Hunt you down | Captain Ameri...

By wort_kotze

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'You know it's coming, and I'm gonna hunt you down.' Alice Nelho wurde ihr Leben lang von ihrem Vater ausgeb... More

Prolog
Erstes Kapitel - Verunsicherung
Zweites Kapitel- Eine Sackgasse
Drittes Kapitel - James Bond?
Viertes Kapitel - Turbulente Flucht
Fünftes Kapitel - Eine Fangirl- Attacke vom Feinsten
Sechstes Kapitel - "Man nennt ihn den Winter Soldier."
Siebtes Kapitel - 'Mr. Rogers'.
Achtes Kapitel - 99,99 Prozent sicher
Neuntes Kapitel - Unklarheit
Zehntes Kapitel - Fragen ohne Antworten
Elftes Kapitel - Ein Autogramm?
Zwölftes Kapitel - Lächerlich und furchtbar klischeehaft?
Dreizehntes Kapitel - Smithsonian
Vierzehntes Kapitel - "Jeder Mensch bricht irgendwann..."
Fünfzehntes Kapitel - "Bitte..."
Sechzehntes Kapitel - Mittel gegen Einsamkeit?
Siebzehntes Kapitel - Kühles Metall
Achtzehntes Kapitel - Zeitungsausgabe
Neunzehntes Kapitel - Anders als am Tag zuvor
Zwanzigstes Kapitel - Ein Fünkchen Licht in der Dunkelheit
Einundzwanzigstes Kapitel - Wiedersehen
Zweiundzwanzigstes Kapitel - Der bekannte Schild
Dreiundzwanzigstes Kapitel - Unruhig
Vierundzwanzigstes Kapitel - 2002
Fünfundzwanzigstes Kapitel - Aufgewühlte Gefühle
Sechsundzwanzigstes Kapitel - Keine Chance
Siebenundzwanzigstes Kapitel - „Deine Mutter...Es hat mit ihr zu tun.."
Achtundzwanzigstes Kapitel - Schutt und Asche
Neunundzwanzigstes Kapitel - "Ich warne dich nur einmal."
Dreißigstes Kapitel - Ohne einen Mucks?
Einunddreißigstes Kapitel - Fürchterliche Angst, vor dem was passieren wird.
Zweiunddreißigstes Kapitel - "Bleib..."
Dreiunddreißigstes Kapitel - Exo - 7.
Vierunddreißigstes Kapitel - Versprechen
Fünfunddreißigstes Kapitel - Ein weiterer Knall
Sechsunddreißigstes Kapitel - Ein einziger Mensch
Siebenunddreißigstes Kapitel - Tief verborgen
Achtunddreißigstes Kapitel - "Ich glaube früher...hat es mir viel bedeutet."
Neununddreißigstes Kapitel - Das letzte bisschen Energie
Vierzigstes Kapitel - Übergangslösung
Einundvierzigstes Kapitel - Geheimnisvoll aber zielstrebig
Zweiundvierzigstes Kapitel - Ein komischer Zustand
Dreiundvierzigstes Kapitel - Rachsüchtig
Vierundvierzigstes Kapitel - Geheimnisse
Fünfundvierzigstes Kapitel - Durchgebrannte Sicherungen
Sechsundvierzigstes Kapitel - Ruhig, konzentriert, zielstrebig
Achtundvierzigstes Kapitel - Schreckliche Stille
Neunundvierzigstes Kapitel - Ein wenig Glück
Fünfzigstes Kapitel - Das Richtige
Epilog
FRAGE
KURZE INFO
Link zum zweiten Teil

Siebenundvierzigstes Kapitel - Erinnerungen

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By wort_kotze

Hallo! :D
Alles was ich zu diesem Kapitel vorher sage : Es gibt fast immer Licht am Ende des Tunneln, richtig? :D Es ist ein bisschen komisch geworden, aber na ja, vielleicht gefällt es euch.
Ich würde mich riesig über Kommentare freuen.
Schönen Tag euch noch! :)



___________






Siebenundvierzigstes Kapitel – Erinnerungen







Sein Schrei hallt in meinen Ohren nach.
Mein Herz schlägt schnell, doch ich lasse mich nicht abbringen.
Ich bin stets konzentriert.

