Danger ↣ l.t

By phenomenalien

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»Du musst dich von mir fernhalten, ich meine es Ernst.« »Aber ich will mich nicht mehr von dir fernhalten!« »... More

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By phenomenalien

F A Y E

Geschockt starrte ich zurück und hielt den Atem an.

"Was verdammt nochmal macht sie hier?", fragte Louis seltsam ruhig, obwohl unverkennbar Wut in seiner Stimme mitschwang.

Doch nicht etwa der Fakt, dass er überhaupt hier war ließ mich den Atem anhalten, sondern der Punkt, dass er kein T-Shirt trug. Er trug auch keinen Pulli, nein, er trug rein gar nichts am Oberkörper.

Ich konnte erkennen, wie sich seine Muskeln unter den ganzen Tattoos anspannten, als er die Arme vor der Brust verschränkte und sich an einem Türrahmen anlehnte, während er Liam einen missbilligenden Blick schenkte. Normalerweise mochte ich keine Tattoos, aber ihm standen diese ganzen Symbole. Ohne sie könnte ich ihn mir nicht vorstellen und ich bemerkte, wie ich den Wunsch verspürte, näher an ihn heranzutreten und mir die schwarze Tinte auf der Haut genauer anzuschauen. Doch stattdessen schaute ich mit wahrscheinlich rotem Kopf weg und ich versuchte mich hinter Liams Rücken zu verstecken, obwohl er erst die vermeintliche Bedrohung war.

Was machte Louis eigentlich hier? Ich dachte, das hier wäre Liams Wohnung? Augenblicklich kam mir der Gedanke, dass die Beiden hier zusammen wohnten.

"Sie war im Park. Alleine.", antwortete Liam ernst, betonte das 'Alleine' und versuchte Louis irgendetwas mit seinem Blick mitzuteilen, von dem ich scheinbar nichts mitbekommen sollte. Was wird das hier?

Ich fühlte mich hier wirklich unwohl und fehl am Platz, weswegen ich am liebsten sofort wieder umgedreht und rausspaziert wäre. Doch stattdessen beobachtete ich, wie Louis' Gesichtsausdruck sich leicht verhärtete und er seine Kiefermuskeln anspannte.

Nervös schaute ich hinter Liams Rücken hervor und blickte zwischen Louis und Liam umher, in der Hoffnung, irgendwelche Informationen über ihr komisches Verhalten herauszubekommen. Doch aus beiden Gesichtern wurde ich nicht schlau. Eine für mich peinliche Stille begann, während Louis und Liam versuchten, sich mit Blicken etwas mitzuteilen, oder zumindestens sah es so aus.

Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen, während ich mit mir kämpfte, ob ich mich räuspern sollte, um mich bemerkbar zu machen, oder weiterhin in der anhaltenden Stille verharren sollte. Gerade, als ich wieder zu Louis schaute, schaute ich direkt in seine Augen, die mich durchdringend anstarrten. Etwas perplex von dem plötzlichen und intensiven Blickkontakt spürte ich, wie mein Kopf heiß wurde und ich wandte den Blick wieder ab, auf meine Füße.

"Bring sie wieder nach Hause.", vernahm ich Louis Stimme, aus der man keinerlei Emotionen heraushören konnte. Danach hörte ich Schritte über dem Parkettboden, die sich entfernten und ich bemerkte sofort, wie ich mich wieder entspannte.

"Das hatte ich auch vor.", rief Liam ihm genervt hinterher, bevor er sich zu mir umdrehte.

Erleichtert hob ich meinen Kopf und sah ihn an. Mittlerweile wollte ich nichts mehr, als das er mich jetzt endlich nach Hause bringen würde. Mir war kalt, ich war bis auf die Haut durchnässt und die Erschöpfung vom Marathonlauf gerade eben, kroch mir durch alle Gliedmaßen. Zitternd schlang ich meine Arme um meinen Körper, während ich darauf wartete, dass Liam etwas sagte.

