What guys really want.

By youcantstopthebeat_

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Wer will schon einen Freund, wenn er zuhause von drei Brüdern und dem Vater genervt wird? Dreieinhalb (einer... More

What guys really want
Kapitel 2 | neu
Kapitel 3 | neu
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Kapitel 7 | neu
Kapitel 8 | neu
Stopp!
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Special: Austin Sicht Kapitel 1-3
Kapitel 20
Kapitel 21
neues Buch
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Rassismus
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
DANKE und überlebenswichtige Infos
Epilog

Kapitel 1 | neu

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By youcantstopthebeat_

„Wow Liz, schau nur mal Austin Hayes an!"

Es war die Stimme meiner besten Freundin Christy, die mich aus meinem Halbschlaf riss. Ich lag auf meinem Handtuch im Schatten einiger Bäume und richtete mich nun auf. Mein Genick schmerzte, da mein Rucksack kein besonders gutes Kissen war und ich streckte meine Arme in die Höhe, um mich zu dehnen.

Verschlafen rieb ich über meine Augen und scannte den Rest des Freibads ab.

Der, von dem Christy sprach, war fas t nicht zu übersehen. Austin Hayes lag zusammen mit seinen Freunden in der prallen Sonne und machte den Eindruck, als wäre er direkt von einem Fotoshooting ins Freibad gekommen. Oder aber, er hatte ein Fotoshooting direkt hier im Freibad, seine Pose ließ zumindest darauf schließen.

Er hatte sich auf seinen Ellbogen abgestützt und präsentierte allen seinen definierten Sixpack, der so aussah, als hätte er ihn mit Babyöl eingeschmiert. Die braunen Haare waren zu einer Art Tolle frisiert und ich brauchte fast eine Sonnenbrille, weil mich seine weißen Zähne so blendeten.

„Austin Hayes sieht noch besser aus als vor den Sommerferien", kam es von Christy, die ihren Blick einfach nicht von ihm abwenden konnte. Sie sah wie ihr Hund Buddy aus, wenn man ihm ein Leckerlie vor die Nase hielt. Fehlte nur noch, dass sie anfing zu sabbern. „Schau dir nur mal diesen Bizeps an, der hat doch bestimmt mehr trainiert. Und seine Haare erst, schau dir seine Haare an, waren die schon immer so toll? Wie gerne würde ich mit meinen Fingern durch diese Haare fahren."

Christy hörte sich wie eine hormongesteuerte dreizehnjährige an. Okay das war sie eigentlich auch. Also gut dreizehn war sie nicht mehr, vor zwei Wochen feierte sie ihren siebzehnten, hormongesteuert war sie trotzdem. Anders konnte ich mir ihr Verhalten nicht erklären.

Ich blickte wieder zurück zu Austin Hayes und runzelte meine Stirn. Um ehrlich zu sein konnte ich nicht sagen ob er mehr Muskeln als am letzten Schultag hatte, dass er echt muskulös war, konnte man allerdings nicht leugnen. Dafür verbrachte er vermutlich so gut wie jede freie Minute im Fitnessstudio, denn von ein paar Liegestützen sah man nicht so aus.

„Oh Austin Hayes ist einfach so unglaublich sexy", seufzte Christy und ich schüttele nur den Kopf. Den Namen Austin Hayes sprach sie jedes Mal so aus, als würde es sich dabei um einen Gott handeln. Dabei war Austin Hayes nur ein ganz normaler Junge aus unserer High School. Also zumindest in meinen Augen.

Alle anderen hielten ihn für einen Helden im Footballkostüm. Er war der erste 11.Klässler der Quaterback der Mavs wurde, sehr zum Leidwesen meines großen Bruders Tom. Sein Vater war Arzt und alle erzählten immer von seinen krassen Partys in seiner riesigen Villa. Zu denen Christy und ich, nebenbei bemerkt, nie eingeladen waren.

Natürlich liefen ihm die Mädchen Scharrenweise hinterher, eine Freundin hatte er allerdings nie. Wieso denn auch, wenn man sich jedes Wochenende eine neue aussuchen konnte?

Er erfüllte also sämtliche Klischees, die man über Footballstars in der High School kannte, was ihn für mich einfach unglaublich unattraktiv machte.

Vor allem, da ich mit einem ähnlichen Modell unter einem Dach wohnte. Mein älterer Bruder Tom war früher sowas wie der Held der Schule gewesen, aber seitdem Austin Hayes auf der Bildfläche erschienen war, hatte man ihn vergessen. Er war nur noch Ersatz-Quaterback gewesen und man musste nur das Wort Austin erwähnen, da schwellte die Ader an seiner Stirn an. Selbst wenn man nur über Austin in Texas sprach.

