Mädchen in Uniform -Fanfictio...

By FleurAmore

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Eine Fanfiction zu "Mädchen in Uniform", die 1958er Version. Nachdem Manuela nach ihrem Suizidversuch zusamme... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Wenn es am schönsten ist...

Kapitel 3

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By FleurAmore

Manuela von Meinhardis

Nur einen kleinen Augenblick, eine Sekunde meinte sie, Fräulein von Bernburg gesehen zu haben. Plötzlich war diese Frau schon wieder verschwunden. Manuela spürte, wie sich ihr Herzschlag erhöhte. War sie es wirklich, oder spielte ihr die Fantasie etwa einen Streich? Sie konnte es unmöglich gewesen sein. Fräulein von Bernburg würde niemals her kommen. Denn sie musste doch wissen, Manuela hier möglicherweise anzutreffen. Und sie würde Manuela doch niemals absichtlich verletzen. Oder doch? Schließlich hat sie sie doch damals einfach zurück gelassen.
Es waren womöglich einfach all diese Erinnerungen, die sie glauben ließ, gerade in die Augen ihrer Lehrerin geblickt zu haben. Dieser Ort, an dem Manuela sie kennen lernte. Doch mehr erschrocken war sie über sich selbst, über ihre Reaktion. So war sie sich doch ziemlich sicher, ihre Gefühle längst überwunden zu haben. Mit Mühe und viel Zeit. Oder irrte sie sich da etwa auch? Sie wischte sich ihre verschwitzten Hände am Stoff ihres Kleides ab und wendete sich wieder ihren Freundinnen zu. "Würdet ihr mich kurz entschuldigen? Ich brauche etwas frische Luft.", sagte sie. Die anderen nickten ihr zu und so wendete sie sich ab, um nach draußen zu gehen. Ihre Augen durchsuchten die Menschenmenge. Wo war diese Frau? Manuela wusste, sie hat jemanden gesehen. Auch wenn es nicht Fräulein von Bernburg war. Sie wollte sich einfach vergewissern, das sie sich einfach etwas eingebildet hatte. Doch sie fand sie nicht. Angespannt kämpfte sie sich durch den Saal, hinaus an die frische Luft.

 Als die Tür hinter sich fallen ließ, sog sie tief die Luft ein und schloss ihre Augen. Tief durchatmen, Manuela. So versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Als sie die Augen wieder öffnete sah sie, das es bereits dunkel war. Sie legte ihre Arme übereinander und merkte, dass sie vergaß, sich ihren Mantel an der Garderobe anzuziehen. Doch ihr tat die Kälte gut. Sie erfrischte sie und machte sie wieder munter. Manuela beschloss ein paar Schritte zu gehen und sich von ihren Gedanken an das Fräulein zu befreien. Der Schnee unter ihren Füßen knirschte leicht. Schnee? Es muss geschneit haben, dachte sie. Nun bemerkte sie auch die kleinen, weißen Flöckchen an ihrer Nase herunter rieseln. Einen Moment blieb sie stehen und öffnete ein wenig den Mund, um eine Schneeflocke einfangen zu können. Lächelnd lief sie anschließend weiter und sah den See in seiner schönsten Pracht vor sich hin schimmern. Manuela suchte den kleinen Steg, auf dem sie damals mit Yvette für die Theatervorstellung probte. Als sie dort ankam, sah sie jemanden dort stehen. Es musste eine Frau sein, denn der weiße Schnee ermöglichte es ihr, einen Umriss des Kleides zu sehen, welches diese Frau trug. Schade, dachte sie. Sie wollte gerne allein sein und ihren Erinnerungen nachgehen. Sie ging ein paar Schritte rückwärts, um kehrt zu machen. Doch durch das Geräusch, welches sie mit ihren Schuhen im Schnee hinterließ, wurde die Frau wachsam und drehte sich um. Durch die Dunkelheit konnte sie jedoch kein Gesicht erkennen und so machte sie einen Schritt auf sie zu. "Bitte verzeihen Sie. Ich wollte sie nicht stören.", sagte Manuela. Nun bewegte diese Frau sich langsam auf sie zu. Ihre Bewegungen waren voller Eleganz und Grazie, so viel konnte sie erkennen. Ein beklemmendes Gefühl tat sich im inneren Manuelas auf. Doch ihre Neugier war zu groß, als dass sie nun gehen wollte. Ein paar Meter vor ihr, blieb die Frau nun stehen und schwieg. Doch gerade, als Manuela noch einen Schritt auf sie zu gehen wollte, hob die Frau leicht abwehrend ihre Hände. "Nicht."
Manuela riss ihre Augen weit auf. Diese Stimme kannte sie. Sie war ihr nur all zu vertraut. Auch nach all den Jahren. Aber das war doch nicht möglich. 
Nun kam sie noch etwas näher und Manuela blieb genau dort stehen. Sie rührte sich nicht. Wagte es nicht, auch nur eine Bewegung zu machen. Ihr gesamter Körper war wie erstarrt. "Hallo Manuela", sagte Fräulein von Bernburg nun. Es war mehr ein Flüstern. Jetzt konnte Manuela ihr Gesicht erkennen. Es war ihr Fräulein vom Bernburg. Sie hatte sich nicht verändert. Fräulein von Bernburg trug die Haare hoch zusammengesteckt. Ihre Hände ließ sie an sich herunter hängen, als hätte sie keine Kraft. "Hallo...Fräulein..von Bernburg.", antwortete Manuela nun, doch ihre Stimme klang gebrochen. "Es ist schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir?", fragte sie Manuela. "Danke, sehr gut. Und...Ihnen?" Das Fräulein nickte ihr nur zu, lächelte nicht. "Du musst doch frieren, in deinem dünnen Kleid." Sie legte ihre Arme auf die Manuelas und wich ihrem Blick aus. "Geh wieder zurück und wärme dich auf. Sonst ziehst du dir noch eine Erkältung zu.", befahl ihr Fräulein von Bernburg. Am liebsten wäre Manuela stehen geblieben, Wut kochte in ihr auf. Wie konnte sie sich nur so verhalten? Als wäre nie etwas geschehen. Doch sie nickte nur und gehorchte. Sie drehte sich also um und entfernte sich von ihrem lieben Fräulein. Ihr Schritt wurde immer schneller und ihre Beine immer wackeliger. Als sich Manuela sich umdrehte und Fräulein von Bernburg nicht mehr sehen konnte, blieb sie stehen und stützte sich an einem Baum. Nun versagten ihre Beine voll und ganz und sie ließ sich hinab in den Schnee fallen. Genau so blieb sie dort sitzen und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Anstatt dagegen anzukämpfen, lies sie es zu und brach in Tränen aus. Manuela wusste nicht mehr, wie ihr geschah.

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