"Warte eben hier. Ich hole eine Decke, dann bringe ich dich nach Hause."
Als ich ihm leicht zunickte, drehte er sich um und verschwand in der zweiten Tür von links in dem Flur, in dem ich nun alleine stand. Die Stille legte sich wieder über dem Ort und ich nutzte die Zeit, und schaute mich verunsichert um, ohne mich vom Platz zu bewegen. Die Wände des Flures waren in einem dunklen Grau gestrichen, allerdings zierten haufenweise Graffities die Tapeten, die ich jetzt erst bemerkte. Fasziniert ging ich einen Schritt nach vorne und hob eine Hand, um diese Kunstwerke zu berühren. Wer sie wohl gesprayt hatte? Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass Louis oder Liam ihre Zeit mit Graffiti sprayen verbrachten. Irgendwie passte es einfach nicht zu dem Bild, dass ich vorher von ihnen hatte. Doch bevor meine Hand die wahrscheinlich kalte Wand berühren konnte, flog eine Tür, die vom Flur aus ging wieder auf und Liam kam heraus.

Erschrocken schreckte ich sofort zurück und hoffte gleichzeitig, dass Liam es nicht bemerkt hatte. Ich wusste nicht wie er reagieren würde, wenn er gesehen hätte, dass ich einfach seine Sachen hier angefasst hätte. Doch stattdessen achtete er gar nicht auf mich, sondern lief gehetzt geradeaus in den Raum, in dem auch Louis gerade verschwunden war. Verwirrt schaute ich ihm hinterher. Was war passiert?

Ich verhielt mich möglichst leise, damit ich vielleicht die Chance hatte zu verstehen, was Liam Louis gerade sagte. Doch außer vereinzelten Wortfetzen die aus 'Scheiße', 'Jace' und 'verarschen' bestanden, konnte ich nichts verstehen und aus diesen Worten konnte ich auch nichts ableiten. Was war hier los? Ein ungutes Gefühl beschlich mich, dass ich was damit zu tun hatte. Doch was sollte ich damit zu tun haben? Ich hatte schließlich nichts verbrochen. Oder?

Als nach ein paar Sekunden nur noch Stille herrschte, wurde ich unruhig. Ich wusste nicht, was ich jetzt machen sollte. Ich wollte doch nur, dass er mich endlich nach Hause bringen würde, ich wollte hier nicht noch Ewig stehen bleiben. Mit einem Mal flog die Tür auf und Liam hetzte raus, lief an mir vorbei und ehe ich wusste was hier vor ging, fiel die Haustür hinter ihm ins Schloss.

Völlig verdattert starrte ich auf die geschlossene Haustür. Was war das? War er jetzt einfach ohne mich gegangen? Wollte er mich nicht nach Hause bringen? Was sollte ich denn jetzt machen? Die Verzweiflung und Panik drohte überzukochen. Ich war an einem Ort, an dem ich mich nicht auskannte. Wie sollte ich denn jetzt nach Hause kommen? Ich wusste, ich hätte mich nicht auf ihn verlassen dürfen. Verzweifelt drehte ich mich um, wo meine Augen sofort unvorbereitet die Louis' trafen. Er stand dort, an dem Türrahmen angelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt. Allerdings immer noch ohne Oberteil. Krampfhaft versuchte ich nicht hinzusehen, sondern bei seinen Augen zu bleiben, die mich intensiv anstarrten.

"Entweder du wartest hier bist du trocken bist, oder du läufst alleine nach Hause. So nehme ich dich nicht in mein Auto mit.", durchschnitt seine heisere Stimme die Stille.

Bitte was?

Er will, dass ich hier bleibe und warte, bis meine Klamotten wieder trocken sind? Auf keinenfall. Das wusste ich schon sofort, bevor ich überhaupt mehr darüber nachdenken musste. Ich würde sicherlich nicht alleine hier mit ihm bleiben. Hätte ich mir doch nur den Weg gemerkt! Dann könnte ich jetzt auch ohne Hilfe nach Hause kommen. Langsam schüttelte ich den Kopf. Mir war egal, ob ich stundenlang alleine umherirren müsste, ich würde nicht hier bleiben. Ich werde den Weg schon irgendwie alleine finden. Und wenn nicht, es gab bestimmt auch noch andere Passanten, die auf den Straßen liefen, die man fragen könnte.

Bevor Louis irgendetwas sagen konnte, hatte ich mich bereits umgedreht und meine Hand berührte die kühle Türklinke der Haustür.

"Wie du willst. Deine Schuld, wenn du anderen Typen in die Arme läufst."

Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung, schaute ihn ein letztes mal mehr oder weniger Entschlossen in seine Augen, dann drückte ich die Türklinke runter und lief ins Treppenhaus. Mit einem Ruck zog ich die Tür hinter mir zu; der Knall der dabei erzeugt wurde, hallte als Echo im gesamten Treppenhaus wieder. Ich wusste, mit diesem Satz wollte er mich nur einschüchtern. Und doch beschlich mich ein komisches Gefühl, als ich die Treppen runterlief und ins Freie trat. Vielleicht hatte er doch recht? Nein, hatte er nicht. Es regnete schließlich und ich vermutete, dass bei diesem Wetter wahrscheinlich nicht so viele Leute draußen rumlaufen würden.

Der strömende Regen klatschte hart im mein Gesicht, woraufhin ich den Kopf zwischen meine Schultern zog. Ich wünschte mir in diesem Moment nichts mehr, als dass ich einen Regenschirm hätte. Die kalten Tropfen rannen eiskalt meinen Nacken hinunter und ich zitterte stark. Als ich in der Einfahrt des Blockhauses stand, schaute ich zuerst links die Straße runter, dann rechts. Von wo sind Liam und ich nochmal gekommen? Mist, ich wusste es nicht mehr!
Die Verzweiflung schien die Oberhand meines Körpers genommen zu haben und trieb mir die Tränen in die Augen. Aber ich wollte jetzt nicht weinen. Krampfhaft unterdrückte ich die Tränen und versuchte mich zu konzentrieren. Nochmals schaute ich zu beiden Seiten der Straßen hinunter, bis mir klar wurde, dass wir hundertprozentig von links kamen, da mir die Häuser aus der Richtung bekannt vorkamen. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich mich auf den Weg machte. Zu meinem Glück bemerkte ich, wie der Regen wieder etwas weniger wurde.

Mit jedem Schritt den ich tat, wurden meine Schuhe mehr durchnässt, da es kaum Pfützenfreie Flecken auf der Straße gab. Es war ein unangenehmes Gefühl, mit schmatzenden Schuhen durch die Gegend zu laufen, wie ich nun feststellen durfte. Ich sehnte mich schon danach, endlich Zuhause anzukommen und aus den Sachen rauszukommen. Ich wusste, dass ich dann erstmal unter die heiße Dusche hüpfen und danach eine heiße Schokolade trinken würde. Und danach müsste ich mir wahrscheinlich eine Standpauke meiner Mum anhören, wieso ich nicht gleich bei dem Wetter nach Hause gekommen wäre. Sie würde mir vorwerfen, dass ich dann wahrscheinlich die nächsten Tage über Krank im Bett liegen würde, womit sie vermutlich sogar recht haben könnte. Ich seufzte einmal tief. Ich bereute es, mit Liam mitgegangen zu sein. Ich hätte andererseits schon lange Zuhause sein können.

Ich hörte auf einmal von hinten das Geräusch von einem näher kommenden Auto und drehte mich um. Von weitem erkannte ich nur, dass es ein schwarzes Auto war, doch als es immer näher kam, konnte ich trotz des plätschernden Regens deutlich hören, wie derjenige laute Rapmusik hörte. Und ein beachtliches Tempo hatte derjenige auch noch drauf. Schnell trat ich an den Straßenrand, damit ich von diesem nicht erwischt wurde, als dieser plötzlich genau auf meiner Höhe eine Vollbremsung machte.

Das gesamte Wasser, dass sich in den Pfützen am Straßenrand angesammelt hatte, spritzte in einer riesigen Fontäne zur Seite, direkt auf mich.

Erschrocken und vor Kälte keuchte ich auf und blieb erstmal klatschnass und wie erstarrt stehen. Geschockt sah ich dem fies lachenden Autofahrer hinterher, der nun weiter die Straße runterfuhr.

"Verdammter Mistkerl!", schrie ich wütend und frustriert, als ich aus meiner Schockstarre erwachte.

