Kapitel 105 - Morgens in der Früh

4.6K 433 53
                                    

"Aufstehen, Schlafmütze.", Hauchte Harry ihm ins Ohr.
"Och nööö..", grummelte Louis.
"Och doch."
"Sind die Nachbarn schon weg?"
"Ich gehe nicht davon aus. Wieso? Peinlich berührt?"
"Ja. Waren die eingeweiht?"
Harry lachte und frotzelte dann: "Klar, ich bin vorher hingegangen und hab denen erklärt, dass ich meinen Sub ein wenig quälen möchte und ob es sie stört, wenn ich ihn aufgeile, während wir grillen."
"Äh... Also für ein wenig war das ganz schön viel.", Merkte Louis an.
"Kommt wohl auf den Blickwinkel des Betrachters an."

Louis seufzte.
"Also wussten die von nichts und halten uns jetzt für völlig notgeile, schamlose und -"
"Ich glaube nicht, dass das irgendwer in Gänze bemerkt hat. Ich habe meine Gedanken schon so weit zusammen, dass ich nicht möchte, dass wir hier hinterher schräger als so schon angeguckt werden."
"Der eine.. der hat so komischen Bemerkungen wegen dicker Wurst gemacht und ob ich eine will...", Murmelte Louis.
"Ja. Beim Grillen. Was soll er denn fragen? Ob du das kleine, halb verkohlte und halb vertrocknete dünne Ding haben willst?"
"Das war echt Zufall?"
"Nun, wenn man den Kontext nicht kennt, können viele "normale" Gespräche durchaus versaut wirken. Und wenn du dann da in entsprechender Stimmung zwischen sitzt, nur noch mit dem Schwanz denken kannst und dir des Risikos nur zu bewusst bist... Es war sehr  schön zu beobachten.", Schmunzelte Harry.
"Und die gucken mich jetzt nicht komisch an?"
"Nein. Ich gehe davon aus, sie verhalten sich ganz normal. Vielleicht sehen wir sie auf dem Rückweg?"
"Dem Rückweg?"
"Ja. Wenn wir einmal um den See spaziert sind."
"Was?!"
"Louis.."
"Wie bitte?!"
"Wenn du nicht gleich aufstehst gibt's noch Laufschuhe an.", Sprach Harry vergnügt.

Louis sprang aus dem Bett. Gefühlt hätte er beinahe noch einen Flick-Flack und doppelten Salto hingelegt, damit auch ja klar war, dass er aufgestanden war.

"Wenn du dir jetzt was zerrst oder so, nur um nicht mit zu müssen, dann gibt's dafür definitiv eine Bestrafung.", Erklärte Harry von so viel Aktionismus bei seinem Faultier sichtlich überrascht.
"So schnell zerre ich mir nichts. Ich bin jung, geschmeidig und dynamisch."
"Love..."
"Ist so."
"Sagen wir, bei gewisser Motivation bist du dazu in der Lage dich auch Mal schneller zu bewegen."
"Höi."
"Na komm. Wir wissen doch beide, dass das sonst so endet, dass du irgendwas sagst, woraufhin ich dich maßregeln muss."
"Ja, das wissen wir... Macht aber auch Spaß.", Grinste Louis, schnappte sich ein paar Kleidungsstücke und verschwand im Bad.

Harry hörte er in der Küche irgendwas mixen, als Louis noch schnell unter die Dusche sprang. Na, dann würde es zumindest gleich was Leckeres geben.

-

"Äh..."
"Ja bitte?"
"Was ist das?", Fragte Louis und überlegte, ob Harry einfach nur Milch gemixt hatte.
"Eine Variation der brasilianischen Limonada Suica. Ein erfrischender Durstlöscher. Hier.", Erklärte Harry und reichte Louis ein fancy Glas mit Deckel drauf und Stohhalm drin.

"Wonach schmeckt es?"
"Probier. Du wirst es mögen."

Louis probierte. Krass, wie wenig er das hinterfrage, wenn Harry ihm das sagte. Bei anderen hätte er es jetzt garantiert niemals probiert nach so einer Aussage.

