24. Kapitel „Mir geht es genauso!"

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Ich war so aufgeregt, so dass ich Layne mit mir nach draußen zog und mich in das Auto von meinen Eltern setzte. Sie folgten uns mit einem lächelnden Blick und unseren Winterjacken, denn es schneite schon wieder. Diese warfen sie uns nach hinten und fuhren aus unserer Einfahrt. Die Haushälfte lag zehn Minuten mit dem Auto entfernt. Sie befand sich nahe dem Wald, der zum kleinen See führte. Es war ein großes Haus, das ich aber vorher auf dem Weg zum See noch nie wahrgenommen hatte. Auf dem ersten Blick wirkte es nicht so groß, aber je näher wir dem Haus kamen, desto riesiger wurde es. Eine Seite des Hauses war eher gelblich und die andere Hälfte ging ins Orange. Beide Haushälften waren weihnachtlich geschmückt. Als wir vorfuhren sah ich, dass in der eher orange Hälfte des Hauses eine kleine Familie saß die Weihnachten feierte. Um den Tannenbaum waren nur wenige Geschenke verteilt. Dann sah ich die kleine Familie: Eine Frau mit einem Baby auf dem Arm. Neben ihr ein junger Mann mit einem kleinen Mädchen auf dem Schoß. Ich würde es auf höchstens die schätzen. Auch das paar schien noch nicht sehr als zu sein. Man hörte kindliche Weihnachtsmusik, als wir zur Eingangstür des gelben Hausteils gingen. Ich nahm den silbernen Schlüssel aus meiner kleinen Tasche und steckte ihn ins Schloss. Er passte und ich wurde immer aufgeregter. Meine erste eigene Wohnung. Vor einem Jahr hätte ich mir nie träumen lasse, dass ich mit meinem wundervollen Freund an Weihnachten zusammen ziehen würde. Nur wir beide! Wenn ich noch weiter zurück dachte, durfte ich vor einem Jahr noch nicht mal raus vor die Haustür und jetzt bekomme ich ein Kind, fahre ohne meine Eltern in den Urlaub und ziehe mit meinem Freund zusammen. Mein Leben hat sich ziemlich verändert seitdem Layne in mein Leben getreten ist. Ich drückte gegen die schwere Eingangstür und sah einen detailliert gestalteten Flur. An der weißen Wand waren gut verteilt Mohnblumen aufgeklebt. Es gab eine kleine Gradrobe, einen Schuhschrank für meine über alles geliebten Schuhe und einen mindestens 1,80 m langen Spiegel an der Wand. Schon im Flur fühlte man sich willkommen. Ich ging still den Flur entlang und machte die erste Tür auf der rechten Seite auf. Es war das Wohnzimmer, welches ich nun genauer betrachtete. Durch ein großes Fenster sah man den wunderschönen Garten, aus kleinen Büschen, Blumen und bäumen, die alle mit einer dicken Schneeschicht bedeckt waren. An der beigen Wand stand ein braunes Ecksofa, auf das ich mich setze. Ich wurde von drei Augenpaaren beobachtet, als ich an fing zu sprechen.

„Wie konntet ihr in so kurzer Zeit dieses wundervolle Haus finden?“ Layne setzte sich neben mich und legte seinen Arm um mich. Dabei berührte er vorsichtig meinen rundlichen Bauch.

„Also gefällt es dir?“, fragte er mich lächelnd.

„Ja! Es ist großartig!“

„Du hast ja aber noch gar nicht das Obergeschoss gesehen.“, sagte mein Vater. Er reichte mir seine Hand und zog mich langsam auf die Beine. Dann führte er mich an der offenen Küche vorbei zur Treppe. Ein kleines Kindergitter, welches wahrscheinlich noch von mir stammte war dort befestigt. Mein Vater öffnete es und wir traten in einen Flur, der genauso gestaltet war wie unten. Drei Türen standen zu meiner Auswahl und ich nahm die mittlere Tür. In der Mitte an der roten Wand stand ein Doppelbett aus Eichenholz. Die Bettdecke war in einer passenden Farbe zur Wand und an der gegenüberliegenden Wand war eine kleine Tür. Layne hielt mir die Augen zu und ging mit mir durch die Tür in einen neuen Raum. Dort roch es vertraut nach Layne und mir. Er nahm seine Hände von meinen Augen und ich sah einen begehbaren Kleiderschrank. An einer der Stangen hang mein blaues gepunktetes Kleid, welches ich letzte Woche noch getragen hatte.

„Wie habt ihr denn meinen halben Kleiderschrankinhalt hier herbekommen?“

„Du solltest mir nicht jeden Tag so viel Wäsche geben mein Kleines“, antwortete meine Mutter und umarmte mich.

„Ich bin froh, dass es dir gefällt. Ich lieb dich!“

„Ich dich auch, Mum!“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und drückte sie noch fester an mich.

Verändert auf einen SchlagWhere stories live. Discover now