Wenn er von Christys Leidenschaft für Austin Hayes wissen würde, hätte er schon lange eine Diskussion mit ihr darüber angezettelt, dass dieser nichts mehr ein Blender war. Laut Tom war er gar kein so guter Quaterback wie alle immer taten und das die Mavericks letztes Schuljahr die Meisterschaft gewonnen hatte, war einfach nur eine Reihe glücklicher Zufälle gewesen.

„Dieses Schuljahr wünsche ich mir wirklich nur, dass ich ein einziges Mal mit ihm sprechen kann. Einmal in seine braunen Augen blicken und seine Stimme nur für mich zu hören."

Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte und nun an meiner Stirn klebte, weil ich, obwohl ich mich nicht bewegte, einfach nur schwitzte. Ich lag schon die ganze Zeit im Schatten und trotzdem war es heute viel zu heiß. Christy war anfangs noch in der Sonne gewesen, aber ihre blasse Haut vertrug Sonnenstrahlen selbst mit starkem Lichtschutzfaktor nur für kurze Zeit. Jetzt war ihre Haut überall leicht gerötet, was aber auch daran liegen konnte, dass sie sich mal wieder total in etwas hineinsteigerte.

Christy war meine beste Freundin, aber um ehrlich zu sein hatte ich auch sonst keine Freunde. Sie hingegen hing freiwillig mit mir ab, was wohl bedeutete, dass ich doch nicht so schlimm war, wie sie manchmal tat.

Wir beide kannten uns nur, weil sie mit meinen Großeltern in der gleichen Straße wohnte. Mein Vater, meine Brüder und ich waren erst vor vier Jahren nach Carlsbad gezogen und ich war anfangs ziemlich introvertiert gewesen. Okay, nicht nur anfangs, aber das war jetzt egal.

Ich war damals den ganzen Tag im Haus gewesen, hatte Musik gehört, gelesen oder, wenn meine Oma nicht gerade irgendwelche Telenovelas geguckt hatte, etwas ferngesehen. Wir waren knapp vier Wochen bei ihnen gewesen und während meine Brüder schon Freunde gefunden hatten, kapselte ich mich von der Außenwelt ab.

Um das zu ändern klingelte mein Vater bei Christys Haus, da meine Oma wusste, dass dort ein Mädchen in meinem Alter lebte. Er fragte nach, ob sie vorbeikommen und mit mir spielen wollte. Was wirklich total bescheuert gewesen war, schließlich war ich dreizehn und kein Kindergartenkind mehr gewesen.

Aber Christy störte sich nicht daran. Sie kam am nächsten Tag, erzählte mir von Flechtfrisuren, ihrem Lieblingsnagellack und wie viele Tage es noch dauerte, bis sie ihre Zahnspange los wurde.

Während ich feststellte, dass wir keinerlei Gemeinsamkeiten hatten, beschloss Christy, dass ich ihre neue beste Freundin war.

Und seitdem gehörten wir zusammen. Wir ergänzten uns eigentlich ganz gut, ich half ihr in Mathe und Chemie, sie korrigierte meine Aufsätze in Englisch und fragte mich in Spanisch ab. Wir passten also doch ganz gut zusammen, nur in Sachen Jungs kamen wir auf keinen gemeinsamen Nenner.  Christy stand eher so auf den sexy Aufreißertyp, der einem das Herz brach, während ich jemanden bevorzugte, der mehr Gefühle als Hunger und Durst kannte.

„Dann geh doch einfach zu ihm hin und sprich mit ihm", sagte ich zu ihr und sie brach sofort in schallendes Gelächter aus. Ihre erdbeerblonden Haare wurden durchgeschüttelt, ehe sie abrupt stoppte und mich mit strenger Miene ansah: „Liz, Mädchen wie wir gehen nicht einfach zu Austin Hayes und sprechen mit ihm."

„Ach ja?" fragte ich. „Was tun Mädchen wie wir dann? Darauf warten, dass sich Austin Hayes erniedrigt und uns anspricht?"

Christy öffnete ihren Mund und wollte etwas sagen, aber ich konnte schon erahnen, dass es nichts Sinnvolles war, deshalb schnitt ich ihr das Wort ab.

„Christy,  ganz ehrlich jetzt, wir sind keine Mädchen zweiter Klasse, nur weil wir keine Pompoms herum schwingen und unsere Beine nicht bis hinter die Ohren dehnen können."

