Nathan | ✓

By einsilbig

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#𝟏 Ein einsteigender Arzt trifft auf einen verletzten Soldaten. Nur merkt man erst spĂ€ter, dass er sowohl kö... More

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SILVESTERNACHT

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By einsilbig

PAULS POV


In zwei Tagen war es soweit: mein Abschied kam immer näher. Wie ich mich fühlen sollte, wusste ich nicht. Alles worüber ich mir im Klaren war, dass ich Nathan für mich gewinnen konnte und dabei selber etwas für ihn empfand. Es war aber egoistisch so zu denken, da ich bald weg sein würde...

Silvester stand heute vor der Türe. Zusammen waren Nathan und ich fleißig Raketen kaufen und natürlich habe ich ihm auch etwas besorgt, was logisch gesehen einfach unnötig war. Es ist sein Geld und er hätte es sich selber kaufen können, jedoch wollte ich ihm trotzdem eine kleine Freude bereiten.

Nun stand ich im Badezimmer und rasierte gerade meinen Dreitagebart weg. Obwohl, eigentlich war der bestimmt schon mindestens ein bis zwei Wochen alt. Von hier aus hörte ich Nathan unten im Erdgeschoss singen und konnte mir dabei bildlich vorstellen, wie er zur Musik seine Hüften mitschwang. Bei den Gedanken daran musste ich anfangen zu lächeln und machte mich schneller fertig.

Ich habe es mir langsam abgewöhnt, meine Emotionen untere Kontrolle zu halten und ich fühlte mich frei. Der bloße Gedanke an ihn wärmte mich von innen heraus und verteilte sich in alle Zellen meines Körpers. Er hat mich wirklich um seinen kleinen Finger gewickelt.

Es roch nach Frühstück und ich konnte mit Sicherheit sagen, dass es himmlisch schmecken würde. Und mit dieser Aussage traf ich genau ins Schwarze. Unten erwartete mich mein halbnackter Arzt mit vielen verschiedenen Möglichkeiten an Essen. Mit so einem Start in den Tag, könnte man jede Art von Tag überwältigen.

Nathan war unglaublich attraktiv und ich konnte nicht genau einschätzen, ob er diesen Fakt wusste. Er war groß und schlank, aber keineswegs zierlich oder schmal gebaut. Dadurch, dass er in der Klinik ständig auf Beinen war und womöglich in seiner Freizeit ins Fitnessstudio ging, zierten seinem Bau sinnliche Muskeln. Im Gegensatz zu ihm sah ich aus wie einer, der sich seine Muskeln mit Silikonen aufgepumpt hat und sich so elegant wie ein Esel bewegte.

Ich hatte einen wunderbaren Blick auf seine langen, blassen Beine und seine Boxershorts schmiegten sich eng an seinen Hintern. Meine Gedanken würden bei längerem Hinschauen in eine falsche Richtung wandern und dieser Moment war unpassend für diverse körperliche Reaktionen. Ich räusperte mich leise und musste zugeben, dass sein Körper perfekt zu meinem passte. Mittlerweile liebte ich es, ihn spontan an mich heranzuziehen und seine Körperwärme zu genießen.

Fasziniert von seinen guten Tanzbewegungen, schlich ich mich langsam von hinten an ihn heran.

„Guten Morgen, Nathan", raunte ich ihm von hinten zu und drückte meinen entblößten Oberkörper an seinen.

Es wurde mittlerweile zur Gewohnheit, dass er uns das Frühstück zubereitete und ich später mit einer langen Umarmung dazukam. Und wie immer bekam er eine Gänsehaut und seufzte wohlig auf, nachdem er sich von einem leichten Schock erholt hatte.

Ich wünschte ich könnte ihm das geben, was er sich so sehr wünschte und wollte. Liebe. Doch ich konnte das nicht, ich war gebrochen. Die Frage war dann, wieso er die Liebe eines gebrochenen Mannes wollen würde. Ein Mann mit so vielen unausgesprochenen Geheimnissen, unnatürlichen Stimmungsschwankungen und PTSD.

Mit einem bloßen „Guten Morgen, Paul" und einem süßen Lächeln vertrieb er meine negativen Gedanken augenblicklich und so begann unser Frühstück mit einer angenehmen Atmosphäre.

„Kaum zu glauben, dass morgen schon das nächste Jahr beginnt, oder?", fragte Nathan während dem Abwasch.

