Verändert auf einen Schlag

By mariella2402

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Julie war seit Jahren nicht mehr draußen. Sie war eingesperrt in ihr Zuhause und durfte niemanden mehr treffe... More

Verändert auf einen Schlag
3. Kapitel „Warum sollten sie denn neidisch sein?"
4. Kapitel „Ja klar, nur Freunde, nicht wahr?"
5. Kapitel „Erstmal musst du zu mir kommen!"
6. Kapitel „Für immer"
7. Kapitel „Haben wir uns verstanden?"
8. Kapitel „Ich muss mit dir reden!"
9. Kapitel „Also eigentlich nur gutes."
10. Kapitel „Aber nachdem ich dich kennen gelernt habe, ..."
11. Kapitel „Hast du geweint?"
12. Kapitel „Ach du meine Güte!"
13. Kapitel „Was bereitet uns die Ehre?"
14. Kapitel „Sam, kommst du bitte mit!"
15. Kapitel „Bin wieder da!"
16. Kapitel „Du wirst uns nicht enttäuschen."
17. Kapitel „Ihr seit immer herzlich willkommen!"
DANKE
18. Kapitel „Mit einem Kleid wäre dir das nicht passiert!"
19. Kapitel „Dein Taxi ist doch noch gar nicht da!"
20. Kapitel „Zieh ihn aus!"
21. Kapitel „Du hast doch nicht etwa..."
22. Kapitel „Zu hundert Prozent!"
23. Kapitel „Es sollte eine Überraschung werden."
24. Kapitel „Mir geht es genauso!"
25. Kapitel „Also bist du nicht sauer?"
26. Kapitel „Julie hörst du mich?"
27. Kapitel „Du kannst deinen Mund wieder schließen!"
28. Kapitel „Lass mich runter!"
29. Kapitel „Hey Süße!"
30. Kapitel „Bekomme ich jetzt jeden Morgen einen Kuss..."
31. Kapitel „Ich dachte wenigstens du wärst auf meiner Seite!"
32. Kapitel „Auf uns und unsere kleine Familie."
33. Kapitel „Bekommst du aber nicht!"
34. Kapitel „Ist was passiert?"
35. Kapitel „Du liebst es?"
36. Kapitel „Vom ersten Moment an..."
Fortsetzung

2. Kapitel „Ich passe auf ihre Tochter auf."

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By mariella2402

„Warum ist denn alles so schlimm für dich? Bin ich nicht dein Typ? Ist dir beim Kissen zerboxen ein Nagel eingerissen?"

„Ich, äh, nein, ich meine, äh, das geht dich gar nichts an!" Ich drehte mich zum Fenster und schaute hinaus. Das Sofa knarrte wieder.

„Ich will nur wissen, was dich so bedrückt. Vielleicht kann ich dir helfen?" Layne legte eine Hand auf meine Schulter. Ich schob sie schnell weg und ging durch mein Zimmer. Mit wütender Stimme sagte ich:

„Ich brauch keine Hilfe! Ich will nur normal sein. Mich mag doch sowieso keiner mehr, wenn er alles über mich weiß."

„Versteh ich nicht! Du bist hübsch, groß, du bist relativ nett und du wärst der Jungenschwarm an meiner Schule. Diese Macke muss aber verdammt doof sein, denn du bist perfekt. Zumindest wirkst du so." Oh Gott! Er findet mich perfekt... aber das bin ich doch gar nicht. Nein du darfst nicht weinen. Du bist stark! Scheiße!

„Scheiße!" Mir liefen die Tränen an der Wange runter.

„Du musst doch nicht weinen, das war ein Kompliment. Was bedrückt dich nur so, dass du auch noch weinen musst?" Es klingelte an der Tür. Immer und immer wieder! Ich lief mit ihm im Schlepptau die Treppen runter und wischte mir mein Gesicht im Laufen ab und öffnete die Tür. Meine Eltern und ein Doktor kamen ins Haus gestürzt.

