Was hat der denn jetzt bitte vor? Und wieso lässt er mich dafür in seiner Wohnung allein. Ich schaue mich ein wenig um, aber kann nichts von einer weiblichen Person entdecken. Logisch, wäre ja auch dumm von ihm. Obwohl, er wusste gar nicht, dass ich komme.
5 Minuten später höre ich den Schlüssel in der Tür. Roman ist zurück, unterhält sich aber mit jemandem und betritt auch nicht allein die Wohnung. Oh shit, jetzt merke ich, dass ich Roman unrecht getan habe. Er kommt in seine Wohnung mit zwei weiteren Personen. Die brünette Frau von heute Mittag und einer weiteren Person, die man von Weitem tatsächlich mit Roman verwechseln könnte. "Natalia?", ruft er durch die Wohnung und ich zeige mich. "Hallo", sage ich schüchtern und laufe auf die drei zu. "Eigentlich wollte ich dich morgen mit den beiden bekannt machen, aber wenn du schon damit angefangen hast, können wir das auch gleich. Das ist mein Bruder Marco und seine Freundin Alexia. Ihr beiden, das ist Natalia", erklärt Roman und ich gebe den beiden kurz die Hand. Oh man ist mir das jetzt peinlich. "Ich wusste nicht, dass dein Bruder dir so ähnlich sieht", gebe ich zu. "Das behaupten irgendwie viele, nur wir sehen das anders. Ich habe ein viel breiteres Gesicht und auch ne ganz andere Figur", bemerkt Marco und schaut an sich runter. "Natalia hat euch von weitem aus dem Italiener kommen sehen und dachte, dass ich es war. Von weitem kann man uns vielleicht echt ein bisschen verwechseln. Und als ich gesagt habe, dass ich Training hatte, hat sie mir nicht geglaubt", erklärt Roman "du brauchst jetzt nicht allen erzählen wie doof ich bin", wehre ich mich und boxe ihm gegen die Schulter. "Ach was, das hat nichts mit doof zu tun. Alexia ist das auch mal passiert, als wir frisch zusammen waren und sie Roman noch nicht gekannt hat. Er war mit seiner Ex-Freundin unterwegs und sie hat mir dann voll die Szene gemacht, bis rausgekommen ist, dass sie Roman gesehen hat und nicht mich", gibt er zu und wird auch von Alexia geboxt. Wir fangen alle an zu lachen "aber wenn ihr schon hier seid, können wir ja jetzt noch den Abend gemeinsam verbringen", schlägt Roman vor "ich fahr dich dann heute Abend heim", fügt er noch hinzu und sieht mich an "wieso nicht", lächle ich und folge den drei an den Esstisch. Roman holt ein paar Spiele aus dem Schrank raus "ohje, Mensch ärgere dich nicht. Das habe ich glaube ich das letzte mal mit 15 gespielt", lache ich "bei uns ist das quasi Tradition. Immer wenn wir uns sehen spielen wir das bis zum Umfallen", erklärt Roman "und Roman ist dann immer bockig weil er gegen mich verloren hat", fügt Marco hinzu und fängt an zu lachen. "Das stimmt nicht, ich bin ein richtig guter Verlierer", wehrt sich Roman "das kann ich jetzt so gar nicht bestätigen", sagt jetzt auch Alexia. "Dann sind wir mal gespannt", grinse ich und stelle meine Männchen an den richtigen Platz.
Nach 4 Runden - Marco hat zwei mal gewonnen und ich auch zwei mal - sehe ich die drei an. "Ich sollte langsam nach Hause...", fange ich an "du hast nur Angst, dass du verlierst", sagt Roman "ich glaube die Befürchtung musst eher du haben", antworte ich und zeige auf das Spielfeld. "Ist aber echt schon spät, wir können uns ja morgen oder so nochmal treffen", schlägt Marco vor "Freitag wär geschickter oder?", will Roman wissen und sieht mich an "mir egal, wie ihr wollt", antworte ich "ok, dann Freitag Abend", beschließen wir und verabschieden uns von Marco und Alexia. "Dann komm, ich fahr dich heim", lächelt er und nimmt mich mit zu seinem Auto. Vor meiner Haustür angekommen steigt er mit aus und bleibt vor der Tür stehen "war ein schöner Abend, danke", lächelt er "danke für's nach Hause bringen, bis bald", sage ich und drehe mich um. Roman nimmt meine Hand, zieht mich an sich und gibt mir einen langen Kuss.