Lahote || Twilight / Werwolf

By itsMarena

24.7K 1.4K 109

Lahote - so viele Jahre hatte mich dieser Name verfolgt und sich wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen... More

Prolog - Die Rückkehr
Kapitel 01 - Was hat sich getan?
Kapitel 02 - Jacob
Kapitel 03 - Erinnerungen
Kapitel 04 - Alte Freunde, neue Fremde
Kapitel 05 - Schlechte Nachrichten
Kapitel 06 - Vernünftig sein
Kapitel 07 - Das Wiedersehen (1)
Kapitel 08 - Das Wiedersehen (2)
Kapitel 09 - Alte Legenden
Kapitel 10 - Prägung
Kapitel 11 - Ein völlig eigenständiger Mensch
Kapitel 12 - Das wahre Monster
Kapitel 13 - Neue Freundschaften
Kapitel 14 - Super-GAU
Kapitel 15 - „Sei freundlich"
Kapitel 16 - Erklärungs- und Versöhnungsversuche
Kapitel 17 - Neue Tagesordnung
Kapitel 18 - Unerwartete Begegnung
Kapitel 19 - Konfrontationen
Kapitel 20 - Happy Birthday
Kapitel 21 - Hysterischer Besuch
Kapitel 22 - Angriffslust
Kapitel 24 - Wendungen
Kapitel 25 - Längst überfällige Gespräche
Kapitel 26 - Überlegungen
Kapitel 27 - Ein Schweigen sagt mehr als tausend Worte
Kapitel 28 - Die Beichte
Kapitel 29 - Entscheidung
Kapitel 30 - Hoffnung
Kapitel 31 - Briefe
Kapitel 32 - Nichts zu verlieren
Kapitel 33 - Das alte Lied
Kapitel 34 - Forderungen
Kapitel 35 - Angst
Kapitel 36 - Chaos
Kapitel 37 - Herz gegen Kopf
Kapitel 38 - Offenheit
Kapitel 39 - Hochzeit (1)
Kapitel 40 - Hochzeit (2)
Kapitel 41 - Rechtfertigungen
Kapitel 42 - Eine unangenehme Situation
Kapitel 43 - Freundschaft
Kapitel 44 - Quileute Days (1)
Kapitel 45 - Quileute Days (2)
Kapitel 46 - Entschlossenheit
Kapitel 47 - Traumschwiegersohn
Kapitel 48 - Geständnisse
Kapitel 49 - Kein Neuanfang

Kapitel 23 - Schockstarre

468 29 3
By itsMarena

Kapitel 23 - Schockstarre

– Julie –

La Push, November 2009

Apathisch stand ich in Jacobs Zimmer und starrte regungslos aus dem Fenster, auf den Fleck, an dem ich gerade so Unvorstellbares beobachtet hatte.
Ich wusste, wovon ich eben Zeuge geworden war, ich hatte es immerhin mit eigenen Augen gesehen, doch ich war genauso sicher, dass das nicht wahr sein konnte.

Paul – Paul Lahote – hatte sich vor meinen Augen soeben in eine riesige, wolfsähnliche Kreatur verwandelt und, als wäre das noch nicht genug gewesen, hatte Jake es ihm gleichgetan.
Fassungslos stand ich wie angewurzelt da, nicht in der Lage mich zu bewegen – ja, ich wagte es noch nicht einmal zu atmen.
Mein Blick war immer noch auf die Truppe dort draußen geheftet und obwohl ich sie nicht hören konnte, erkannte ich trotzdem ihre Gesichter.

Allem Anschein nach war ich – abgesehen von Bella – die Einzige, die über den Vorfall geradeeben so unsagbar schockiert war.
Sam hingegen rief Embry und Jared augenrollend etwas entgegen, bevor er dann in den Wald rannte, in den auch Paul und Jake – oder zumindest das, was aus ihnen geworden war – verschwunden waren.

Mit weit aufgerissenen Augen stand ich da, ohne weiter etwas wahrzunehmen.
Ich drückte meinen Hände fest gegen meinen Kopf, als mich das Gefühl überkam, er würde jeden Moment zerspringen.

Erst als ich hörte, wie die Hintertür, durch die Jacob eben noch verschwunden war, wieder aufschlug, kam wieder Leben in meinen Körper.
Embry Call stand plötzlich groß im Raum und musterte mich prüfend.

