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By cxrlystxles

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{ »Vielleicht solltest du einfach mal nachdenken bevor du redest. Schließlich weißt du nicht das Geringste üb... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9

Prolog

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By cxrlystxles

Kopf hoch, Brust raus, Bauch einziehen.

Immer wieder flüsterte ich diese Worte vor mich hin, während ich vor meinem Spiegel vor und zurück lief und versuchte, das eben Gesagte genau umzusetzen.

Je näher ich dem Spiegel kam, desto besser konnte ich sehen, dass ich heute wieder sehr gute Arbeit geleistet hatte.

Meine sonst so prominenten Augenringe waren nicht mehr zu sehen und auch meine Wangen wirkten durch das Contouring wesentlich schmaler.

Meine langen, dunkelblonden Haare hingen mir ebenfalls in perfekten Wellen über der Schulter und durch das angewendete Haarspray wippten sie nicht bei jedem meiner Schritte mit.

Nachdem ich weitere Male vor meinem Spiegel auf und ab gelaufen war und mir ein Blick auf die Uhr verriet, dass mir nur noch wenige Minuten blieben um zum Bahnhof zu gelangen, schnappte ich mir meine schwarze Handtasche und mein Handy und verließ, mit einem letzten Blick in den Spiegel, mein Zimmer.

Normalerweiße schliefen um diese Zeit noch alle im Haus, doch gerade heute musste mir der Freund meiner großen Schwester einen Strich durch die Rechnung machen, denn sobald ich unten ankam, lief ich diesem beinahe in die Arme.

»Hast du mal wieder verschlafen oder warum hast du es so eilig ?«, grinste er mich dümmlich an, als ich einen Zentimeter vor ihm zum Stehen kam.

Genervt verdrehte ich die Augen. Die Erscheinung von Shannahs Freund, Nathan, hatte nicht unbedingt zu einer guten Laune meinerseits beigetragen.

Wobei sich diese sowieso meistens in irgendeiner Ecke meines Bettes verkroch und sich erst wieder zu mir gesellte, wenn ich abends schlafen ging.

»Nein habe ich nicht, denn manche Leute haben im Gegensatz zu dir einen Wecker und müssen nicht von der Freundin geweckt und zur Arbeit gefahren werden«, gab ich mit einem zuckersüßen Lächeln von mir, bevor sich mein Gesichtsausdruck wieder in einen genervten verwandelte.

»Da ist wohl wieder jemand mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden, was ? Aber dir auch einen schönen Tag in der Schule«, lachte er amüsiert, tippte mir nocheinmal auf die Nase, bevor er sich auf den Weg zum Balkon machte. Wahrscheinlich um wieder einmal seine Zigaretten zu verrauchen.

Mir konnte es theoretisch gesehen, egal sein, aber mir genügte schon, dass ich sein Fischgesicht jeden Tag zu sehen bekommen musste. Da war der Geruch von Tabak wirklich die Spitze des Eisbergs.

Ehrlich gesagt verstand ich nicht genau, was Shannah an ihm fand. Sie hatte schon immer einen Faibel für Jungs gehabt, die allen möglichen Krimskrams in ihren Gesichtern trugen. Von Piercings zu Tunneln war alles dabei.

Bei mir traf dies jedoch auf keinerlei Begeisterung - im Gegenteil - ich fand es vollkommen widerlich.

Auch sein Verhalten sprach nicht unbedingt für ihn, denn wenn man sich mit 32 Jahren von seiner 26 jährigen Freundin zur Arbeit fahren lässt, da man kein Geld für ein Auto, geschweige denn für den Führerschein hat, war das wirklich mehr als armseelig. Nicht zu vergessen, dass ich ständig dumme Sprüche von ihm an den Kopf geworfen bekam.

Natürlich wusste ich mich diesbezüglich zu wehren, doch nervig war es allemal.

Wenigstens war ich nicht die Einzige im Haus, die so über ihn dachte, denn als meine knapp 10 Jahre ältere Schwester vor zwei Jahren freudestrahlend zur Tür reinkam, um ihren neuen Freund in das Familienleben einzuführen, hätte ich meine Mutter beinahe wiederbeleben müssen, so heftig verschluckte sie sich an ihrem Kaffee.

Niemals würde ich ihren angewiderten Blick und das gequälte Lächeln auf ihren Lippen vergessen.

Wahrlich, ein Bild für Götter.

Allerdings hielt ihre Abneigung, ihm gegenüber, nie wirklich lange an, da er es jedes Mal aufs Neue schaffte, sich bei ihr einzuschleimen.

Eine Zeit lang konnte ich noch gut mit meiner Mutter über ihn sprechen und wir regten uns zusammen auf und schmiedeten Pläne, wie wir ihn am Besten wieder los werden würden, doch mittlerweile behielt ich meine Meinung meist für mich.
Schließlich war es auch ihre Idee, ihn hier einziehen zu lassen und als sowohl meine Schwester, als auch Fischgesicht zugesagt hatten, war das Ganze beschlossene Sache gewesen.

Da hatte ich dann nicht mehr viel mitzureden.

Bevor ich noch auf das nächste Familienmitglied traf, wobei ich Nathan nicht wirklich als Familienmitglied ansah, schnappte ich mir meine Schlüssel und verließ eilig das Haus.

