⁰³ BROTHERS LITTLE SISTER | n...

By kieu_hyung

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Die kleine Schwester eines Idols, ein Traum, meinten sie. Doch das war es nicht, ganz im Gegenteil. Ich konnt... More

Chapter 1
Chapter 2
Chapter 3
Chapter 4
Chapter 5
Chapter 6
Chapter 7
Chapter 8
Chapter 9
Chapter 10
Chapter 11
Chapter 12
Chapter 14
Chapter 15
Chapter 16
Chapter 17
Chapter 18
Chapter 19
Chapter 20
Chapter 21
Chapter 22
Chapter 23
Chapter 24
Chapter 25
Chapter 26
Chapter 27
|Special Chapter 28|
|Special Chapter 29|
Schlusswort
[20 Tsd. Special]

Chapter 13

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By kieu_hyung

Der Duft des warmen Essens stieg mir in die Nase und ich legte die letzten Stäbchen, die noch fehlten, auf den Tisch. Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und streckte mein Hohlkreuz durch. Ein leises Knacken ertönte und ich brachte meine Wirbelsäule wieder in ihre ursprüngliche Haltung. Mein Kopf wanderte von der offenen Küche ins Wohnzimmer. Leer. Ich lief tonlos in den Flur. Ebenfalls leer.

Es scherte mich am heutigen Tage nicht ihnen eine Szene zu machen. Wieso glaubte ich auch, dass sie heute daran dachten, sie hatten doch keine Ahnung. Bis auf Taeyong. Aber warum erwartete ich überhaupt noch etwas von ihnen? Für sie stand heute nichts auf dem Plan, nichts besonderes, ein ganz normaler Tag wie jeder andere. Was sie jedoch nicht wussten, es war mein Geburtstag.

Natürlich war mir bewusst, dass ich nicht das Recht dazu hatte, etwas von ihnen zu verlangen, etwas zu erwarten, vor allem bei dem Verhalten, welches ich den Jungs gegenüber darlegte. Doch trotzdem hätte ich eine kleine Geste, ein einfaches 'Alles Gute' oder vielleicht auch nur ein freundliches Lächeln an diesem Tag erhofft. Meine Eltern hatten mir bislang auch noch keine Nachricht geschrieben, wahrscheinlich würde ich heute Abend eine von ihnen erhalten. Dann wenn ihre Arbeit endete, sie Zuhause ankamen, in den Kalender schauten und das pink bekritzelte Kästchen bemerkten. Dann wäre es ihnen bestimmt wieder eingefallen, welcher Tag heute war.

Nur Solji war es nicht entgangen, welches Datum den heutigen Tag zierte. Sie gratulierte mir herzlich, sagte mir, dass ich den Willen weiter zu machen, nicht verlieren sollte und dann stellte sie diese eine Frage. Die Frage wovor ich mich verstecken wollte, wovon ich dachte, dass sie diese garnicht stellte, jedoch tat sie dies. 'Hat Taeyong dran gedacht?'

Er hatte nicht daran gedacht, vermutlich vergessen, wie auch immer. Es war mir gleich, redete ich mir ein. Es wäre mir egal, sagte ich zu mir selbst. Doch das war es nicht. Er war mein großer Bruder und er wusste, wie wichtig mir Geburtstage waren. Meine Eltern hatten meinen Geburtstag oft vergessen, weil sie früher immer soviel arbeiteten, dass wenn sie abends nachhause kamen, nur noch einschliefen. Aber früher empfand ich es als nicht schlimm, denn ich hatte meinen Bruder. Der große Bruder der mir immer Blumen pflückte und schenkte, weil er für mehr kein Geld hatte. Der Taeyong von damals der mit mir und meiner Oma immer einen Kuchen zu meinem Geburtstag backte, er war nicht mehr da. Diesen Bruder gab es nicht mehr. Heute arbeiteten meine Eltern nicht mehr um uns über Wasser zu halten, sondern, weil sie mehr haben wollten, mehr von diesem blind machendem Geld.

