WKM - Angst vor ihnen

By Chiara_112

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Das Buch gehört zu der WKM (Westfalen Klinikum Münster) Serie und beinhaltet die Geschichte der Charaktere Lu... More

Vorwort (Bitte lesen)
- Prolog -
- Kapitel 1 -
- Kapitel 2 -
- Kapitel 3 -
- Kapitel 4 -
- Kapitel 5 -
- Kapitel 6 -
- Kapitel 7 -
- Kapitel 8 -
- Kapitel 9 -
- Kapitel 10 -
- Kapitel 11 -
- Kapitel 12 -
- Kapitel 13 -
- Kapitel 14 -
- Kapitel 15 -
- Kapitel 16 -
- Kapitel 17 -
- Kapitel 18 -
- Kapitel 19 -
- Kapitel 20 -
- Kapitel 21 -
- Kapitel 22 -
- Kapitel 23 -
- Kapitel 24 -
- Kapitel 25 -
- Kapitel 26 -
- Kapitel 27 -
- Kapitel 28 -
- Kapitel 29 -
- Kapitel 30 -
- Kapitel 31 -
- Kapitel 32 -
- Kapitel 33 -
- Kapitel 34 -
- Kapitel 35 -
- Kapitel 36 -
- Kapitel 37 -
- Kapitel 39 -
- Kapitel 40 -
- Kapitel 41 -
- Kapitel 42 -
- Kapitel 43 -
- Kapitel 44 -
- Kapitel 45 -
- Kapitel 46 -
- Kapitel 47 -
- Kapitel 48 -
- Kapitel 49 -
- Kapitel 50 -
- Kapitel 51 -
- Kapitel 52 -
- Kapitel 53 -
- Kapitel 54 -
- Kapitel 55 -
- Kapitel 56 -
- Kapitel 57 -
- Kapitel 58 -
- Kapitel 59 -
- Kapitel 60 -
- Kapitel 61 -
- Kapitel 62 -
- Kapitel 63 -
- Kapitel 64 -
- Kapitel 65 -
- Kapitel 66 -
- Kapitel 67 -
- Kapitel 68 -
- Kapitel 69 -
- Kapitel 70 -
- Kapitel 71 -
- Kapitel 72 -
- Kapitel 73 -
- Kapitel 74 -
- Kapitel 75 -
- Kapitel 76 -
- Kapitel 77 -

- Kapitel 38 -

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By Chiara_112

Lukes Sicht

Erst am nächsten Tag nach der Schule traute ich mich nachzusehen, ob Akira geantwortet hatte.
Alleine ihren Namen in der Benachrichtigungsleiste meines Handys zu lesen sagte mir, dass ein Rückzieher nicht mehr möglich war.

Ich ging auf unseren Chat und las mir die Nachricht durch. Beziehungsweise die letzten Nachrichten.

»Das kam überraschend schnell. Ich dachte, du brauchst Zeit, um dich zu entscheiden. Bist du dir sicher, dass ich ihm deine Zusage mitteilen soll?«, gestern 18:41 Uhr.

»Luke? Antworte mir doch bitte!«, gestern 19:10 Uhr.

»Okay. Ich hab es ihm gesagt. Damit haben wir beide zugestimmt. Er scheint ganz okay zu sein. Vielleicht sollte ich ihm wenigstens eine Chance geben und hoffen, dass sich unsere Situation dadurch bessert«, heute 13:25 Uhr.

Perplex las ich mir den zweiten Satz ihrer Nachricht ein weiteres Mal durch.
Sie hatte zugestimmt? Montag war sie noch nicht gut auf Damien zu sprechen gewesen? Er musste sie überzeugt bekommen haben.

Mein Handy steckte ich wieder in die Hosentasche und schaute aus dem Fenster vom Bus und betrachtete die an mir vorbeiziehende Landschaft.

An meiner Haltestelle stieg ich aus und lief die restlichen Meter nach Hause.

Zu Hause zog ich meine Schuhe aus und hörte bereits Mom und Dad in der Küche miteinander reden. Ich gesellte mich dazu.

»Hey Großer. Wie war die Schule?«, unterbrach Dad sein Gespräch mit Mom, um mir seine Aufmerksamkeit zu schenken.
»Für Deutsch ist die erste Klassenarbeit angekündigt worden. 27.9 also in drei Wochen«. Ich nahm mir etwas von der Gemüse Reispfanne und setzte mich mit meinem beladenen Teller an meinen Platz.
»Hast du für Akira das Material zum Aufarbeiten dabei?«. Die Frage bejahte ich nickend.
»Dann kann Akira sich da ran setzten, wenn sie ihre Gehirnerschütterung auskuriert hat«, meinte Mom.

»Apropos Akira …«, kam es von Dad und er schaute zu mir. »Sie wird heute entlassen.«

Juhu! Endlich!