Instinktiv wich ich einige Schritte zurück und stieß unachtsam gegen Jakes Bett, als ich den muskelbepackten Hünen, den ich mit einem Mal in einem völlig neuen Licht wahrnahm, dort stehen sah.
„Hab keine Angst, Julie", drang dann jedoch nicht seine, sondern Billy Blacks ruhige Stimme an mein Ohr.
Er war hinter Embry erschienen und hatte den Arm auf die Lehne seines Rollstuhles gestützt, um sich erschöpft an die Schläfe zu fassen.
„Vertrau' den Jungs, sie wollen dir nichts Böses."

Damit drückte er dem jungen Indianer einen Schlüsselbund in die Hand, bevor er wieder aus dem Türrahmen und damit aus meinem Blickfeld verschwand, um mich mit Embry allein zu lassen.
In dessen Blick stand inzwischen sogar etwas Sorge.
„Du wirst doch wohl nicht umkippen, oder? Du siehst verdammt blass aus."

Gerne hätte ich seine Frage verneint, doch tatsächlich fühlten sich meine Beine verdächtig schwach an und ich fürchtete, jeden Moment den Halt zu verlieren.
„Ich.. Ich bin...", murmelte ich leise vor mich hin und ließ mich dann kraftlos auf Jakes Bett sinken. Stöhnend stützte ich meinen Kopf auf meine Handflächen. „Es geht schon."
Zweifelnd runzelte Embry die Stirn, als er dann lautstark gegen die Scheibe des Fensters in Jacobs Zimmer klopfte und hektisch jemanden heranwinkte – vermutlich Jared.

„Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass das alles hier absolut nicht so geplant war", seufzte Embry schließlich. „Aber zumindest ist der Wolf jetzt aus dem Sack."
Verständnislos hob ich nun doch noch einmal meinen Blick und starrte Embry an.
„Der was ist aus was?"

Doch bevor mir Embry antworten konnte, hatte nun Jared den Weg nach drinnen gefunden und warf ebenso einen prüfenden Blick auf mich.
„Wow, bist du weiß im Gesicht!", war seine erste, erstaunte Reaktion.
Erst jetzt bemerkte ich, dass er Bella im Schlepptau hatte und er diese bereits grinsend mit dem Ellenbogen anstieß. „Sie könnte beinahe zur Verwandtschaft deines Lovers gehören, was?"

Ich verstand kein Wort von dem, was die beiden da von sich gaben, doch als ich mir Bella genauer ansah und in ihr eine Leidesgenossin suchte, fiel mir auf, dass sie doch weitaus weniger schockiert schien, als ich.
In diesem Augenblick warf sie Jared sogar einen verärgerten Blick zu, anstatt – wie ich – vollkommen von der Rolle zu sein.

„Na dann, kommt mal, ihr beiden", sagte Embry schließlich und präsentierte die Autoschlüssel, die ihm Billy zuvor überreicht hatte. „Wir bringen euch zu Emily."
Einverstanden nickte Jared und schob Bella bereits vor sich her, in Richtung Haustüre der Blacks.
Ich hingegen fühlte mich kaum in der Lage, mich überhaupt aufzurichten.

„Geht's bei dir?", erkundigte sich Embry, als er wohl bemerkt hatte, dass ich zögerte.
Mitleidig seufzte er, als er mich musterte.
„Ganz ruhig."

Was ich gerade eben gesehen hatte, hatte die Latte dermaßen hoch gelegt, dass ich mich in diesem Moment noch nicht einmal mehr darüber wunderte, wie zutraulich all die Jungs, die mir zuvor mit Ignoranz begegneten, plötzlich waren.
Dass Embry Call gerade vor mir in die Hocke ging und mir einen entschuldigenden Blick zuteilwerden ließ, war im Vergleich zu dem, was dort draußen passiert war, nicht einmal im Ansatz seltsam.

„Du hast bestimmt viele Fragen, aber die können wir bei Emily klären. Sam, Jake und Paul werden dorthin nachkommen", erklärte er ruhig, ehe er dann doch leicht schmunzelte. „Zumindest, wenn er ihnen für diese Aktion nicht den Kopf abreißt."

Mit einem hatte Embry in jedem Fall recht – ich hatte einen ganzen Haufen Fragen.
Ich hatte so viele Fragen, dass ich noch nicht einmal eine tatsächlich formulieren hätte können.
Bloß eines kam mir sofort in den Sinn, als ich Embry in die Augen sah.