Mein Blick wanderte zur Wanduhr im Wohnzimmer. Ich stand bereits über 10min in meinen Gedanken vertieft hier, doch gekommen war noch immer niemand. Sonst stürmten die Jungs über den Boden und rissen sich um das beste Stück vom Fleisch, doch heute nichts. Stirnrunzelnd lief ich mal wieder die Stufen der innen Treppe hinauf und schaute in alle Zimmer hinein. Die meisten Türen standen offen oder lehnten einfach nur im Schloss, was auch ungewöhnlich war. Plötzlich hörte ich eine Tür hinter mir aufgehen und ich drehte mich sofort zu dieser um. Jaehyun schaute mich überrascht an, doch kam dann mit einem Lächeln auf mich zugelaufen. "W-wo sind denn die anderen?" Fragte ich etwas verwirrt. "Die sind bei einem Shooting und bleiben danach glaub ich noch im Tanzstudio, die Choreographie durchgehen." Erklärte er und kratzte sich am Hinterkopf. Er wollte sich wieder von mir entfernen, aber ich unterband sein Vorgehen und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Warum weiß ich davon nichts? Und außerdem, warum bist du nicht dabei?" Hinterfragte ich und legte mein Kopf zur Seite. Der Blonde drehte sich lachend zu mir um und grinste von oben bis unten, was mich noch mehr verwirrte. "Es war ein spontan Shooting und die Manager meinten, dass du dir einen Tag frei nehmen darfst. Und wie soll ich denn bitte damit tanzen?" Er deutete auf seinen Fuß, welcher von einem roten Verband umwickelt war. Ich legte meine ermahnende Haltung sofort ab und lief zu ihm hin, kniete mich runter und schaute mir seine Verletzung genauer an.

Langsam strich ich über den weichen Stoff, welcher die Schiene bedeckte und sah hoch in sein irritiertes Gesicht. "Wann ist das passiert?" Fragte ich mit einem mir selbst unbekannten Tonfall. Nachdem ich mich wieder aufrecht hingestellt hatte, lächelte er mich lieb an und fuhr sich durch seine Haare. "Naja.." Sagte er verlegen und vermied Augenkontakt. "Sag schon, ich verurteile dich auch nicht." Ich legte meine Hand als nette Geste auf seine Schulter aber brach diesen Körperkontakt sofort ab. "Ich bin gestern beim Proben umgeknickt, aber der Arzt sagte es sei nichts schlimmes." Ich nickte verständlich und ab da versanken wir in peinlichem Schweigen.

"Ich hab essen gemacht, falls du Hunger hast." Durchbrach ich die Stille. Seine Augen fingen an zu funkeln und er zog mich samt ihm selbst die Treppe hinunter und in den Essbereich hinein. "Lecker," flüsterte er vor sich hin und befühlte sich einen der bereit stehenden Teller, nachdem er mich los ließ. Ich stand während er dies tat stumm abseits des Tisches und starrte aus dem riesigen Fenster was mich schon bei der Anreise so sehr faszinierte. Man konnte die ganze Gegend überblicken. "Taemin? Komm!" Ich zuckte zusammen und drehte mich wieder zu dem älteren hin. "Bedien dich, die anderen sind doch nicht da. Jetzt kannst du nach Herzenslust dein Mund voll stopfen, mir macht das nichts." Lachte er und winkte mich zu sich rüber. Etwas unsicher kam ich auf ihn zu und packte mir einpaar Sachen auf meinen kahlen Teller. Gerade als ich mein Stuhl nach hinten ziehen wollte, donnerte es und wir beide drehten uns zu der großen Fensterscheibe um.

"Scheint so, als ob es heute nicht so gut wird." Sagte mein gegenüber und holte aus der Küche was zutrinken. "Das hatte ich mir schon gedacht," murmelte ich nachdenklich vor mich hin und musterte den sich immer weiter zusammenziehenden Himmel. "Lass uns unten essen und ein Film schauen." Schlug Jaehyun vor als er wieder kam und ich folgte ihm stumm. Ich setzte mich auf die Couch, die mir plötzlich so verlassen vorkam. "Erde an Taemin." Peinlich berührt drehte ich mein Kopf zum größeren um, dieser hatte eine Hand voll CD's in der Hand und schaute mich mit einem weichen Grinsen an. "Welchen Film möchtest du schauen?" Er hielt mir einige der Schönheiten an und ich tippte auf eine CD von welchem mich das Cover überzeugte. Es stellte sich raus das es ein Comedy Film war, der bemerkt wirklich lustig war.