Als ich jedoch merke wie jemand von der Seite auf mich zu kommt, hebe ich fluchs die Hand.
Ein dunkelhaarige Typ mit Jetpack segelt sofort mit einer Menge harten Schwung durch die Luft nach hinten und kracht lautstark ins Parkhaus.

„Das ist Alice!", höre ich die Stimme des Captains deutlich sagen.

Ich hebe den Blick, aber lege meine gesamte Konzentration wieder zurück auf den dunkelhaarigen Winter Soldier. Ich schenke den Anderen nicht weiter Beachtung.
Er hustet und japst wie verrückt.
Seine blauen Augen sehen mir flehentlich entgegen.


Und dann schaltet sich die Stimme in meinem Kopf ein.
Erst leise, anschließend immer und immer lauter.

'Hör auf!', sagt sie. 'Alice...'

Ich kann überhaupt nicht nachdenken, denn schon im nächsten Moment spüre ich wie ich heftig von den Beinen gerissen werde. Alles dank dieses kurzen Aussetzers, wegen dem ich nicht richtig aufgepasst habe.

Es ist der Schild des Captains, der mich mit so viel Schwung in der Bauchgegend trifft, dass mir ganz schlecht wird. Laut stöhne ich auf, kriege es aber dennoch zufassen.


„Verdammt, Cap!", blafft ein Typ verärgert, der wie ich aus dem Seitenwinkel erkennen kann, einen Bogen trägt.

„Du sollst ihr nicht die Rippen brechen..."

Etwas in meinem Innerem sagt mir das ich ihn kenne, aber es gelangt nicht bis nach ganz oben.
Ich huste leise, ehe ich rasch tief ausatme und wieder auf die Beine komme.

Mittlerweile ist der Winter Soldier auch wieder auf den Beiden. Reichlich irritiert steht er da und starrt mich an.


Ich weiß nicht genau, was los ist, aber ich fühle mich, als müsste ich mich auf der Stelle übergeben. Und das liegt nicht nur an der Wucht, mit der mich der verdammte Schild getroffen hat. Mit all meiner Kraft schleudere ich das riesige Ding zurück zu Rogers, den Blick hasserfüllt auf ihn gerichtet.

„Das hier...das ist euer Ende.", sage ich und hebe die Hand.

Ich spüre nichts.
Bis auf dieses ungute Ziehen in der Magengegend.

Ich wende mich wieder Barnes zu.


„Die Avengers...-"

Doch ich kann nicht aussprechen.
Alles geht ganz schnell. Es ist merkwürdig.

Mein Herz rast wie verrückt. Ich kann mich nicht rühren.

Die Stimme in meinem Kopf brüllt mir lauthals entgegen.

Gerade als der Winter Soldier sich kaum noch auf den Beinen halten kann, lasse ich abrupt von ihm ab. Tränen steigen mir in die Augen.

„James...", murmle ich.

Ich lasse die Hände sinken.
Tränen brennen in meinen Augen, als ich mir die Finger über den Mund presse.


„Oh Gott."

Offensichtlich erleichtert atmet er auf.
Ich sehe in seine blauen Augen, und dann ganz plötzlich weiß ich es wieder.


Das ist Bucky.
Endlich.

Kühler Schweiß steht mir auf der Stirn.
Alles an meinem Körper scheint zu kribbeln.
Langsam mache ich einen fassungslosen Schritt auf ihn zu.
Er ist endlich da, direkt vor mir.
Ich kann es kaum glauben, kann kaum glauben, dass ich mich tatsächlich selbst davon abhalten konnte, ihm Schlimmeres anzutun.
Ich hätte ihn umbringen können. Ich kann nichts gegen die Tränen tun, die sich den Weg meine Wangen hinab bahnen.