Das sagte ich deshalb, da die einzige Mädchen, die sich bei Austin Hayes und seinen Freunden befanden, Amber, Isabelle und Lucy waren. Alle drei waren blond und Cheerleader. Musste ich mehr sagen?

Das Amber mindestens genauso scharf auf Austin Hayes, wie Christy, war, wusste man in der ganzen Schule. Zurückhaltung gehörte nämlich nicht gerade zu Ambers Stärken.

Und eigentlich waren die beiden auch wie füreinander gemacht. Amber war die Kapitänin der Cheerleader und ich mochte sie nicht besonders, weil sie letztes Jahr mit meinem Bruder ausging und ihn dann für Austin Hayes wie eine heiße Kartoffel fallen hat lassen. Tom nervte mich zwar fast immer, aber trotzdem war ich die einzige, die gemein zu ihm sein durfte.

Witzigerweise war Amber dann aber gar nicht so erfolgreich bei unserem Quaterback gewesen, wie sie zuerst gedacht hatte. Angeblich hatte er sie weggeschoben, als sie ihn mal auf einer Party küssen wollte. Und die halbe Schule hatte über sie gelacht. Jetzt tat sie so, als wären die beiden superenge Freunde. Womöglich hoffte sie dadurch doch noch zum Zug zu kommen.

„Ach du glaubst also wirklich, dass du eine Chance bei Austin Hayes hättest?" sagte Christy amüsiert und bevor ich genauer darüber nachdachte, nickte ich.

Sie verdrehte ihre Augen.

„Austin Hayes sieht vielleicht ziemlich gut aus, ist überirdisch arrogant und hat einen eigenen inoffiziellen Fanclub, aber trotzdem ist er einfach nur ein Typ. Und mit Typen kenne ich mich aus."

Das tat ich wirklich. Nicht, weil ich schon mit so vielen ausgegangen war, sondern weil ich nur mit Männern zusammen wohnte. Wobei Männer jetzt doch etwas übertrieben war. Der einzige richtige Mann war mein Vater, alle anderen konnte man noch als Jungs bezeichnen. Tom, mein älterer Bruder war neunzehn und im Sommer mit der Schule fertig geworden. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut, dass er aufs College wegging und ich sein Zimmer bekam, aber dann hatte er sich dazu entschlossen auf ein College in der Nähe zu gehen und zu Hause wohnen zu bleiben. In Carlsbad hätte man schließlich alles, also wieso sollte er wegziehen und dann auch noch seine Wäsche selber machen?

Caleb war mein jüngerer Bruder und seit kurzem sechzehn. Er war nicht ganz so schrecklich wie Tom, fing aber langsam auch mit diesem Machogehabe an und konnte das Bad wirklich unglaublich lange blockieren. Kendall war der jüngste und gerade einmal acht. Ich wünschte mir wirklich, er würde für immer so klein bleiben. Wenn ich mich mit Tom und Caleb stritt, dann hielt er immer zu mir. Vermutlich nur, weil ich die einzige war, die ihm Eis aus dem Gefrierfach holte, das über unserem Kühlschrank lag und wo er alleine nicht rankam, aber egal.

Zuhause wurde ich, insbesondere von Caleb und Tom, gerne als ihre persönliche Haushaltshilfe angesehen. Beide waren nicht in der Lage das Geschirr in die Spülmaschine zu stellen, auch nicht wenn sie es schon mal geschafft hatten es vom Esstisch zur Küchenzeile zu bringen. Ihre Socken, die sie auf der Couch auszogen, konnten nicht in naher Zukunft in den Wäschekorb gebracht werden und es war unmöglich ein TV-Programm da zu lassen. Nein es musste immer durchgezappt werden. Und das im fünf Sekunden Takt.

Gerade wenn mich eine Sendung anfing zu interessieren – zapp weiter auf den nächsten Sender. Es war einfach zum verrückt werden.

„Nur weil du drei Brüder hast, bedeutet das nicht, dass du ein Profi bist. Oder wieso sind Luke und du kein Paar mehr?"

Ich warf ihr einen besonders bösen Blick zu und Christy checkte sofort, dass sie es übertrieben hatte.

„Sorry", nuschelte sie und ich schnaufte tief durch.

„Ich weiß wie Jungs ticken Christy und wenn ich wollte, dann könnte ich dieses Wissen für mich nutzen."

Ich hatte nur eben keine Lust. Letztes Jahr hatte ich mich einmal für einen Jungen interessiert, aber das hatte nicht gut geendet und jetzt konnte ich einfach darauf verzichten.

Zuhause hatten wir eh schon einen totalen Testosteron Überschuss. Ich brauchte wirklich keinen weiteren Mann in meinem Leben.