Er lachte die ganze Zeit und ich beobachtete ihn dabei, so glücklich und aufrichtig, wie ging das? Hatte er so ein unbeschwertes Leben als Idol, ganz ohne Sorgen, dass er so ein ehrliches Lachen haben konnte? Nach einiger Zeit stellte er den flimmernden Kasten aus und nahm mich in sein Blickfeld. "Ist etwas?" Fragte ich als er sich neben mich hinsetzte und noch immer nicht von mir abgeließ. "Du bist so still. Um ehrlich zu sein, weiß ich kaum etwas über dich." Beichtete er mir und ich war für einen Augenblick überfordert. Er wollte etwas über mich wissen, über mich und mein Leben?

"Das ist meine Art, ich bin so still und frag ruhig, wenn du etwas wissen willst." Antwortete ich ihm und beobachtete wie sich seine Anspannung langsam löste. "Woher kommst du, erzähl mir was über dich. Dich, dein Leben, Familie und Freunde, Schulzeit, Hobbys, Interessen einfach alles." Haute er sofort raus und legte seinen Arm neben mich auf die Armlehne der Couch. "Du scheinst sehr neugierig zu sein, wenn nicht auch sehr wissbegierig." Er zuckte mit den Schultern und setzte eine selbstsichere Miene auf. "Mag schon sein, jedoch will ich immer vorher wissen, mit wem ich rede."

Seine Antwort leuchtete mir ein also fuhr ich fort. "Ich bin in einem sehr kleinen Dorf abseits von Seoul aufgewachsen. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist sehr gespalten, sie haben eine andere Meinung vom Leben und vor allem von meinem Leben. Die Highschool beschreibe ich, als eine meiner schlimmsten Zeiten, nachdem ich auf die Schule hier in Seoul gehen musste."
"Wieso? Ich möchte dir nicht zu nahe treten, ich möchte dich einfach nur verstehen, Taemin. Jedoch musst du mir nicht antworten, dass würde ich verstehen." Fiel er mir ins Wort und legte liebevoll seine Hand auf meine Schulter. Und dieses Mal ließ ich sie dort. "Nein, ich habe gelernt darüber zu reden, es ist alles vergangenes, nicht mehr wichtig. Ich war früher mit einem sehr bekannten- man hätte sagen können berühmten- Jungen befreundet. Einige beneideten mich darum oder wollten ebenfalls Kontakt zu ihm, weshalb sie mit mir befreundet sein wollten. Und dabei waren mir die Neider und Schleimer lieber als die anderen. Die Sasaengs und Mobber. Sie machten mir das Leben zur Hölle, beschimpften mich, spielten mir Streiche die nicht mehr lustig waren und wurden auch manchmal handgreiflich. Ich kann mich noch an einen Streich von ihnen erinnern, den werde ich wohl nie mehr vergessen, genauso wenig, wie der gesamte Rest der Schule. Es war eine Einladung unseres Präsidenten Moon Jae-in und ich durfte die Begrüßungsrede halten. Als ich auf die Bühne gerufen wurde, vor allen in der Turnhalle stand und meine ersten Worte sagen wollte, fiel plötzlich Mehl auf mich herunter. Gefolgt von rohen Eiern und darauffolgenden Federn. Doch das war natürlich noch nicht alles, hinter mir wurde plötzlich ein riesiges Plakat runtergelassen wo drauf stand 'Lee Taemin, das Idols Huhn' ich wollte nur noch heulen." Jaehyun saß wortlos vor mir und wusste wohl nicht richtig mit der Situation umzugehen, also schenkte er mir ein Lächeln. Er nahm mich plötzlich in den Arm und flüsterte kaum hörbar,"jetzt bist ja zum Glück bei uns." Daraufhin entfernte er sich langsam wieder von mir und schaute mir tief in die Augen, als es plötzlich erneut hinter uns donnerte und ein lauter Blitz erschien. Aus Reflex hielt ich mich an ihm fest und schloss meine Augen, bis ich realisierte, was ich gerade tat und mich ruckartig löste.

