiert. Ich würde es ruhig angehen, wenn ich du wäre. Viel lieber würde ich dich zu einem Arzt schaffen, aber ich kenn' dich gut genug, um zu wissen, dass ich mir schenken kann, dass auch nur in Erwägung zu ziehen... ", versuchte sie ihn zu beruhigen, als sie erkannte, wie verärgert er über seinen hilflosen Zustand war.

"... hast du sie also gefunden?", fuhr sie dann ohne Umschweife fort und Owen wich sofort ihrem Blick aus.

"Wen?" , gab er betont arglos zurück, um Zeit zu gewinnen, doch als er sie wieder ansah wusste er das es überflüssig war.

Claire blickte ihn in einer Mischung aus Tadel und Vorwurf an, wobei sie schließlich dann bloß resigniert: "Owen..." schnaufte.

"Okay...", seufzte er, "scheinbar bin ich derjenige, der hier KEINE Fragen stellen darf. Obwohl es mich interessieren würde, warum du neuerdings unter die Einbrecher gegangen bist ?" damit nickte er beleidigt zur aufgehebelten Tür.

"Du hast dich drei Tage nicht gemeldet!" gab sie empört zurück und erntete dafür eine spöttisch hochgezogene Braue.

"Es gab Zeiten, in denen das ein völlig normaler Zustand war." brummte er rechtfertigend und vermied es die Achseln zu zucken.

Claire stöhnte entnervt: "Gott du dämlicher Dickkopf! Jetzt red endlich...ich weiß das du versucht hast sie zu finden!", dann nickte sie zum aufgeklappten Laptop.

"Du hast in meinen Privatsachen geschnüffelt?!" ereiferte er sich und wandte sich rasch herum, bereute es allerdings sogleich wieder, als ihn ein stechender Schmerz dazu zwang sich ruhig zu verhalten.

Ein erneutes Lächeln stahl sich auf Claires Gesicht.

*Neben dem Wort unvernünftig, ist im Lexikon auf jeden Fall ein Bild von ihm!*

"Setz dich hin!" empfahl sie ihm mit Nachdruck.

Mit einem unterdrückten Seufzer ließ er sich neben sie auf das Bett fallen und sein Blick heftete sich auf seine Hände, die immer noch blutverschmiert waren.

"Du hast den Artikel gesehen, nehme ich an...?" begann er dann nach einem kurzen Zögern.

Claire nickte, doch Owen sah nicht zu ihr hin, sondern fuhr fort: "Ich habe mir die Bilder angesehen - Wir wissen wie soetwas aussieht, Claire..." erst jetzt sah er zu ihr herüber und erkannte, dass sie kaum merklich nickte, " ich wollte wissen, ob sie es wirklich war."

Owen holte tief Luft bevor er weitersprach, den Blick ins Leere gerichtet, so als spiele sich dass, was er erzählte, vor seinem geistigen Auge wie ein Film ab, den es zu kommentieren galt: "Als ich ankam, waren die Leute dort in heller Aufruhr. Ein Tumult, den du dir nicht vorstellen kannst. Obwohl es bereits einen Tag her war. Das ganze Kaff war in Alarmbereitschaft. Offenbar muss im Nachbarort bereits der T-Rex gesichtet worden sein. Scheint wohl eine der Routen gewesen zu sein, die sie eingeschlagen haben, bei ihrem Ausbruch. Es sieht so aus, als würden sich bereits Militäreinheiten darum kümmern, zumindest habe ich welche gesehen...", bei diesen Worten atmete Claire erschrocken ein, die Einmischung des Militärs würde zwangsläufig die Eliminierung der Tiere zur Folge haben. Auch wenn es zum Schutze der Bevölkerung die einzig vernünftige Methode zu sein schien, versetzte es ihr dennoch einen Stich, "...und dann habe ich sie tatsächlich gefunden..." sagte er dann nochmal und seine Stimme wurde leise, " weil sie sie eingesperrt hatten...in diesen Verschlag... weiß der Geier wie sie sie da hineinbekommen haben und wozu, sie wird spätestens jetzt nie wieder einer geschlossenen Tür trauen..." seine Stimme klang nun resigniert.

"Du hast sie freigelassen?" resümierte Claire leise.

"Nicht direkt..." murmelte er halblaut und wartete auf ihre Reaktion.

"SONDERN?!"

"Ich bin zu ihr hineingegangen, weil ich sehen wollte wie es ihr geht..."

Er konnte hören wie Clarie den Atem anhielt.

"Du bist irrer als ich dachte..." kam es nüchtern zurück.

Owen ließ einen schnaufenden Lacher vernehmen, "Natürlich sie ist entwischt.", er sagte es mit einer Art eigenartigem Stolz, wie ein Vater, der über die gute Leistung seines Kindes sprach,"... leider aber nicht ungesehen und so bin ich zwischen die Fronten geraten...", umständlich nickte er zu seinem Rücken und zuckte zusammen, weil die Haut unter dem Verband rieb.

Claire konnte die tiefe Glabellafalte im Schein der schummrigen Caravanbeleuchtung sehen, die sich in seine Stirn fraß.

Er warf die Hände in die Luft, so gut es sein Zustand erlaubte und ließ sie dann resigniert wieder sinken.

"Wir sind also beide gewissermaßen abgehauen. Dabei hab ich mir den Autositz versaut und keinen blassen Schimmer, wohin sie geflohen ist."

"Dein Autositz! Das ist deine einzige Sorge..? Tatsächlich?" schnaufte Claire spöttisch und bedachte ihn mit diesem Blick, der Owen lediglich dazu veranlasste, eine Braue zu heben und die Lippen zu schürzen.

"Die, und dass ich so wahrscheinlich auf ein Abendessen verzichten muss, weil ich nicht weiß wie ich das bewerkstelligen soll, so wie du mich zusammengebunden hast..." knurrte er, " es wird ein echtes Vergnügen sein hiermit zu schlafen..." darauf versuchte er den Arm zu heben, den Claire an seinem Körper fixiert hatte, um größere Bewegungen einzuschränken, doch auch diese kleine Rotation meldete sich postwendend als fieses Ziehen unter der Haut.

"Na wenn's weiter nichts ist..." gab sie sorglos zurück.

Für einen Moment blickte er sie fragend an.

Clarie stand auf und verließ den Wohnwagen, um dann wenig später mit einem 6er Träger Bier in der Hand. zurück zu kehren.

Owen betrachtete sie einen Moment argwöhnisch.

"Ich sorg dafür, dass du schlafen kannst...", meinte sie grinsend und schob das Paket in den Kühlschrank.

"Es gefällt mir wie du denkst, auch wenn ich mir darauf gerade keinen Reim machen kann...", gab er zu und lachte dreckig.



Das Claire mit dem Sixpack im Kofferraum zu ihm gefahren war, um es ihm als Friedensangebot, qusai unter zu schieben, hatte sie natürlich nicht gesagt.

Außerdem hatte sie es sich alles ein wenig anders vorgestellt, als sie aufgebrochen war um zu ihm zu fahren.

Es gab so viele Dinge die sie hatte sagen wollen und keines davon hatte jetzt den richtigen Platz.

Sie hatte sich von Amber ein weiteres Zeitkontingent erschlichen indem sie sie bat, es ihr zu ermöglichen, noch zu bleiben und kam sich ein bisschen dabei vor wie ein Schulmädchen, dass seine Mutter um Erlaubnis fragte.

Natürlich ohne zu erwähnen, was sich alles ereignet hatte.

Doch Amber wäre nicht Amber gewesen, wenn sie ihr nicht auch DAS leicht machen würde. Sie konnte sich eine anzügliche Bemerkung nicht verkneifen, schickte ein paar Floskeln hinterher und Claire bewunderte sie wie sooft für ihre Gelassenheit.