Was für ein Arsch war das denn bitte? Ich war sowieso schon durchnässt, musste man dann noch eine Schippe drauflegen? Mit war nun noch kälter als zuvor und ich fing an, bibbernd mit den Zähnen zu klappern, während ich die Arme vor der Brust verschränkte und mich kopfschüttelnd zwang, weiter zugehen. Wenn ich mich jetzt weiter aufregen würde, würde es mir auch nichts bringen. Es würde mir nur unnötige Energie kosten, und die wollte ich für den Nachhauseweg aufsparen, der noch immer vor mir lag.

In der Sache, dass der Regen weniger wurde, hatte ich mich scheinbar getäuscht; er wurde immer mehr. Inzwischen regnete es so heftig, dass ich nicht mal mehr dir Hand vor Augen sehen konnte und meine Hoffnung immer mehr verschwand, dass ich auch alleine nach Hause finden würde. Wieder einmal schien die Verzweiflung Oberhand zu gewinnen und ich atmete einmal zittrig tief ein und aus. Mir wurde bewusst, dass es so nichts werden würde. Ich würde abwarten müssen, bis der Regen zumindestens etwas nachgelassen hatte, bevor ich weitergehen konnte. Seufzend drehte ich mich auf der Achse und versuchte irgendetwas zu erkennen, wo ich mich wenigstens unterstellen konnte, auch wenn ich sowieso schon bis auf die Knochen durchnässt war. Mit zusammengekniffen Augen entdeckte ich auch zu meinem Glück eine schmale Gasse, auf die ich nun zuschritt. 'Immer noch besser als nichts', dachte ich mir und betrat die enge Gasse. Zu meinem Glück stellte ich fest, dass die Hälfte der Gasse durch das überstehende Dach des Hauses, dass mit die Gasse bildete, überdacht war.

Erleichtert ging ich noch ein Stück weiter rein und stellte mich unter das Dach, indem ich mich an die kalte Mauer lehnte. Kurz schloss ich meine Augen und lauschte nur dem plätschern des Regens, als noch ein anderes Geräusch von nicht allzu weit entfernt ertönte; Schritte.
Erschrocken blieb ich mucksmäuschenstill und stocksteif stehen, wobei ich weiter lauschte. Die Schritte kamen von der entgegengesetzten Seite, aus der ich gekommen war und zudem schienen es mehrere Menschen zu sein. Etwas angespannt hoffte ich, dass es keine Jugendlichen waren, sondern nur ein älteres Ehepaar, das mir in diesem Moment deutlich lieber gewesen wäre. Doch als ich weiterhin still lauschte und mit zusammengekniffenen Augen versuchte, etwas zu erkennen, konnte ich lautes Gejohle vernehmen, was garantiert nicht von einem älteren Ehepaar stammte. Ich wollte auf keinen Fall mit dieser Truppe zusammentreffen, weshalb ich mich von der Wand abstemmte und versuchte, möglichst leise zu verschwinden, als eine starke Hand meinen Oberarm ergriff.

Erschrocken schaute ich nach Hinten und versuchte gleichzeitig, mich loszureißen, als ich erkannte, dass ich die Entfernung zu der johlenden Truppe falsch eingeschätzt hatte, was auch daran lag, dass ich sie nicht sehen konnte. Ein Junge, ungefähr im Alter von neunzehn Jahren, hielt mich fest und grinste mich dreckig an. Die Panik packte mich und ich versuchte weiterhin mich wimmernd loszureißen, als er mich plötzlich hart gegen die Wand drückte. Die Wucht des Aufpralls trieb mir die Tränen in die Augen und nahm mir die Luft zum Atmen, mein Rücken schmerzte stark. Panisch versuchte ich nach Luft zu schnappen, damit ich anfangen konnte zu schreien, auch wenn mit bewusst war, dass bei diesem Wetter niemand draußen war. Doch bevor ich auch nur den Mund aufreißen konnte, presste sich die nasse Hand meines Gegenübers auf meinen Mund.

"Na? Was machst du denn bei diesem Wetter draußen?", grinste der Junge vor mir mich dreckig an, was meine Tränen zum Überlaufen brachte. Verzweifelt versuchte ich mich zu bewegen, mich irgendwie zu wehren, doch es war zwecklos.

Schniefend und am Rande meiner Verzweiflung wurde mir bewusst, dass ich aus dieser Situation nicht so schnell wieder herauskommen würde. Und vorallem nicht ohne Hilfe.

Wie war ich bloß hier reingeraten?

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