Ich grummelte nur zustimmend und reichte ihm ein Teller. Eigentlich wollte ich dieses Thema umgehen, da wir sonst mit dem Ende konfrontiert wurden, jedoch wollte ich auch nicht mehr so grob und schroff gegenüber Nathan sein. Eine kleine Reaktion war besser als gar keine, wie ich mittlerweile gelernt habe.

Nathan verstand anscheinend meine Andeutung nicht, denn er redete einfach weiter.

„Und kaum zu glauben, dass ich mit meinem Patienten in das neue Jahr starte", kicherte er vor sich hin.

Was ich herausfand war, dass er neben seiner sehr seriösen Einstellung auch eine leicht kindische Seite hatte. Niedlich. Innerlich gab ich mir eine Ohrfeige, denn meine Wortwahl war auch zu kritisieren. Ich lehnte mich zu ihm runter, um meiner Aussage ein bisschen mehr Stärke zu verleihen.

„Kaum zu glauben, dass du mich immer noch nur als einen Patienten siehst, Nate. Ich werde dir heute noch zeigen, was dein hilfloser Patient noch so alles kann. Zwischen einem Arzt und einem Patienten kann es nur illegal sein...", raunte ich in sein Ohr und sah amüsiert dabei zu, wie seine Ohren rot anliefen. Er haute mir spielerisch auf die Schulter, doch ein zufriedenes Lächeln zierte sein Gesicht.

In letzter Zeit gab ich oft viele, zweideutige Sachen von mir und auch an Komplimenten mangelte es nie. Warum ich das tat? Um ihn zu necken und dabei zuzusehen, wie er rot wurde. Ihn glücklich zu sehen, löste Dinge in mir aus, die ich schon lange nicht mehr gespürt habe.

Okay, vielleicht turnte er mich dabei auch ein bisschen an. Dabei fuhr mir immer durch den Kopf, ob er auch so aussehen würde, wenn wir wirklich Liebe machen würden. Ich fühlte mich manchmal schlecht, wenn ich so über ihn dachte. Jedoch waren wir beide erwachsen und es wäre der nächste natürliche Schritt in unserer... Beziehung.

Ich beobachtete ihn und prägte mir alles ganz genau ein. Nathan war beruhigend zuzusehen. Bestimmt könnte ich mittlerweile sein Gesicht problemlos aufzeichnen, ohne auch nur einmal hinzusehen. So oft genoss ich den Anblick von seinen einzigartigen Zügen.

Seine Augenbrauen waren schön. Die meisten Frauen würden diese vollen, braunen Augenbrauen zu gerne als ihre bezeichnen. Seine tiefbraunen Augen, die so viel ausdrücken konnten: bei Wut und Trauer wirkten diese schon fast schwarz. Bei Freude und... Zuneigung würden sie in ein sanftes Braun umschwenken. Man könnte sich in seinen Augen ständig verlieren und ich musste mich oft zusammenreißen, um aus meiner Trance hinauszukommen. Und seine Nase, so klein und zierlich wie jeder sie gerne hätte. Schließlich waren da noch seine süßen, vollen Lippen. Sie sahen himmlisch aus und ich konnte garantieren, dass sie auch so schmeckten.

Ein dreckiges Grinsen konnte ich mir nicht unterdrücken worauf Nathan nur ein misstrauisches „Was?" von sich gab. Dabei kniff er seine Augen leicht zusammen und musterte mich von oben nach unten. Ich schüttelte belustigt meinen Kopf und schlug vor, Filme anzuschauen bis es endlich Abend werden würde.

Bei dem Wort Filme leuchteten seine Augen auf und stimmte lächelnd zu, vergessen war seine Skepsis.


21:00 Uhr

Sein Kopf lag auf meiner Brust und ich zog ihn noch fester an mich. Seit bestimmt sechs Stunden befanden wir uns schon in dieser Position. Wir zogen uns komische, lustige, romantische und traurige Filme rein, sodass er schon ein paar Mal aufstehen musste und sich Taschentücher holen musste. Ich lachte ihn dabei nur aus und umarmte ihn fest zum Trost.

