Gefährtin des Schwarzdrachen

By Anshera

869K 41.3K 3.5K

Der Frieden auf dem Planeten Aerrion gehört der Vergangenheit an, es herrscht Chaos und brennende Städte sind... More

Prolog
Kapitel 1 (überarbeitet)
Kapitel 2 (überarbeitet)
Kapitel 3 (überarbeitet)
Kapitel 3.2 (überarbeitet)
Kapitel 4 (überarbeitet)
Kapitel 5 (überarbeitet)
Kapitel 6 (überarbeitet)
Kapitel 7 (überarbeitet)
Kapitel 8 (überarbeitet)
Kapitel 9 (überarbeitet)
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45

Kapitel 25

17K 810 179
By Anshera

Silas dachte an Ellys Worte während er durch die Flure seiner Festung schritt. Er öffnete eine knarrende Holztür und folgte einer geschwungenen Steintreppe, die weit nach unten in die Tiefe führte. Endlich verstand Elly, dass sie ihn brauchte und dass es ihren Gefühlen egal war, wie grausam und unbarmherzig er zu anderen war. Sie hatte begriffen, dass dieser Teil von ihm genauso zu ihm gehörte, wie seine sanfte und zärtliche Seite.

Silas Mundwinkel zuckten und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Bald schon würde er sie unwiderruflich zu seiner Frau machen, die Verbindung zwischen ihnen war jetzt schon stark, doch danach könnte sie niemand mehr voneinander trennen. Silas Körper prickelte vor Vorfreude und er konnte es kaum abwarten seine Fänge in ihre Haut zu schlagen, während er sie liebte.

Elly war das schönste Geschöpf was ihm je begegnet war, alles an ihr war perfekt. Ihre Art, ihr Lächeln und ihr Körper. Das was er für sie empfand war einzigartig und ging weit über die Liebe der Menschen hinaus. Für männliche Drachen gab es nur ein Wesen das zu ihnen passte, eine Gefährtin mit denen sie ihr gesamtes Leben teilten.

Elly war seine zweite Hälfte und sein nächster Biss würde sie für die Ewigkeit aneinander binden, doch zuvor musste er sie zurückholen und die Elfen aus dem Weg schaffen. Silas nahm die letzten Treppenstufen und ging einen langen Korridor entlang während ihm der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase stieg.

An den dunklen Steinwänden hingen in regelmäßigen Abständen Fackeln, die dem ansonsten trostlosen Ort einen Hauch von Wärme spendeten. Es war zwar ärgerlich, dass einer der Spitzohren Elly mitgenommen und nach Taleth gebracht hatte, aber warum sollte er die Situation nicht ausnutzen, wenn seine Feinde schon so naiv waren und ihr eigenes Verderben in ihre Reihen ließen?

"Du wirst dafür sorgen, dass Elly meine Anweisungen genaustens befolgt wenn es soweit ist. Ich denke zwar nicht, dass sie uns im entscheidenden Moment verraten würde, aber behalte sie besser im Auge und kümmere dich gut um sie" teilte er Miwa per Gedankenübertragung mit.

"Verstanden. Schade, dass ihr gerade nicht hier sein könnt. Ich versichere euch, dass das Gespräch zwischen Elly und Nevion sehr amüsant ist. Eure Kleine kann ganz schön frech sein wenn sie will" antwortete Miwa prompt und fuhr fort "Sicher werdet ihr bei dem Versuch sie zu zähmen einige graue Haare bekommen." Silas schmunzelte und antwortete kurz und knapp "Das bezweifel ich." Er kannte Miwa gut und konnte sich denken, dass sie gerade mit den Augen rollte, aber er fügte keine weiteren Worte hinzu.

Am anderen Ende des Flurs befand sich eine robuste Stahltür, an der zwei mächtige Dämonen positioniert waren. Wie fast alle seine Untergebenen trugen sie schwarze Plattenrüstungen, die an den Schultern mit spitzen Stacheln besetzt waren. Ihre, mit Magie verstärkten Schwerter hatten dieselbe Farbe doch die Runen auf den Klingen schimmerten orange, genauso wie die Augen ihrer gehörnten Besitzer.

Als Silas an ihnen vorbei ging und den riesigen unterirdischen Kerker seiner Festung betrat, rührten sie sich keinen Zentimeter. Er schenkte den eingesperrten und vor sich hin wimmernden Kreaturen in den Zellen keine Beachtung und richtete seinen Blick geradeaus, wo zwei weitere Dämonen und eine noch stabilere Tür auf ihn warteten.