Wenn ich direkt heute meinen Zug verpassen würde, wäre das wirklich alles andere als gut für mich, wobei mir jegliche Zugfahrten am Liebsten ersparen würde.. Ich war zwar eine relativ gute Schülerin, doch meine Pünktlichkeit ließ meistens sehr zu Wünschen übrig, was bei den Lehrern natürlich nicht wirklich gerne gesehen wurde.

Während ich die wenigen Straßen zum Bahnhof entlang lief, bemerkte ich immer wieder die neidischen Blicke von einigen Mädchen aus der Siedlung und auch die anschmachtenden Blicke der Jungs blieben nicht unbemerkt.

Doch ich achtete nicht mehr wirklich darauf, da ich dies bereits gewohnt war.

Stattdessen erinnerte ich mich erneut an die Worte, die ich vorhin vor dem Spiegel vor mich her geflüstert hatte.

Kopf hoch, Brust raus, Bauch einziehen.

Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich noch genau 5 Minuten hatte, bevor mein Zug ankommen würde, weswegen ich meinen Gang um ein Minimum verschnellerte.

Bevor ich mein Handy jedoch wieder wegpacken konnte, leuchtete plötzlich das Nachrichtensymbol auf meinem Bildschirm auf und zeigte eine Nachricht von meiner besten Freundin Cass an.

Sorry Kay, du musst heute alleine fahren. Vince hat mir angeboten, mich zu fahren. Wir haben uns die ganzen Ferien nicht gesehen und ihr beide könnt euch ja sowieso nicht wirklich leiden. Morgen fahre ich wieder mit dir xx C

Das ging ja schon prima los.

Während ich mich zwischen schreiende und pubertierende Kinder stellen musste, saß Cass mit ihrem wohlgeformten Hintern im Auto ihres idiotischen Freundes.

Dass ich ihn nicht leiden konnte, war wohl eine maßlose Untertreibung der Situation.

Danke, dass du mir so früh Bescheid gibst. Wenn mir heute jemand auf die Schuhe kotzt, hat dein letztes Stündlein geschlagen, Cassandra Kennedy.

Zwar wusste ich, dass sie ihren vollen Namen auf den Tod nicht ab konnte, doch hatte sie es nicht anders verdient.

Gerade als ich mein Handy zurück in meine Tasche stecken wollte, da ich ohnehin an meinem Ziel angekommen war, stieß plötzlich jemand mit voller Wucht gegen mich und schleuderte mich zu Boden.

Schmerzerfüllt stöhnte ich auf und rieb mir den Ellenbogen, auf welchem ich gelandet war.

Zwar verzog der Schmerz sich nach wenigen Sekunden wieder, doch waren meine Klamotten total verdreckt, da die Straßen noch immer nass vom letzten Regen waren.

»Oh das tut mir wirklich Leid, alles okay bei dir ?«, fragte mich mein Gegenüber und streckte mir seine Hand entgegen.

Jedoch rümpfte ich nur die Nase und stand, seine noch immer ausgestreckte Hand ignorierend, auf.

»Nein danke, wer weiß wo du dich schon überall rumgetrieben hast«, zischte ich und versuchte meine Klamotten einigermaßen mit meinen Händen zu retten.

»Ich wollte ja nur nett sein«, murmelte der Blondhaarige und steckte seine Hand zurück in die Jackentasche seiner schwarzen Lederjacke.

Und wie sollte es anders sein, hielt er in der anderen Hand eine Zigarette, die mich angewidert das Gesicht verziehen ließ.

»Ja, nachdem du mich angerempelt und meine Klamotten zerstört hast«, fauchte ich und funkelte ihn mit meinen dunkelbraunen Augen an.

Jedoch ließ er sich davon nicht beeindrucken, denn sein Blick blieb amüsiert auf mir liegen.

»Was ?«, fauchte ich.

»Nichts, nichts. Deine Jacke hat übrigens auch noch einen Fleck am linken Ellenbogen«, zog er mich auf.

»Idiot.«

»Ich an deiner Stelle, würde das nächste Mal mehr auf meine Umgebung achten, als auf mein Handy«, erwiderte er schlicht, fuhr sich durch die Haare und lief an mir vorbei, als wäre nie etwas gewesen.

Und wäre mein Zug nicht in diesem Moment eingefahren, hätte ich ihm wahrscheinlich noch an den Kopf geschmissen, dass er in mich reingelaufen war und nicht umgekehrt.

Jedoch sparte ich mir diese Energie um zu meinem Zug zu eilen und mich zwischen kleine Kinder und gestresste Kaufmänner zu stellen.

Hallo und Willkommen zu meiner ersten Story auf diesem Account 😊
Es freut mich sehr, dass du hier her gefunden hast.
Das hier war jetzt ersteinmal der Prolog, doch die Story wird voraussichtlich erst im Januar richtig los gehen, da ich mir vorher erst die Zeit nehmen möchte, um einige Kapitel vorzuschreiben, da ich somit für regelmäßigere Kapitel garantieren kann :)

Bei Fragen oder Problemen könnt ihr mir gerne eine Privatnachricht schicken xx

All the love xx L

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