Zwischendurch schloss ich meine Augen und vergrub mein Gesicht in Nathans weiche Haare. Ich sog unwillkürlich seinen Geruch ein – ein Mix aus unserem Shampoo und seinem eigenen betäubenden Duft. Sein Körper bebte mit seinem Lachen mit und schmunzelnd stützte ich mein Kinn auf seinem Kopf und widmete mich wieder dem Film. So könnte ich jeden Abend verbringen.

Nach vielen weiteren Filmen schlug ich vor, dass wir Pizza backen könnten und er bejahte, indem er wortwörtlich in die Küche sprintete.


22:00 Uhr

„Niemals wieder mache ich mit dir Pizza. Schaue dir die Scheiße an und wer musste wieder alles putzen? Natürlich ich", motzte er mich an, während ich mich auf meine Knie stützte und vor Lachen kaum noch mehr Luft bekam.

Nathan fing an zu schmollen und setzte sich auf alle Viere, damit er den Boden mit vollster Aggressivität schrubben konnte. Dabei fiel mein Blick auf sein Hintern und ich konnte mir eine provokante Aussage nicht verkneifen.

„Schöner Arsch. Kannst du dich ein wenig zur Seite bewegen", pfiff ich ihm zu und brach in ein erneutes Gelächter aus.

Er beschmiss mich nur mit den benutzten Tüchern und flüsterte sich selber irgendetwas mit „Hurensohn" zu. Ich lachte nur kopfschüttelnd und half ihm schließlich dabei, mein Ungeschick aufzuräumen. So viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht. Eigentlich habe ich mich schon seit... ihm nicht mehr so gefühlt wie jetzt.


###


NATHANS POV


23:30 Uhr

„Paul, es ist gleich soweit!", schrie ich und starrte auf dem Countdown im Fernseher. So etwas fand jeder unnötig, dennoch tat ich es, da man 00:00 Uhr dadurch garantiert nicht verpassen konnte.

„Du hörst dich ja so an, als würdest du gleich unser Baby auf die Welt bringen", lachte er und wackelte mit seinen Augenbrauen, seine Augen funkelten mich verschmitzt an.

Abermals verpasste ich ihm einen leichten Seitenhieb, aber innerlich explodierten meine Glückshormone. Eigentlich sollten heute nur die Feuerwerke am Himmel explodieren...

Paul war wie ausgewechselt, wenn man ihm mit den Paul vom Anfang vergleichen würde. Ein komplett anderer Mensch stand nun vor mir und ich konnte es immer noch nicht glauben, dass er endlich aufgetaut war und... okay schien.

„Bring schon mal die Raketen raus und ziehe dich warm an. Es ist wirklich kalt draußen", lächelte ich und holte den Champagner aus dem Kühlschrank.

Ich ignorierte gewiss seinen ungefilterten Blick, welcher mein Herz stärker zum Klopfen brachte und ein angenehmes Kribbeln in meinem Körper verursachte. Gott, ich konnte meine Gefühle für ihn nicht in Worten fassen.


23:59 Uhr

Ich atmete tief ein. Irgendwann musste ich es ihm wohl oder übel sagen, oder? Heute richtete es sich in meinem mentalen Terminkalender gut ein.

„Paul?", er wandte sein Blick von den schon zischenden Raketen ab und blickte mit einem entspannten Gesichtsausdruck zu mir.

„Ich möchte dir etwas sagen", murmelte ich und versuchte mich zu sammeln, meine Wörter zusammenhängend zu wiedergeben.

Im Hintergrund hörte ich den Countdown von anderen Bewohnern unserer Kleinstadt, die sich an dem Kliff versammelt haben und das Spektakel mit Euphorie beobachteten.

15... 14... 13...

„Ich weiß nicht...", ich räusperte mich angespannt und setzte noch einmal an, „Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll, aber..."

10... 9... 8...

„Du würdest es sowieso bald herausfinden oder hast es sogar schon bemerkt, also..."

5...

Mein Blick, der die letzten paar Minuten auf den verschneiten Boden gepflastert war, hob sich und ich blickte zitternd zu Paul. In das Gesicht von dem Mann den ich liebte.

„Ich habe mich in dich verlie-..."

1... 0...


00:00 Uhr

Bevor ich meinen Satz mit schwitzigen Händen beenden konnte, zog mich Paul an sich und umhüllte mich in seinen starken Armen.