„Geht.. Geht es Paul gut?"
Überrascht erhob Embry seine Augenbrauen, als ich hektisch weitersprach.
„Und Jake auch. Geht es ihnen gut? Sind sie nicht.. verletzt?"

„Ich denke, Paul hat gute Karten. Er kämpft besser, wenn er in Rage ist und hat auch einen Vorteil, was die Erfahrung angeht. Andererseits ist Jake ein wahres Naturtalent, also.. das wird wirklich spannend."
Überfordert starrte ich ihn an.
„Spannend?", entfuhr es mir mit spitzer Stimme und klang wohl ebenso hysterisch, wie Bella zuvor.
Beruhigend hob Embry sofort die Hände.
„Keine Sorge, sie werden schon beide wieder heil ankommen."

Zuversichtlich hievte sich Embry wieder zurück in einen aufrechten Stand.
In seiner Stimme lag Leichtigkeit, doch für mich war all das im Moment ganz und gar nicht leicht zu fassen.
Entweder war ich hier inzwischen vollkommen verrückt geworden, oder alle anderen waren es.

„Komm, wir fahren euch zu Emily", wiederholte Embry auffordernd und sah mich ruhig an.
Ich wusste zwar nicht, weshalb wir ausgerechnet zu Sams Verlobter fahren sollten, aber einverstanden nickte ich.
Das Beste war es wohl, nicht länger zu hinterfragen und einfach alles über mich ergehen zu lassen.

Nur wenig später fand ich mich neben Embry im Truck der Blacks wieder, während Jared sich selbst und Bella auf der Ladefläche platziert hatte.
Inzwischen schien Embry entschieden zu haben, dass es besser war, mich in Frieden zu lassen und nicht lange auf mich einzureden.
Zwar warf er mir immer wieder einen verstohlenen, prüfenden Blick zu, doch trotzdem blieb er stumm.

Anders gestaltete es sich auf der Ladefläche des Trucks. Immer wieder sah ich, wie sich Jareds und Bellas Köpfe bewegten und sie sich zu unterhalten schienen.
Vielleicht ging sie auch nur anders mit dem Schock um und stellte sofort ihre Fragen, doch trotzdem kam sie mir doch bei Weitem gefasster vor, als ich mich fühlte.

„Wie geht's denn Bella?", war ich es schließlich, die die Stille im Fahrzeug brach.
Überrascht sah Embry mich an und warf dann einen flüchtigen Blick in den Rückspiegel.
„Naja", zuckte er schließlich mit den Schultern. „Ich glaub, sie hätte sich beinahe übergeben. Aber wer kanns ihr verübeln, immerhin hätte Paul sie beinahe angegriffen."

Obwohl ich rein gar nichts mehr verstand, nickte ich an dieser Stelle – allerdings eher aus Resignation.
Anscheinend hatte Embry nun aber doch wieder seinen Redefluss aufgenommen und sprach munter weiter.
„Es fällt mir ohnehin schwer zu glauben, dass Bella das hier nicht geahnt hat. Sie hat so viel Zeit mit den Cullens verbracht und die Wahrheit über sie gewusst. So verblendet kann man doch nicht sein."

Gerade hatte ich gedacht, ich könnte nicht noch verwirrter sein, doch Embry schaffte es, noch einen draufzusetzen.
Irritiert sah ich ihn an und öffnete den Mund, doch ich wusste noch nicht einmal, welche Frage ich stellen wollte.

„Aber –", kam mir Embry ohnehin zuvor und redete fix weiter, als er meinen ahnungslosen Gesichtsausdruck bemerkte, „das klären wir dann alles, wenn wir bei Emily sind."

Damit schloss ich meinen Mund wieder und starrte stattdessen bloß wieder stumm aus dem Fenster.
Ich hatte gehört, dass sich Sam und Emily in eine abgelegene Hütte zurückgezogen hatten.
Ich hatte immer gedacht, dass Sam womöglich respektvoll sein und damit Leah aus dem Weg gehen wollte, doch inzwischen bezweifelte ich, dass das der Grund war.

Langsam lenkte Embry den Wagen über einen unebenen Schotterweg, an dessen Ende ein kleines Häuschen stand. Es wirkte trist, gar etwas heruntergekommen, doch die hellen Blumen auf der Veranda verliehen ihm doch einen gewissen Charme.

Achtlos ließ Embry den Wagen mitten auf dem Weg stehen, als auf der Ladefläche bereits Gepolter zu hören war. Jared hatte sich gekonnt von dem Truck geschwungen, während sich auch Bella daran versuchte, herunterzuklettern.

