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By hazel-weasley

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Elf Jahre lang hat sich Emilia alleine durch ihr Leben geschlagen. Elf Jahre wusste sie nichts von ihren Wurz... More

lost and found
meet the characters
BOOK ONE
P R O L O G
1 | Ein Brief, der alles verรคndert.
2 | Eine StraรŸe voller Magie.
3 | Der Zauberstab sucht sich die Hexe.
4 | Gleis 9-3 wie bitte?
5 | Das Schloss Hogwarts
6 | Sommerferien
7 | Quidditch
8 | Ein Paket von Niemandem.
9 | Slytherins, Kleider und Klein-Freddie
10 | Dementoren und andere atemberaubende Gestalten
11 | Den Kopf verdreht.
12 | Ein reinstes Chaos.
13 | Erste Dates.
14 | Zum Geburtstag viel ... Glรผck?
15 | Antworten und noch mehr Fragen.
16 | Fred kรผsst wahrscheinlich gerade Angelina.
17 | Rudolphus Rasputin Shloowin.
18 | Aus dem Nichts.
19 | Neue Bรผndnisse.
20 | Raus aus meinem Kopf.
21 | Schlammschlacht.
22 | Fรผnf Monate spรคter.
23 | Ein Problem weniger.
24 | Dad and Doubt.
25 | Neuanfang.
BOOK TWO
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
BOOK THREE
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
DANKE. - UPDATE!!!! #43!!!
Kapitel 60
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
BOOK FOUR
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
BOOK FIVE
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119
Kapitel 120
BOOK SIX
Kapitel 121
Kapitel 122
Kapitel 123
Kapitel 124
Kapitel 125
Kapitel 126
Kapitel 127
Kapitel 128
Kapitel 129
Kapitel 130
FINITE
+1
โœจ 1 Millionen โœจ

Kapitel 61

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By hazel-weasley

1.September 1995

„Dieses Jahr haben wir zwei Änderungen im Kollegium. Wir freuen uns sehr, Professor Raue-Pritsche erneut willkommen zu heißen, die Pflege Magsicher Geschöpfe unterrichten wird" – „Was ist denn mit Hagrid?", frage ich Fred in gedämpften Ton, als wir beiläufig klatschen. Er zuckt mit den Schultern und legt dann wieder seinen Arm um meine Taille. „Wir freuen uns ebenfalls, Professor Umbridge vorstellen zu können, unsere neue Lehrerin für Verteidigung gegen die Dunklen Künste." Wieder klatschen wir beiläufig, als eine rundliche, von oben bis unten pink gekleidete Hexe sich erhebt. Fred und George lachen auf, als sie die Frau sehen. „Hübsch", meint George und ich muss grinsen. Sie hat ein Gesicht wie eine Kröte. Eine pinke Kröte. „Auswahlspiele für die Quidditch-Mannschaften der Häuser finden statt am-", fährt Dumbledore fort, wird jedoch von einem hohen Räuspern unterbrochen. Der Schulleiter blickt sich zu der kleinen rundlichen Frau um und setzt sich dann, um ihr das Rednerpult zu überlassen.

