Mit jedem Herzschlag

By endlessdream97

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Der 17 Jährige Aiden Scott wird zu mehreren Sozialstunden im Krankenhaus verdonnert. Zu allem Übel muss er si... More

Kapitel 1 und 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70

Kapitel 35

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By endlessdream97

Aiden

Immer wieder beobachte ich heimlich Evelyn, die uns dabei zusieht, wie wir uns im Gästezimmer einrichten. Eric und ich mussten ihr drohen, damit sie uns nicht hilft. Ich beobachte sie, um zu schauen, ob es ihr auch wirklich wieder gut geht, denn draußen hatte sie wieder so blass ausgesehen.

Wieso hört sie nicht einfach auf das, was man ihr sagt! Warum ist sie nur so verdammt stur!

Dass sie sich draußen angestrengt hatte, war gefährlich gewesen. Wieso riskiert sie sowas!

Ich bin deshalb immer noch leicht wütend auf sie aber die Sorge gewinnt die Oberhand, weshalb ich bei jeder kleinsten Bewegung, die sie macht, sofort in ihre Richtung starre.

Ich komme mir schon vor, wie ein Stalker.

So viel zum Thema, ich lasse sie nicht näher an mich ran. Dieses Mädchen verdreht mir immer noch den Kopf, obwohl ich versuche, das mit allen Mitteln zu vermeiden. Selbst Eric schließe ich zurzeit nicht wirklich aus meinem Leben aus und teilweise hasse ich mich dafür, dass ich nicht einfach standhaft bleibe und die Beiden wie Nichts behandele.

Aber aus irgendeinem Grund kann ich das nicht. Zumindest nicht jetzt.

Nach einer halben Stunde sind Eric und ich damit fertig die Schränke im Gästezimmer mit unseren Klamotten zu füllen und den Schreibtisch für Eric herzurichten.

Das Gästezimmer ist relativ groß. Zwei Betten, ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank und kleines Sofa, vor dem ein kleiner Fernseher steht, haben hier drin Platz. Es ist fast so groß wie Erics Zimmer bei Helen.

Nachdem wir fertig sind, quetschen wir uns zu dritt auf das kleine Sofa und sehen ein bisschen Fern.

Evelyn sitzt in der Mitte, wodurch sich unsere Arme berühren.

In dem Moment, in dem sich unsere Arme berühren, durchzieht mich ein merkwürdiges Gefühl. Wie als hätte sie mir einen kleinen Stromschlag verpasst.

Ich erwische mich dabei, wie ich ihre Hand kurz ansehe, die auf ihrem Oberschenkel liegt.

Aus irgendeinem Grund würde ich jetzt am liebsten ihre Hand nehmen. Für diesen Gedanken könnte ich mich Ohrfeigen.

Irgendwann versuche ich mich nur noch auf das Footballspiel zu konzentrieren, das im Fernsehen läuft.

Da ich aber im Gegensatz zu Eric nicht wirklich ein großer Fan von Football bin, ist das nicht gerade die beste Ablenkung.

Irgendwann erlöst mich Evelyns baldige Stiefmutter von der Situation in der ich mich gerade befinde, beziehungsweise in der ich gerade sitze.

Sie teilt uns mit, dass das Essen fertig ist und wir nach unten kommen sollen.

Sofort knurrt mein Magen, denn ich hatte seit Stunden nichts gegessen.
Evelyn, Eric und ich folgen Monika nach unten ins Esszimmer, in dem Evelyns Vater bereits am Tisch sitzt und uns freundlich begrüßt, worauf wir den Gruß erwidern und uns auf die freien Plätze setzen.

Neben mir sitzt Eric und mir gegenüber Evelyn.

Monika hat Lasagne zum Abendessen gemacht und allein beim Anblick der Lasagne läuft mir das Wasser im Mund zusammen. So wie die Lasagne aussieht, schmeckt sie auch. Einfach himmlich.

Es ist lange her, dass ich so etwas leckeres gegessen habe. Karen hatte nur Fertigprodukte gekocht und auch Eric ist nicht wirklich der beste Koch, weshalb ich jetzt richtig zuschlage. Evelyn beobachtet mich hin und wieder beim Essen und muss immer leicht lächeln, als sie mich das Essen verschlingen sieht.

Das ganze Essen über erzählt jeder kurz etwas. Außer ich. Ich bin zu sehr mit dem Essen beschäftigt und außerdem weiß ich auch gar nicht, was ich zu den Themen hätte sagen sollen.

Es geht um die Abschlussprüfungen, die bei Eric und Evelyn bald anstehen und um Harvard. Was soll ich da schon mitreden...

Nach einer Weile spricht mich Evelyns Vater aber direkt an.

,, Werden Sie auch auf ein College gehen Aiden?"

Ich verschlucke mich fast an meinem Essen.

,, Ehm..nein. Ich hab keinen Abschluss," gestehe ich und Evelyns Vater sieht mich überrascht an.

,, Das wusste ich nicht."

Er lächelt mich entschuldigend an und dann fährt er fort. Es wundert mich, dass er überhaupt mit mir spricht, nachdem ich ihn demals beleidigt hatte.

,, Wie lange müssen Sie noch Sozialstunden ableisten?," fragt er mich schließlich leicht provozierend und Evelyn funkelt ihren Vater wütend an.

,, Dad!"

,, Ist schon gut." Ich sehe Evelyn an und zeige ihr, dass die Frage in Ordnung ist. Ihr Vater weiß sowieso, weshalb ich die Sozialstunden bekommen habe. Dann wende ich mich wieder ihrem Vater zu.

