Wer sich fragt, was Harry wohl tut während Louis aufräumen ist... Hier ist die Antwort.
Viel Spaß 🤗
"Hey. Geht es Louis wieder besser?", fragte Liam und setzte sich bei Harry ins Esszimmer.
"Ich denke nicht. Aber ich denke auch nicht, dass er schon mitbekommen hat, dass es ihm schlecht geht."
"Wie das denn?!"
"Naja, er meint, er sei heute morgen einfach müde gewesen."
"Ach herrje.. und wo ist er jetzt?"
"Mit Stan bei Oli."
"Ist das so eine gute Idee?"
"Ja. Die passen schon auf ihn auf. Außerdem hat Oli einen Notfall. Solange die anderen nicht den Kopf unterm Arm haben, gehen die da sowieso hin. Und ihn zu nötigen hier zu bleiben, wenn er es selbst noch nicht für nötig befindet hätte für Loyalitätskonflikte gesorgt, die ich heute als noch nicht nötig betrachten würde. Wir werden sehen, wie es ihm geht, wenn er zurück kommt.", sprach Harry.
"Achso. Okay. Aber du stellst dich drauf ein, dass er krank wird?"
"Ja. Sonst hätte ich dich heute morgen nicht gebeten ihn zu schonen."
"Das will ich auch schwer hoffen. Wo ist unser Ehrengast?", fragte Liam.
"Müsste jeden Moment kommen.", schmunzelte Harry.
"Wie lange ist Bambi noch unterwegs?"
"Die räumen auf. Kann noch dauern."
"Gut. Gut. Gibt's noch was zu beachten?"
"Ja. Verscheuch ihn nicht."
"Ich doch nicht."
"Liam..."
"Ist ja gut."
Im nächsten Moment klingelte es. Harry warf Liam noch einen mahnenden Blick zu und ließ dann George ins Haus und zu Liam ins Esszimmer.
-
"Also. Morgen geht's nach Hause und du wolltest mit uns sprechen...", sprach Harry einfach Mal, weil George sich ängstlich an sein Glas Wasser klammerte.
"Ja... Also... Weil ihr ja den größten Einfluss habt...", murmelte George.
"Wenn du glaubst, dass wir den anderen irgendwas vorspielen: Das wird nichts.", sprach Harry sehr direkt.
"Nein... Aber... Ich hätte gern einen guten Draht zu Louis. Wirklich.", murmelte George.
"Dann hör auf ihn hinten Rum doch wieder schaden zu wollen. Du hast Harry erzählt, dass Louis und ich zusammen im Bad waren, weil du gehofft hast, dass das Stress gibt. Wie doof müsste Louis sein, dich da zu mögen?", fragte Liam völlig verständnislos.
"Manchmal kann ich halt nicht so gut aus meiner Haut..."
"Genau. Immer dann, wenn es gerade was zu Petzen gibt.", schnaubte Liam.
George sah hilfesuchend zu Harry.
"Ich stehe vor Louis. Bedingungslos. Erwarte nicht, dass ich da jetzt etwas anderes sage. Den Eindruck, dass du ihm in den Rücken fallen würdest, sobald du dir davon irgendwas erhoffst, habe ich auch."
George zog die Schultern ein und schwieg.
"Weiß du, man kann jemanden seine Erziehung nicht vorwerfen. Aber wir sind mehr als das. Wir treffen selbst Entscheidungen. Und so lange du welche gegen Louis triffst, kannst du von ihm nicht viel erwarten. Ihm würde es schon schwer fallen, wenn du dich korrekt verhalten würdest, aber selbst das tust du nicht.", führte Harry weiter aus.
"Dann sollte ich nicht nach London kommen...", murmelte George und betrachtete seine Finger in seinem Schoß.
"London ist groß. Man kann sich hier durchaus aus dem Weg gehen.", sprach Harry neutral.
"Ich wollte nach London wegen Louis."
"Wirklich?", fragte Liam mehr als skeptisch.
"Ja.", erwiderte George prompt.
"Wieso? Was erhoffst du dir von ihm? Diese ganze Zeit jetzt hier. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du nur mal gucken wolltest, wie es so ist.", fragte Harry.
George seufzte.
Liam wollte das Ganze beschleunigen, aber Harry warf ihm einen mahnenden Blick zu. Gerade erinnerte ihn George sehr an Louis. Und wie Louis brauchte George vermutlich gerade einfach einen Moment.