„Was ist denn jetzt los?", fragt Fred genervt und legt sein Kinn auf meiner Schulter ab. „Danke Direktor, für diese freundlichen Willkommensworte.", beginnt Professor Umbridge in einem unendlich hohen Ton und ich seufze genervt. Das Essen ist schon rum und eigentlich will ich einfach nur raus aus der Großen Halle. „Müssen wir da jetzt zuhören?" Ich schnaube und Fred erhebt sich von meiner Schulter. „Die Kröte hat bestimmt ganz wichtige Dinge zu verkünden." – „Die ist mir jetzt schon unsympathisch." – „Und die soll Verteidigung lehren?" - „Ich möchte lieber wissen, wann die Quidditch-Auswahlspiele sind.", murmle ich und drehe mir gelangweilt eine Strähne um den Finger. „Angelina ist zum neuen Captain ernannt worden, hab ich gehört.", meint George in gedämpften Ton. Ich stöhne und schlage meine Stirn auf die Tischplatte. „Au...", lache ich und reibe mir die Stirn. „Dann komm ich ja nie ins Team." Fred verzieht das Gesicht. „Da hab ich ja noch gar nicht drüber nachgedacht." Seitdem ich Angelina Fred irgendwie vor zwei Jahren ausgespannt hatte, war immer sehr unangenehme Stimmung zwischen uns gewesen. „Das ist zwei Jahre her, sie sollte langsam mal drüber weg sein!", lacht George und blickt zu der Jägerin herüber. „Frauen vergessen nicht.", murmle ich und seufze. „Vielleicht trete ich erst gar nicht an, um mir die Pein zu ersparen." – „Blödsinn.", Fred schüttelt den Kopf. „Sie soll einfach fair sein, dann klappt das schon." – „Mal sehen..." – „Ich hoffe die bestehende Mannschaft bleibt einfach so, wie sie war. Wir brauchen doch eigentlich nur einen neuen Hüter, oder?", wirft George ein. „Ich hoffe du hast Recht." Ein Klatschen geht durch die Menge und wir stimmen reflexartig mit ein. „Ist sie fertig?" Ich blicke mich um und schaue zu der Kröten-Frau auf. Sie ist im Begriff sich zu setzten und der Schulleiter ergreift wieder das Wort.

„Ich danke Ihnen vielmals, Professor Umbridge, das war eine höchst aufschlussreiche Rede. Nun, wie gesagt, die Quidditch-Auswahlspiele finden statt am kommenden Samstag, Listen werden noch in den Gemeinschaftsräumen ausgehangen. Und damit wünsche ich Ihnen allen noch einen angenehmen Abend und kommen Sie morgen nicht zu spät zum Unterricht." Ich klatsche im Aufstehen und auch die Zwillinge erheben sich sofort von ihren Plätzen. „Das wurde aber auch mal Zeit.", seufzt George.

„Hey! Ihr da! Ihr Knirpse!" – „Ron!" Ich blicke zu Hermine und Ron herüber, die ihre Pflichten als Vertrauensschüler würdevoll erfüllen und die Erstklässler unseres Hauses zu sich rufen. „Ich komme immer noch nicht darauf klar, dass Ron Vertrauensschüler geworden ist.", sagt Fred kopfschüttelnd und legt im Gehen seinen Arm um meine Schultern. „Ich auch nicht.", lache ich und verschränke meine Finger mit seinen. Er haucht mit einen Kuss aufs Haar. „Ich glaube dieses Schuljahr wird sehr turbulent." – „Meinst du?" – „Mhm. Ich hab das so im Gefühl." – „Apropos. Wir müssen gleich noch unsere Flyer aushängen.", George grinst seinen Bruder an. „Gut, dass dus sagst." – „Flyer? Was für Flyer?" Fred schnaubt. „Hörst du mir auch manchmal zu, wenn ich rede? Ich dachte ihr Frauen vergesst nie etwas?" – „Das gilt nur für die Unwichtigen Dinge im Leben. Also, was für Flyer? Weasley's Zauberscherze?" – „Weasley's Zauberhafte Zauberscherze", korrigieren die beiden mich und nicken stolz. „Wir suchen Testpersonen. Ich glaub das hab ich dir noch gar nicht erzählt." – „Na siehst du mal!", lache ich und ernte mir ein Grinsen. „Es gab keine Möglichkeit, Mum war ja immer in der Nähe." – „Sie würde ausrasten.", schließe ich und verziehe den Mundwinkel. „Hattet ihr eigentlich schon über-", beginnt George und ich schaue neugierig zu ihm auf. Fred unterbricht ihn allerdings mitten im Satz. „Kennt eigentlich einer das Passwort für die Fette Dame?" Ich blicke verwirrt zu ihm. „Mimbulus Mimbultonia." – „Du kennst es echt?", fragt Fred verdutzt und ich zucke mit den Achseln. „Hat Neville mir vorhin sehr stolz erzählt. Das ist wohl irgendeine Pflanze. Was wolltest du sagen, George?" George blickt verlegen auf, schüttelt dann aber den Kopf. „Nicht so wichtig." Ich wische den Gedanken weg und folge den Zwillingen die Treppen hoch.

