Sie hatten es tatsächlich nochmal zu viert getrieben, aber Louis war so müde gewesen, dass er, als er mal einen Moment nicht gefordert war, einfach eingeschlafen war. Harry hatte ihn zwar äußerst zuvorkommend wieder geweckt, aber irgendwie war Louis eben trotzdem alle, sodass es auch nicht mehr ewig hin und her ging.
Nun lag er zu Hause auf dem Sofa und genoss seine Zeit mit seinem Hobby: Schlafen. Also zwischendurch wachte er mal auf, weil Harry irgendwas in der Küche machte, was vom Aufwand her stark nach Leichenbeseitigung klang. Aber das war okay. Aufwachen war ja so viel entspannter, wenn man einfach wieder einschlafen konnte und so müde war, dass einem das auch ohne Probleme immer wieder gelang. Und Harry würde sich heute nicht einmal darüber beschweren, wenn er herum liegen würde. Denn stehen wurde auf Dauer anstrengend und Sitzen war beim Besten Willen nicht drin.
Er wollte gerade wieder eindösen, als sein Handy vibrierte.
Oli:
Leute, ich hab ein Problem.
Oh. Das war nicht gut. Okay. Soviel zu schlafen. Das Thema war durch.
Louis:
Was ist los? Für dich würde ich mich heute sogar nochmal hinsetzen.
Stan:
@Oli🫒: Was los?
@LouBoo👻: 😂😂😂
Oli:
Ich war gestern möglichweise ein bisschen was trinken...
Louis:
Alles klar. Du bist besoffen. Und?
Oli:
Ich hab nur mit nen paar Kommilitonen gelernt...
Stan:
Du bist voll wie ein Eimer. Lernen? Was habt ihr denn gelernt? Wie viele Sterne hageln, wenn man sternhagelvoll ist? Also was ist jetzt das Problem? Magen auspumpen können wir nicht
Oli:
Nienett ist nicht da.
Stan:
Awww 🥺 Willst du kuscheln??? Okay. Pawianarsch und ich kommen.
Louis:
Stan steht auf Pawianärsche. Das gibt mir zu denken...
Oli:
Stan Guck Mal: 🐒
Stan:
Ihr seid solche Sackflöhe, ey...
Louis:
Hör sofort auf!
Oli:
Bor Stan macht gleich ernst...
Stan:
Haha... Also kuscheln? Soll ich noch was mitbringen?
Louis:
Klingt super. Das kann ich. Stan, bring was zu Essen mit. Beim letzten Mal hatte Oli nur Hustenbonbons, Dominosteine und Mozartkugeln. Das mag ich alles nicht.
Oli:
Welcher Mensch mag keine Dominosteine und keine Mozartkugeln???
Also eigentlich kommt Nienett in ner Stunde nach Hause und zwar mit ihren Eltern... Hilfe?
Stan:
Alles klar. @LouBoo👻 ich hol dich in zwanzig Minuten ab. Fahre vorher beim Blumenladen vorbei. Hat Harry irgendnen Kuchen?
Louis:
Irgendwas werde ich schon auftreiben.
Stan:
Okay. @Oli🫒 Fang schonmal an. Wir kommen.
Oli:
Ihr seid die Besten
Louis:
Ja, wenn wir da sind bitte eine Lobeshymne.
Oli:
Jetzt übertreib nicht gleich. Ich kann nur Happy Birthday singen.
Louis:
Jaulen. Das Wort war du meintest war jaulen. So, gehe Kuchen suchen. Bis gleich.
Louis schälte sich schwerfällig vom Sofa.
"Harry?"
"Ja? Ich bin in der Küche.", rief der.
"Alles andere wäre bei den Geräuschen auch sehr sehr gruselig.", murmelte Louis und watschelte in die Küche.
"Was gibt's?", fragte Harry und machte was Lautes. Louis wusste nicht was. Aber Harry guckte konzentriert und schien zu wissen, was er da tat.
"Oli hat einen Notfall und mich und Stan um Hilfe gebeten. Nichts mit sich ganz allein verschließenden Kellertüren. Er will Eindruck bei Nienetts Eltern machen. Gibt's hier was zum Probieren?", fragte Louis und sah sich suchend um. Tatsächlich reichte Harry ihm eine Schüssel, in deren Inhalt Louis sofort seinen Finger tunkte und ihn ableckte. Schmeckte sehr lecker. Teig?
"Und um Eindruck zu machen bittet der euch zwei Knallköpfe um Hilfe? Er muss sehr verzweifelt sein...", witzelte Harry.