„Maus, wie geht es dir? Dein Kontrollgerät hat geblinkt" Sie rissen mich mit sich. „ Du bist kurz vor einem Zusammenbruch..." Das war das letzte, was ich hörte, dann flog ich in eine Traumwelt: Layne und ich lagen auf einer Wiese. Er nahm mich in den Arm. Wir schauten uns tief in die Augen und... da wurde ich schon wieder aus meiner Traumwelt gerissen. Meine Mutter saß neben mir auf dem Sofa und hielt meine Hand, er saß gegenüber von mir und starrte mich an. Mein Vater sprach mit ihm. Sein Unterkiefer klappte runter.

„Nein, nicht Dad. Neeeiiiinnnn!!!" Ich brüllte, sodass meine Mutter zusammen schreckte. Es hätte was werden können, wir hätten Freunde werden können, aber nein, mein Vater macht alles kaputt. Er wird gleich aufstehen und weglaufen. Ich weiß es, er macht das genau wie alle anderen in den Filmen. Er läuft weg und kommt nie wieder zurück, weil er ja mit mir oder meiner Krankheit nicht leben kann.

„Ich will mit ihm sprechen, bevor er geht!", sagte ich zu meiner Mutter. Er soll wissen, dass ich ihn doch mag und dass ich ein wissenschaftliches Objekt bin, das noch mitten in der Forschung steht, dachte ich. „Bitte Mum, lasst mich mit ihm alleine." Sie nickte und ging mit meinem Vater an der Hand nach draußen. Als sie die Tür geschlossen hatten, setzte Layne sich neben mich und nahm mich in den Arm. Sein Oberkörper war muskulös und warm. Ich fühlte mich in seinem Arm geborgen. Er war wie eine Droge. Seit er hier bei uns aufgetaucht war, konnte ich nicht genug von ihm bekommen. Er löste die Umarmung.

„Ist es wahr?"

„Was hat dir denn mein Vater erzählt?", fragte ich leise.

„Na ja, das mit der Blutgruppe, den Verletzungen und so. Du tust mir total leid, damit hab ich echt nicht gerechnet. Entschuldige, dass ich dich vorhin wütend gemacht habe."

„Vergeben", antwortete ich ihm zart und schmiegte mich wieder in seine Arme. Layne hielt mich fest an sich gedrückt.

„Julie, ich lass dich nicht alleine, jetzt und später nicht! Ich bleib bei dir", sagte er nach einer Weile und ich spürte, wie er leicht zitterte.

„Danke", flüsterte ich so leise, dass er es wahrscheinlich gar nicht gehört hatte.  

„Vielleicht kann ich deine Eltern überreden, dass wir beide rausgehen dürfen." Er lächelte das unwiderstehlichste Lächeln, das ich je gesehen hatte. Meine Hand umschloss seine und wir gingen zusammen zu meinen Eltern. Sie standen in meinem Zimmer und betrachteten die kaputten Kissen und die vielen Federn, die im Zimmer verstreut waren. Als sie uns sahen, wollten sie mit einem Gesichtsausdruck, der Bedauern und auch Verständnis ausdrückte, gehen.

„Könnten wir vielleicht zusammen in den Garten gehen?", fragte ich sie, als sie gerade durch die Tür gingen. Sie schauten zuerst Layne und dann mich an. Meine Mutter hatte ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht, mein Vater schaute skeptisch. „Dad, bitte, wir passen auch auf. Wir gehen doch nur auf die Wiese. Bitte!" Layne lächelte mich an und hielt meine Hand immer noch.