Also saß sie nun mit Owen vor dem Trailer im Schein eines Lagerfeuers, dass sie unter einigen seiner flapsigen Kommentare tatsächlich zustande gebracht hatte und trank mit ihm Bier.

Eigentlich hatte sie mit ihm über vieles Reden wollen, genauer gesagt über all die Dinge, die seit ihrer Rückkehr von Nublar zwischen ihnen hingen, wie ein unsichtbares Tuch, das verhinderte, dass sie sich wirklich näher kamen.

JETZT fiel ihr seine Nähe unsagbar leicht.

Sie hätte gerne klare Worte gefunden, aber Biertrinken und Klarheit, waren zwei Komponenten die sich nunmal miteinander nicht vereinbaren ließen.

Etwas, dass sie nicht so ganz bei ihrem Vorhaben bedacht hatte.

Owen konnte die Schmerzen seiner Verletzung, zumindest behelfsmäßig mit dem Alkohol lindern, da ihm sowieso nichts anderes zur Verfügung stand.

Weshalb Claire ihm nur bereitwillig die übrigen Flaschen überließ, während sie sich an ihrer eigenen fest klammerte, denn sie wünschte sich nichts mehr, als dass er wenigstens schlafen könnte.

Wenn sie an den langen Schnitt in seinem Fleisch dachte, konnte sie sich nur annähernd vorstellen, wie weh es tat - wenngleich er auch nicht so tief war, wie sie befürchtet hatte, war er dennoch recht groß - und so war Owen sichtlich betrunkener als sie, was eine Unterhaltung, wie Claire sie eigentlich hatte führen wollen, unmöglich machte.

Aber es schien sich tatsächlich auf sein Schmerzempfinden gelegt zu haben.

Sie saßen nebeneinander auf dem dicken Baumstamm neben den Trailer, vor der flackernden Feuerstelle und unvermittelt langte Owen plötzlich an ihrem Gesicht vorbei, den unfixierten Arm ausgestreckt und wies inklusive Bierflasche in den Himmel, während sein Blick am Firmament haftete.

"Weiß' du, ich mochte den Himmel immer, weil er die gleiche Farbe hat wie Blue !", nuschelte er zufrieden.

Claire ließ einen leisen Lacher hören und schließlich entwendete sie ihm die Flasche.

Er protestierte.

Aber Claire war bewusst, dass er definitiv genug hatte.

"Das reicht!" beharrte sie.

Er blickte sie mit seinen großen, dschungelgrünen Augen an und in diesem Augenblick war Claire unfähig dem standzuhalten und ihr Blick wanderte zum flackernden Schein des Feuers.

Allerdings konnte sie spüren, dass er weiterhin auf ihr Gesicht sah, um schließlich wenige Sekunden später seinen Kopf auf ihre Schulter sinken zu lassen.

"Du pass' immer auf mich auf, Claire...", begann er mit schwerer Stimme.

"Ich werde verletzt und du kümmerst dich darum! Und selbst wenn du mich aussortiert hast, bist du immer noch für mich da... ", murmelte er bierselig und klang müde.

"Ich sorge mich um dich, du störrischer Reptiliendompteur!" schimpfte sie konnte aber, eine liebevolle Komponente in ihren Worten nicht verhindern.

Owen fing an zu rutschen und sein Kopf fiel von ihrer Schulter wie ein zu schwer gewordenes Accessoire und er legte sich in Claires Schoß, als wäre es das Normalste von der Welt.

Ungeahnte Hitze stieg Clarie ins Gesicht, die mit dem Schein des Feuers nicht das Geringste zu tun hatte, als sie fühlte, wie er sich regelrecht dorthin kuschelte.

"Ich wäre wahrscheinlich schon tot! ", kam es von ihm und er öffnete plötzlich seine Augen.