Bevor ich prozessierte, was genau passierte, spürte ich seine warmen, weichen Lippen auf meinen. Mein Atem stockte und mit weiten Augen sah ich, wie Paul in den Kuss hineinlächelte. Überglücklich schlang ich meine Arme um seinen Nacken und drückte mich näher an ihm. Mittlerweile schossen hunderte von Feuerwerken in den Himmel und ich konnte nicht genau sagen, ob mein Körper wegen der Lautstärke der Böller boomte, oder ob mein Herz dafür zuständig war.

Ich lebte im Moment und Paul war an meiner Seite.


###


Das Neue Jahr


Paul löste sich nach einer Zeit leicht von mir und sein Strahlen entging mir nicht. Es war der schönste Start in ein neues Jahr, schöner als ich mir je hätte vorstellen können. Seine Augen musterten mich für eine ganze Weile, doch ich hielt seinem Blick stand. Ohne seine Augen abzuwenden, legte er seine Hände an meine Wangen.

„Frohes Neues Jahr, Nathan."

Er hauchte diese Worte leise, womöglich um den Augenblick nicht zu zerstören.

„Frohes Neues Jahr, Paul."

Meine Stimme brach zum Ende hin und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich konnte es nicht glauben, dass er vor mir stand und mich wie als etwas Zerbrechliches und Vergängliches behandelte.

Paul beugte sich erneut zu mir hinunter und unsere Lippen vereinten sich ein weiteres Mal. Dieser Moment und die ausgelösten Gefühle die ich spürte, würden mir noch in den nächsten Jahrzehnten kristallklar im Kopf bleiben.



###

(Sexueller Inhalt / 16+)

Lest bis zur nächsten Szenenunterbrechung, falls ihr Blowjobs und ähnliches überspringen wollt.


Die sanften Küsse wurden immer intensiver und leidenschaftlicher. Nach einer halben Ewigkeit musste ich leider abbrechen, da der Mensch leider Luft zum Leben braucht. Dieser Mann vor mir war eine Ausdauermaschine und hätte wahrscheinlicher noch länger als ich durchgehalten. Unfair.

Er schien meine Gedanken zu erfassen und lachte leise vor sich hin. Man sah sein Atem in der eiskalten Januarluft, jedoch waren seine Lippen und Wangen gut durchblutet.

Verärgert presste ich meinen Mund wieder auf seinen und wurde fordernder. Niemand machte meine wunderbaren Fähigkeiten in Sachen Küssen und Sex fertig. Niemand. Nicht einmal Paul durfte das und ich würde ihm das jetzt zeigen.

Mein Gegenüber verstand meine Intention und hob mich hoch. Ich schlang meine Beine um seinen Torso und hielt sein Gesicht fest in meinen Händen. Manchmal lohnte es sich wirklich, dass Paul ein Soldat war und mich problemlos tragen konnte. Er trug mich wieder ins Haus und wir verloren dabei kein einziges Mal Lippenkontakt.

Ich blendete alles um uns herum aus und irgendwie schafften wir es ohne Probleme in unser Schlafzimmer. Paul warf mich auf das Bett und ich hätte eine sachte Landung wie in den Filmen erwartet, aber ich wurde enttäuscht. Es tat weh. Es tat so verdammt weh, da das Bett und die Matratze schon wirklich sehr alt und heruntergekommen waren.

Ich stöhnte vor Schmerzen auf und Paul tauchte über mir in meinem Blickfeld auf.

„Sorry, Nate. Ich schwöre, dass ich dich besser zum Stöhnen bringen werde als dieses schäbige Ding hier", grinste er und küsste meine Nasenspitze.

Ich hob meinen Mittelfinger, zog sein Gesicht näher zu mir und biss herausfordernd auf seine Unterlippe.

Mit einem arroganten Lächeln zog er uns beiden schnell die dicken Winterjacken aus und zog uns die Mützen und Handschuhe vom Körper. Pauls Hände waren überall und alle Gehirnzellen brannten bei mir komplett durch. Mir war heiß und kalt gleichzeitig, es half auch nicht, dass man nur unsere lustvollen Küsse und rapiden Atemzüge hören konnte.

Seine Lippen blieben nicht nur in meinem Gesicht, sie wanderten meinem Hals und meinen Schlüsselbeinen entlang. Ich würde ihn bestimmt nicht daran hindern, meinen ganzen Körper so zu liebkosten.

