WKM - Angst vor ihnen

Par Chiara_112

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Das Buch gehört zu der WKM (Westfalen Klinikum Münster) Serie und beinhaltet die Geschichte der Charaktere Lu... Plus

Vorwort (Bitte lesen)
- Prolog -
- Kapitel 1 -
- Kapitel 2 -
- Kapitel 3 -
- Kapitel 4 -
- Kapitel 5 -
- Kapitel 6 -
- Kapitel 7 -
- Kapitel 8 -
- Kapitel 9 -
- Kapitel 10 -
- Kapitel 11 -
- Kapitel 12 -
- Kapitel 13 -
- Kapitel 14 -
- Kapitel 15 -
- Kapitel 16 -
- Kapitel 17 -
- Kapitel 18 -
- Kapitel 19 -
- Kapitel 20 -
- Kapitel 21 -
- Kapitel 22 -
- Kapitel 24 -
- Kapitel 25 -
- Kapitel 26 -
- Kapitel 27 -
- Kapitel 28 -
- Kapitel 29 -
- Kapitel 30 -
- Kapitel 31 -
- Kapitel 32 -
- Kapitel 33 -
- Kapitel 34 -
- Kapitel 35 -
- Kapitel 36 -
- Kapitel 37 -
- Kapitel 38 -
- Kapitel 39 -
- Kapitel 40 -
- Kapitel 41 -
- Kapitel 42 -
- Kapitel 43 -
- Kapitel 44 -
- Kapitel 45 -
- Kapitel 46 -
- Kapitel 47 -
- Kapitel 48 -
- Kapitel 49 -
- Kapitel 50 -
- Kapitel 51 -
- Kapitel 52 -
- Kapitel 53 -
- Kapitel 54 -
- Kapitel 55 -
- Kapitel 56 -
- Kapitel 57 -
- Kapitel 58 -
- Kapitel 59 -
- Kapitel 60 -
- Kapitel 61 -
- Kapitel 62 -
- Kapitel 63 -
- Kapitel 64 -
- Kapitel 65 -
- Kapitel 66 -
- Kapitel 67 -
- Kapitel 68 -
- Kapitel 69 -
- Kapitel 70 -
- Kapitel 71 -
- Kapitel 72 -
- Kapitel 73 -
- Kapitel 74 -
- Kapitel 75 -
- Kapitel 76 -
- Kapitel 77 -
- Kapitel 78 -

- Kapitel 23 -

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Par Chiara_112

Lukes Sicht

Da waren sie wieder. Die Menschen in grüner Kleidung über mir, die mich festhielten. Mein jüngeres Ich versuchte sich mit aller Kraft zu befreien, leider waren die Erwachsenen zu stark. Die verhasste Sauerstoffmaske kam in mein Blickfeld und wurde mir aufs Gesicht gedrückt. Aufgrund der Panik war an Luftanhalten nicht zu denken.

Es brauchte nicht viele Atemzüge, bis es mich in den gezwungenen Schlaf zog.

- - -

Aufgeschreckt und mit Herzrasen wachte ich mitten in der Nacht auf.

Hektisch tastete ich nach meiner Nachttischlampe und schaltete diese an.

Ich atmete durch und wischte mir den Schweiß von der Stirn.

»Beruhig dich. Du bist Zuhause und in Sicherheit. Das war nur wieder dieser beschissene Alptraum. Nur ein Alptraum«, redete ich mir selbst ein und ließ mich wieder ins Kissen sinken. Die Arme legte ich über meinen Kopf.

Ein paar Minuten starrte ich die Zimmerdecke an und wartete darauf, dass sich mein Herzschlag normalisierte.

Erst dann schaltete ich das Licht aus und versuchte wieder einzuschlafen. Die Sorge diesen Alptraum erneut zu erleben war da, aber ich musste schlafen, ansonsten konnte ich den nächsten Schultag vergessen.

Bis ich einschlief, dauerte es gefühlt ewig.

Am Morgen holte mich der Wecker aus dem bisschen Schlaf, was ich noch bekommen hatte.

Grummelnd und wenig erfreut darüber, dass die Nacht bereits vorbei war, schaltete ich das Getöse aus und setzte mich auf.

»Zum Glück ist heute ein kurzer Schultag«, kam es mir in den Sinn, was mich etwas glücklicher stimmte.