„Beweis es mir", sagte Christy da und ich sah sie verwirrt an. In ihren graugrünen Augen funkelte es merkwürdig und eigentlich sollte mir klar sein, dass das was sie vorhatte, nicht gut für mich ausging.

„Was? Das ich Austin Hayes rumkriege?" fragte ich noch einmal nach und sie nickte heftig.

„Du bist immer so selbstsicher was das angeht, obwohl du in Sachen Beziehung doch eigentlich auch keinen Peil hast. Also beweis es mir. Beweis mir, dass sich Austin Hayes in dich verliebt, auch wenn du eigentlich nicht so sein Typ bist."

Nicht so sein Typ bist. Normalerweise sollte ich wegen dieser Aussage sauer auf sie sein, aber mir war viel zu heiß und ich wollte da jetzt kein Drama daraus machen.

„Ach Christy, was soll das bringen? Dann steht der Typ, in den du verliebt bist, auf mich. Wo ist da der Sinn dahinter?"

„Ich bin nicht in ihn verliebt", sagte Christy. „Ich finde ihn nur unglaublich heiß. So wie ich Ryan Gosling total heiß finde, nur Austin geht eben auf unsere Schule. Also ich habe kein Problem damit, wenn er sich in dich verliebt. Wobei ich nicht glaube, dass das überhaupt passiert."

Sie grinste hinterlistig und ich verdrehte die Augen.

„Okay, wenn du meinst. Aber heul mir danach nicht vor, weil Austin Hayes in mich verliebt ist und nicht in dich!" sagte ich, ganz bewusst mit arrogantem Unterton. Ich hatte kein Interesse an diesem Typen, aber Christy sprach meinen Stolz an. Ich war vielleicht nicht das hübscheste Mädchen der Schule, aber ich brauchte mich auch nicht zu verstecken.

„Gut, dann kommt hier deine Aufgabe. Du musst es schaffen, dass Austin Hayes dir deine Liebe gesteht. Spätestens an Homecoming. Das wären dann zehn Wochen und da du ja so von dir überzeugt, sollte das ja gar kein Problem sein."

Zehn Wochen. Hm, was waren schon zehn Wochen? In ein paar Tagen ging die Schule wieder los und ich würde täglich die Möglichkeit haben seine Aufmerksamkeit zu erwecken. Aber würden mir zehn Wochen reichen?

Das ganze könnte auch total schief gehen. Und dann musste ich es mir jahrelang von ihr anhören. Was so was anging hatte Christy wirklich ein super Gedächtnis.

Wir sahen uns in die Augen und ich wusste, dass es in ihrem Hirn gerade nur so ratterte. Sie ging fest davon aus, dass ich es nicht schaffen würde und das motivierte mich dann doch. Lässig hielt ich ihr deshalb meine Hand hin und sagte: „Challenge accepted!"

Sie biss sich auf die Unterlippe und schlug ein.

Es dauerte noch kurz bis sie ihre Stimme wiederfand.

„Was willst du jetzt machen?" fragte sie und ich musste zugeben, dass das eine gute Frage war.

Was wollte ich jetzt machen?

„Gehst du jetzt einfach zu ihm?"  fragte sie weiter und nickte in die Richtung von Austin und seinen Freunden. Sie waren nur noch zu fünft, da Isabelle und Lucy irgendwohin verschwunden waren. Die restlichen Jungs waren, wenn ich richtig lag, Isaac, Sebastian und Adam. Seine besten Freunde. Adam war der einzige, den ich etwas besser kannte, da er die gleichen Leistungskurse wie ich belegte. Er war schlau, sah gut aus und sogar ein bisschen sympathisch. Nicht, dass ich mich je mit ihm unterhalten hätte, aber er hatte meistens ein Lächeln auf den Lippen und strahlte auch nicht so viel Arroganz aus. „Austin Hayes wird sicherlich nicht von alleine zu dir kommen."

Christy zog ihre Augenbrauen in die Höhe, während ich anfing selbstsicher zu grinsen.

„Doch, das wird er. Genau das wird er tun."

Plötzlich hatte ich einen Plan in meinem Kopf. Ich stand auf und blickte wieder zu Austin Hayes und seinen Freunden. Amber cremte Austin gerade den Rücken ein. Tja liebe Amber, genieße das lieber noch, denn bald würde er mir den Rücken eincremen.

Ich wusste nicht so recht, ob ich gerade wirklich zurechnungsfähig war. Vielleicht hatte ich ja einen Sonnenstich? Oder war ich schlichtweg übergeschnappt?

