Lahote || Twilight / Werwolf

By itsMarena

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Lahote - so viele Jahre hatte mich dieser Name verfolgt und sich wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen... More

Prolog - Die Rückkehr
Kapitel 01 - Was hat sich getan?
Kapitel 02 - Jacob
Kapitel 03 - Erinnerungen
Kapitel 04 - Alte Freunde, neue Fremde
Kapitel 05 - Schlechte Nachrichten
Kapitel 06 - Vernünftig sein
Kapitel 07 - Das Wiedersehen (1)
Kapitel 08 - Das Wiedersehen (2)
Kapitel 09 - Alte Legenden
Kapitel 10 - Prägung
Kapitel 11 - Ein völlig eigenständiger Mensch
Kapitel 12 - Das wahre Monster
Kapitel 13 - Neue Freundschaften
Kapitel 14 - Super-GAU
Kapitel 15 - „Sei freundlich"
Kapitel 16 - Erklärungs- und Versöhnungsversuche
Kapitel 17 - Neue Tagesordnung
Kapitel 18 - Unerwartete Begegnung
Kapitel 19 - Konfrontationen
Kapitel 21 - Hysterischer Besuch
Kapitel 22 - Angriffslust
Kapitel 23 - Schockstarre
Kapitel 24 - Wendungen
Kapitel 25 - Längst überfällige Gespräche
Kapitel 26 - Überlegungen
Kapitel 27 - Ein Schweigen sagt mehr als tausend Worte
Kapitel 28 - Die Beichte
Kapitel 29 - Entscheidung
Kapitel 30 - Hoffnung
Kapitel 31 - Briefe
Kapitel 32 - Nichts zu verlieren
Kapitel 33 - Das alte Lied
Kapitel 34 - Forderungen
Kapitel 35 - Angst
Kapitel 36 - Chaos
Kapitel 37 - Herz gegen Kopf
Kapitel 38 - Offenheit
Kapitel 39 - Hochzeit (1)
Kapitel 40 - Hochzeit (2)
Kapitel 41 - Rechtfertigungen
Kapitel 42 - Eine unangenehme Situation
Kapitel 43 - Freundschaft
Kapitel 44 - Quileute Days (1)
Kapitel 45 - Quileute Days (2)
Kapitel 46 - Entschlossenheit
Kapitel 47 - Traumschwiegersohn
Kapitel 48 - Geständnisse
Kapitel 49 - Kein Neuanfang

Kapitel 20 - Happy Birthday

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By itsMarena

Kapitel 20 – Happy Birthday

– Paul –

La Push, November 2009

Mit jedem Tag ging die Hoffnung mehr verloren.
Vermutlich hatte ich es einfach nicht anders verdient und nach meinem Verhalten all die Jahre war mir kein Glück vergönnt.

Julie hatte ihre Meinung mehrfach kundgetan und seitdem sie nun auch Jacob aus ihrem Leben streichen wollte, hatte sie sich gänzlich zurückgezogen.
Jeder von Jakes Versuchen, sie zu überzeugen ihm doch noch eine Chance zu geben, schlug fehl, während mir klar war, dass ich erst gar keinen Versuch starten brauchte.

Jeden Tag wieder stand ich kurz davor, Julie – ob sie zuhören wollte oder nicht – einfach unser Geheimnis vor den Latz zu knallen und darauf zu hoffen, dass sie mich dann etwas mehr verstehen würde, doch letztendlich siegte doch wieder mein Verstand.
Nichts garantierte mir, dass sie mir dann verzeihen würde und möglicherweise war sie dann über alle Berge – vermutlich in LA bei Dillon.

Alleine beim Gedanken daran drehte sich mir bereits der Magen um, weshalb ich auch den Großteil der Zeit als Wolf verbrachte. Der Schmerz war in dieser Form erträglicher, doch trotzdem brachte er mich fast um.
Das Einzig Tröstende war, dass Julie zumindest auch nicht mehr nach Forks fuhr, soweit ich das beobachtet hatte.