Noch ziemlich schlaftrunken verließ ich mein Zimmer, ging langsam die Treppe nach unten in die Küche. Mom war dort.

»Guten Morgen Luke. Gut geschlafen?«, begrüßte Mom mich, die am Tisch saß und bereits frühstückte. »Geht so«, grummelte ich und bereitete mit der linken Hand meine Schüssel Schokomüsli vor. Der Kakao durfte nicht fehlen.

Eins nach dem anderen brachte ich an meinen Platz am Tisch. Keine Minute nachdem ich angefangen hatte zu frühstücken, kam Akira dazu. Auch sie wurde von Mom begrüßt. Meine Zwillingsschwester antwortete darauf mit einem Grummeln und machte ihr Frühstück. Um Konflikte am frühen Morgen zu vermeiden, ließ Mom sie in Ruhe.

Das Frühstück verlief schweigend.

Mom machte sich daran, unsere Brotboxen fertig zu machen, nachdem sie fertig gefrühstückt hat. Wenig später hatte ich auch aufgegessen und räumte meinen Platz auf.

Wieder in meinem Zimmer zog ich mich um und kontrollierte, ob in meinem Schulranzen alle nötigen Schulsachen und insbesondere Hausaufgaben waren.
Das Letzte, was ich wollte, war am Anfang des Schuljahres meine Hausaufgaben zu vergessen und einen schlechten ersten Eindruck bei den Lehrern zu hinterlassen.

Fertig angezogen und mit fast fertig gepackten Rucksack ging es nach unten, wo Trinken und Pausenbrot eingepackt wurden.

Damit war alles erledigt, was vor dem Schultag erledigt werden musste.

Pünktlich verließen Akira und ich das Haus, gingen zum Bus und nahmen den Bus zur Schule. Wie fast immer traffen wir Viola und Nick auf dem Weg zum Eingang und gingen zusammen zum ersten Raum.

Wir hatten Englisch in der ersten Stunde. Darauf folgte die erste Pause, in der wir herumliefen, statt an unserem Platz zu sitzen, weil es am Vortag und in der Nacht geregnet hatte und der Boden noch sehr matschig war.
Im zweiten Unterrichtsblock hatten wir Chemie.

Auch in der zweiten Pause war unser Stammplatz noch nicht trocken genug, um dort sitzen zu können.

»Leute, ich muss mal kurz auf Toilette. Bin gleich wieder da«, gab ich den anderen Bescheid und verschwand in Richtung Toiletten.

Dort erledigte ich das, was ich erledigen musste und ging Händewaschen. An dem Waschbecken links neben mir stand ein Junge, der wohl zu den jüngsten an dieser Schule gehörte.

Er stützte sich mit beiden Händen Waschbecken ab und hatte die Augen geschlossen. Auf seinem Gesicht lag ein angespannter Ausdruck.

Aus irgendeinem Grund hatte ich ein seltsames Gefühl bei der Sache.

»Gehts dir gut?«, sprach ich ihn an, unsicher darüber, ob er verstanden hatte, dass ich ihn gemeint hatte.
Ich trocknete meine Hände ab und ging zu ihm. Alle anderen, die anwesend waren, schienen sich um den Jungen keine Sorgen zu machen. Das brachte mich zum Zweifeln. Vielleicht machte ich mir zu viele Gedanken über dieses Verhalten.

Skeptisch behielt ich den Jungen noch einen Moment im Blick. Das tat ich, um sicherzugehen, das wirklich nichts war.

»Er konnte auch nur mit der schwül warmen Luft zu kämpfen haben«, überlegte ich.

Als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, legte der junge eine Hand auf seinen Brustkorb etwa auf der Höhe des Herzens. Auf seiner Stirn hatten sich Falten gebildet.

Das war etwas, was ich manchmal tat, wenn mein Herz aufgrund von Panik viel zu schnell am Schlagen war und es sich so anfühlte, als wollte es aus meinem Brustkorb rausspringen.

Hatte dieser junge dasselbe oder ein ähnliches Problem?

Da sich wirklich niemand dafür zu interessieren schien, musste ich ihm helfen. Wie auch immer ich das anstellen sollte.

Er taumelte ein paar Schritte rüber zur Wand und ließ sich dort auf dem Boden nieder.