Und tatsächlich. Nach vier Minuten seufzte George und erzählte stockend:
"Nachdem wir hier damals weg sind, haben meine Eltern die ganze Zeit geredet, dass Louis schneller wieder kommt, als wir gucken können. Dass du ihn nur als Spielzeug sehen würdest und er dir schnell langweilig werden würde, weil er dir ja überhaupt nicht gewachsen und auch noch teuer im Unterhalt wäre. Sie haben gesagt, er würde auf den Knien abgerutscht kommen, seine Lektion gelernt haben und fertig."
"Aber Louis kam nicht.", sprach Harry und versuchte den Rest gerade einfach Mal zu ignorieren.
"Ja. Er kam nicht. Ich habe meine Eltern gebeten Kontakt zu ihm aufzunehmen. Zumindest zu Weihnachten und zum Geburtstag. Ist ja eh der selbe Tag. Mama hat ihm dann eine Nachricht geschickt und dann kam nichts zurück von ihm. Ich habe wieder drum gebeten, dass sie Kontakt aufnehmen sollen. Aber sie wollten nicht. Sie meinten plötzlich, er hätte eben seine Entscheidung getroffen und soll halt bleiben, wo der Pfeffer wächst."
"Gut das Pfeffer an vielen Stellen wächst. Sonst wäre er ja doch bei seinen Eltern. Denn die können da ja auch bleiben.", warf Liam wenig hilfreich ein.
"Ich stand plötzlich da und er war weg. Ich wollte nicht, dass er weg ist...", ignorierte George Liam.
Harry ging langsam ein Licht auf.
"Ist schwer jemanden zu übertrumpfen, wenn keiner da ist, was?", fragte er.
George nickte beschämt.
"Hä?", machte Liam.
"George wollte Louis wieder haben. Nicht auf Augenhöhe. Aber letztlich hat er ihn eben mehr vermisst, als er das wohl selbst vorher gedacht hätte. Seinen kleinen Bruder, der doch irgendwie so sein wollte, wie er selbst doch ist. Und dann kommt er her und stellt fest, dass sich Louis komplett von Zuhause gelöst hat und damit George in Louis' Leben gar nicht mehr so eine große Rolle spielt wie Louis in Georges Leben. Du hast gedacht, du könntest ihn irgendwie mitnehmen, oder? Dass er den Kontakt genau so sehr vermisst hat, wie du. Aber das hat Louis nicht. Und was machen Leute, die andere schikanieren, wenn sie sich einsam fühlen? Sie beginnen zu schikanieren."
George sah nicht auf. Aber er wurde noch etwas kleiner auf seinem Stuhl.
"Meine Güte. Jeder Psychologe würde sich die Hände reiben, wenn du da durch die Tür kommst.", seufzte Liam und blickte, wie Harry, auf das Häufchen Elend vor sich.
"Und weil du gemerkt hast, dass du Louis nicht mitkriegst, wolltest du nach London ziehen. Weil du eben doch an deinem Zwilling hängst. Offenbar mehr als er an dir.", vollendete Harry seine Analyse.
"Ist das so schlimm?", fragte George, ohne jemanden anzusehen.
"Die Sache an sich? Nein. Deine Herangehensweise? Ja, die ist absolut beschissen gewesen. Idiotischer kann man sich nicht anstellen. Das ist absolut -"
"Liam, ich schätze, er hat es verstanden."
"Na immerhin.."
"Du wolltest mit uns beiden reden, weil du dachtest, dass wir dir sagen können, ob da bei Louis überhaupt noch was zu machen ist."
"Ja."
Harry betrachtete George und seufzte. Er spürte förmlich, wie Liam George zum Teufel jagen wollte. Er selbst konnte das nur zu gut nachempfinden. Ein Teil von ihm wollte das auch. Aber ein anderer Teil von ihm sah Louis mit dem kleinen Ferrari an Weihnachten da stehen. Und sah die Hoffnung, wenn auch klein, in Louis' Augen.
"Guck da ins Regal. Zweite Fach von unten.", sprach er und George stand sofort auf.
"Louis' Ferrari-Sammlung.", meinte George planlos.
"Der Kleine, den du ihm zu Weihnachten geschenkt hast, steht dabei. Er hat ihn nicht in irgendeine Kiste gepackt oder weggeschmissen. Komm nach London. Aber: Erwarte nicht, dass ich zwischen euch vermittel. Erwarte nicht, über mich an ihn Ran zu kommen. Sei einfach ehrlich zu ihm. Wenn irgendwas euch beide einander nochmal näher bringen kann, ist es Ehrlichkeit und Offenheit dem anderen gegenüber. Akzeptiere seine Grenzen und wage es nie wieder ihn zu verarschen, vorzuführen oder zu hintergehen. Klar?"