Bella hatte sie tatsächlich unter diese Blutsauger gebracht und ich hätte unmöglich zusehen können, wäre sie noch einmal zu ihr, in ihr Verderben, gefahren.
Doch allem Anschein nach hatte Julie selbst den Kontakt zu ihr für eine Weile auf Eis gelegt.

„Ich weiß, ich hab's dir inzwischen schon so oft gesagt, aber gib ihr noch etwas Zeit", waren Sams kaum tröstenden Worte.
Selbst der Alpha wurde nach und nach ratloser, doch nachdem Jacob zuletzt so emotional reagiert hatte und er seine eigenen Probleme hatte, war Sam meine einzige Anlaufstelle. Zwar versicherten mir auch Quil und Embry immer wieder, dass sie für mich da wären, doch letztendlich konnte mir sowieso niemand helfen.
In Wolfsform mussten sie ohnehin meinen Gedanken lauschen und allein das war deprimierend genug.

Doch Sam hatte recht – ich konnte nichts tun.
Ich hätte mich Julie unmöglich annähern können oder irgendetwas sagen können, was ihre Meinung geändert hätte. Fürs Erste wollte sie allein sein und hatte die Schnauze voll von uns allen.
Das zu akzeptieren war allerdings eine meiner größten Herausforderungen.

Wochenlang hatte ich sie nicht zu Gesicht bekommen und hatte mich im Selbstmitleid gesuhlt, bis ich am 21. November gedankenverloren in Sams kleiner Hütte saß und teilnahmslos meinen Rudelmitgliedern lauschte.
Es war Julies Geburtstag und ich hatte zum ersten Mal auf mein Herz gehört. Ich wollte mich nicht aufdrängen, ich war nicht egoistisch, ich wollte ihr lediglich eine Freude machen.
Selbst, wenn ich ihr Lächeln nicht sehen würde, hoffte ich doch, dass ich mein Ziel erreicht hatte.

„Die Cullens scheinen tatsächlich weg zu sein", hörte ich nur beiläufig Sams ernste Stimme. „Alle – ausnahmslos."
Das Rudel kannte seit einigen Tagen kein anderes Thema mehr, doch in meinem Kopf drehte sich wieder alles um Julie – und darum, ob sie meine kleine Überraschung wohl schon erreicht hatte, ob sie mich bereits verfluchte, oder ob ich es geschafft hatte, ihr heute zumindest ein kleines Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

– Julie –

La Push, November 2009

Müde streckte ich mich auf dem Sofa im Wohnzimmer aus und ließ mich seufzend in die Kissen sinken.
Heute war tatsächlich schon mein zwanzigster Geburtstag und obwohl meine Zukunftsplanung in den vergangenen Wochen auf Hochtouren gelaufen war, fühlte es sich doch an, als würde ich mich im Kreis drehen.
Ich war zwanzig und immer noch, oder besser gesagt schon wieder, in La Push.
Zwar stand in meinem Kopf fest, dass ich hier so bald wie möglich wieder von hier wegwollte, doch das sagte ich mir inzwischen schon eine ganze Weile – und doch saß ich immer noch hier.

„Was hast du nochmal letztes Jahr in London an deinem Geburtstag gemacht?", fragte mein Dad, der am anderen Ende des Sofas lümmelte und versuchte meine kalten Füße zu wärmen.
Wie immer hatte er sich an meinem Geburtstag frei genommen – immerhin war das auch für ihn ein einschneidender Tag gewesen. „Oder will ich das gar nicht wissen?"
Lachend schüttelte ich den Kopf.
„Das war eigentlich ganz gemütlich. Meine Au Pair-Kinder haben mir Frühstück gemacht und abends hat mich Dillon mit Pizza und einem Film überrascht. Wir kannten uns damals noch nicht so lange, aber das war echt süß."

Verstehend grinste er mich an.
Er hatte Dillon zwar noch nicht kennengelernt, doch er stand definitiv schon jetzt hoch im Kurs bei ihm.
„Sollen wir das heute auch machen?"
Begeistert richtete ich mich auf.