»Und wir holen sie gemeinsam ab. Du wirst mitkommen, weil Dr. Martens wohl noch was zu besprechen hat.«

Bitte was?!

Ich verschluckte mich beinahe am Essen und hatte erschrocken die Augen aufgerissen.

»Keine Sorgen. Wir treffen uns im Klinikpark. Deine Mutter wird Akira holen und Damien wird vermutlich dabei sein. Wir beide bleiben im Park«, erklärte er mir, wie das ablaufen sollte.

Bevor ich was dazu sagte, trank ich einen Schluck, um ein paar Sekunden Zeit zu schinden, zum Gedanken ordnen.
»Wann?«, fragte ich.
»16 Uhr«, war Dads Antwort.

Die Uhr über der Tür zeigte, dass es bereits kurz nach halb vier war. Mir blieb keine Viertel Stunde mehr bis zur Abfahrt.

»Kommst du mit dem Plan zurecht?«, wollte Dad sich vergewissern, worauf ich nickte.

Ich hatte Damiens Hilfe zugestimmt. Wenn er diesbezüglich was besprechen wollte, sollte ich Vorort sein, um die Informationen aus erster Hand zu erhalten.

»Dann hast du noch Zehn Minuten, bis wir dich wieder hier unten erwarten.«

Zehn Minuten. Das war nicht viel, aber ich nickte, räumte ab und verschwand für die restlichen paar Minuten hoch in mein Zimmer. Dort setzte ich mich auf mein Bett und legte mein Kopf in die Hände.

»Ganz ruhig. Damien ist okay. Er hat mir aus der Panikattacke geholfen und Abstand bewahrt. Genau das, was ich gebraucht habe. Ich kann ihm vertrauen oder gebe ich ihm zu früh mein Vertrauen?«

Mit einer Hand strich ich mir durch meine Haare.

»Zum Glück ist das Treffen im Klinikpark. Damit kann ich umgehen und es gibt für den Notfall genug Fluchtmöglichkeiten. Ich sollte mir weniger Gedanken machen … Wäre das doch so einfach, wie man es sagt …«

Die Zeit Schritt voran und meine begrenzte Zeit für mich alleine war vergangen. Es wurde Zeit nach unten zu gehen und mich für die Abfahrt vorzubereiten.

Damit man mich nicht auffordern musste runter zu kommen, ging ich freiwillig und zog meine Schuhe wieder an.

»Bist du so weit?«, fragte Dad, was ich bejahte.

Zusammen verließen wir das Haus und stiegen ins Auto.

Auf der Fahrt zum WKM starrte ich aus dem Fenster und machte mir darüber Gedanken, was Damien von uns wollte.

Die Ankunft bekam ich nicht mit. Das holte mich durch sanftes Rütteln an meiner Schulter aus meinen Gedanken.
»Kommst du? Wir sind da«
»Komme« Ich schnallte mich ab und stieg aus.

Mom kapselte sich ab und ging ins Hauptgebäude des Krankenhauses. Dad und ich machten uns auf den Weg in den Klinikpark.

Außer uns waren einige andere Menschen dort unterwegs. Patienten mit ihren Angehörigen, aber auch Krankenhauspersonal, was Pause hatte. Sie alle genossen das gute Wetter und die angenehmen Temperaturen.

Auf einer leeren Bank ließen Dad und ich uns nieder. Warteten auf Akira, Mom und Damien.

Für mich war es unmöglich still auf dieser Bank zu sitzen. Ständig änderte ich meine Position und versuchte durch diese Bewegung die innere Unruhe zum Teil nach außen zu kanalisieren.
Dad zog mich zu sich und legte einen Arm um mich. Das war nett gemeint, die innere Unruhe ließ sich dadurch aber nicht stoppen.

Die Zeit verging. Laut meiner Uhr am Handgelenk verging ungefähr eine Viertelstunde, bis der zweite Teil unserer Gruppe den Park betrat.

Akira und meine Blicke trafen sich und ein Lächeln huschte auf ihr Gesicht. Dann kam sie auch schon angerannt, Mom schüttelte darauf den Kopf.

Mit einer Umarmung wurde ich begrüßt. »Endlich bin ich raus. Nicht mehr lange und ich wäre da drinnen vor Langeweile umgekommen!«, grummelte sie und schloss die Augen.
»Gehts dir gut?«. Mir war das nicht ganz geheuer.
»Noch n bisschen Kopfbrummen. Dem hat das kurze Stück Rennen wohl nicht gefallen …«

»Alles okay?«, wollte Damien wissen, als er mit Mom bei uns angekommen war und meine Zwillingsschwester ansah, die mehr auf mir lag statt zu stehen. Er griff nach einem Handgelenk von ihr.
»Mir geht’s gut«, kann es brummend und sie versuchte Damiens Hand loszuwerden.