Es schmeckte tatsächlich frisch und cremig, beinhaltete keine Kohlensäure. Eine leicht säuerliche Note gemischt mit ein wenig Süße. Schmeckte gut. Klar, wenn es nach ihm ginge, könnte das noch süßer sein. Er war eben süß und musste seine Süße auch Mal nachtanken. Aber es war echt lecker.

"Ich mag das.", Entschied er dann.
"Sehr gut. Dann kannst du mir nachher helfen, mehr davon zu machen."
"Wieso?"
"Liam hat vorhin angerufen, als du noch geschlafen hast. Wir haben verabredet, dass wir nachher alle zusammen hier grillen. Ich hoffe, das geht in Ordnung?"
"Schon wieder Wurst?", Fragte Louis.
"Gibt auch Pfannkuchen."
"Vom Grill?"
"Ja."
"Tropft das da nicht durch?"
"Man nutzt eine Pfanne mit langem Griff."
"Oh... Das klingt sehr schlau..."
"Ja... Irgendwer hat wohl bemerkt, dass sich flüssiger Teig sonst durch die Freiräume im Grillrost ins Feuer verabschiedet..."
"Ich wirke nicht schlauer, wenn wir das Gespräch noch länger fortführen, oder?"
"Nein."
"Oh... Äh.. Pfannkuchen. Die mag ich. Gute Idee."
"Danke.", Schmunzelte Harry.
"Wer kommt alles?"
"Liam, Niall, Josh, Stan, Oli, Nienett, Zayn, Gigi und Liam bringt noch zwei Bekannte mit."
"Oha. Full House..."
"Ja. Und wenn du nicht willst, dass sich das von gestern beim Grillen wiederholt, dann stehst du augenblicklich vom Sofa wieder auf."
"Menno...", Jammerte Louis, aber wollte es dann für den Moment lieber doch nicht ausreizen. Aber zu anderer Gelegenheit wäre das, mit den richtigen Leuten drum herum doch eine sehr schöne Beloh- Strafe! Strafe!

Sie gingen schließlich um den See und tatsächlich war das morgens früh eigentlich eine ganz schöne Angelegenheit. Nur sie und ein paar Besoffene, die es nicht mehr in ihre Zelte oder Hütten geschafft hatten. Ein eher unschöner Anblick im Gegensatz zu dem, in der Morgensonne glänzenden See.

"Irgendwas ist, oder?", Fragte Louis irgendwann auf der Hälfte des Weges.
"Hm?"
"Das heißt: Ja, Louis."
"Du wirst schon wieder frech."
"Nö, ich bin das durchgehend.. aber was ist los?", Fragte Louis besorgt.
"Kein Drama. Du musst dir keine Sorgen machen."
"Für das Drama bin ich ja auch bei uns zuständig...", Murmelte Louis etwas peinlich berührt.

"Gewissermaßen. Dein Bruder hat heute morgen angerufen."
"Was?! Wieso rufen die alle morgens an, wenn ich schlafe? Soo spät bin ich ja nun auch nicht aufgestanden. Haben die nichts besseres zu tun? Sie könnten Menschen wecken.", Meckerte Louis. Er spürte, dass Harry jegliche Regung von ihm genau unter die Lupe nahm.

"Du wirkst eher empört über die Tageszeit des Anrufs als über seine Existenz an sich.", Stellte Harry fest.
"Naja, wir hatten ja zuletzt keinen Streit... Und meine Eltern dürften mich ignorieren. Hat meine Mutter in Doncaster an der Ampel ja auch... Es sei denn, sie haben sich was anderes überlegt... Aber... Ich bekomme ja eh nichts mehr von ihnen.. also muss ich mich darauf ja nicht einlassen, oder?"
"Das ist korrekt. Wobei selbst wenn du etwa von ihnen bekommen würdest, wäre es, nach wie vor, das Letzte, wenn sie dich über deine Existenzgrundlage erpressen würden." Wobei das Letzte ganz gut zu denen passen würde, hing Harry in Gedanken noch dran.

"Ja, aber was wollte er denn?"
"Er muss Mal zu Hause raus und würde gern zu uns kommen. Für zwei Wochen."
"Hm.."
"Was heißt hm...?"
"Ich weiß nicht. Möchtest du das?"
"Darum geht es hier wohl kaum. Die Frage ist, was du möchtest?"

Tja... Was möchte Louis?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^


BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt