Casanova ✓

By lovememoriess

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Edon Parker ist so ziemlich das, was die meisten unter dem Wort Casanova verstehen. Er ist gutaussehend, arro... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11 (Edon's Sicht)
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16 (Edon's Sicht)
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20 (Edon's Sicht)
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24 (Edon's Sicht)
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30 (Edon's Sicht)
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35 (Edon's Sicht)
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40 (Edon's Sicht)
Kapitel 41 (Edon's Sicht)
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46 (Edon's Sicht)
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49 (Edon's Sicht)
Kapitel 50
Kapitel 51 (Edon's Sicht)
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55 (Edon's Sicht)
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60 (Edon's Sicht)
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66 (Edon's Sicht)
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69 (Edon's Sicht)
Epilog
to bad at goodbyes
Frage zum Cover

Kapitel 56

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By lovememoriess


Ariana

Madness - Ruelle

Als ich die Tür des Cafés aufschiebe, dreht sich mein gesamter Mageninhalt. Mir wird wieder übel und ich weiß nicht, ob es an meiner Nervosität liegt, oder ganz einfach an der Tatsache, dass ich Mace gerade nach Strich und Faden belüge.

Frustriert bleibe ich stehen.

Ich kann das nicht tun.

Ich kann Mace nicht einfach so hintergehen...

Meine Hände zittern, während ich mein Handy herausziehe und wie gebannt auf das Display starre, und es dauert einen weiteren Moment, bis ich es zögerlich entsperre und Mace eine Nachricht schreibe. Erst fällt es mir schwer, etwas zu tippen, da ich keine Ahnung habe, wie ich mich ausdrücken soll.

Doch ich gebe mir selbst einen Ruck und tippe einfach drauf los.

Ich: Es tut mir wirklich leid, dass ich es dir nicht schon vorher gesagt habe, aber ich habe heute ein Treffen mit Dad. Um genauer zu sein jetzt gleich. Ich wollte und konnte es dir nicht länger verschweigen. Ich hoffe du bist mir nicht allzu böse. Und wenn doch, dann verstehe ich das. Später erkläre ich dir alles genauer, versprochen.
Hab dich lieb.

Sobald ich auf senden gedrückt habe, atme ich tief durch und schiebe mein Handy zurück in meine hintere Hosentasche. Mein Herzschlag beschleunigt sich und ich habe keine Ahnung, ob es die beste, oder schlimmste Entscheidung meines Lebens wird, als ich die Eingangstür aufschiebe und mich im Inneren des Cafés wiederfinde.

Es dauert eine gute Weile, bis ich Dad entdecke. Er sitzt weiter hinten und bemerkt mich genau im selben Moment. Seine Augen weiten sich, dass erkenne ich selbst durch die Entfernung und ich kann nicht sagen, was für ein Gefühl mich im nächsten Moment durchströmt.

Freude?
Erleichterung?
...Angst?

»Ariana!«, ruft er und steht auf.

Hastig setzte ich mich in Bewegung und laufe das letzte Stück auf ihn zu. Nun stehen wir uns gegenüber und ich habe keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Das letzte mal, als ich ihn in Leib und Person vor mir stehen gesehen habe, ist schon so lange her und genau das bemerken wir beide, als wir im nächsten Moment schlucken.

»Du bist wirklich gekommen.«, stellt er sichtlich überrascht fest. Ich umklammere den Stuhlrücken und versuche mich innerlich zusammenzureißen.

»Ja, ich halte mein Wort.« Erst als der Satz meinen Mund verlässt, bemerke ich die enorme Wut, die sich anscheinend schon die ganze Zeit über in meinem Inneren aufgestaut hat und ich fühle mich, als würde ich an ihr ersticken.

»Setz dich bitte.«, seufzt Dad, der auf den Stuhl gegenüber von ihm deutet. Ohne große Umschweife lasse ich mich nieder und sehe auch Dad dabei zu, wie er sich langsam wieder setzt. Eine kurze Zeit herrscht Stille zwischen uns, doch gerade als Dad zu sprechen beginnen möchte, unterbricht ihn ein Kellner.

Während sich Dad noch einen Kaffee bestellt, lehne ich ab und warte erst einmal, bis er ihm diesen bringt, ehe ich einpaar Minuten später auffordernd zu Dad sehe, der einen Schluck nimmt, und dann tief durchatmet. »Erst einmal will ich dir danken, dass du mir die Chance gibst, mich zu erklären und zu entschuldigen.«

Ich nicke. »Das tue ich wie schon gesagt nicht für dich, sondern für mich. Und für Mace.«

Sobald ich den Namen meines Bruders ausspreche, versteift sich die Haltung meines Vaters wieder. »Was ich alles dafür geben würde, um ihn nun auch hier haben zu können. Ich würde mich am liebsten bei euch beiden entschuldigen und hoffen, dass wir drei wieder eine Familie werden können.«

Wir drei...