Paul wollte weiter gehen, doch meine restlichen Kleidungsstücke waren im Weg. Sein Blick fing meinen und ich nickte ihm lächelnd zu. Somit zog er uns beiden unsere Oberteile aus und dieses Mal scheute ich nicht davon, seinen trainierten Oberkörper zu bewundern.

Er lag über mir und seine Arme stützten sich direkt neben meinem Kopf ab, somit hatte ich einen wirklich guten Ausblick auf seinen Körper. Sein Bizeps bewegte sich unter seiner gebräunten Haut bei der kleinsten Bewegung und ich hatte das Verlangen, in diese große Muskelmasse hineinzubeißen. Adern zierten seine Unterarme und ich hätte in diesem Augenblick schon direkt kommen können.

Pauls Brust schien wie gemeißelt zu sein und sein Waschbrettbauch fühlte sich gut unter meinen Händen an. Ich wagte es kaum weiterzuschauen: leichte Adern verschwanden unter seiner Jeans und ich konnte den Schatten seiner Härte ausmachen. Mir blieb nichts anderes übrig, als schwer zu schlucken. Ein Feuer machte sich in mich breit und das Blut rauschte in meine untere Zone.

Ich biss mir auf meine Lippe, doch Paul zog sie zärtlich aus meinen Zähnen heraus.

„Nicht. Ich weiß, dass ich unwiderstehlich aussehe, aber bitte zerstöre deine Lippen dafür nicht. Die brauche ich noch", raunte er mir in mein Ohr und seine tiefe Stimme löste augenblicklich einen Schauer über meinen Rücken aus. Ich stöhnte leise und konnte nicht anders, als unterwürfig zu nicken.

„Gut so", murmelte Paul und küsste meinen Bauch entlang bis er schließlich an meiner Hose ankam.

Gekonnt zog er meine letzten zwei Kleidungsstücke aus und setzte sich auf seine Knie zurück. Völlig entblößt saß ich nun da und ließ Paul mich anstarren. Die kältere Luft an meiner sensiblen Zone verpasste mir eine Gänsehaut, aber die Hitze in Pauls Augen brachte mich zum Schwitzen. Verdammt, wieso sah er mich so intensiv an?

Da er mich nur wortlos anschaute, übernahm ich die Initiative und setzte mich auch auf. Ohne zu zögern, öffnete ich nun auch seine Hose und forderte Paul auf, sich auszuziehen. Er schien aus seiner Trance zurückzukommen und schnell entledigte er sich auch endlich seiner Kleidung.

Ich legte mich wieder zurück auf das Kissen und er begab sich wieder in seine vorherige Position zurück. Nicht nur ich schien ungeduldig, denn Paul nahm mich sofort in meiner vollen Länge in den Mund. Unerwartet mit seiner Aktion, legte ich meinen Kopf in den Nacken und seufzte laut auf. Dieser Mann... Während er sein Kopf hoch und runter bewegte, hielt er Blickkontakt und ich habe noch nie jemanden so motiviert gesehen.

„Du siehst so sexy aus, Paul", preschte ich heraus und fuhr mit meiner linken Hand durch seine dunklen Haare. Als Antwort verschnellerte er das Tempo. Ich kniff meine Augen zusammen und überwältigt von dem Effekt griff ich eine Handvoll von seinen Haaren und presste ihn weiter.

Aber nicht nur ich sollte beim Vorspiel Spaß haben. Meine rechte Hand bewegte sich längs seiner Muskeln hinunter zu seinem Glied und fing an zu pumpen. Sein lautes, dunkles Stöhnen an meinem Glied brachte mich komplett außer Fassung.

Ich zog Paul von mir herunter und flüsterte mit einer gebrochenen Stimme: „Ich komme gleich. Aber... ich will, dass wir gemeinsam kommen und zwar du in mir."

Die Wörter kamen automatisch auf meinem Mund, da ich wie hypnotisiert auf seine roten Lippen starrte. Sie waren plump und voller Speichel und... anderer diverser Körperflüssigkeiten. Noch mehr Blut rauschte nach unten und ich bemerkte kaum, wie Paul sich zum Nachttisch streckte und sowohl Kondome als auch Gleitgel herausholte.

Während ich mit meiner rechten Hand fleißig weiterarbeitete, ließ Paul sich sehr viel Zeit und bereitete meinen Körper auf ihn vor. Manchmal zog es ein wenig, aber er blieb geduldig und küsste mir mehrmals auf die Stirn. Und schließlich war es soweit. Es fühlte sich an wie in einem Traum und er war unglaublich aufmerksam, keine Reaktion von mir entging ihm.