Doch ich kann keinen Fuß vor den Anderen setzen.
Ein lauter Ruf ertönt.

„Jetzt, Cap!"

Es kommt von dem Bogenschützen, Barton.

Ich blinzle ein paar Mal, sehe mich auf einmal panisch um, aber da schließen sich schon die starken Arme Captain Americas eisern um mich.
Fragend sehe ich ihn an, will mich wehren, doch es funktioniert nicht.

James sieht mich besorgt an.

„Wanda!", brüllt Rogers nun dicht an meinem Ohr, weswegen ich zusammen zucke.

„Es ist nur zu deinem Besten, Alice.", setzt er kaum lauter als ein Flüstern dazu.
Ich kann nicht klar denken. Es geht alles zu schnell und gleichzeitig doch so langsam. Schon in der nächsten Sekunde taucht eine junge Frau vor mir auf.
Ich kenne sie aus den Nachrichten, wenn ich mich nicht irre. Sie trägt ein rotes Kostüm.

Ich nichts mehr tun.
Meine Augen sind weit aufgerissen, als eine Art roter Nebel plötzlich meinen Kopf umgibt und mich in eine Art Trance treibt.

Unglaublich starker Schmerz durchzuckt mich.
Mein Herz schlägt schnell.
Ich schreie, gehe beinahe zu Boden, doch der Captain hält mich noch immer in seinen Armen.
Mein Kopf schwirrt fürchterlich. Ich spüre heißes Blut aus meiner Nase laufen.

Unzählige Bilder strömen durch mein Gedächtnis.
Ich kann kaum atmen.
Tränen rinnen meine Wangen hinunter, als ich mit einem Mal das zurück bekomme, was mir schon so oft genommen wurde: Meine Erinnerungen.
Offenbar all meine Erinnerungen.

Dennoch zwingen sie mich in die Knie.
Schluchzend, japse ich nach Luft.
Ich schreie und weine, aber gleichzeitig fällt eine Art Druck von mir ab.
All das, die Wucht der Gefühle überrumpelt mich schlichtweg.


Ich sacke in mir selbst zusammen, bis ich schließlich sanft aus dem festen Griff entlassen werde.
Endgültig gehe ich zu Boden – zitternd wie Espenlaub.

Das alles ist viel zu viel.


„Es tut mir leid...", wispere ich.

Als ich den Blick hebe, sind so gut wie alle wieder in einen Kampf verwickelt, während das dunkelhaarige Mädchen mich mit fragender, fast neugieriger Miene ansieht.


„Danke...", stoße ich noch immer völlig ungläubig aus.


Ein kurzes, fast überraschtes Lächeln huscht über ihre Lippen.

„Gern geschehen.", gibt sie zurück und hat dabei einen ähnlichen Akzent wie der junge Mann aus der Zelle nebenan bei Hydra.


Was wohl aus ihm geworden ist?

Sie war auch dort, wie ich jetzt wieder deutlicher weiß.
Nur dass sie um einiges gepflegter und gesünder aussieht.

Ich hocke auf den Knien, beobachte wie Clint mit dem Bogen in der rechten Hand auf mich zu kommt. Egal wie absurd das ist : unwillkürlich beginne ich zu lachen.

„Du...oh, Clint, verdammt...Du hast mir das Leben gerettet!"

Er zeigt ein halbes Lächeln, ehe er mir die Hand entgegenstreckt und mich auf die Beine zieht.


„Versteck dich hier irgendwo, okay? Ich finde dich."


Ich bin so verdammt überrumpelt. So viele Dinge auf einmal. So viele Gefühle, Erinnerungen, Momente.
Blinzelnd sehe ich ihn an, doch etwas anderes zieht meine Aufmerksamkeit auf sich.
Steves laute Stimme.