„TONNENWEISE GALLEONEN! Will das Taschengeld nicht mit deinen Ausgaben Schritt halten? Willst du ein wenig Gold nebenher verdienen? Melde dich bei Fred und George Weasley, Gryffindor-Gemeinschaftsraum, zwecks einfacher und praktisch schmerzfreier Teilzeitarbeit. (Leider müssen wir darauf hinweisen, dass die Bewerber sämtliche Tätigkeiten auf eigene Gefahr ausüben.)", lese ich den Flyer, den Fred gerade an das Schwarze Brett im Gemeinschaftsraum gepinnt hat, laut vor. „Praktisch schmerzfreie Arbeit.", wiederhole ich und lache auf. „Was gibt's denn noch alles zu testen?" Fred legt von hinten seine Arme um mich und legt sein Kinn auf meinem Kopf ab. „Noch viel zu viel. Es reicht nicht, wenn wir die Sachen nur an uns testen, dafür sind es einfach viel zu viele geworden. Ein paar sind aber schon fertig. In den nächsten Tagen sollte eine Eule mit Proben kommen." – „Ich bin dabei!" Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich drehe mich zu ihm um. Wiederwillig nimmt er sein Kinn von meinem Kopf und blickt mit hochgezogenen Augenbrauen auf mich herab. „Wie du bist dabei?" – „Ich teste gerne ein paar von euren Sachen, wenn euch das hilft." – „Hast du dir die Anzeige genau durchgelesen?", fragt Fred ungläubig. „Und wenn schon. Wieso hast du mich überhaupt nie gefragt?" – „Weil da ganz schön fiese Sachen dabei sind und ich dir das eigentlich ersparen wollte." Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und sieht besorgt aus. „Würdest du da wirklich mit machen?" – „Ich würde es nicht sagen, wenn es nicht so wäre. Ich will auch kein Geld dafür, ich will euch einfach nur helfen." Er lächelt überzeugt und nickt. „Ich kann dich doch eh nicht mehr davon abbringen." – „Nope." Er schüttelt den Kopf und küsst mich auf die Stirn.

„Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie klasse ich die ganze Zauberscherze Nummer finde?" – „Nein, das hast du noch nicht." Er festigt seinen Griff und zieht mich ein Stück näher an sich heran. „Dann tue ich es jetzt. Ihr habt echt meinen größten Respekt. Was ihr euch da aufbaut... Der Wahnsinn. Und das nur zu zweit." Begeistert lege ich meine Arme um seinen Hals und strahle ihn an. „Wir sind schon zwei ziemlich tolle Kerle, das stimmt.", scherzt Fred und grinst. „Ja, das seid ihr! Und ich wünsche euch wirklich, dass das mit eurem Laden so klappt, wie ihr euch das vorstellt. Und darum helfe ich euch liebend gerne, so gut ich kann." Sein Grinsen legt sich und sein Ausdruck wird weicher. „Danke.", flüstert er und zieht mich in eine seiner herzlich warmen Umarmungen. Ich schließe die Augen und atme seinen Duft ein. Ich kann gar nicht beschreiben, wonach er riecht, er riecht einfach gut. Kennt ihr das, wenn ihr den Geruch eines Menschen überall erkennen würdet? Wenn jemand an euch vorbeigeht und ihr den Geruch sofort zuordnen könnt? So ist das bei mir mit Fred.