Früher hätte ich mir meinen zwanzigsten Geburtstag mit Sicherheit anders vorgestellt, doch im Augenblick war ich glücklich über jeden Tag, an dem etwas Ruhe in meinem Leben einkehrte.
Und wenn ich gemeinsam mit meinem Vater einen Tag auf der Couch, mit Pizza und einem Film verbringen konnte, dann klang das im Moment nach dem perfekten Plan für mich.
„Gerne!"

Lächelnd warf Dad einen prüfenden Blick auf die Uhr.
Eine Pizza nach La Push liefern zu lassen, war immer eine langwierige Angelegenheit, da war man als Selbstabholer besser bedient.
„Alles klar, gib mir eine halbe Stunde, dann bin ich wieder da", war mir mein Vater bereits einen Schritt voraus. „Das Übliche, nicht wahr?"

Dankbar nickte ich, während er sich bereits schwungvoll vom Sofa erhoben und sich seine Jacke übergeworfen hatte.
„Bist der Beste, bis gleich!", rief ich ihm noch hinterher, als ich die Haustüre schon ins Schloss fallen hörte.

Damit war ich also wieder alleine mit meinen Gedanken.
Ich dachte noch einmal kurz an das letzte Jahr, an meinen neunzehnten Geburtstag, in London mit Dillon. Es war ein unheimlich schöner Tag gewesen, doch an meinen Achtzehnten erinnerte ich mich doch um Einiges intensiver.
Auch diesen hatte ich hier in La Push verbracht – mit meinem Dad, mit meinen Freunden und auch mit Paul.
Es war ein schöner Tag gewesen, wenn auch mit einem ordentlichen Wermutstropfen.

La Push, November 2007

Begleitet von leichten Kopfschmerzen schlug ich die Augen auf. Die gestrige Party war ein voller Erfolg gewesen und wir hatten definitiv gebührend in meinen Geburtstag reingefeiert. Freundlicherweise hatten uns die Calls ihre alte Scheune zur Verfügung gestellt und damit hatten wir neben dem Strand eine zweite Location für die ein oder andere Feier – wie zum Beispiel meinen achtzehnten Geburtstag.

Neben Lou und Kim waren auch die üblichen Verdächtigen wieder mit von der Partie gewesen – darunter auch Quil, Jacob, Embry und natürlich Paul. Dass ich mit Letzterem auch nach Hause gegangen war, war wohl weniger überraschend.
Und damit wachte ich auch nicht nur mit leichten Kopfschmerzen, sondern auch wieder in Pauls Armen und im Haus seines Vaters auf.

„Happy Birthday", brummte er leise, als er bemerkte, dass ich nicht länger schlief und löste langsam seinen Arm von meinem Körper.
Ich erwartete kein Geschenk oder besondere Gesten zu meinem Geburtstag. Schon in den letzten zwei Jahren war ich leer ausgegangen und hatte mir immer wieder vor Augen gehalten, dass das auch nicht überraschend war – immerhin waren Paul und ich kein Paar.

„Danke", lächelte ich ihn fröhlich an. Neben ihm aufzuwachen war im Moment schon Geschenk genug.
Erst als ich mich leicht zu ihm drehte, bemerkte ich, dass sich etwas fremd anfühlte – an meinem Hals fehlte etwas.
Erschrocken führte ich meine Hand an meinen Nacken, doch tatsächlich griff ich ins Leere.

„Meine Kette ist weg!", stellte ich fassungslos fest und war in Sekundenschnelle hellwach.
Während ich mich noch verzweifelt umsah und in den Laken nach der silbernen Halskette tastete, beobachtete mich Paul durch verpennte Augen.
„Die ist nicht hier, du hattest sie gestern schon nicht mehr, als wir hier angekommen sind. Ich hab' mich schon gewundert."
„Das kann doch echt nicht wahr sein."

Deprimiert ließ ich mich zurück in das Kissen fallen und gab ein tiefes Stöhnen von mir. Ich musste sie also gestern irgendwann im Laufe der Party verloren haben.
In dieser Scheune gingen ständig sämtliche Dinge verloren. Die Chance, dass ich meine Kette also wiederbekommen würde, standen katastrophal.