Steve, den ich die letzten zwei Jahre gehasst habe, weil Hydra es mir so eingeredet hat.
Und jetzt ist da nichts außer Zuneigung.

Zuneigung und ein wenig... Enttäuschung.

„Komm jetzt, Bucky!"

Auch Clint murmelt etwas, aber ich kann ihn nicht richtig verstehen.

„Steve...", kommt es von dem dunkelhaarigem Bucky, der mir eindringlich in die Augen sieht.

Unsere Blicke treffen sich wieder.
Mein Herz hämmert wie wild.

„Jetzt!", drängt er.

Der Dunkelhaarige senkt den Blick, ehe er kehrt macht und davon läuft.

„Nein...", wispere ich und streiche mir die Tränen aus den Augen.

Das können sie nicht tun.
Das kann James nicht tun.
In Sibirien könnten sie ihr Leben lassen.

„Danke für alles, Clint.", murmle ich.


„Es tut mir leid, aber ich...ich muss los."


Und damit sprinte ich so schnell ich kann hinter den beiden Supersoldaten her.

Über uns brechen Gebäude zusammen.
Ein anderer Teil der Avengers wollen, James und Steve, uns, davon abhalten, zu gehen, aber ich renne weiter und weiter, so schnell ich nur kann.

Mein Herz rast.
Ich bin außer Atem.
Alles schwirrt durcheinander in meinem Schädel.

Meine Gefühle sind alle ineinander vermischt, aber ich schaffe es mich, trotz dieser merkwürdigen Woge der Gedanken, noch rechtzeitig in den Jet zu ziehen.


Ich weiß nicht einmal, ob die Beiden es mitbekommen haben.


Aber als ich schwer atmend in den Steuerraum stolpere und Bucky direkt vor mir steht, kann ich es kaum glauben.

„Oh, Gott sei Dank.", murmelt er.

Ich zögere nicht, sondern überbrücke den restlichen Abstand zwischen uns.
Wir nehmen einander fest in den Arm.
Mein Herz schlägt schnell.
Augenblicklich breche ich in Tränen aus. Ich drücke mich dichter an ihn, an seine Brust.
Leise schluchze ich, umarme ihn wohl etwas zu fest, aber die Angst, das womöglich einfach wieder verschwinden könnte, ist zu groß.

„Ich hab dich unglaublich vermisst...", wispere ich und spüre seine Hand in meinen wirren Haaren.

„Ich dich auch."


Ich stehe auf den Zehenspitzen, die Arme habe ich um seinen Nacken geschlossen. Er zieht mich fester an sich. Ich kann das nicht glauben, kann das nicht realisieren.
All das kommt mir so verdammt unreal vor.

Als ich ihm in die Augen sehe, muss ich weinen und lachen gleichzeitig.
Und dann weine ich nur noch, weil ich so verdammt durcheinander bin.
Bucky sieht ernst aus, doch ich sehe in seinen Augen, das er froh ist. Das weiß ich sogar ohne Worte.

Ich kann kaum glauben – das ich meine Erinnerungen wieder zurück habe – einfach so.
Aber das hat auch einen bitteren Nachgeschmack, denn als ich mich neben Bucky setze und nach seiner Hand greife, weiß ich wieder von all den Verlusten.
Von den Leuten, mit denen ich früher zu tun hatte und die Erinnerungen, die zurück sind.

Dennoch kann ich nichts gegen mein Weinen machen, als ich an meinen liebevollen, tollen Dad denke, der mir immer zur Seite gestanden hat und dann einfach kaltblütig erschossen wurde.

Er ist im Kampf gestorben. Für mich.


Leise schluchzend, lehne ich meinen Kopf an James Schulter.
Fast zögerlich greift er nach meiner Hand, drückt diese.

„Ich...ich weiß fast alles wieder, glaube ich...", murmle ich und merke wie er mich ansieht.

„Aber...es ist so viel...auf...auf...einmal..."