„Da wären wir", stieß Embry die Fahrertüre auf und sah mich auffordernd an, es ihm gleichzutun. „Oh, Emily kocht!"
Tief atmete er ein und sprang euphorisch aus dem Wagen.
Dann hielt er jedoch noch einmal inne und steckte seinen Kopf wieder zu mir in den Wagen.
„Achja, falls du Emily nicht mehr begegnet bist seit... naja, der Sache. Dann starr sie bitte nicht an. Das nimmt Sam irgendwie persönlich", wies er mich noch an, bevor er dann die Fahrertüre von außen schwungvoll zuschlug.

Seufzend lehnte ich die Stirn gegen das kühle Autofenster und sah nach draußen.
Ich hatte Emily Young lange nicht gesehen, das stimmte. Dad hatte mir, als ich in London war, bloß am Telefon erzählt, dass sie wohl von einem Bären angegriffen wurde, doch ob Embry gerade darauf angespielt hatte, wusste ich nicht.
Was ich ebenfalls beim besten Willen nicht wusste war, wie ich plötzlich hier vor ihrem Haus stehen konnte und noch nicht einmal in der Lage war, mich dagegen zu wehren oder irgendetwas anderes als Überforderung zu spüren.
Am Liebsten wäre ich hier und jetzt aus dem Wagen gesprungen, in den Wald gelaufen und alles, was heute passiert war, vergessen.

Während ich stattdessen aber nur regungslos im Wagen saß und vor mich hinstarrte, nahm ich draußen Bella wahr, die gerade ebenso von Embry belehrt wurde.
Dann sah sie sich suchend nach mir um, während Jared und Embry längst im Inneren der kleinen Hütte verschwunden waren.

Ermutigend, aber auch etwas erschöpft, lächelte sie mich durch die Scheibe an und winkte mich auffordernd zu sich heran.
Sie wollte also tatsächlich hier bleiben und sich vermutlich mit all diesen Menschen an einen Tisch setzen.

Zögerlich öffnete ich nun die Beifahrertür, als mir Bella schnellen Schrittes entgegenkam.
„Na, wer hat das kommen sehen, was?", seufzte sie und lehnte sich gegen den Truck – etwas zu lässig, für meinen Geschmack.
„Da haben wir Jake wohl zu Unrecht unterstellt, er wäre einfach nur ein schlechter Freund."

Sie redete, als hätte sie längst alles verstanden, was hier geschehen war.
Entsprechend verwirrt blickte ich ihr entgegen.
„Was meinst du?"
Überrascht zog Bella die Augenbrauen nach oben, als wäre sie verwundert, dass der Groschen bei mir noch nicht gefallen war.
„Na komm schon, Julie. Du gehörst doch zu diesem Stamm. Du warst doch sogar selbst dabei, als Jake diese Geschichte nochmal erzählt hat. Eure alten Legenden."

Da war er – der letzte Anstoß, den ich gebraucht hatte, damit sich dieses Puzzle endlich zusammenfügen konnte.
Taha Aki, die Gestaltwandler, die ganzen alten Geschichten, die ich für Aberglauben gehalten hatte, waren wahr.
Und Paul, Jacob, Embry und all die anderen Jungs um Sam schienen Teil davon zu sein.

„Ich denke, wir sollten auch reingehen, Julie", riss mich Bella aus meiner Schockstarre. „Jake und die anderen kommen bestimmt gleich."

Continue Reading

You'll Also Like

11.2K 689 15
Luna liebt die Geschichten Von miraculous Lady bug ,aber was sie hinter ihrem Spiegel erwartet kann sie noch nicht wissen ..... Pro Kapitel ca 700 Wö...
5.9K 211 38
Ihr Name ist Lilly Rose. Ein ganz normales Mädchen, welches gerade dabei ist ihr Abitur zu machen. Doch die Rechnung hat sie ohne ihr Schicksal gema...
37K 1.8K 35
Voller Vorfreude reist Greta zu den Weasleys um dort mit ihnen zur Quidditchweltmeisterschaft zu reisen. Doch irgendwie kommt alles anders als erwart...
306K 11.8K 50
Pink Z die bekannteste Songwriterin des Landes wen nicht sogar der Welt. Niemand weiß, wer sie ist! Sie ist ein großes Geheimnis. Brooklyn Payne ist...