*

„Emilia, du musst das den beiden ausreden! Das können die nicht machen. Produkttester!", Hermine schießt sofort los, als ich mich am nächsten Morgen neben sie an den Gryffindortisch setze. „Hermine, lass mich doch erstmal wach werden! Was ist denn los?" Ich fülle die Schüssel vor mir mit Frühstücksflocken und kippe Milch dazu. „Hast du die Aushänge gesehen, die Fred und George aufgehängt haben?" – „Ja, natürlich." Ich hebe meinen Löffel zum Mund an. „Sie müssen sofort damit aufhören!"- „Ich werd sie garantiert nicht davon abhalten." – „Das verstößt sicher gegen einen Haufen Gesetze!" – „Gegen welche denn?" – „Ich werde es gleich nachschlagen!" – „Hermine... Die beiden bauen sich da was Großes auf. Du müsstest dir die Sachen mach anschauen. Sie sind Genies." Hermine schnaubt. „Genies... Genies... Die beiden schaffen nicht einmal ihren Abschluss, wenn sie so weiter machen. Wollen sie ja anscheinend nicht einmal" – „Wenn sie wollten, würden sie mit Bestnoten abschließen... Und was meinst du mit ‚Wollen sie nicht einmal'?" Sie schüttelt den Kopf. Was meint sie nur damit, dass sie es nicht wollen? Weiß sie mehr als ich? „Ach, egal. Ich hab alle Flyer, die ich gefunden habe, abgehangen und werde auch in Zukunft keinen davon dulden." Ich seufze und lasse meinen Löffel in die Müslischale sinken. „Hermine, bitte... Mach's ihnen nicht kaputt!" – „Ich dachte du wärst etwas vernünftiger geworden, Emilia." – „Nope. Immerhin bist du die Vertrauensschülerin von uns beiden, nicht ich.", grinse ich, doch Hermine ist nicht zum Scherzen angelegt. „Emilia, die beiden machen sich damit noch ihre Zukunft kaputt! Was, wenn das einer der Lehrer rausfindet?" Ich lege meinen Löffel endgültig ab und drehe mich auf der Bank zu Hermine um. „Hermine... Hör mir jetzt mal zu. Fred und George's Zukunft liegt erstens nicht in deinen Händen, zweitens baut sie auf den Scherzartikeln auf und drittens hab ich Hunger und schlecht geschlafen und keine Lust, mit dir darüber zu diskutieren, es ist viel zu früh am Morgen. Auch wenn du das vielleicht nicht so siehst, ist das, was sie da aufbauen, das Genialste, was ich je gesehen habe. Und jetzt nimm den Stock aus deinem Hintern, versuch mal ein bisschen weniger Korrekt zu sein und freu dich für die zwei. Ich werd' sie in allem was sie tun unterstützen, darum mach ich bei dem Testen auch mit." Ungläubig sieht sie mich an. „Du machst was? Emilia!" – „Hermine!?" Sie öffnet ihren Mund, um etwas zu sagen, schließt ihn dann jedoch auch schon wieder und schnaubt einmal laut. Dann steht sie auf und geht von dannen. „Mach's ihnen nicht kaputt.", rufe ich ihr hinterher ich und wende mich wieder kopfschüttelnd meinem Müsli zu.

*

„Sie ist die Hölle. Der Schlimmste Mensch auf Erden." Ich setze mich neben Fred an den Gryffindor-Tisch und greife sofort nach einer Schüssel Kartoffelpüree. Ich schnaube auf und häufe mir einen großen Klecks Püree auf den Teller. „Diese Kröte." Als könnte er meine Gedanken lesen, reicht Fred mir einen Teller mit Würstchen. „Danke.", murmle ich und nehme ihn an. „Ich verstehe nicht, warum mein Vater nicht einfach wieder an der Schule unterrichten kann, Werwolf hin oder her?! Der ist zumindest der einzig kompetente Lehrer für das Fach, den diese Schule bisher gesehen hat. THEORIE?? Ich meine... Ist das denn deren Ernst?" Ich blicke auf. George schaut mich grinsend an und beißt genüsslich von einem Würstchen ab. Fred grinst ebenfalls schief und hält mir noch eine Schüssel hin. „Gemüse?" – „Ja.", antworte ich energisch und nehme es entgegen. „Wie kann man denn auf die dumme Idee kommen, jetzt, wo wir den Praxis Unterricht am besten gebrauchen könnten, THEORIE einzuführen. THEORIE. Hallo? Ich sag's nochmal. THE-O-RIE." Als mein Teller voll gehäuft ist, atme ich einmal tief durch, um meinen Puls zu beruhigen.