»Ist alles okay bei dir?«, startete ich den zweiten Versuch ihn anzusprechen.

Er war blass und sein Gesicht war immer noch verzerrt. Ich hatte mich nicht vertan mit meinem Bauchgefühl.

»Was ist los?«, versuchte ich herauszufinden, was er hatte.
»Mein Herz macht faxen …«, kam leise die Antwort von ihm. Beinahe hätte ich aufgrund der Umgebungsgeräusche nicht verstanden, was er gesagt hatte.

Sofort war mir klar, dass ich schnellstmöglich Hilfe auftreiben musste. Eine Problematik mit dem Herzen sollte man keinesfalls unterschätzen. Das war logisch.

»Wenn du derjenige bist, der ihm Hilfe holt wie willst du mit dieser "Hilfe", die kommen wird umgehen?«, flog mir die Frage durch den Kopf, über die ich mir zuvor keine Gedanken gemacht hatte.

Leider konnte ich schlecht sagen, dass ich aufgrund meiner Angst ihm keine Hilfe holte.

»Wie soll ich überhaupt Hilfe holen? Wenn er vielleicht zusammenklappt, während ich Hilfe hole, kümmert sich dann jemand um ihn, bis ich mit Hilfe zurückkomme?«

Der Zwiespalt war da und damit die Unsicherheit darüber, was ich tun sollte.

Erstmal hockte ich mich zu ihm. Er sollte sich nicht alleine fühlen.
»Ich bin Luke und du?«, versuchte ich seinen Namen rauszufinden. »Marius …«, sagte er und lehnte den Kopf an die Fliesen.

»Ich möchte dich nicht alleine lassen. Kannst du aufstehen, damit wir versuchen können einen Lehrer zu finden?«
»Ich weiß nicht … Mir ist schlecht und der Raum schwankt, wenn ich stehe.«

»Pass auf. Wir stehen zusammen auf und ich stütze dich. Du kannst die Augen zu haben beim Gehen. Ich sorge dafür, dass du nicht gegen irgendwas läufst«, schlug ich vor.

Er stimmte zu. Eine andere Möglichkeit hatten wir nicht, wenn wir schnellstmöglich an Hilfe kommen wollten.

Um den Plan in die Tat umzusetzen, stand ich auf und fasste ihn an den Händen. So half ich ihm auf die Beine. Er taumelte gegen mich und ich stützte ihn.

Ein paar Blicke von den anderen Schülern trafen uns, diese ignorierte ich.

Gemeinsam verließen wir die Toiletten und suchten nach einem Lehrer.

Leider war auf den ersten Blick keiner zu sehen.

»Immer wenn man etwas sucht oder dringend braucht, findet man es nicht!«, beschwerte ich mich gedanklich.

Aufgeben tat ich nicht und wir suchten weiter. Dabei bemerkte ich, wie Marius immer mehr seines Gewichts auf meine linke Seite verlagerte. Er schien sich selbst mit meiner Hilfe nicht mehr lange halten zu können. Da ich ihn nur mit links festhalten konnte, weil ich meine rechte noch nicht stark belasten durfte, und konnte, wurde es auch für mich immer schwieriger ihn zu halten.

»Das sieht aber nicht gut aus. Was ist passiert?«. Ein älterer Schüler war auf uns zugekommen.

»Ihm geht’s nicht gut«, meinte ich.
»Setz ihn mal da drüben an die Wand«. Er deutete auf die Stelle, die er meinte und wir liefen dorthin. Ich ließ Marius vorsichtig zu Boden sinken. Meine Hand ließ er dabei nicht los. Er war wohl noch nicht ganz weg.

Der Schüler, der auf uns zugekommen war, nahm das andere Handgelenk von ihm und legte zwei Finger auf eine Stelle. Das kam mir bekannt vor.
Er schien Ahnung davon zu haben, was zwiegespaltene Gefühle in mir auslöste.
Erleichterung und Angst zugleich. Wie auch immer das möglich war.

Der ältere Schüler runzelte die Stirn und zog sein Handy aus der Tasche. Er tippte kurz darauf rum und hielt sich dann das Handy ans Ohr.

Er hatte den Rettungsdienst verständigt. Mir brach der Schweiß aus und mein eigenes Herz begann zu rasen.

