WKM - Angst vor ihnen

By Chiara_112

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Das Buch gehört zu der WKM (Westfalen Klinikum Münster) Serie und beinhaltet die Geschichte der Charaktere Lu... More

Vorwort (Bitte lesen)
- Prolog -
- Kapitel 1 -
- Kapitel 2 -
- Kapitel 3 -
- Kapitel 4 -
- Kapitel 5 -
- Kapitel 6 -
- Kapitel 7 -
- Kapitel 8 -
- Kapitel 9 -
- Kapitel 10 -
- Kapitel 11 -
- Kapitel 12 -
- Kapitel 13 -
- Kapitel 14 -
- Kapitel 15 -
- Kapitel 16 -
- Kapitel 17 -
- Kapitel 18 -
- Kapitel 19 -
- Kapitel 20 -
- Kapitel 21 -
- Kapitel 22 -
- Kapitel 23 -
- Kapitel 24 -
- Kapitel 25 -
- Kapitel 26 -
- Kapitel 27 -
- Kapitel 28 -
- Kapitel 29 -
- Kapitel 30 -
- Kapitel 31 -
- Kapitel 32 -
- Kapitel 33 -
- Kapitel 35 -
- Kapitel 36 -
- Kapitel 37 -
- Kapitel 38 -
- Kapitel 39 -
- Kapitel 40 -
- Kapitel 41 -
- Kapitel 42 -
- Kapitel 43 -
- Kapitel 44 -
- Kapitel 45 -
- Kapitel 46 -
- Kapitel 47 -
- Kapitel 48 -
- Kapitel 49 -
- Kapitel 50 -
- Kapitel 51 -
- Kapitel 52 -
- Kapitel 53 -
- Kapitel 54 -
- Kapitel 55 -
- Kapitel 56 -
- Kapitel 57 -
- Kapitel 58 -
- Kapitel 59 -
- Kapitel 60 -
- Kapitel 61 -
- Kapitel 62 -
- Kapitel 63 -
- Kapitel 64 -
- Kapitel 65 -
- Kapitel 66 -
- Kapitel 67 -
- Kapitel 68 -
- Kapitel 69 -
- Kapitel 70 -
- Kapitel 71 -
- Kapitel 72 -
- Kapitel 73 -
- Kapitel 74 -
- Kapitel 75 -
- Kapitel 76 -
- Kapitel 77 -

- Kapitel 34 -

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By Chiara_112

Lukes Sicht

Verschlafen und hungrig tapste ich die Treppe nach unten.

Aus der Küche waren bereits Mom und Dads Stimmen zu hören.

Ich ging rein und hatte direkt ihre Aufmerksamkeit.
»Guten Morgen. Du bist früh wach heute«, bemerkte Dad die ungewöhnliche frühe Uhrzeit, zu der ich runtergekommen war. Es war zehn vor acht.
»Konnte nicht mehr schlafen«, brummte ich, ging zu ihm und lehnte mich an ihn.
»Ganz wach bist du wohl noch nicht. Soll ich dir dein Frühstück machen?«
Zustimmend brummte ich.
»Dann setzt dich auf deinen Platz und ich mache dir dein Müsli und deinen Kakao«.
Ohne was darauf zu sagen, setzte ich mich auf meinen Platz und Dad machte mir mein Frühstück. Dieses stellte er mir hin.

Mit einem einfachen: »Danke«, bedankte ich mich und begann zu essen.

»Wann hast du heute vor zu Akira zu fahren?«, wollte Mom von Dad wissen. »Ich mache mich gegen neun auf den Weg. Ist ja zum Glück Wochenende und die Besuchszeiten sind sehr flexibel. Steht ja nichts an«, gab er ihr die Antwort, worauf Mom nickte und einen Schluck Kaffee trank.

»Hoffentlich geht es ihr soweit gut. Oder hat sie Angst?«, schweiften meine Gedanken wieder zu meiner Zwillingsschwester ab.

Diese Unwissenheit darüber, wie es ihr wirklich ging, ob sie zurechtkam und wie lange sie überhaupt dort bleiben musste, zermürbte mir meinen Kopf.

Nachdem ich aufgegessen hatte, zog ich mich wieder in mein Zimmer zurück.
Die Rollladen zog ich hoch, damit Tageslicht in mein Zimmer kam.

Für einen Moment schaute ich nach draußen.

»Was hatte Jules gesagt, in welchem Krankenhaus Akira liegt? WKM? Ist das das Krankenhaus, wo ich auch war?«

Um mir diese Frage zu beantworten, nahm ich mein Handy vom Nachttisch und öffnete Maps.

In die Suchleiste gab ich WKM ein. Darauf erhielt ich den Suchvorschlag Westfalen Klinikum Münster. Das musste es sein, weshalb ich es auswählte und schaute, wo es lag.

