Mit jedem Herzschlag

By endlessdream97

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Der 17 Jährige Aiden Scott wird zu mehreren Sozialstunden im Krankenhaus verdonnert. Zu allem Übel muss er si... More

Kapitel 1 und 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70

Kapitel 39

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By endlessdream97

Eric

Ich schaue auf den See, während ich meinen Gedanken freien Lauf lasse. Es war meine erste Reaktion gewesen, hierher zu fahren, denn es ist ein Ort, an dem ich einfach in Ruhe nachdenken kann.

Meine Gedanken kreisen um Evelyn und um Aiden.

Ist es wirklich richtig von mir sauer auf sie zu sein? Habe ich ein Recht dazu, nachdem ich weder Evelyn noch Aiden von meinen Gefühlen erzählt hatte?

Nein, habe ich nicht.

Es ist mein Fehler. Ich hätte Evelyn früher sagen müssen, dass ich sie liebe und nicht erst jetzt, wo es zu spät ist.

Die Tatsache, dass sie mich nicht liebt, quält mich zwar, aber ich muss damit klar kommen.

Man kann niemanden zwingen, jemanden zu lieben.

Wenn Evelyn Gefühle für Aiden entwickelt hatte, dann ist das eben so.

So ist der Lauf der Dinge und ich muss das akzeptieren, auch wenn es mir schwer fällt. 

Solange sie glücklich ist, werde ich ihr nicht im Weg stehen.

Nach einer Weile höre ich plötzlich Motorengeräusche und schließlich eine Autotür, die ins Schloss fällt.

Ich drehe mich nicht um, denn ich
ahne schon, wer es ist.

Aiden setzt sich neben mich und sieht mich an, während mein Blick immer noch auf den See gerichtet ist. 

,, Es tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung," entschuldigt er sich und schaut ebenfalls auf den See hinaus.

,, Es braucht dir nicht leid zu tun," erwidere ich niedergeschlagen und schaue immer noch auf das Wasser, auf dem sich die Sonne spiegelt.

Ich spüre Aidens Blick auf mir ruhen.

,, Du bist nicht sauer?," fragt er mich  erstaunt und ich schüttle den Kopf.

,, Nein. An sich ist es ja meine Schuld. Ich hätte Evelyn das alles schon viel früher sagen sollen. Es konnte ja keiner von euch beiden wissen, also passt das schon," erwidere ich und merke aber, wie mir jeder Satz schwer fällt.

Es herrscht eine Weile schweigen zwischen uns. Das Einzige, das man höre kann, ist der Wind, der die Blätter der Bäume zum rascheln bringt. Ansonsten ist es ruhig.

,, Gib dir nicht immer für alles die Schuld, Eric," bricht Aiden schließlich die Stille und wendet sich mir zu.  Ich weiß, auf wen er anspielt und mit einem Schlag kehren die Schuldgefühle wegen Helen zurück.

Ich kann darauf nichts antworten, denn ihr Tod setzt mir immer noch zu und ich komme einfach nicht darüber hinweg.

Aiden beobachtet mich noch eine Weile, während ich weiterhin meinen Blick dem See zugewendet habe.

Schließlich atmet er frustriert aus und wendet sich ebenfalls wieder dem See zu.

,, Nichts von alledem war deine Schuld, Eric."

Ich schlucke schwer und spüre einen Kloß in meinem Hals.

Natürlich ist alles meine Schuld. Helens Tod, die Tatsache, dass ich Evelyn nie meine Gefühle offenbart hatte und dass Aiden die letzten drei Jahre alleine war. All das ist meine Schuld und die Last erdrückt mich.

,, Doch. Es ist alles meine Schuld," bringe ich gequält heraus und er sieht mich an. Jetzt wird er wütend.

,, Nein. Nichts ist deine Schuld!"

Ich atme gereizt aus, wende mich ihm zu und Provokation liegt in meiner Stimme.

,, Und wie siehst du das vor drei Jahren. Das ist dich zurückgelassen hatte. Muss ich mir dafür auch nicht die Schuld geben!"

Ich will ihn nicht anfahren, denn er will mir nur helfen, aber ich habe recht mit meiner Aussage. Mich trifft an allem die Schuld. Vor allem daran.

Aiden schweigt und zieht seine Lippen zu einem Strich zusammen. Sein Blick ist nun wieder in die Ferne gerichtet und sein Schweigen bestätigt meine Aussage.

Ich habe recht und mein Bruder hat mir zudem immer noch nicht verziehen. Mein Bruder würde mir nie wirklich vergeben können.

Ich schließe niedergeschlagen die Augen und atme ein und aus.

,, Wusst ichs doch!," stelle ich fest und wende mich wieder vollkommen dem See zu.

Eine Weile herrscht wieder Schweigen bis Aiden die Stille bricht.

,, Wie geht es jetzt weiter?"

Er sieht mich wieder an und ich zucke mit den Schultern.

,, Was meinst du?"

,, Die Situation, in der wir drei uns gerade befinden."

Aiden scheint sich leicht anzuspannen, während er auf meine Antwort wartet.

,, Ich werde es akzeptieren müssen. Am Anfang wird es schwer sein, aber mit der Zeit wird es gehen," bringe ich niedergeschlagen heraus und dann sehe ich ihn eindringlich an.

