Kapitel 17

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„Wie war es denn gestern Abend so bei Austin?" fragte mein Vater interessiert und hielt mir den Soßenlöffel hin. Ich griff zu und gab erst Hackfleischsoße über meine Nudeln bevor ich erzählte.


„Jo, war ganz nett. Das Haus ist voll riesig und so, es gab ein richtiges Menü, so mit drei Gängen. Und die haben einen riesen Pool und einen Jacuzzi. Außerdem sieht man von seinem Zimmer aufs Meer, aber es war schon finster, deshalb hab ich nur ein paar Lichter gesehen."


„Oh" entfuhr es Dad und nahm auf seinem Stuhl am Tischende Platz „na, da mach ich wohl lieber noch einen Kochkurs, bevor wir ihn mal zum Essen einladen."


Er runzelte seine Stirn und vermengte die Soße mit den Nudeln.


„Ich finde du kochst voll gut Daddy!" schaltete sich Kendall ein und wir fingen alle an zu lachen, also bis auf Tom, der stochert in seinen Nudeln herum. Er hatte es heute noch nicht geschafft mir in die Augen zu blicken, anscheinend war ihm seine sensible Seite gestern jetzt peinlich. Ich wusste wie es war, wenn man nicht über seine Gefühle sprechen wollte und deshalb sagte ich auch nichts zu ihm. Zum ersten Mal machte ich mir selber Gedanken darüber ob noch einmal eine Therapie zu machen nicht das richtige wäre. Bei der letzten hatte ich nur bockig da gesessen und die Salzstangen die auf dem kleinen Beistelltisch neben der Couch standen in mich hineingestopft. Dad hatte bestimmt eine Menge Geld bezahlt und da wollte ich der Psychiaterin dann wenigstens die Snacks wegessen.


Aber naja zurück zu meinem eigentlich Gedanken. Ja ich merkte selber, dass ich oft echt aggressiv war und die Sache mit der Lasagne und der Heulkrampf danach tat mir Leid und war mir peinlich. Und vielleicht würde, dass ganze Tom ja auch helfen. Vielleicht sollten wir das zusammen machen, so als Bruder-Schwester-Ding. Außerdem wollte ich ja auch nicht das sich Austin irgendwann noch fragte was für ein Psycho seine Freundin war. Okay hatte ich mir gerade wirklich Gedanken über eine Zukunft mit Austin gemacht?


Apropos Austin: „Ich bin übrigens heute Nachmittag bei ihm." Warf ich in die Runde ein, aber Dad nickte nur. Austin hatte so einen guten Eindruck bei ihm hinterlassen, dass er mich womöglich sogar bei ihm schlafen hätte lassen. Wobei das Tom bestimmt verhindert hätte. Heute Nachmittag war ich allerdings bei ihm zum Baden eingeladen und ich sollte Christy mitbringen. Die war total ausgeflippt, gestern war sie doch sehr neidisch, das ich die heiligen Hayes-Hallen schon betreten hatte und sie nicht wusste wie es dort aussah.


Tom stöhnte leise neben mir als ich von meiner Sonntagnachmittagsbeschäftigung erzählte, aber ich ignorierte ihn gekonnt. Caleb wackelte mit den Augenbrauen und spitzte seine Lippen so als würde er jemanden küssen. Als Antwort verdrehte ich meine Augen und konzentrierte mich auf meine Nudeln.


Nachdem ich aufgegessen hatte, half ich beim Abwasch und zog mich dann um. Ich zog meinen roten Bikini an und darüber ein Kleid mit Blumenmuster. Ich überlegte lange ob ich meine Wimpern tuschen sollte oder nicht, aber ich hatte keine wasserfeste und ich wollte auch nicht als totales Mädchen rüberkommen, das man nicht tauchen darf weil sonst die Wimperntusche verschmiert. Andererseits sah ich ohne Wimperntusche müde aus und meine Wimpern waren leider nicht von Natur aus lang und dicht. Ich tat also das, was Mädchen machten wenn sie Probleme hatten: Ich schrieb meiner besten Freundin. Und siehe da, Christy konnte man tatsächlich für was brauchen, denn sie schlug vor einfach eine Sonnenbrille mitzunehmen. Gutes Mädchen.

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