»Ziemlich ausgelagert, aber das wird es sein. Es ist das nächstgelegene Krankenhaus von hier. Mit dem Auto sieben Minuten und zu Fuß eine halbe Stunde.«

Das kam alles sehr gut hin. Die Fahrten hin und zurück von den Kontrollterminen dauerten nie mehr als zehn Minuten.

Apropos Kontrolltermin. Der dritte und hoffentlich letzte stand bereits am nächsten Tag an.

»Na Klasse. Dass Akira im Krankenhaus liegt, spielt Mom jetzt in die Karten. Sie hatte eh vor Akira nicht mitgehen zu lassen. Wie soll ich denn ohne sie diesen Termin überstehen? Falls was passiert, ist sie nicht da«, machte ich mir Gedanken.

Dass der kommende Montag eine potenzielle Katastrophe war, wusste ich bereits, seit ich Mom und Dads Streit belauscht hatte, doch dadurch, dass Akira selbst im Krankenhaus lag, bestand keine Chance Mom noch davon zu überzeugen sie doch mitkommen zu lassen.

»Was mache ich denn morgen? Die mögliche Katastrophe seinen Lauf nehmen lassen, oder irgendwie dem Termin ausweichen und damit in Kauf nehmen, dass ich die Schiene noch länger tragen muss?«

Egal wofür ich mich entschieden, beide Möglichkeiten hatten ihre Konsequenzen.
Panik oder Stress mit Mom.

Kopfschüttelnd beschloss ich mir darum noch keine Gedanken zu machen und mich erst dann zu entscheiden, wenn es so weit war.

Zur Ablenkung musste wie so oft YouTube herhalten.

Der Sonntag verging schneller als mir lieb war.
Das Phänomen, dass die Zeit plötzlich zu rennen schien, wenn ein Termin bevorstand, auf den man sich gar nicht freute, trat auch an diesem Tag auf.

Das führte dazu, dass ich meine zu Bett geh Zeit immer weiter hinauszögerte, um noch ein wenig mehr Zeit zu haben.
Statt um 22:30 Uhr ging ich an diesen Tag um 0 Uhr ins Bett.

Einschlafen dauerte noch einmal länger. Keine Ahnung, wie lange ich dafür gebraucht hatte. Jedenfalls war ich über den Wecker um 6 Uhr am nächsten Morgen nicht erfreut und brachte ihn zum Schweigen.

Aufstehen wollte ich nicht. Ich wollte weiter schlafen und erst wieder aufwachen, wenn es vorbei war.
Leider war das nicht möglich und ich schälte mich aus meiner Bettdecke.

Bereits zu diesem Zeitpunkt spürte ich das Unwohlsein in mir, was durch die unterschwellige Angst ausgelöst wurde.

Unmotiviert ging ich nach unten und traf dort auf Dad, was mich wunderte.

»Morgen … Wo ist Mom?«, fragte ich ihn. »Morgen Großer. Deine Mutter ist bereits arbeiten. Ab diese Woche hat sie Klinikblock. Zwar hat sie erst um sieben Dienstbeginn, aber wegen des organisatorischen Krams muss sie heute eine Stunde früher raus«, klärte er mich auf, während ich mir mein Frühstück machte.

»Wie lange muss sie denn?«, war meine nächste Frage und ich hoffte, dass ihre Arbeitszeit mit der meines Termins kollidierte. Wann war dieser überhaupt?

»15 Uhr, hat sie Feierabend soweit ich weiß.«

Eine Viertelstunde nach Schulschluss. Wenn der Termin, wie die letzten beiden Male auch auf 16 Uhr angesetzt war, hatte sie ausreichend Zeit um nach Hause zu kommen und mich einzusammeln.

Appetitlos schob ich den Rest meines Frühstücks zu Dad rüber und trank stattdessen meinen Kakao leer.

»Passt nicht mehr?«, fragte er darauf und ich nickte.
Die Aufregung verdarb mir den Appetit.

Bevor noch mehr Fragen seinerseits kam, packte ich mir meine Brotdose ein, die Mom vorbereitet in den Kühlschrank gestellt hatte und packte diese mit einer Flasche Wasser in meinem Schulranzen.

Den Rest der Zeit, bis ich zum Bus musste, verbrachte ich auf dem Sofa. Dad hatte sich zu mir gesetzt und ich hatte meinen Kopf auf seinen Schoß gelegt. Mit einer Hand kraulte er mir über den Rücken.

Meine Augen hatten den ausgeschalteten Fernseher im Blick.
Durch meinen Kopf flogen alle möglichen Varianten, wie dieser Termin ablaufen könnte. Natürlich nur die Varianten, die unschön waren. Das trug nicht gerade zur Senkung meines Stresspegels bei.

»Du musst los«, machte Dad mich darauf aufmerksam, dass bald der Bus kam.

Schon?

Grummelnd stand auch auf und ging in den Flur. Dort zog ich mir meine Schuhe und eine Sweatshirtjacke an. Dad verstaute meinen Schlüssel in meinem Schulranzen und hielt mir diesen hin, damit ich ihn aufsetzen konnte.