,, Noch etwa drei Monate."

Er nickt.

,, Das wird schneller vorbei gehen, als sie denken," erwidert er nur und wendet sich wieder seinem Essen zu.

,, Das hoffe ich," antworte ich und dann folgt wieder das Harvard Thema, wodurch Evelyns Vater von mir ablässt.

Ich muss zugeben, es belastet mich mittlerweile doch ein wenig, dass ich die Schule geschmissen hatte. Nicht weil ich unbedingt aufs College will, sondern einfach nur, um was in der Tasche zu haben, doch jetzt ist es dafür erstmal zu spät. Eine Weile höre ich jetzt allerdings doch Eric zu, wie er über Harvard redet.

Dann fällt mein Blick auf Evelyn, die gedankenverloren auf ihren Teller sieht und in ihrem Essen herum stochert ohne auch nur einen Bissen zu sich zu nehmen. 

Leicht tippe ich sie mit meinem Fuß unterm Tisch an und sie wendet sich mir zu. Stirnrunzelt deute ich mit den Kopf auf ihren Teller. Der Rest bekommt davon nichts mit, da alle anderen Eric zuhören, der immer noch über Harvard redet. 

Evelyn zuckt kurz mit den Schultern und stochert wieder in ihrem Essen herum. Wieder einmal wird mir bewusst, wie dünn sie mittlerweile ist.  Ich werde es nicht zulassen, dass sie in Zukunft noch weniger essen wird.

Nach dem Essen bieten ich und Eric an, den Abwasch zu übernehmen.

Während Eric bereits in der Küche die ersten Teller spült, wische ich den Tisch im Esszimmer ab. Evelyns Eltern sind bereits ins Wohnzimmer gegangen und nur noch Evelyns ist im Esszimmer und rückt ihren Stuhl an den Tisch. Sie will gerade aus dem Esszimmer gehen, doch ich halte sie zurück.

,, Du hast heute kaum was gegessen," werfe ich ihr vor und sie sieht mich nur entschuldigend an.

,, Ich hatte keinen Hunger Aiden."

,, Trotzdem musst du was essen," erwidere ich bestimmend und sie schüttelt den Kopf.

,, So einfach ist das nicht. Ich könnte es nicht drin behalten."

Niedergeschlagen atme ich aus und lege den Lappen beiseite.

,, Könntest du es nicht wenigsten versuchen. Deiner Familie zuliebe?"

Ernst sehe ich sie an und laufe näher auf sie zu.

Ich sehe, wie sich eine Träne in Evelyns Auge sammelt und ich verspüre den Drang zu ihr hinzulaufen und die Träne wegzustreichen, doch ich kann mich zurückhalten.

,, Ich versuch es ja. Aber ich kann mich nicht dazu überwinden etwas zu essen. Mir wird schon schlecht wenn ich nur daran denke."

Evelyns setzt sich auf einen Stuhl und vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen, weshalb ich zu ihr laufe und mich vor sie kniee.

,,Versuch nur ein paar Bissen zu dir zu nehmen...Uns zu liebe."

Aufmunternd sehe ich sie an und sie erwidert meinen Blick. Dann nickt sie kaum merklich.

Ich lächle sie dankbar an und laufe in die Küche, um noch ein Stück Lasagne zu holen. Ein kleines Stück lege ich für Evelyn auf einen Teller und bringe es ihr. Leicht angeekelt schaut sie das Stück an.

,, Versuchs wenigstens," bitte ich sie und sehe sie eindringlich an, sodass sie es nicht verweigern kann.

Ich merke, wie Evelyn mit sich selbst kämpft und schließlich einen Bissen zu sich nimmt. Es folgen noch vier weitere.

Evelyn verzieht zwar jedes Mal das Gesicht aber sie probiert es. Dreiviertel des Stücks schafft sie, doch dann gibt sie auf.

Ich lächle sie an, denn ich bin froh, dass sie wenigstens einen Großteil davon gegessen hat.

,, Siehst du. Geht doch."

Sie lächelt ebenfalls ein bisschen.

,, Jetzt muss es nur noch drin bleiben."

,, Einfach nicht drüber nachdenken," erwidere ich und verwuschle ihr die Haare, wodurch sie wieder lächeln muss.

,, Ich versuchs."

Evelyn steht auf und schaut mich dankbar an.

,, Gute Nacht, Aiden."

,, Gute Nacht, Evelyn."

Ich sehe ihr hinterher, wie sie die Treppen nach oben geht. Dann laufe ich zurück zu Eric in die Küche.

Doch dieser stehr bereits am Türrahmen und beobachtet mich.

,, Danke," sagt er plötzlich aufrichtig und ich sehe ihn verwirrt an.

Ich frage ihn wofür und er lächelt mich dankbar an.

,, Dafür, dass du Evelyn dazu gebracht hast, etwas zu essen."

,, Keine Ursache," erwidere ich und gehe mit Eric wieder in die Küche, um den Abwasch fertig zu machen.

Eric und ich reden noch eine bisschen über Harvard. Dann gehen wir nach oben und sehen noch eine Weile Fern, wodurch es spät wird, bis wir schlafen gehen.

In dieser Nacht träume ich zum ersten Mal seit langem wieder von Evelyn.

In meinem Traum sehe ich sie sterben, weshalb ich am nächsten Morgen schweißgebadet aufwache.  Dieser Traum war schlimmer gewesen, als alle Träume, die ich von meinem Vater hatte.

Niemals werde ich diesen Traum vergessen.

Drei Wochen sind seit diesem Traum vergangen.

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