Es half alles nichts, ich musste jetzt etwas machen, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Etwas wonach er sich dachte: Wow, wer ist dieses Mädchen?

Also zog ich mein T-Shirt und meine Hose aus, zum Vorschein kommt ein roter Triangel-Bikini. Verglichen mit anderen Mädchen in meinem Alter war ich ziemlich groß und mein Vater scherzte manchmal, dass er mich bei Americas Next Topmodel anmeldete. Weil ich so dünn sei oder wie Tom dann immer liebevoll sagte: Weil sie ihren BH genauso schlecht wie diese Models ausfüllt.

Meine Brüder und ich hatten alle einen guten Stoffwechsel, was wohl eine der besten Eigenschaften unserer DNA war. Zumindest für mich. Tom musste wirklich viel essen, um Muskeln aufzubauen und diese auch zu halten und Caleb sah nach seinem letzten Wachstumsschub auch mehr nach einem Lauch aus.

„Was hast du jetzt vor?" fragte Christy nach und ich atmete tief durch.

„Du folgst mir in fünf Minuten, ich warte im Becken auf dich."

Sie nickte nur und ich merkte ihr an, wie gespannt sie darauf ist, was ich jetzt machte.

Okay, also Showtime. Von unserem Platz bis zum Becken waren es vermutlich hundert Meter. Austin Hayes und seine Freunde lagen ungefähr fünfzig von Christy und mir entfernt. Allerdings nicht auf dem Weg zum Becken, sondern so, dass ich mit zwanzig Metern Entfernung an ihnen vorbei muss. Was allerdings positiv war, denn so konnte man meine ungeschminkten Augen nicht erkennen.

Ich atmete noch einmal tief durch, dann richtete ich mich auf und sprach mir innerlich zu. Ich tat das nicht für mich. Ich tat das für alle Mädchen, die dachten, sie seien nicht gut genug.

Und um Christy für immer zum Schweigen zu bringen. 

Selbstbewusst schritt ich in Richtung Becken und als ich auf Höhe der Jungs war streifte ich theatralisch meinen Haargummi ab, so dass meine Haare in weichen Wellen über meinen Rücken fielen. Möglichst sexy schüttelte ich sie und wurde ein bisschen schneller, denn ich merkte, dass ich von fast allen angeglotzt wurde. Als ich am Becken ankam, machte ich einen gekonnten Kopfsprung hinein. Und das obwohl vom Beckenrand springen eigentlich verboten war.

Ich tauchte in das kalte Wasser ein und bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Das Adrenalin wurde durch meine Adern gepumpt und ich öffnete unter Wasser die Augen, um sicher aufzutauchen.

Als ich an der Oberfläche ankam strich ich meine Haare aus dem Gesicht und schwamm zum Beckenrand.

Während ich von mir selbst überrascht war, hörte ich wie ein Mädchen, das zum Bademeisterteam gehört den männlichen Bademeister anpampte: „Hallo? Sie ist vom Beckenrand gesprungen! Das darf man nicht!" Ich drehte mich um und sah, wie mich der Typ angaffte. Verführerisch zwinkerte ich ihm zu und er wurde rot.

Daraufhin meinte er lediglich zu dem Mädchen: „Na und? Ist jetzt auch nicht so schlimm."

Tja, den ersten hatte ich wohl schon von mir überzeugt. Ich schwamm zum anderen Ende des Beckens und wartete bis Christy endlich auftauchte.

Es verging eine gefühlte Ewigkeit, bis sie sichtlich gestresst am Becken stand.

„Warum hast du so lange gebraucht?" fragte ich sie, während sie sich an den Beckenrand setzte und Vorschriftsgemäß ins Wasser gleitet.

„Hallo? Wer musste denn hier so eine Show abziehen? Ich musste ganz außen rum gehen, damit niemand merkt, dass wir zusammen da sind!" sagte sie entnervt und ich fragte unsicher: „Es hat also geklappt?"

„Ich weiß ja nicht, was dein genialer Plan war, aber falls er war, die Aufmerksamkeit des ganzen Freibades auf dich zu ziehen, dann ja! Es hat geklappt!"

Ich fing an zu grinsen und Christy schüttelte ungläubig den Kopf.

„Kannst du mir mal sagen, wie du das gemacht hast? Normalerweise glotzen die Typen nie bei dir! Du bist da Richtung Becken gelaufen, als wärst du ein Supermodel!"

Tja, liebe Christy, soviel zum Thema „Mädchen wie wir". Immer noch etwas genervt von meiner besten Freundin zuckte ich lediglich mit meinen Schultern. Dann drehte mich um, um ein paar Bahnen zu schwimmen.

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