„Ich geh ja auch mit. Ich passe auf Ihre Tochter auf. Versprochen." Meine Eltern schauten sich an. Ich hätte gern gewusst, was in ihren Köpfen vorging. Meine Mutter nickte ganz leicht, sodass man es fast nicht sah. Mein Vater legte einen beleidigten Blick auf. Ich wusste, dass meine Mutter mehr zu sagen hatte. Das stand schon vor 17 Jahren fest. Ich war glücklich, gab den beiden einen Kuss auf die Wange und sagte beim Vorbeigehen „Danke!" und ging mit Layne raus. Ich zog ihn hinter mir her. Juhu! Endlich ist der Tag gekommen. Ich strahlte über beide Ohren, zog die Tür auf und blieb stehen. Vor uns lag eine schöne, große Wiese. Man konnte den frischen Duft von Gras und Blumen meilenweit riechen, man sah die Vögel zwitschernd in den Baumkronen sitzen und die Dächer der anderen Häuser hinter dem Zaun. Ich stand staunend, wie es mir vorkam für Ewigkeiten, dort, da ich nicht mehr den Garten so riesengroß in Erinnerung hatte. Ungefähr 30 Meter von der Haustür entfernt stand eine Schaukel. Sie schwebte mir leicht im Hinterkopf. Man konnte nach dieser langen Zeit noch erkennen, dass sie mal in einem saftigen orangen Farbton geglänzt hatte. Meine Beine liefen los und ich setzte mich auf die ein bisschen marode Holzschaukel. Layne lief um mich herum und gab mir Anschwung. Es war wunderschön über die Dächer zu schauen. Layne stellte sich vor mich und rief:

„Es fühlt sich frei an, oder?! Ich liebe es. Willst du in meinen Armen landen?" Er grinste mich breit an. Ich lies mit zitternden Händen das raue Seil los, sprang von der Schaukel hinunter und landete in seinen Armen. Mein Schwung drückte uns beide zu Boden und wir fielen auf die Wiese. So lagen wir, Hand in Hand, wie ich es geträumt hatte. Wir beobachteten die Wolken, wie sie an uns vorbei zogen. Sie schwebten förmlich über uns hinweg. Ich liebte es, hier zu liegen. Die Freiheit, die man hier draußen verspürte, war himmlisch und er, wie er einfach nur neben mir lag, war total süß. Was wäre passiert, wenn er vorhin doch gegangen wäre, als ich ihn weggeschickt hatte? Wahrscheinlich wäre ich in dem großen Haus bei meinen Eltern alt und zerbrechlich geworden. Vielleicht hatte ich auch nur solche Gefühle, weil er mir versprochen hatte, mich nicht mehr alleine zu Hause zu lassen. Wir drehten uns zueinander. Seine stahlblauen Augen funkelten vor Freude und er rückte ein Stück näher an mich ran. Ich kämpfte mit meinen Gefühlen. So etwas hatte ich noch nie gespürt. Sollte ich ihn küssen? Sollte ich es zulassen, dass er mich küsste? Eine Seite meines Ich war dafür, die andere nicht. Sie strahlte ein Gefühl der Unsicherheit aus und rief mir noch mal in Erinnerung, dass ich ihn erst höchstens 3 Stunden kannte. Diese Seite hatte für heute gesiegt. Also rückte ich wieder ein Stück weg von ihm. Auf seiner Stirn bildeten sich fragende Falten.

„Was ist?" Er sah mich direkt an. Ich schenkte ihm ein lächelndes Kopfschütteln. Dann legte er einen Arm um meine Hüfte. Ich ließ den Arm dort und drehte mich wieder auf den Rücken. Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. Die andere Seite von mir wurde bei jedem Blick, der auf ihm lag, stärker. Das durfte ich nicht zulassen. Abrupt setzte ich mich auf und umklammerte mit meinen Armen meine Knie. Der Wind wehte durch mein blondes, langes Haar. Ich kann das nicht. Mein Verstand sendete mir ein Signal an mein Gehirn, dass es falsch wäre oder fatale Folgen hätte, aber nur welche? Ist es das, was meine Eltern mir nicht verraten wollen? Ist es das, worauf ich schon so lange drauf warte? Was ist es denn nur? Mein Bauch kribbelte. War es die Aufregung, dass ich endlich nach draußen durfte? Würde ich gleich wieder umkippen? War es wegen ihm? Er setzte sich wieder aufrecht hin. Rutschte neben mich und streichelte meine Hand.