Nach der ersten Runde war ich endlich komplett bereit und es war unglaublich. Verloren in der Lust habe ich den Überblick über unsere Runden verloren und nur die benutzten Kondome im Müll konnten mir einen Hinweis darauf geben. Hätte ich in der Vergangenheit so jemanden wie Paul im Bett gehabt, hätte ich diesen Mann schon längst geheiratet.


###

(Hier geht es weiter)


Wir lagen nebeneinander, die letzten Feuerwerke waren mittlerweile schon längst verklungen und ich hörte Pauls ebenmäßigem Atmen zu. Er sah so friedlich aus, der Mond schien trotz der Luftverschmutzung hell genug, um seine wunderschönen Konturen zu beleuchten. Ich legte meinen Kopf auf seine warme Brust und fuhr belanglose Symbole auf seiner Haut nach.

„Ich liebe dich", flüsterte ich leise in die Leere. Er schlief wahrscheinlich schon tief und fest, auch wenn sein Griff um mich herum noch voller Kräftigkeit war. Es war wohltuend, doch ich wusste, dass es unser erstes und letztes Mal sein würde. Wir würden nie wieder mehr miteinander im Bett liegen, nie wieder mehr vertieft in der Lust sein und nie wieder mehr so einen schönen Abend verbringen können.

So fühlte es sich also an, wenn man sich mit bloßen Gedanken selbst das Herz brechen konnte. Es tat einfach nur weh. Ich würde selbst noch einmal die Misshandlung von meinen Eltern wieder durchgehen, wenn es heißen würde, dass dieser Schmerz nur temporär wäre. Wie ich mich aber kannte, würde ich mich wahrscheinlich für eine ganze Weile nach Paul sehnen.

„Ich werde dich vermissen, Paul. Du weißt nicht wie sehr und ich könnte es wahrscheinlich nicht in Worten fassen."

Eine einsame Träne lief meine Wange hinunter. Wie schaffte man es, eine Person nach so kurzer Zeit so sehr zu mögen?

Liebe - dieses Wort ist komplex und jeder definierte es anders. Manche konnten es nach mehreren Monaten oder sogar Wochen schon sagen, andere würden dafür Jahre brauchen. Ob ich ihn liebe, fragt ihr euch. Ich frage es mich auch, aber ich bin ein lebendes Beispiel für diese Frage. Paul und ich kannten uns gerade Mal seit ein paar Wochen. Diesen Zeitraum hat es gebraucht, mich in ihn zu verlieben. Ein hoffnungsloser Fall war ich, das gab ich zu.

Paul... er hat mir so viel gezeigt und indirekt gelehrt. Dank ihm, kam ich jeden Tag ein wenig besser mit meiner Vergangenheit und meinen Problemen klar. Man würde niemals vor der Vergangenheit fliehen können, aber man konnte immer das Beste daraus machen und einfach nie aufgeben.

Er hat mir gezeigt, dass Liebe unberechenbar ist und man genau diese Emotion niemals ignorieren oder stoppen konnte. Man kann sich lieben, auch wenn man sich nicht auswendig kannte oder man komplett verschieden ist. Alles was zählte, war, dass man auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitete; sei es eine Beziehung, ein Jahrestag, gemeinsames Zusammenleben, ...

Und seitdem ich mir meine Gefühle für Paul eingestanden habe, ging es mir besser denn je. Ich hoffte, dass ich auch irgendeine positive Auswirkung auf sein Leben hatte.

Hoffentlich liebte er mich auch und vielleicht... vielleicht würde er sich doch für mich, uns, entscheiden und bleiben. Ich wusste nicht, was morgen passieren würde, aber möge kommen was wolle.

Mit diesem Gedanken rutschte ich endlich in einen tiefen Schlaf. Morgen müssten wir früh losfahren, um rechtzeitig bei uns Zuhause anzukommen.

Unser Zuhause... es hörte sich zu gut an.

Doch ist es für ihn auch ein Zuhause geworden?




The power of the Bearbeitung von einer Story: man kann kleine Smutszenen einbauen, für die man früher noch zu jung war, zu schreiben haha. Wie gefällt euch der Perspektivenwechsel?

- überarbeitet am 30.09.2021

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