Er sah zu ihr auf, schloss dann die Augen wieder und kuschelte sich zurück in die Wärme ihres Daseins. "Du bis' sooo wunderschön und nicht nur deswegen wollte ich dich heirat'n...das weiß' du...", tröpfelte es von seinen Lippen.

Was Claire erstarren ließ, brachte ihn offensichtlich aus irgendeinem Grund leise zum Kichern, "...das du mich mal sitzen lässt, hätt' ich nich' gedacht!"

Sie schüttelte den Kopf, in der Hoffnung es würde helfen, das Gesagte zu sortieren, während ein unaufhaltbarer, Instinkt sie nach dem ersten Schockmoment, zögerlich mit den Fingern in seine Haare gleiten ließ.

Vorsichtig strich sie ihm ein paar der kurzen, bronzefarbenen Locken aus dem Gesicht, die im Feuerschein schimmerten, wie dunkles Kupfer.

"Schlaf ein bisschen,Owen.. " flüsterte sie vorsichtig

*Ich kann gerade nicht mehr dazu sagen, denn ich habe das Gefühl mein Herz hüpft sonst in die Flammen!*

Er öffnete nochmal seine Augen und lächelte sie an. "Ich weiß, dass du mich zu deiner Expedition geholt has', weil du MICH wieder haben wolltes' - doch das konntest du ja nich' zugeb'n"

Claire atmete kaum hörbar aus.

*Er hat Recht Claire!

Du weißt das, denn ein Teil von dir hat genau DAS gewollt!

Auch wenn du es nie zugeben wirst!*

Er murmelte eine Entschuldigung bevor ihm erneut die Augen zufielen:

"Tut mir leid, ich wollte dir nich' zu Nahe treten... aber, du bis' immer noch die tollste Frau, die ich je kennengelernt hab...," kam es nuschelnd aus ihrem Schoß.

Sie hoffte, er würde diesmal einschlafen.

"Gute Nacht", flüsterte er schließlich und es klang, als würde er diesmal tatsächlich halb schlafen.

Claire konnte den Alkohol in der Luft riechen, aber es machte ihr nichts aus.

Es zählte nur dieser Augenblick und das es eigentlich eine schöne Nacht war, um unter den Sternen zu schlafen.

"Ich liebe dich.", murmelte Owen selig und es klang als spräche er im Schlaf.

Claire wurde stocksteif und ihre Hand erstarrte ebenfalls zu Eis in seinem Haar.

*Ich liebe dich!?

Nach alldem?

Immernoch?*

Doch obwohl er so betrunken war, klang es so unglaublich echt.

Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe.

Sie war sich nicht sicher, ob sie etwas entgegnen sollte, da ihre Gefühle doch sowieso schon permanent Achterbahn fuhren, obwohl sie das niemals ein Weiteres Mal hatte zu lassen wollen.

Dennoch stellte sie sich genau in diesem Augenblick vor, wie einfach es wäre, ihm zu antworten: Einfach so.

Im besten Fall würde er es sowieso nicht hören, oder sich gar daran erinnern, was er selbst gesagt hatte und dennoch würde es wie eine Erinnerung an eine Zeit sein, in der sie all das bereits einmal gehabt hatte und die sie jeden Tag ein bisschen mehr zu vermissen begann.

"Ich liebe dich doch auch...Du Reptiliendompteur...", versuchte sie die Worte ganz leise, kaum hörbar in ihrem Mund zu kosten, und es fühlte sich sonderbar gut an, so als hätten sie zu lange darauf gewartet ihn zu verlassen.

Langsam lehnte sie sich zurück, bis ihre Schultern, die kühle, äußerste Kante des Trailers berührten und sie zur Ruhe kam, während sich seine Schläfrigkeit auf sie übertrug .

Claire schloss die Augen und verpasste darüber Owens breites Grinsen auf ihrem Schoß.

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