Er lachte leise und ich spürte wie ich rot wurde. "Du hast Angst vor Gewittern?" Ich nickte und hielt mir meine Hände vors Gesicht um diese erniedrigende Röte zu verbergen. "Komm, ich möchte dir etwas zeigen." Sagte er, griff nach meiner Hand und zog uns in den Flur. Dort zogen wir uns Schuhe und Jacke an und er führte mich weiter raus, bis wir auf dem durchnässten Gehweg ankamen. "Lass uns wieder rein, du wirst noch krank und kannst dann nicht bei dem Comeback dabei sein." Meinte ich und drehte mich schon wieder zur Tür zurück als mich plötzlich etwas näher an sich heran zog. Jaehyun schaute mich schmunzelnd an und führte mich weiter durch den Regen, betont ohne Schirm! "Ich möchte dir, die schönen Seiten eines Unwetters zeigen, komm." Ungläubig folgte ich ihm und betrachtete den vor Lebensfreude strahlenden Jungen. Er lief unbeschwert über den Gehweg und lachte immer mal zu mir hinüber bis er plötzlich in eine Pfütze sprang und wir beide komplett nass wurden. "Aish! Was sollte das?!" Fauchte ich ihn an und schaute zu meiner triefenden Hose hinunter. "Have fun! Sieh nicht immer alles so pessimistisch Taemin, wo bleibt da sonst der Spaß?" Neckte er mich und schaute mich schmollend an. "Nah gut," nuschelte ich vor mich hin und stellte ihn bei den Schultern etwas näher an die Straße. Verwirrt starrte er mich an, bis ein Auto an ihm vorbei bretterte und er von oben bis unten nass wurde. "Ey!" Rief er mir hinterher als ich schmunzelnd an ihm vorbei ging.

Und so vertrieben wir uns die darauffolgenden Stunden, wir machten uns nass, redeten viel und zum ersten Mal lachte ich mit einem von ihnen. Es war nicht mein sonstiges Lachen, es war aufrichtig. Dann stand er aber plötzlich still und ich bemerkte, wie wir vor dem SM Gebäude standen. "Ich hab etwas vergessen, können wir kurz vorbeischauen?" Fragte er mich und nach kurzem Überlegen, stimmte ich zu. Wir waren zwar klitschnass und hinterließen eine sichtbare Wasserspur, doch es interessierte uns nicht. Jaehyun hatte meinen Tag gerettet und dafür gesorgt, dass mein Geburtstag doch nicht ganz ins Wasser fiel, wortwörtlich. Selbst wenn dieser in einer Stunde vorbei sein sollte, er hatte ihn gerettet. "Wir müssen kurz zu den Anderen, kommst du?" Meinte er vor dem Tanzraum und griff nach dem Henkel. "Ich warte hier, geh du ruhig rein. Ich triefe sowieso vor Nässe, da mach ich nur alles nass." Er schüttelte sein Kopf und beförderte mich mit einem Schubs in den lauten Raum.

Doch der Anblick war ungewöhnlich, einige knieten und andere standen hinter ihnen. Als Jaehyun sich zu diesen stellte, formten sie zusammen ein Herz und fingen an im Einklang 'Happy Birthday' zu singen. Unmöglich. Total überrumpelt stand ich dort und bemerkte garnicht, dass Johnny eine Torte holte, ich eine Hawaii typische Blumenkette umgehangen bekam und mich die Anderen mit Sahne im Gesicht beschmierten. "A-aber dein Fuß?" Stotterte ich unbeholfen zu Jaehyun. Doch dieser machte sein rotes Verband-Band ab und warf es mir um meinen Kopf. "Du Lügner!" Rief ich ihm hinterher als er lachend an mir vorbei lief. "Ich bevorzuge guter Schauspieler." Antwortete er lachend. Taeyong kam auf mich zu und ich schaute ihn fragend an. Er drückte mir wortlos, mit einem kleinen Lächeln, eine Karte in die Hand und drehte mir daraufhin auch schon wieder den Rücken zu.

Alles Gute zu deinem 20. Geburtstag Taemin, ich glaube, es ist zu spät um zu sagen 'unser kleines Mädchen,' trotzdem tue ich es, alles Gute, mein kleines Mädchen
-Dein Brüderchen Tae

Geschockt von dem was dort drin stand, bekam ich garnicht mit, wie plötzlich jemand seine Hände von hinten um mich legte und mir meine Augen zuhielt. "Happy Birthday Taemin," schallte es Yuta's Stimme, in einem leisen Ton, durch mein Ohr. "Danke."




Mein längstes und anstrengendes Kapitel bis jetzt, ich hoffe, die Arbeit hat sich gelohnt und ihr findet es gut :*

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