»Das passiert, wenn man nicht auf ärztliche Anweisung hört«, kommentierte Mom, was Dad sofort mit einem »Lass das. Wir wollen hier keinen Streit vom Zaun brechen« unterband. Akira öffnete ihre Augen und befreite mich von ihrem Gewicht. Dafür setzte sie sich zwischen mich und Dad.

»Freut mich das du mitgekommen bist Luke«, wandte Damien sich an mich.
Leicht nickte ich, wusste nichts, was ich darauf sagen sollte.

»Deine Schwester hat mir deine Entscheidung mitgeteilt. Es hat mich ehrlich überrascht, dass du dich in dieser kurzen Zeit entscheiden konntest.«

Hätte ich mich nicht dazu gezwungen diese Nachricht abzuschicken mit meiner Zusage, dann hätte es noch keine Entscheidung gegeben. Wobei ich mir immer noch nicht sicher war, ob ich das Richtige getan hatte.

Akira zog mich wieder näher an sich.

Ich schaute zu ihr. Auch sie hatte sich dafür entschieden.

»Auch deine Zwillingsschwester hat zugestimmt.«

Mit einem Nicken bestätigte sie Damiens Aussage.

»Du konntest ihn am Montag doch noch gar nicht leiden? Woher der Sinneswandel?«, fragte ich sie flüsternd.
»Anfangs hab ich gedacht, dass er einer ist, der versucht mich zum Reden zu bringen. Okay, hat er auch irgendwie, aber nicht so, wie ich gedacht habe. Er hat sich nicht aufgezwungen, obwohl er anwesend war. Es ist schwer zu erklären. Außerdem hast du Montag selbst mitbekommen, dass mir meine Argumente ausgegangen sind gegen ihn«, flüsterte sie mir die Erklärung zu. Es ergab Sinn. Noch in meiner Anwesenheit am vorherigen Montag war sie gegenüber Damien leicht eingeknickt.

»Zwar traue ich ihm noch nicht zu 100 Prozent. Trotzdem ist mir Klar geworden, dass wir was tun müssen und er könnte uns helfen. So müssen wir uns immerhin keine Gedanken mehr darum machen, was Mom möglicherweise plant.«

Dieser Aussage von ihr konnte ich nur zustimmen. In meinen eigenen Gedankengängen war ich bereits darauf gekommen, dass was getan werden musste.
Das "Was" war in diesem Fall meine Angst.
Sie war die Wurzel der meisten zu dem Zeitpunkt existierenden Probleme.

»Wir schaffen das zusammen!«, meinte sie und ich nickte.

Damit war unser geflüsterter Dialog beendet und wir schauten zu Damien.

»Bleibt ihr bei eurer Entscheidung?«, fragte der Weißkittel in der Gruppe. Akira und ich tauschten noch einmal Blicke aus, dann nickten wir.
Damien lächele. »Super. Für den Anfang reden wir drei sowieso erstmal zusammen. Das sollte, besonders für dich Luke, ein wenig Spannung aus der Sache nehmen.«

Zustimmend nickte ich.

»Kommen wir zum Thema wann und wo. Für das Wo schlage ich diesen Ort vor. Zumindest so lange das Wetter gut ist«, schlug Damien vor.

»Klingt gut«, stimmte Akira zu und ich schloss mich ihrer Meinung an.

»Zeitlich … Wann passt es bei euch denn am besten?«

Akira überlegte.

»Ihr habt doch an zwei Tagen nur halbtags. Das wäre doch sinnvoll, oder?«, warf Dad die Frage ein.
»Ja. Das ist glaube ich das Beste«, stimmte meine Zwillingsschwester zu.
»Das passt doch perfekt. Zwei Mal die Woche hatte ich sowieso angepeilt. Der zeitliche Abstand ist auch gut. Wie wäre es mit 16 Uhr? Habt ihr da noch genug Zeit zum Essen und ein wenig abschalten von der Schule?«
»Von mir aus reicht das. Oder Luke?«. Sie schaute zu mir.
»Passt.«

»Sehr gut. Also dienstags und freitags um 16 Uhr hier«, fasste Damien nochmal zusammen.

Auch unsere Eltern Stimmten zu.

Fürs Erste wäre alles geklärt und ich möchte euch nicht mehr länger aufhalten. Wir sehen uns Freitag wieder. Passt auf euch auf«, sagte er zur Verabschiedung.

Unsere Wege trennten sich wieder. Damien ging zu dem Nebengebäude gegenüber der Rettungswache. Das ist die Psychiatrie.

Wir gingen stattdessen zum Auto und fuhren nach Hause.

»Hoffentlich kann er uns wirklich helfen. Bzw. mir. Mein Problem ist dir Wurzel.
Den ersten Schritt haben wir getan.
Damit kann es doch nur noch bergauf gehen, oder?«

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