Einige durchdringende Schmerzensschreie hallten durch die Wände und Silas wusste, dass einer seiner Gefangenen gerade auf seine Ankunft vorbereitet wurde. Er öffnete die Tür zur Folterkammer und die Schreie verstummten augenblicklich, als er den Raum betrat.

Von der Decke hingen einige Ketten deren Enden wie Fleischerhaken gespitzt waren. In der linken, hinteren Ecke stand eine hölzerne Streckbank direkt neben einem Käfig voller Ratten, die aufgeregt hin und her tapsten. An den Steinwänden hingen diverse Folterinstrumente. Es gab verschiedene Waffen, Eisenstangen, Peitschen und was sonst noch gebraucht wurde, um möglichst viele Informationen aus ihren Gefangenen zu quetschen, bevor sie starben.

Er warf noch einen raschen Blick zur Guillotine auf der rechten Seite, ehe er seine Aufmerksamkeit einem Mann schenkte, der in der Mitte des Raumes auf einem Holztisch festgebunden war. Silas Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln, als er den weißhaarigen Elf anblickte. "Lange ist es her, dass ich dich das letzte Mal besucht habe Azriel. Ich hoffe es geht dir gut und du hast die Gesellschaft meiner Diener während meiner Abwesenheit genossen."

Silas gab den beiden verhüllten Gestalten, die neben dem Tisch standen ein Zeichen woraufhin sie ihre glühenden Eisenstangen senkten und mit einer knappen Verbeugung in Silas Richtung, das Zimmer verließen. Azriel stöhnte vor Schmerzen. Sein Körper war mit Wunden und Verbrennungen übersät. Er trug nichts weiter, als einen Stofffetzen der seinen Unterleib bedeckte.

Als Silas in sein Sichtfeld kam und sich über ihn beugte, verengte Azriel die Augen. "Du brauchst es garnicht erst zu versuchen, ich werde dir keine Informationen geben egal was du mit mir anstellst" sein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Silas behielt sein Lächeln und sah ihm in die grauen Augen. "So widerspenstig wie eh und je, deine Loyalität gegenüber den Elfen ist bemerkenswert."

Azriel sagte dazu nichts und funkelte ihn stattdessen hasserfüllt an. Silas ließ sich davon nicht beeindrucken und fuhr unbekümmert fort "Und das, obwohl sie dich nie wirklich akzeptiert haben. Du warst nie ein normaler Elf nicht wahr?" er packte Azriels Kinn und drückte es unsanft zusammen. "Deine Freude am kämpfen und töten war deinen Artgenossen schon immer ein Dorn im Auge. Daher hast du dich auch dazu entschieden, dein Zuhause zu verlassen und nach Starrigen zu ziehen." Silas fuhr mit einem Finger die lange Narbe auf Azriels Gesicht entlang. "Deine Schwester nahm an, dass du die Menschen der Stadt beschützen wolltest und dass du desshalb an den dortigen Schlachten teilgenommen hast. Aber wir beide wissen doch ganz genau, dass dir vollkommen gleichgültig war was mit ihnen geschah. Dir ging es einzig um den Adrenalinkick während des kämpfens." Der Elf schnaubte wütend doch Silas dachte garnicht daran zu schweigen. "Ich bin mir sicher, dass Siana schwer enttäuscht von dir wäre wenn sie das wüsste."

"Lass meine Schwester aus dem Spiel!" knurrte Azriel und konnte sich nicht länger beherrschen. Er spuckte Silas ins Gesicht woraufhin er sich einen so heftigen Schlag einfing, dass sein Kopf zur Seite geschleudert wurde und sein Kiefer laut knackte.

"Wo wir gerade von deiner Schwester reden" sagte Silas mit ruhiger Stimme, als wäre nichts geschehen. "Ich weiß, dass sie dir viel bedeutet und dass sie die Einzige ist, bei der du das Gefühl hattest akzeptiert zu werden. Daher solltest du wissen, dass sie sich wahnsinnige Sorgen um dich macht und nicht daran glaubt, dass du tot bist."