„Was hast du?", fragte er mich ganz ruhig und liebevoll. Ich legte den Kopf auf meine Knie.

„Hast du Angst? Bist du traurig?"

„Nein.", sagte ich ganz leise und war mir nicht sicher, ob er das gehört hatte. Er kam noch näher  und gab mir einen ganz leichten Kuss auf die Wange. Seine Lippen waren zärtlich und weich. Es war nur minimal zu spüren, aber trotzdem kribbelte es durch meinen ganzen Körper. Es war wundervoll. Ich war wieder voll im Rausch. Seine Haut berührte meine. Es war ein erfrischendes Prickeln. Ich würde mich gerne ihm hingeben, aber das wäre falsch von mir. Es war einfach eingebrannt in mein Hirn und ich konnte nichts dagegen tun.

„Schatz, komm rein! Es gibt Essen", schrie meine Mutter aus dem Küchenfenster. Ich schreckte hoch. Langsam kam ich wieder in die normale Welt zurück. Layne stand auf. Sein Gesicht glänzte in der Sonne, als ich zu ihm hinaufblickte und er strahlte. Er streckte mir eine Hand entgegen und ich legte meine in seine und er zog mich hoch. Bevor wir losgingen, umarmte er mich noch mal.

„Danke", flüsterte er mir ins Ohr.

„Nein, ich sollte danke sagen", flüsterte ich zurück. Er ließ mich los und gab mir einen Zettel. Ich blickte kurz zu ihm und schaute wieder zu Layne, der schon auf dem Weg zum Gartentor war.

„Tschüss!", rief ich ihm nach, als er das quietschende Tor öffnete. Er winkte. Ich entwickelte das Papier und las:    

Layne Miller

0166 395077

Bis bald :D

 

Er war soooo süß!

Ich lief nach oben in mein Zimmer, schloss die Tür hinter mir und streifte an ihr herunter. Julie, nein, das darfst du nicht! Du darfst nicht seinem Charme verfallen. Wir sind nur Freunde. Oh, ich bin so blöd!

„Schatz, warum sitzt du auf der Erde? Ich dachte, wir wollen jetzt was essen."

„Ich komme", sagte ich wie in Trance. Die Schritte, die ich machte, um in die Küche zu gelangen, hallten weit weg in meinem Kopf. Ich konnte nicht mehr klar denken, setzte mich auf einen Stuhl und aß zu Mittag. Die Worte, die er gesagt hatte, traten mir immer wieder vor die Augen. Meine Gedanken wurden immer lauter: Warum kann ich nichts anderes denken?

Ich war fast fertig mit meinem Teller, als mein Vater nach langem Schweigen anfing zu reden:

„Maus, wir hätten noch was mit dir zu besprechen. Heute Morgen haben wir gemerkt, dass du auch mal Freunde brauchst, damit du nicht alleine immer bist. Darum dachten wir, wenn du immer noch in die Schule..."

„Na klar möchte ich in die Schule gehen", antwortete ich, so schnell ich konnte.

„Aber du weißt, dass es dort viele Gefahren für dich gibt", sagte meine Mutter mit sehr Besorgnis erregendem Blick. Ich sah ihr an, dass sie mit der Entscheidung von meinem Vater und der freudigen Antwort von mir nicht einverstanden war. Ich verstand es auch nicht, denn seit 6 Jahren hatte ich darum gekämpft, dass ich endlich auf eine Schule darf, aber vergebens, und jetzt... Jetzt durfte ich auf einmal? Dad schaute Mum bittend an.

„Du musst Erfahrungen machen, die dir nicht erspart bleiben dürfen", sagte sie traurig.

„Danke!" Ich gab meinen Eltern einen dicken Kuss und ging nach oben. Dort setzte ich mich auf eins meiner kaputten Kissen und dachte nach. Wie ist es in einer Schule? Was meinte sie mit Erfahrungen? Welche soll man dort machen?

Wichtig: Allysson0206 hat mitgeschrieben!!!! :)

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