„Du trägst die Kette immer", bemerkte Paul schließlich. „Sie ist dir wichtig, nicht?"
„Unheimlich wichtig", nickte ich seufzend und rollte mich wieder zur Seite, um Paul in die Augen zu sehen.
Um ehrlich zu sein überraschte es mich sogar, dass ihm das überhaupt aufgefallen war. Ich hatte oft das Gefühl, er würde mich noch nicht einmal wirklich ansehen – zumindest nicht im Hinblick auf Dinge wie diese.

Als würde Paul darauf warten, dass ich weitersprach, sah er mich aufmerksam an.
„Weißt du", begann ich zu erzählen. „Als meine Mum meinem Dad gesagt hat, dass sie mit mir schwanger ist, war er so glücklich und dankbar, dass er sich nicht anders zu helfen wusste, als sie mit Geschenken zu überschütten. Und letztendlich hat er ihr auch diese Kette geschenkt – als Dank dafür, dass sie ihm ein Kind schenkt. Das ist so typisch Dad", lachte ich leise und schüttelte leicht den Kopf.
„Als Mum.. naja, als sie dann gestorben ist, hat er die Kette für mich aufbewahrt und seit ich mich erinnern kann, hab ich sie um meinen Hals."

Paul und ich hatten niemals offen darüber gesprochen. Er wusste, dass mein Geburtstag ein zweischneidiger Tag in meinem Leben war – immerhin war es gleichzeitig der Todestag meiner Mutter.
Sie hatte einen Herzfehler gehabt, welcher sie bei meiner Geburt das Leben gekostet hatte. Ich hatte sie also nie kennengelernt.

Vielleicht war es verrückt, jemanden zu vermissen, den man gar nicht erst kannte und folglich auch, dass ich so sehr an dieser Kette hing.
Allerdings erinnerte sie mich nicht nur an meine Mum, sondern auch an meinen Dad und daran, wie sehr er sie geliebt hatte.
Dank ihnen glaubte ich daran, dass sich zwei Menschen tatsächlich bedingungslos lieben konnten, selbst wenn mich Paul regelmäßig daran zweifeln ließ.

„Oh, das", meldete sich dieser inzwischen auch wieder zu Wort und guckte etwas beklommen drein, was er jedoch sofort wieder abschüttelte. „Das ist dann natürlich echt scheiße, wenn die weg ist."
Nüchtern zuckte er mit den Schultern. „Aber kann man jetzt wohl auch nicht mehr ändern."

Damit war das Gespräch für ihn wohl beendet und er hievte sich grummelnd von der Matratze, um seine Klamotten einzusammeln – mein Zeichen, dass es an der Zeit war, nach Hause zu gehen.

Noch heute verpasste es mir einen Stich ins Herz, wenn ich meinen nackten Hals sah.
Wie erwartet, war die Kette niemals wieder aufgetaucht und ich bezweifelte, dass irgendjemand auf dieser Welt nachvollziehen konnte, was sie mir bedeutet hatte.

Seufzend ließ ich mich noch ein Stück weiter in die Sofakissen sinken und starrte an die Decke des Wohnzimmers.
Jedes Jahr kam ich wieder an diesen einen Punkt, an dem ich versuchte mir vorzustellen, was an diesem Tag im Jahr 1989 im Leben meines Dads passiert war.

„Ich habe die Liebe meines Lebens verloren und dafür eine neue gewonnen", hatte er mir einmal mit Tränen in den Augen und einem Lächeln auf den Lippen erzählt.
Er sagte oft, wie sehr ich ihn an sie erinnerte und dass er bloß ihretwegen noch hier im Reservat lebte.
Die Quileute waren ihre Wurzeln und mit diesen sollte auch ich aufwachsen.
Es sah also tatsächlich ganz danach aus, als wäre es mein Schicksal gewesen, hier in La Push zu leben.

Exakt 32 Minuten hatte mein Vater gebraucht, um schließlich bepackt mit 2 Pizzakartons und 4 DVDs, zurück ins Haus zu kommen.
Fröhlich sprang ich vom Sofa und lief auf ihn zu, um ihm etwas abzunehmen, als er schließlich auf das kleine Paket, das auf den beiden Pizzakartons thronte, nickte.
„Das lag vor der Haustür", lächelte er mich an. „Scheint für dich zu sein."