Silas beugte sich zu seinem Ohr und flüsterte sanft "Sie hält noch immer an der Hoffnung fest, dass sie dich eines Tages wiedersehen wird. Wie rührend." Azriel knirschte mit den Zähnen, als Silas mit ihm spielte und eine Haarsträhne aus seinem Gesicht strich. "Wenn du nicht so unvorsichtig gewesen wärst, hätten wir dich vermutlich nicht gefangen nehmen können und es würde ihr nun deutlich besser gehen, doch so zerfressen sie ihre Sorgen um dich langsam. Es macht sie krank, kein Lebenszeichen von dir zu erhalten."

Azriels Miene veränderte sich merklich. Es war ihm anzusehen, dass er sich schuldig fühlte und dass Silas Worte ihn nicht kalt ließen, seine Augen glänzten verdächtig. "Siana" murmelte er leise und Silas Mundwinkel zuckten zufrieden, als er den Anflug von Schwäche in Azriels Gesicht entdecken konnte. Er kehrte dem Elf den Rücken zu und ging zu einem Schrank, um den Deckel eines kleinen Behälters aufzudrehen.

"Ich bringe dich um Silas, ich werde dir die Haut abziehen. Mach mich los und wir kämpfen bis zum bitteren Ende." zischte Azriel, als er seine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte. Er rüttelte an seinen Fesseln.

Silas lachte und kam mit dem Behälter in der Hand zu ihm zurück. "Hat dir schonmal jemand gesagt, dass du dich nicht gerade wie ein Elf der Königsfamilie benimmst?" fragte er gespielt vorwurfsvoll und stellte das Gefäß auf eine Ablage neben dem Tisch. "Aber du brauchst keine Angst zu haben, ich bin nicht nachtragend und verzeihe dir dein schlechtes Benehmen."

Azriel ignorierte seine Provokation und blickte das dunkle, mit merkwürdigen Zeichen verzierte Gefäß misstrauisch an. Er runzelte unsicher die Stirn. Noch bevor er etwas fragen konnte, kam Silas ihm zuvor und sprach mit ernster Stimme "Der Grund dafür warum ich hier bin Azriel, ist der, dass ich deine Hilfe brauche."

Der Elf prustete laut los und hielt sich nicht zurück. "Ist das dein Ernst? Ich hoffe du weißt, dass ich eher sterben würde als dir auf irgendeine Art und Weise zu helfen."

Silas antwortete nicht und lächelte stattdessen. Er konzentrierte sich und wisperte einige magische Formeln in einer dunklen Sprache. Die Linien auf dem Behälter begannen rot zu leuchten und Nebel stieg aus dem Gefäß empor, der sich langsam im Raum ausbreitete.

Es roch nach Schwefel und einer Mischung aus Ammoniak und verbranntem Gewebe. Silas rechte Hand veränderte sich, wurde immer länger und formte sich schließlich zu einer Drachenklaue. "W.. was soll das werden?" fragte Azriel und gab sich keine Mühe seine Angst zu verbergen.

Der Nebel wurde immer dichter und es war kaum mehr etwas zu erkennen. "Du wirst mir helfen, so oder so. Ich lasse dir keine andere Wahl." Silas grinste und fuhr mit einer Kralle leicht über den verletzten Bauch des Elfen entlang weiter nach oben. Er genoss das schmerzhafte zusammenzucken von Azriels Körper, als er dabei absichtlich über seine Wunden kratzte.

"Ich weiß wie gerne du mich töten möchtest doch der Hass, der sich über die Jahre hinweg in dir aufgebaut hat wird sich letztendlich nicht gegen mich richten, sondern gegen dein Volk, das du aus unerklärlichen Gründen zu schützen versuchst."

Der Elf riss sich zusammen und brachte ein "Das wird dir niemals ge.." hervor, ehe Silas Klaue in sein Fleisch drang und ihm eine tiefe Verletzung am Brustkorb zufügte. Azriel schrie auf und schaffte es nicht, den Satz zu beenden.

Mehrere schattenhafte Gestalten entstanden im Nebel und huschten durch den Raum, während sie grauenvolle Geräusche von sich gaben. "Siana wird sich noch früh genug wünschen, sich nicht mit mir angelegt zu haben doch dann wird es bereits zu spät sein." Silas bebte vor Zorn und riss Azriels Wunde noch weiter auf. Der Elf stand kurz davor das Bewusstsein zu verlieren.