"Glasklar.", sprach George und sah nahezu erleichtert aus.
"Gut. Dann komm heute Abend zum Essen vorbei."
"Danke. Gern."
-
"Ich weiß, dass du anders entschieden hättest.", sprach Harry, sobald er das Wohnzimmer wieder betrat. George war weg.
"Ja. Hätte ich."
"Du hättest ihn zum Mond gejagt.", seufzte Harry.
"Wenigstens. Er hat ihm wehgetan. Immer und immer wieder und Louis ist enttäuscht worden. Immer und immer wieder. Mir fällt kein Moment ein, in dem man sagt: Ruft George! Jetzt kann nur noch er helfen."
"Mir auch nicht. Aber wie ich sagte: London ist groß. Man muss sich nicht sehen, wenn man nicht möchte. Aber es besteht die Option."
"Wenn der nochmal was macht-"
"Stampfen wir ihn alle zusammen ungespitzt in den Boden."
"Gut. Wirst du Bambi von dem Gespräch erzählen?"
"Ja natürlich. Und ich werde ihm auch erzählen, das George geschrieben hat, direkt nachdem er weg war."
"Ist das für ihn nicht trotzdem hintergehen?"
"Nein. Wir haben über George in London ja schon gesprochen. Solange der ihn nicht belagert oder so, sollte das okay sein. Außerdem wird es Louis gut tun zu merken, wie sehr George ihn braucht und nicht umgekehrt. Dass er am Ende eben der Stärkere ist."
"Das ist mir zu tiefenpsychologisch. Baut George Mist, ist er dran."
Harry schmunzelte.
"Was?", fragte Liam argwöhnisch.
"Weißt du noch? Du mochtest keinen meiner Subs besonders... Als ich dir von ihm erzählt habe, warst du skeptisch."
"Ja. War ich. Ein absoluter Neuling."
"Und dann an der Tür bei euch... Du hast aufgemacht und Louis war total zappelig und hat versucht alles richtig zu machen. Weißt du noch?"
"Natürlich. Ich hatte Angst, dass Bambi gleich einfach einen Herzinfarkt kriegt."
"Du hast ihn angesehen und dann hast du zum ersten Mal gelächelt, wenn ich dir jemanden vorgestellt habe und als du mich dann angesehen und genickt hast... Da wusste ich: Oh. Der gefällt sogar Liam."
"Nicht in dem Sinne. Bambi im Alltag würde mich rasig machen. Er gefällt mir unglaublich gut als deins. Und das von Anfang an. Es hat nie mit einem bei dir so gepasst, wie mit ihm."
"Leugne nicht, dass du eine Schwäche für ihn hast.", lachte Harry.
"Tue ich nicht.", nuschelte Liam.
"Das wäre auch lachhaft."
"Er ist keine Konkurrenz zu Niall."
"Sonst würde sowas wie gestern Abend und heute morgen auch nicht funktionieren und das wollte ich auch nicht unterstellen. Ich glaube Louis erreicht eine Ecke in deinem Herzen, von der du bisher selbst nicht wusstest."
"Ja. Schätze, das ist wohl so. Um so weniger will ich, dass son George kommt und ihm schadet."
"Tja... Louis' George ist Nialls Arbeit...", sprach Harry sanft.
"Ich weiß...", murmelte Liam.
"Würdest du ihnen alles wegnehmen, was du glaubst, was ihnen schaden könnte, würdest du sie vieles berauben, von dem sie noch gar nicht wissen, dass sie es können. Du würdest ihnen die Möglichkeit nehmen, daran zu wachsen. Sei für sie da. Aber zwinge ihnen nicht deine Richtung auf."
"Bor, ich hab diese Gespräche gehasst. Und das mit noch einem. Und der ist nicht einmal meiner, sondern deiner."
"Ja. Und ich muss jedes Mal grinsen, wenn ihr aufeinander trefft.", schmunzelte Harry.
"Ich auch.", grinste Liam zurück.
"Und das beschrieb die Beziehung zwischen Louis und Liam wohl am Besten.
So, da wissen wir auch, was Harry gemacht hat und warum das an dem Morgen so lief, wie es eben lief. Louis ist wohl nicht ganz fit...
Ich hoffe, die jenigen die sich einen kranken Louis gewünscht haben, freuen sich. Er ist untwegs. 😅
Bis dann.
Viele Grüße ^_^