Ich hatte gerade Verteidigung gegen die Dunklen Künste bei Professor Umbridge und kann euch sagen, diese Frau wurde vom Teufel persönlich geschickt. Dieser Teufel trägt anscheinend den Namen Cornelius Fudge, denn sie wurde vom Ministerium beauftragt, uns THEORIE-Unterricht beizubringen. „Packen Sie bitte Ihre Zauberstäbe weg.", schallt es in meinem Kopf wider. „Die brauchen Sie hier nicht." Ich blicke zu Fred hoch, der belustigt drein schaut. „Was ist?" – „Das Püree hat dir nichts getan, Em." – „Mh?" Ich senke den Blick auf meinen Teller und erschrecke, als ich sehe, dass ich anscheinend abwesend das Püree auf meinem Teller zerrührt und zerknetet und auf meinem ganzen Teller verteilt und mit allen anderen Sachen vermischt habe. „Oh.", mache ich und versuche das Gemüse und die Würstchen wieder vom Püree zu trennen. „Wir hatten sie in der ersten Stunde.", erzählt Fred dann. „Wen?", frage ich verwirrt und schiebe mir eine Gabel voll Püree in den Mund. „Umbridge, du Nuss." Ich schnaube und muss grinsen, als Fred mir mit seinem Löffel einen Kartoffelpüree-Klecks auf die Nase macht. „Verschwender!", beschwere ich mich und streiche das Püree von meiner Nase, um es dann von meinem Finger zu lecken. „Das gute Essen." Fred lacht. „Natürlich, verzeihe." Er schüttelt den Kopf und legt seine Hand behutsam auf mein Knie. Es lässt mich kurz zusammenzucken, doch lächle ich dann zu ihm hoch und küsse ihn auf die Wange. Noch immer lässt Fred bei jeder seiner Berührungen tausende Funken in mir sprühen.

„Sie meinte, bisher seien alle unsere Lehrer ja inkompetent gewesen und hat dann betont, dass ihr auch ein gewisser Fall bekannt wäre, in dem ein kranker Lehrer auf uns Schüler losgelassen worden wäre und dass es ein Wunder ist, dass niemand verletzt wurde." – „Dein Vater?" – „Mein Vater. Sie scheint aber Gott sei Dank nicht zu wissen, dass er mein Vater ist. Sonst wäre sie sicher anders mit mir umgegangen." – „Uns hat sie auch ihre Abneigung gegen solche Kreaturen" Fred setzt die Wörter in Gänsefüße „klar und deutlich gemacht. Ein Tag und das Schuljahr ist schon versaut." – „Vielleicht sollten wir doch-", setzt George an, doch Fred unterbricht ihn. „- erst mal Nachtisch nehmen? Das ist eine ausgezeichnete Idee, George." Fred sieht seinen Bruder durchdringend an, bis der nickt und nach dem Pudding greift. Ich schaue von Fred zu George und wieder zurück. Was ist nur los mit den beiden?