Blut strömte aus der klaffenden Wunde und färbte das Holz unter ihm rot. Die Kreaturen schwirrten wild umher und wurden immer zahlreicher. Sie bewegten sich mit solch hoher Geschwindigkeit, dass sie mit den Augen kaum zu erfassen waren.

Silas legte das Herz des Elfen frei und beobachtete, wie sich das Organ immer weiter zusammenzog und kleiner wurde. "Von diesem Tag an wird deine Loyalität alleine mir gelten Azriel. Du wirst der Untergang der elfischen Rasse sein und mir bedingungslos dienen." Silas schloss kurzzeitig die Augen und sprach einige letzte magische Worte, um den Zauber zu beenden.

Die Schattenwesen hielten in der Bewegung inne und preschten dann alle gleichzeitig auf Azriel zu. Er bäumte sich auf, als die Geschöpfe durch die schwere Verletzung in seinen Körper drangen. Der Elf wurde durchgeschüttelt und kämpfte gegen die Eindringlinge an, doch schließlich blieb er vollkommen regungslos auf dem Holztisch liegen. Der Nebel sammelte sich um Azriel und hüllte ihn in eine schwarze Plattenrüstung ehe er sich auflöste. Von den Wunden auf seiner Haut war nichtmehr viel zu sehen. Silas betrachtete sein Werk zufrieden und stellte fest, dass der Elf nun bleich und seine Haare noch heller waren als zuvor. Er befreite ihn mithilfe seiner Magie von den Fesseln und lehnte sich abwartend gegen eine Wand.

Es vergingen einige Minuten bevor Azriel die Augen aufschlug. Er hustete und holte tief Luft. Ruckartig setzte er sich auf und blickte zu seiner rechten behandschuhten Hand. Immer wieder öffnete und schloss er sie, als müsse er sich vergewissern, dass es tatsächlich seine war. "Willkommen zurück" sagte Silas mit tiefer Stimme und riss ihn somit aus seinen Gedanken.

Blitzschnell materalisierte sich ein Schwert in Azriels Hand und er stand geschmeidig vom Tisch auf, ehe er sich zu Silas umdrehte. Ohne zu zögern stieß er die Klinge mit der Spitze voran, senkrecht in den Boden und ließ sich auf ein Knie nieder. Mit den Händen umfasste er den Griff seiner Waffe und senkte respektvoll den Kopf. "Mein Herr?" Azriel verharrte in dieser Position.

Silas Mundwinkel zuckten amüsiert und er verschränkte die Arme vor der Brust. "Du weißt was zutun ist?"

"Noch nicht, aber ihr werdet es mir sicher gleich mitteilen. Wie kann ich euch dienen?"

"Sieh mich an."

Er tat was Silas von ihm verlangte und schaute direkt in seine Augen.

"Bereite dich auf den Kampf vor. Sobald dir mein Mädchen Zugang zu Taleth verschafft hat, wirst du die Schattenwesen in deinem Körper freilassen und die Festung angreifen."

Silas grinste finster. "Nutze alle dir zur Verfügung stehenden Mittel und zeige keine Gnade, richte deiner Schwester meine besten Grüße aus und bring mir anschließend ihren Kopf." Azriel zuckte bei den Worten nichteinmal zusammen und lächelte stattdessen.

"Wie ihr wünscht"

"Solltest du erfolgreich sein, werde ich dich angemessen belohnen. Ich kann sehr großzügig sein" Silas ging zur Tür und öffnete sie. Er warf einen letzten Blick über seine Schulter zu dem noch immer knienden Elf.

"Ach und Azriel?"

"Ja mein Gebieter?"

"Lass sie leiden, bevor du ihr Leben beendest."

Continue Reading

You'll Also Like

6.9M 28.8K 33
Alles andere ist Voodoo.
469K 17.4K 68
„Mein König wir haben dieses Mädchen im Wald gefunden." mit diesen Worten verbeugten sich meine Entführer. Mein Blick war immer noch auf den Boden ge...
4.4K 164 20
Malakai Knox lebt mit seiner Familie, bestehend aus seinem Bruder, seinem Vater, seiner Mutter und ihm, als zweiter Alpha der Familie, in einem Haus...
119K 13.3K 85
>>Ich weiß, dass ich sterbe, wenn ich den Deal nicht erfülle!>Du weißt gar nichts.<< *2. Teil* Der Handel, den Nemesis mit Göttervater Xenos eingegan...