"Haha. Wir räumen nur auf und so bevor die kommen. Haben wir einen Kuchen oder sowas? Zum Eindruck machen?"
"Also für was zum richtig Eindruck machen brauche ich schon vorher Bescheid. Aber...", murmelte Harry und griff schräg hinter sich.
"Das ist einer der belgischen Honigkuchen. Ganz schnell und einfach."
"Perfekt. Nehmen wir. Danke, Sir."
"Gerne gerne. Sonst noch was?"
"Nein, er er will ja nur Schwiegersohn werden. Nicht Adoptivsohn."
"Na immerhin. Du willst aber so nicht los, oder?"
"Ich brauche einen Pulli...", stellte nun auch Louis fest und betrachtete die Treppe wie einen Endgegner.
"Armes Baby. Du rührst das hier um und ich hole dir Kleidung.", schmunzelte Harry.
"Oh danke danke.", sprach Louis erleichtert und verteilte viele kleine Küsschen in Harrys Gesicht, der sich dafür extra runter lehnte ohne Louis das Gefühl zu geben ein Zwerg zu sein.
"Jaja. Rühren."
"Im Uhrzeigersinn?"
"Ja. Immer drei Mal und dann zwei Gegen den Uhrzeigersinn und dabei leise flüstern: Ich bin ein lieber Louis."
"Äh... Das war ein Scherz oder?"
"Schatz, es ist der Suppe herzlich egal, wie herum du sie rührst. Aber rühr. Egal wie. Von mir aus auch Zick Zack."
"Okay. Das kriege ich hin."
"Nimmst du dann jetzt den Schneebesen?"
"Okay.", sprach Louis, als würde Harry ihm ein potentiell schreiendes Neugeborenes auf den Arm drücken und rührte exzessiv in der Suppe herum.
Als Harry wieder runter kam, war die Suppe sogar schaumig.
"Verpass ich dann jetzt die Suppe? Wo ich doch jetzt sogar geholfen habe?", fragte Louis nun schon etwas traurig.
"Nein. Keine Sorge. Die wird besser, je länger sie zieht. Sie darf ziehen, bis du wieder da bist. Und wenn was ist, meld dich einfach."
"Ja, bin lieb.", grinste Louis, "probierte" nochmal sehr gewissenhaft an der einen Schüssel und überlegte dann, wie er wohl seine Schuhe am besten anziehen könnte.
Als es dann soweit war, kniete Harry sich einfach hin und half ihm in die Schuhe.
"Das ist ganz komisch, wenn du vor mir kniest...", murmelte Louis, der von der ganz komischen Perspektive etwas überfordert war.
"Wieso meinst du?"
"Weil du da kniest wie ein Sub... Sir?", fragte Louis.
"Könnte man meinen. Aber als dein Dom ist es meine Aufgabe, mich um dich zu kümmern. Auch wenn es sowas Banales ist, wie in die Schuhe helfen. Würde mir ein Ei aus der Hose rollen, nur weil ich dafür vor dir knie, wäre ich kein Dom, sondern ein Idiot.", erklärte Harry lächelnd und stand wieder auf. Zack, war der wieder höher als Louis.
Louis sah durch das Glaselement der Haustür, wie Stan vor fuhr und ließ sich von Harry den Honigkuchen reichen.
"Macht einen trotzdem irgendwie kribbelig.", gab Louis mit roten Bäckchen zu.
"Leg es nicht drauf an, wenn dein Arsch das nicht aushalten kann, Baby.", knurrte Harry.
"Okay. Okay. Bin ganz artig."
"Thats my good Boy."
"Hmm... Und gute Jungs, die böse Sachen tun, sind bekanntlich die Besten.", schmunzelte Louis und strich leicht an Harrys Schritt entlang.
Harry küsste seinen Mund und dann ganz langsam zum Ohr.
Er flüsterte: "Du provozierst es schon wieder. Und ich mag es..."
Louis wimmerte ein "Bitte.."
Harry stellte sich wieder richtig hin, öffnete die Tür und sprach freudig:
"Ach, sieh einer an. Stan ist da."
An Louis sprach er noch leise: "Dann sei ein lieber junge mit schmutzigen Gedanken und jetzt Abmarsch."
"Ach verdammt..."
Tja, auf geht's. Oli retten.
Das mit den Sackflöhen ist übrigens ein Verweis auf das erste Gespräch der drei bei Kuchen im ersten Teil. Falls sich da wer gewundert hat.
Bis dann.
Viele Grüße ^_^