„Du kriegst das hin."


Seine Finger streichen sanft über mein Handgelenk, wo der Ärmel meiner Jacke etwas hochgerutscht ist. Der Verband wird entblößt.
Rasch schiebe ich den Stoff herunter, senke beschämt den Blick.

„Alice..."

Ein komisches Gefühl breitet sich in meinem Magen aus.

Doch ich sage nichts.
Ich presse die Lippen zusammen. Mein Herz rast unglaublich schnell.
Als ich es schließlich über mich bringe, ihn anzusehen, ist seine Miene bedrückt, traurig.
Ich kann all diese Tränen kaum loswerden.
Sie laufen ununterbrochen.

Wortlos drückt Bucky mir einen Kuss auf die Seite meines Kopfes, ehe er aufsteht und kurz zu Steve herüber geht.
Dankbar nicke ich und vergrabe das Gesicht in den Händen.

James und Steve sprechen in leisem Ton miteinander.


Ich muss mich konzentrieren, mir etwas einfallen lassen wegen Zemo.

Er will sicher Tote, oder zumindest stark Verletzte und das kann ich einfach nicht zu lassen.
Ich muss ihn irgendwie reinlegen, aber bei seinem Verstand hat er sicherlich schon alle Szenarien durchdacht.


Diese ganzen Erinnerungen halten mich davon ab, klar zu denken, oder mir etwas einfallen zu lassen.
Zu mal dort auch all die genommene und verdrängte Wut ist, die immer weiter hoch kommt.
Ich kann kaum eine Sekunde überstehen, ohne zu weinen.

Das ist alles zu viel, es muss ein verdammtes Ende haben.
Ich kann das einfach nicht mehr.


Nach dem ich mich zumindest ein wenig gefasst habe, stehe ich langsam auf.
Steve wirft mir einen kurzen Blick zu, dem ich kaum standhalten kann.

„Du hast mich auch vergessen, hm...?", flüstere ich so leise, das man mich kaum versteht, doch als er kurz die Augen schließt, weiß ich genau das er mich gehört hat.

Ich weiß wieder, was zwischen ihm und mir war und jetzt hier in Buckys Gegenwart fühlt es sich glatt etwas komisch an.


Steve sagt nichts mehr. Er schweigt lediglich betreten.


Einige Sachen in meiner Erinnerung sind noch immer undeutlich, zum Beispiel wie ich bei der Regierung ausgebrochen bin und wieso ich plötzlich bewusstlos in einer Gasse aufgewacht bin.

Vielleicht kommt das mit der Zeit auch zurück?

Momentan muss ich das zur Seite schieben, diese ganzen wiedererlangten Erinnerungen und Gefühle.
Und sollte ich den heutigen Tag überleben, habe ich sicher genügend Zeit um mich ihnen hinzugeben.

„Zemo hat gesagt, ich soll Bucky schwächen und euch dann begleiten. Ich schätze, ich tue erst mal so, als würde ich noch unter seiner Fuchtel stehen..."

„Weißt du, was er vor hat?"

„Er sagte nur, dass er die Avengers auseinander bringen will. Ansonsten hat er mir alles verschwiegen. Keine Ahnung, was für einen Plan er verfolgt.", gebe ich ehrlich zurück.

Ich sehe wie Steve die Zähne zusammen beißt.

„Die Avengers sind doch längst kein Team mehr."


Bucky und ich tauschen einen kurzen Blick.

„Zemo ist...unberechenbar.", sage ich schließlich.

„Er könnte weiß Gott was tun."

Eine unruhige Stille breitet sich aus.

„Erst einmal sollten wir hoffen, dass er die übrigen Winter Soldier nicht aufweckt."

Ich runzle die Stirn, aber nach kurzer Überlegung realisiere ich, dass ich diese Geschichte kenne. Ich habe sie mehr oder weniger von Zemo gehört.
James ist nicht der einzige Winter Soldier, doch die Anderen sollen angeblich noch gefährlicher als er sein. Doch in Bezug auf Sibirien hat er sie eigentlich nie erwähnt.

