Kapitel 33

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Eric

Müde lehne ich mich an den Tresen in der Küche und warte bis der Wasserkocher fertig ist.

Es ist bereits 11 Uhr Abends und Helen hatte sich vor wenigen Minuten auf die Couch gelegt, da sie Kopfschmerzen gehabt hatte.

Also hatte ich beschlossen, ihr noch eine Tasse Tee zu machen, bevor sie einschläft.

Während das Wasser kocht, überlege ich, was ich ihr zu ihren 70 Geburtstag nächste Woche schenken soll, denn bis jetzt ist mir noch nichts passendes eingefallen. Das wird echt von Jahr zu Jahr schwieriger.

Das Zischen des Wasserkochers reißt mich aus meinen Gedanken und ich hole eine Tasse aus dem Schrank, in die ich das Wasser gieße. 

Ich schütte fast einen Teil des Wassers daneben, als jemand ruckartig die Haustür aufreißt und wende mich erschrocken zur Tür.

Aiden kommt in das Haus gelaufen, sieht mich in der Küche stehen und läuft einfach die Treppen nach oben, ohne mich zu begrüßen, weshalb ich ihm verwirrt hinterhersehe.

Was ist dem denn über die Leber gelaufen?

Kopfschüttelnd gieße ich den Rest des Wassers in die Tasse und laufe  zurück ins Wohnzimmer, in dem
Helen bereits auf der Couch eingeschlafen ist.

Ich stelle den Tee leise auf dem Wohnzimmertisch ab, für den Fall, dass sie in der Nacht aufwacht und Durst hat und flüstere ihr ein Gute Nacht zu, bevor ich nach oben in mein Zimmer laufe und Aiden wieder vor der Konsole vorfinde.

Ich begrüße ihn und frage ihn wie sein Tag war.

Außer ein kühles ,, war ganz gut" bekomme ich nichts zu hören.

,, Alles ok?," frage ich ihn und Aiden nickt nur einmal kurz und sieht mich nicht an. Es erinnert mich an die Situation vor zwei Wochen und das macht mir angst.

,, War irgendwas?," frage ich ihn beunruhigt und verschränke die Arme vor der Brust.

Jetzt sieht er mich an aber mit diesem leeren Ausdruck von damals.

,, Lass es einfach," erwidert er kühl und wendet sich wieder dem Spiel zu, weshalb ich niedergeschlagen ausatme.

Warum dachte ich auch es könnte ewig gut gehen...

Müde lasse ich mich auf mein Bett fallen und schlafe irgendwann ein. Doch der Gedanke, was Aiden wieder dazu gebracht hat, sich von mir abzuwenden, geht mir eine Weile nicht aus dem Kopf und sorgt dafür, dass ich nicht wirklich schlafen kann.

                             ***

Am nächsten Morgen wache ich auf und habe ein seltsames Gefühl. Ich kann es nicht beschreiben...

Wie als wäre etwas passiert...

Ich stehe auf, schleiche mich leise  an Aiden vorbei, der immer noch schläft und gehe nach unten in die Küche, um zu frühstücken.

Nach dem Frühstück werfe ich einen Blick ins Wohnzimmer und entdecke Helen, die immer noch auf der Couch liegt, weshalb ich verwirrt die Uhr ansehe.

Es ist bereits 10 Uhr morgens und um diese Uhrzeit ist Helen normalerweise schon seit mehr als zwei Stunden auf den Beinen.

Wieder beschleicht mich dieses ungute Gefühl, dass mir eine Gänsehaut beschert.

Nervös laufe ich zu ihr und versuche sie vorsichtig zu wecken, indem ich sie an der Schulter berühre und ihren Namen sage.

Doch sie wacht nicht auf.

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