Dadurch, dass Marius meine Hand festhielt und es nicht so schien, als wollte er diese zeitnahe loslassen, musste ich an seiner Seite bleiben und die Angst ertragen.
Besser gesagt die Ängste. Die Angst vor den Leuten die unterwegs waren und der Angst vor einer möglichen Panikattacke.

»Hey, Kleiner. Kannst du mich hören?«, sprach der ältere Schüler Marius an. Dieser gab ein leises Brummen von sich.
»Ich hab Hilfe gerufen. Die sollten auch nicht lange brauchen, bis sie da sind«.

Marius wurde auf die Seite gelegt. Dabei hielt er weiterhin meine Hand.

Mittlerweile hatten sich ein paar Schüler im uns herum versammelt, die neugierig waren.

Zum Glück bemerkte ein Lehrer die Versammlung und schickte die Schüler weg, sobald er bemerkt hatte, was hier los war.

»Akira macht sich sicher auch Sorgen mittlerweile. Schließlich ist es seltsam, wenn ich für einen Toilettengang so lange brauche«, kam mir meine Zwillingsschwester in den Sinn.

Kurz vor Ende der Pause traf der Rettungsdienst ein.

»Ruhig atmen nicht vergessen!«, rief ich mir ins Gedächtnis, in der Hoffnung die Panikattacke umgehen zu können.

»Hallo Rettungsdienst. Was ist passiert?«, fragte uns einer der Rot Gelb uniformierten, auf dessen Schild am Rücken Notarzt stand.

Einatmen … Ausatmen

»Ich hab die beiden mitten im Foyer aufgefunden. Sein Puls ist Arrhythmisch und Tachykard. Außerdem ist er semi ansprechbar. Er gibt Geräusche von sich, wenn man ihn anspricht, mehr nicht«, fasste der ältere Schüler zusammen.

Es klingelte. Am liebsten wäre ich auch in den Unterricht zurückgegangen, statt weiter in dieser Situation zu stecken.

»Du hast es dir selbst eingebrockt!«, war ein Gedanke, der mir in den Kopf kam. Leider hatte dieser Gedanke recht. Ich hatte es mir selbst eingebrockt, weshalb ich es aushalten musste, egal wie stark die Paniksymptome wurden.

Der Notarzt mit dem Namen Dr. Leißen, und sein Team kümmerten sich um Marius, der das ankabeln und das Legen des Zugangs über sich ergehen ließ.
Der Überwachungsmonitor gab einen alamierenden Ton von sich.

Ich hatte meinen Blick abgewandt und schaute in Richtung Eingangstür, die nicht weit weg war.

Durch diese kamen Schüler, die zu ihrem nächsten Unterricht wollten. Zwischendrin entdeckte ich Viola, Nick und Akira. Sie hatte meinen Rucksack bei sich und lief mit suchendem Blick den anderen beiden hinterher.

»Alles okay bei dir? Du bist auch ziemlich blass im Gesicht«, wurde ich plötzlich angesprochen. Erschrocken schaute ich zu der Sanitäterin, die was von mir wollte.

»Ich … eh … muss in den Unterricht!«, stammelte ich, löste meine linke Hand aus Marius griff und stand auf.

Mir tat es leid ihn plötzlich alleine lassen zu müssen. Leider konnte ich in dieser Situation nicht mehr viel länger bleiben.

Ohne weiter darüber nachzudenken, eilte ich zu Akira und den anderen. Die Blicke, die ich dabei erntete, waren mir egal. Hauptsache ich kam da weg.

»Da bist du ja. Was hast du so lange gemacht?«, war ihre erste Frage.
Mit einem Kopfnicken deutete ich auf den Rettungsdienst.

»Für dich?«
Verneinend schüttelte ich den Kopf und atmete durch.
»Für jemanden anderes«, brachte ich hervor.
»Hoffentlich nichts allzu Schlimmes«, kam es von Viola und wir liefen weiter.
Einen letzten Blick warf ich Marius zu, der bereits auf die Trage umgelagert wurde.

»Sei mir bitte nicht böse, dass ich plötzlich wegmusste ...«, entschuldigte ich mich gedanklich bei ihm. Dann verschwand er aus meinem Sichtfeld.

Noch gerade rechtzeitig kamen wir zum nächsten und letzten Unterrichtsblock.

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