Dad bemerkt meinen Blick, und senkt kurz schuldbewusst den Kopf. »Wir vier, meine ich natürlich.«

»Alles gut.«, winke ich ab und unterstehe dem Drang, ganz fest auf den Tisch zu hauen. Wie kann er nur sowas sagen? Denkt er denn garnicht mehr an Mum? Klar, sie hat uns alle hintergangen und verletzt, besonders ihn, aber sie ist doch seine Frau. Er hat sie mehr geliebt als alles andere und nun tut er so, als gäbe es sie nicht mehr. Als wäre sie nichts mehr, als ein Geist seiner Vergangenheit.

Dabei ist das nicht so.

Sie ist noch da. Irgendwie. Aber irgendwann wird sie von Koma erwachen und dann wird er es bereuen, sie so vergessen zu haben.

Oder?

Ich schlucke und schließe für einen Moment die Augen. Was rede ich mir da überhaupt ein? Selbst wenn Mum wieder aufwachen würde, nichts wäre mehr so, wie früher. Wir haben uns alle verändert und irgendwie... irgendwie hat das, was sie getan hat, alles zerstört. Es ist kaputt und komme was wolle, dass wird niemand mehr reparieren können.

»Ich hab dich so vermisst. Du... du bist so erwachsen geworden. Zumindest kommt es mir so vor, als hätte dich die harte Zeit zu einem selbstbewussteren Menschen gemacht und das ist wahrscheinlich das einzige, was mich davon abhält, mich selbst zu hassen. Für das, was ich getan habe, und dafür, dass ich einfach nicht für euch da war.«, höre ich die Stimme meines Vaters, doch ich öffne meine Lider erst, als er fertig gesprochen hat.

Sein Blick begegnet meinem und ich kann nur Aufrichtigkeit in seinem lesen. Er lügt nicht, dass ist schonmal klar, aber dennoch machen die Worte nicht das gut, was er uns angetan hat. Was er mir angetan hat.

Das er einfach gegangen ist.

»Es ist gut zu wissen, dass du es bereust.« Ist das einzige, was ich schweratmend herausbringe und ich unterstehe mich dem Drang, hinter diesen Worten noch einpaar Beschuldigungen anzuhängen.

Du brauchst nicht schreien, Ariana. So verzweifelt bist du nicht. Du bist gut ohne ihn zurechtgekommen. Und das schaffst du auch weiterhin...

Ich rede mir diese Sätze immer wieder ein, doch sie haben nicht den gewünschten Erfolg. Denn sie beruhigen mich kein Stück. Im Gegenteil, es scheint, als würde ich immer wütender werden und diese Wut in meinem Inneren nimmt mir all das gute, was seine Entschuldigung in mir bewirkt hat.

»Ich fühle mich wirklich mies wegen alldem und ich-«

»Mies?« Meine Stumme beginnt zu zittern, genauso wie meine Hände. Ich blinzle gegen die Tränen an, die wiederwillig hochsteigen und versuche gleichzeitig dieses schrecklichen Gefühl aus meinem Herzen zu verbannen.

Vergebens.

Dad öffnet den Mund, wahrscheinlich um sich zu verbessern, doch ich lasse ihm nicht die Chance dazu. »Du hast dich mies gefühlt? Weil du uns verlassen hast, in diesem gottverdammten Schicksalsschlag? Weil du nur an dich gedacht hast, und keine Sekunde an deine beiden Kinder, die dich in dieser Zeit am aller meisten gebraucht haben? Deshalb fühlst du dich mies?« Zum Ende hin wird meine Stimme immer lauter und ich bemerke, wie sich einige Gäste zu uns drehen, doch das ist mir so egal.

Sollen sie doch gaffen.

Sollen sie denken, ich wäre eine respektlose Göre, die ihren Vater anschreit.

Sollen sie mich beim weinen sehen.

Es ist mir sowas von egal. Denn das einzige was mich in diesem Moment interessiert, ist Dad's Reaktion.

Und sie ist genauso, wie ich erwartet habe.

Er verzieht sein Gesicht reuevoll und ich erkenne, dass er erst jetzt so richtig bemerkt, wie nah mir das alles gegangen ist. Er knetet seine Hände und schafft es noch nicht einmal, für zwei Sekunden Blickkontakt zu halten.

Feiges Arschloch.

»Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr es mir leid tut und wie sehr ich mein Handeln bereue. Könnte ich es rückgängig machen, dann würde ich das sofort, dass schwöre ich dir.«

»Aber das kannst du nicht! Du kannst nichts ungeschehen machen! Du hättest für uns da sein sollen... Das hättest du wirklich.«, beginne ich und bemerke erst das ich weine, als eine Träne meine Wange entlang läuft.

Dad versucht nach meiner Hand zu greifen, doch ich ziehe sie ruckartig zurück.

Er presst verletzt die Lippen zusammen. »Ich weiß. Ich weiß es wirklich. Aber damals habe ich einfach nicht bedacht gehandelt. Ich war so verdammt dumm und egoistisch. Aber ich will das wieder gut machen. Das will ich wirklich.«

Mein Herz zieht so schmerzhaft, dass ich kurz befürchte, es würde im nächsten Augenblick den Geist aufgeben. »Nein, ich... ich kann das nicht! Ich habe gedacht, dass ich bereit dazu bin. Bereit dir zu verzeihen, aber das bin ich nicht. Denn das, was du getan hast, war einfach nur egoistisch. Wir sind verdammt nochmal deine Kinder! Du hast einen Scheiß auf uns gegeben! Deine einzige Aufgabe war, uns beizustehen, aber was hast du gemacht? Du bist gegangen! Ohne irgendetwas zu sagen...«

Dad will etwas erwidern, doch schließt den Mund wieder, als er sieht, wie schlecht es mir geht. Immer mehr Tränen finden den Weg nach draußen und ich mache mir noch nicht einmal die Mühe, sie wegzuwischen.

Denn ich will, dass er sieht, wie nah mir das geht.

Wie sehr es schmerzt.

»Ich gehe jetzt und ich bitte dich, ruf mich nicht mehr an.«, sage ich möglichst gefühllos und stehe auf. Ohne noch einmal zu ihm zurückzusehen, stürme ich aus dem Café.

Dabei ringe ich abermals nach Luft.

Sobald die Tür hinter mir zufällt, fange ich an zu rennen. Ich renne und weine und fühle mich so schrecklich. Nicht nur wegen Dad, nicht nur wegen den Erinnerungen, nicht wegen den harten Worten, die ich ihm an den Kopf geworfen habe, nicht wegen Mace... sondern vielmehr, weil ich erst jetzt bemerke, wie sehr ich ihn vermisst habe.

Ich habe Dad vermisst.

Ich habe Mum vermisst.

Und am meisten habe ich uns alle als Familie vermisst.

Ein Schluchzen bleibt mir im Hals stecken und kurz scheint es, als würde ich ersticken. Ich huste wie wild und lehne mich vor, doch es tut verdammt nochmal weh.

Ohne groß nachzudenken hole ich mein Handy heraus und tippe eine Nummer ein. Nach dem zweiten Piepen hebt er ab und ich bin verdammt nichtmal glücklich darüber.

»Ari, ist alles gut?«

Ich atme noch immer schwer und kann garnicht beschreiben, wie gut es tut, seine Stimme zu hören. »Ja... ich wollte nur... Ich... - nein. Nein, um ehrlich zu sein geht es mir garnicht gut.«

»Ist irgendetwas passiert? Hat er dich angeschrieen oder verletzt-«

»Nein, nein, dass hat er nicht. Ich... um ehrlich zu sein konnte ich keine zehn Minuten dasitzen oder ihm geschweige denn zuhören.«, stoße ich angestrengt und unter Tränenverschleierter hervor. »Ich hasse ihn für das, was er uns angetan hat.«

Ich höre, wie Edon am anderen Ende der Leitung tief durchatmet. »Ich komme dich abholen. Wo bist du?«

»Was? Nein, du darfst nicht raus, schon vergessen? Der Arzt hat dir Bettruhe verordnet.«, rufe ich hastig und schüttle den Kopf, obwohl ich doch weiß, dass er mich nicht sehen kann.

»Das ist mir egal. Ich komme. Wo bist du?«

»Das brauchst du nicht, ich bin schon fast beim Krankenhaus. In fünf Minuten bin ich da.« Mit diesen Worten lege ich auf und beschleunige meinen Gang.

Denn ich brauche Edon jetzt.

Ich brauche ihn, seine Nähe, seine Stimme, die wie Balsam für meine Seele ist. Ich brauche ihn mehr als alles andere auf der Welt.




A/N:

Es war eine lange Zeit her und das tut mir wirklich leid. Irgendwie hab ich es nicht geschafft, aus dieser Schreibblockade raus zu kommen, doch nun bin ich wieder da.

Wie fandet ihr das Kapitel?

Wer ist noch alles dabei?

Wow, ich bin so müde und sage deshalb jetzt schonmal gute Nacht und süße Träume. 💤 ❤️

xoxo

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