»Bis später. Ich bin nachher Zuhause, wenn du kommst. Deine Mutter vermutlich auch schon«. Er drückte mich nochmal und ließ mich dann gehen.

Es war seltsam, ohne Akira zur Schule zu fahren.

»War es für sie auch komisch, als ich wegen der OP krankgeschrieben war?«

An der Schule traf ich am Eingang auf Viola und Nick.

»Huch? Du alleine? Wo ist Akira?«, bemerkte sie sofort das Fehlen meiner Zwillingsschwester. »Krank«, war meine kurze Erklärung für ihr fehlen. Lust auf Reden hatte ich nicht. Ich war zu sehr beschäftigt die Bilder zu verdrängen, die mir mein angstbelagertes Hirn immer wieder vorlegte.

Im Unterricht war es nicht besser. Mich auf den Unterricht zu konzentrieren, war nicht möglich. Bei unserer Klassenlehrerin war meine Konzentrationsfähigkeit noch Konsequenzenlos. Das war bei unserem Mathelehrer anders.

»Den Rest machst du zu Hause zusätzlich zu den Hausaufgaben!«, hatte er am Ende der Stunde zu mir gesagt, als er gesehen hatte, dass ich im Laufe der Stunde kaum etwas von den Aufgaben geschafft hatte.

Biologie verlief ähnlich, wie Deutsch und Sport verbrachte ich wie die letzten Male auch auf der Seite und machte meine Physio Übungen.

Um 14:45 Uhr war Schluss und es ging nach Hause.

Mein Herz war bereits am Rasen und meine Hände eiskalt.

Zu Hause traf ich zuerst auf Dad.
»Herrje Luke. Was ist los?«, war das Erste, was ich von ihm zu hören bekam. Sah man es mir an, dass ich kurz davor war den Kampf gegen die Angst zu verlieren, obwohl ich noch nicht mal im Krankenhaus war?

Sagen tat ich nichts. Ich stand einfach vor ihm und er nahm mich in den Arm.
In meinen Augen stiegen die Tränen auf.

»Man! Warum macht es das mit mir? Ich war bereits zwei Mal dort und ich bin jedes Mal wieder Lebens rausgekommen! Wieso klappt es heute nicht?!«

Dad kraulte mir über den Rücken, während mir die Tränen der Angst und Frustration über die Wangen liefen. Das sein T Shirt dadurch an einer Stelle nass wurde, schien ihn nicht zu interessieren, er hielt mich weiter im Arm und ich klammerte an ihm.

»Was ist los?«, ertönte Moms Stimme hinter Dad.
»Vermutlich die Angst vor dem Termin«
»Jetzt schon?«
»Scheinbar schon.«

Er trug mich ins Wohnzimmer und setzte sich mit mir aufs Sofa.

Minutenlang klammerte ich an ihm und suchte Sicherheit.

»Wenn das so bleibt, kann er nicht zu dem Termin in die Klinik«, sagte Dad vermutlich zu Mom.
»Wenn wir ihn jetzt den Termin deswegen verpassen lassen, lernt er daraus, dass er die mit diesem Verhalten umgehen kann«, war Mom anderer Meinung.
»Ich verstehe, worauf du hinaus willst, aber ich bezweifle, dass ihm das hilft«
Mom seufzte.

Langsam aber sicher beruhigte ich mich ein wenig. Dads Nähe tat gut und löste ein Teil der Anspannung in mir.

»Luke?«, wandte Dad sich an mich und ich hob meinen Kopf, um ihn ansehen zu können.
»Wenn ich mitgehe, würde es dir leichter fallen?«, wollte er wissen.

Kurz überlegte ich.

Beim Röntgen konnte er logischerweise nicht dabei bleiben. Bei allem anderen schon.

»Röntgen hab ich ein Mal geschafft alleine. Ich schaffe es sicher auch ein zweites Mal, oder? Ich hab es einmal geschafft. Es war nicht schlimm«, redete ich mir innerlich selbst ein, unschlüssig, ob das bei meiner Angst ankam, die ihre eigene Meinung über die Situation zu haben schien, egal, was ich darüber dachte.

Auf Dads Frage nickte ich leicht.

Ich wollte es hinter mich bringen und keinen weiteren Streit zwischen Mom und Dad riskieren.

»Dann fahren wir in zwanzig Minuten«, gab Mom uns Bescheid und verließ den Raum. Ließ mich und Dad alleine.

Die zwanzig Minuten bis Abfahrt blieb ich bei Dad.

Zusammen gingen wir zum Auto. Mein Herz raste, die Hände waren eiskalt. Beinahe schon ein Dauerzustand an diesem Tag.

Auf dem Weg schaute ich aus dem Fenster und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft.

Sieben Minuten Fahrt. Sieben Minuten, die mir nicht wie sieben Minuten vorkamen, sondern wie drei.

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