„Ich versuche ihn mit meinen Kräften zu überrumpeln.", erkläre ich in Bezug auf den schmierigen Baron.


Wie konnte ich nur so dumm sein und davon ausgehen, dass ich ihm trauen kann?
Das ist absolut bescheuert, lächerlich und naiv.


Daraufhin folgt zustimmendes Nicken, bis Steve mich aus klaren blauen Augen ansieht.

„Bist du sicher, dass du... na ja...das hinkriegst, mit der Konzentration, meine ich...?"

Ich zögere tatsächlich kurz.
Doch als Bucky sanft nach meiner Hand greift und diese drückt, atme ich leise durch und sage mir selbst, dass ich das hinkriege.

„Sie kann das, Steve."

Ein kleines jedoch angestrengtes Lächeln huscht über meine Lippen.
Mein Herz schlägt unglaublich schnell und unruhig.

Ich bin froh, dass Bucky da ist.

Denn jetzt fühlt es sich wenigstens ein bisschen so an, als könnte alles wieder gut werden.

Für den Bruchteil einer Sekunde liegt Steves Blick auf Buckys und meinen verschränkten Fingern, ehe er wieder nach vorn schaut.
Das ist wirklich eine reichlich merkwürdige Situation, wenn ich ganz ehrlich bin.




-



Die Beine angezogen, sitze ich da, sammle meine Konzentration und probiere ganz ruhig zu sein.

Du kriegst das hin, sage ich mir in meinem Innerem immer wieder, wie ein Mantra.

Bucky lässt sich neben mir nieder.

Schweigend sehen wir einander an.

„Wir schaffen das, oder?", frage ich mit leiser, fast brüchiger Stimme.

Langsam nickt er. „Irgendwie."

Über zwei Jahre ist eine lange Zeit, aber jetzt wo wir beide ganz plötzlich wieder bei einander sind, fühlt es sich überhaupt nicht so an.
Ich scheine nur noch deutlicher zu spüren, wie sehr ich ihn überhaupt vermisst habe.


„Ich kann dich nicht verlieren.", murmle ich.

Denn jedes Mal, jedes verdammte Mal, wenn etwas schief lief, oder ich durch die Hölle gegangen bin, habe ich an ihm fest gehalten. Nur ein einziges Mal habe ich es nicht getan.

Und dafür das vor ein paar Stunden alles noch so verdammt aussichtslos war, bin ich gerade erstaunlich erleichtert, jedoch auch bedrückt.
Ich werde von den ganzen Schuldgefühlen zerfressen, von der Trauer, all dem was da in meinem Inneren auf mich lauert.


Bucky drückt meine Hand, ein winziges Lächeln auf den Lippen.


Unsere aller schlimmste Zeit hat uns unglaublich zusammen geschweißt.

Ich weiß nicht, ob er genauso empfindet wie ich, aber ab jetzt haben wir hoffentlich alle Zeit der Welt,wenn wir das hier überstehen.


-




Langsam aber sicher setzt der Jet zur Landung an.
Steve und ich tauschen einen kurzen, angespannten Blick.

Mein Herz schlägt schnell.
Ein paar Sekunden lang sehe ich Bucky an, dann drückt er mich fest an sich.
Ich stelle mich rasch auf die Zehenspitzen und küsse ihn beinahe flüchtig auf die Lippen.

„Pass auf dich auf.", murmle ich.

Er nickt und ich weiß, dass er es erwidert. Wenn auch nur im Stillen.


Und dann mit besorgtem Blick und ungutem Gefühl im Magen schiebe ich all meine Gedanken von dannen und beobachte wie die beiden nach draußen in die Kälte Sibiriens stapfen.
Ich warte ein paar Minuten, ehe ich mich selbst auf den Weg mache.


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