,, Du meinst es ernst mit ihr oder?"

Wenn nicht, würde er mich von einer ganz anderen Seite kennenlernen!

Er nickt aufrichtig und ich erwidere, dass ich ihn ansonsten umbringen werde.

Aiden grinst kurz.
,, Dazu hättest du den Mumm gar nicht. Aber keine Sorge. Ich mein es ernst mit ihr."

Ich muss ebenfalls kurz lächeln. Ich hätte nie gedacht, dass mein Bruder jemals offen für eine Beziehung sein wird. Vielleicht wird er ihr ja wirklich gut tun.

Eins weiß ich bereits.

Evelyn hat Aiden verändert. Zum Positiven und dafür bin ich dankbar. Sie hat einen großen Teil meines Bruders zurückgeholt, den ich glaubte,verloren zu haben und auch Aiden schafft es, Evelyn wieder zum Lächeln zu bringen. Vermutlich ist er besser für sie, als ich es je sein werde. Deswegen darf ich den Beiden nicht im Weg stehen.

Dennoch schmerzt mich das alles noch ein wenig. Es ist einfach noch zu frisch, weshalb ich erstmal das Thema wechseln möchte.

,, Woher wusstest du eigentlich, dass ich hier bin?," frage ich ihn schließlich.

,, Du bist früher immer hierher gekommen, wenn du alleine sein wolltest."

Er hat recht. Früher war ich immer hierher gekommen, wenn ich alleine sein oder mit Aiden den Alltag vergessen wollte und so wie damals war mir Aiden auch heute hierher gefolgt. Das hatte er schon immer getan. Damals hatte er mich schon nie lange allein gelassen, denn er wusste, ich brauchte ihn letztendlich zum Reden und er war immer für mich da gewesen und ich für ihn. Auch ich weiß, wenn ich Aiden finden will, muss ich hier anfangen zu suchen.

Wieder lasse ich meinen Blick über den See schweifen und einzelne Erinnerungen werden wach und fügen sich zu einem Puzzle zusammen. Das letzte Mal ,als wir zusammen allein hier gewesen sind,  waren wir mehr als nur Brüder gewesen.

,, Bedeutet dir dieser Ort auch immer noch so viel?," frage ich ihn nach einer Weile und Aiden scheint in Gedanken versunken zu sein.

Schließlich stimmt er mir zu und sieht mich an, während ich den Blick erwidere. Ich glaube, dass uns in diesem Moment die gleiche Erinnerung einholt.

Das Vibrieren eines Handys reißt mich aus dieser Erinnerung.

Aiden bemerkt es, holt es aus seiner Hosentasche und schaut auf den Display. Genervt nimmt er schließlich ab und ich höre, wie er Marcus Namen sagt.

Dann verändert sich seine Miene und er wirkt besorgt. Er verspricht Marcus zu kommen und dann legt er auf und steht sofort auf, um zu seinen Wagen zu laufen. Ich laufe ihm hinterher, während ein ungutes Gefühl von mir Besitz ergreift.

,, Was ist los?," frage ich ihn außer Atem, als wir an seinem Wagen ankommen. Ich muss rennen, um mit ihm mitzuhalten.

,, Es geht um Marcus. Er hat Geldschwierigkeiten und schuldet nem Typen namens Valk von ner Gang noch Kohle. Valk will sich jetzt das Geld holen, doch Marcus fehlen noch 100 Dollar. Wenn Valk die heute nicht kriegt, dann wird das Scheiße für Marcus enden. Ich muss zu ihm," erwidert Aiden ebenfalls außer Atem und will einstiegen, doch ich halte die Autotür zu.

Ich weiß, es gibt keine Möglichkeit Aiden auszureden für seinen besten Freund den Hals zu riskieren, deshalb muss ich ihn jetzt zwingen, mich mitzunehmen. Auf keinen Fall werde ich ihn alleine zu einem Gangmitglied lassen. Ich weiß, Aiden riskiert zu viel, wenn es um Menschen geht, die ihm am Herzen liegen und Marcus ist einer davon.

,, Ich komme mit," sage ich bestimmend und er sieht mich wütend an.

,, Nein du kommst nicht mit! Das ist scheiß gefährlich! Und jetzt lass mich in meinen Wagen steigen! Ich muss mich beeilen!"

,, Noch ein Grund, warum ich mit muss!"

Wenn er es schon als gefährlich einstuft, werde ich ihn erst recht nicht alleine gehen lassen. Ich habe von Valk schon viel von Mitschülern gehört. Bei ihm muss man vorsichtig sein.

Schnell steige ich auf den Beifahrersitz des Autos und Aiden steigt ebenfalls ein. Er kocht vor Wut.

,, Und was ist mit deinem Wagen?," fährt er mich gereizt an, während er den Motor startet und ich antworte, dass ich den später holen werde. Er weiß, mit mir zu diskutieren hat jetzt keinen Sinn. Das würde nur Zeit in Anspruch nehmen, die wir brauchen.

Er atmet genervt aus und rast schließlich los.

Während der Fahrt schreibe ich Evelyns Vater.

Ich weiß, es ist eine dumme Idee aber ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Evelyns Vater kann man vertrauen und er wird das ganze besser unter Kontrolle haben als wir. Denn eines ist sicher..

Wir werden eventuell Hilfe brauchen...

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