Was passiert mit mir? Bin ich überhaupt noch ich selbst, oder schon so von dem Wesen besessen, was nun in mir lebt; welches nun in mir existiert? Ich kann nicht mehr klar denken, weiß nicht, ob ich überhaupt noch bei klarem Verstand bin, da ich Raum und Zeit schon längst vergessen habe. Ich bin so sehr berauscht von diesem Saft der meiner Kehle hinunterrinnt, dass ich nicht mich wie in einem dichten Neben befinde. Alles ist so weit weg; nicht mehr greifbar. Lediglich diese Empfindungen, die mich überschwappen, welche von dem Geschmack seines Bluts ausgehen.
Ich brauche ihn. Immer und immer wieder erneut. Weiß, dass er mir jeden Tropfen, bis hin zur Bewusstlosigkeit, gibt. Zu jeder Zeit. Das ist mir bewusst. Allerdings ist es mir in diesem Moment ziemlich egal. Alles. Nur dieses Rauschen und der Geschmack von süßem Hönig ist präsent. Er schwappt in meinen Mund, zieht daraus die Stärke, die ich benötige und noch viel mehr. Ich spüre Gefühle, die ich regelrecht ebenso verschlinge. Seine Empfindungen mit seinem Blut in mir ziehen mit weiter in diesen Strudel. Gedanken, die mir somit mitgeschickt werden, kann ich nicht an mir vorübergehen lassen. Ich will sie haben. Ganz für mich allein. Dieses Verlangen mich zu berühren und in mir zu sein, noch mehr schmecken; es zu erleben.
Ich beiße härter zu. Noch fester. Tiefer. Ich weiß, dass er es so will, dass er es selbst braucht. Ich muss mich von ihm nähren. Ich muss es nicht bloß, es ist wie ein Zwang, der mich gefangen nimmt. Ein heißeres Stöhnen durchdringt seine Lippen. Anbei spüre ich seine Hände, die mich fester packen, mich an ihn drücken und seine Erregung, die er nicht verstecken kann. Ich bekomme einfach nicht genug von ihm. Will immer mehr. Viel mehr. Ich weiß, dass er dieses Gefühl liebt, wenn meine Fänge tiefer in seine Haut dringen; in seine Vene und niemand kann mich jemals davon abhalten, ihn mit Haut und Haar zu fühlen. Dieser Vampir ist meine Bestimmung. Mein Leben. Ich bin sein. Er ist mein. Ich liebe ihn. Für jetzt und alle Ewigkeit.