*

„Okay, was muss ich tun?" – „Bist du dir sicher, dass du das machen willst?" Ich sitze auf einer Bank im Gemeinschaftsraum und wippe ungeduldig hin und her. „Ja, hab ich dir doch schon hundertmal gesagt." Fred sitzt im Schneidersitz vor mir auf dem Boden und hält einen Bogen Pergament in der Hand. Neben ihm stehen zwei Schachteln mit bunten Kapseln. „Okay... Also, du nimmst erst die hier" Er hält mir eine Orangene Kapsel hin. „Dann fängt deine Nase an zu bluten." Ich nicke. „Dann müssen wir versuchen das zu stoppen. Dafür haben wir ein paar Kapseln mit verschiedenen Zusammensetzungen. Wir wissen noch nicht recht, welche immer hilft. Manche wirken je nach Gewicht und Größe oder rein zufällig mal." Ich hebe meine Augenbrauen. „Aber eine wirkt?" Fred schweigt und sieht besorgt aus. „Ich hab doch gesagt, mir ist nicht wohl dabei, wenn du mit machst." Ich lache auf. „Ach, ich bin's gewohnt einmal im Monat endlos zu bluten." Fred prustet und beginnt zu husten, woraufhin ich lachen muss. „Em... Viel - zu viele - Informationen", hustet er und bekommt sich dann wieder ein. „Wenn ihr was erfinden würdet, das alle Blutungen stoppen würde, dann würde euch wahrscheinlich jede Frau zu Füßen liegen." Ich betrachte die orangene Kapsel genau. „Und das ist ja auch genau das, was ich will. Mit dir wird es nämlich total langweilig." – „Ha. Ha.", mache ich und wir grinsen beide. „Können wir?", fragt Fred dann und ich nicke. Ich atme einmal tief durch, dann schiebe ich mir die Kapsel in den Mund, beiße drauf und schlucke den Inhalt herunter. Sofort schießt flüssiges, warmes Blut aus meiner Nase. Ich erschrecke mich und versuche, alles Blut mit den Händen aufzuhalten. Es ist doch mehr, als ich erwartet hätte und schnell greife ich nach einem Taschentuch, um es mir vor die Nase zu halten. „Ach du scheiße...", stoße ich aus und Fred schaut besorgt und verunsichert zu mir hoch. „Das war ne blöde Idee. Das war ne ganz blöde Idee.", murmelt er und kramt eine lila Kapsel hervor. „Hier, versuch die!" Ich nehme die Kapsel mit einer freien Hand an und beiße drauf. „Wirkt es?", fragt Fred, doch ich schüttle schnell den Kopf. Ich spüre, wie das Blut noch schneller aus meiner Nase fließt und wechsle schnell das Taschentuch. „Oh Gott... Es tut mir so leid.", Fred wirkt verzweifelt und reicht mir mit zitternder Hand die nächste Kapsel. Ich merke, wie mir langsam schwummrig wird, als ich die Kapsel nehme und darauf beiße. „Es wird weniger!", rufe ich sofort und tausche erneut das Taschentuch aus. Fred wird hellhörig und schaut gespannt auf. Ich kann wieder klarer denken, als der Druck auf meiner Nase nachlässt und das Taschentuch sich nicht mehr sofort rot färbt. „Aber es hört nicht auf...", murmelt Fred und schreibt etwas auf seinem Pergament auf. „Warum hört es nicht auf?" Er rauft sich die Haare und wiegt dann zwei lila Kapseln in den Händen ab. Er atmet tief durch und gibt mir dann eine davon. „Versuch die mal." Ich nicke und beiße wieder auf die Kapsel. Aus meiner Nase läuft nur noch ein Gerinnsel. „Es klappt! Es klappt!", quieke ich und wechlse ein letztes Mal das Taschentuch aus. Fred legt sein Pergament auf Seite und schaut gebannt zu mir hoch. „Es hat aufgehört.", grinse ich und tupfe mir die Nase ab. Noch kommt roter Schleim heraus, aber er wird schon fester und ich merke, dass es sich nur noch um Reste handelt. „Es hat geklappt.", seufzt Fred erleichtert. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsst mich auf die Stirn. „Gott sei Dank!" Ich versuche zu lächeln, doch mein Mund wird vom Taschentuch verdeckt. „Hier, iss!" Fred kramt eine Tafel Schokolade aus seiner Tasche hervor. „Der Zucker sollte jetzt helfen." Ich nicke. „Machst du sie auf?" Fred zögert nicht und löst sofort das Papier. Ich schniefe meine Nase aus und schmeiße das Taschentuch noch einmal auf den Haufen neben mir. Es sieht aus wie ein Blutbad. „Hier.", Fred reicht mir ein Stück. „Es hat geklappt.", grinst er noch einmal und lacht dann auf. „Vielleicht solltest du dein Gesicht lieber waschen gehen, du siehst schrecklich aus." Ich kann mir gut vorstellen, wie ich aussehen muss. Komplett voller Blut im ganzen Gesicht. Ich schmecke das Blut noch auf meiner Zunge, überdecke den Geschmack jedoch schnell mit dem Stück Schokolade.




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