Überrascht nahm ich die kleine, unscheinbare Schachtel aus Karton an mich, während mein Dad die Pizzen in die Küche trug. Nachdem ich mit meiner immer noch etwas lädierten Hand ohnehin keine Hilfe gewesen wäre, trug ich stattdessen also die kleine Box zum Sofa.
Ich fragte mich, wer es so heimlich vor der Haustür platziert hatte.
Lou würde ich heute Abend sehen und es war keineswegs ihre Art, mir etwas vor der Türe zu hinterlegen.
Der Einzige, der mir noch kurz in den Sinn kam, war Jacob.

Hektisch versuchte ich die Schachtel schnellstmöglich zu öffnen, ohne gleichzeitig die zaghaft verheilten Schnitte an meiner Hand sofort wieder aufzureißen.
Kaum hatte ich den Deckel abgenommen, kam darin eine weitere Verpackung zum Vorschein – eine Schatulle.

Schmuck?
Sofort hatte ich Dillon in Verdacht, doch hätte dann nicht ein Absender, oder zumindest ein Empfänger auf dem Paket zu lesen sein müssen?
Das Geschenk musste hier aus dem Reservat stammen.

Neugierig griff ich nach der Schatulle und öffnete auch dieses vorsichtig.
Unwillkürlich hielt ich für einen kurzen Moment den Atem an, als ich erkannte, was sich darin verbarg. Eine zierliche, silberne Halskette mit zwei kleinen Anhängern – ganz ähnlich der Kette, die ich vor zwei Jahren verloren hatte.

Fasziniert nahm ich sie aus der Schatulle und nahm sie genauer in Betracht.
Es war nicht dieselbe, doch sie sah ihr zum Verwechseln ähnlich.
Es war alles da.

Der eine Anhänger war das Symbol des Weltenbaums – das Zentrum der Welt im Schamanismus. Durch Dads Interesse an Energiearbeit war er damals an die Quileute geraten und hatte Mum kennen und lieben gelernt. Dieser Hang zum Schamanismus war damit immer auch ein Symbol seiner Verbundenheit zu ihr geworden.
Daneben baumelte ein wunderschöner Anhänger in Form einer Eule, dem Krafttier meiner Mutter.
Es gab Tausende von Gründen, weshalb Dad damals ausgerechnet diese Anhänger gewählt hatte und ich liebte sie alle – genauso wie ich schon jetzt diese Kette liebte.

Ich war so berührt, dass ich sogar für einen kurzen Moment vergessen hatte, darüber nachzudenken wer dessen Absender war.
Schon als ich langsam nach dem kleinen Zettel, der beigelegt war, griff, ahnte ich es bereits, doch die Handschrift beseitigte selbst die letzten Zweifel.
Es war Paul Lahote.

Sie kann das Original zwar nicht ersetzen, aber vielleicht erfüllt sie seinen Zweck und erinnert dich.
Ich denk an dich, heute ganz besonders.
Happy Birthday

So vieles passierte in diesem Moment in mir, dass ich innerlich förmlich von meinen Gefühlen überrollt wurde.
Ich wusste selbst noch nicht einmal, welche Reaktion angemessen gewesen wäre.
Sollte ich nicht wütend auf Paul sein? Hatte er nicht schon wieder eine Grenze überschritten?
Doch stattdessen war ich gerade nur schrecklich gerührt und dankbar.

Vielleicht hatte mich Paul doch all die Jahre genauer angesehen und mir besser zugehört, als ich gedacht hatte. Ich wusste immer, dass mehr in ihm steckte, als er offen zeigte, immerhin hatte er mir auch oft Seiten gezeigt, die anderen verborgen geblieben waren.
Er war schlicht unfähig, Emotionen zu zeigen oder darüber zu sprechen. All das wusste ich.
Doch eine derartige Aktion – insbesondere jetzt, nachdem wir doch getrennte Wege gingen – sah ihm ganz und gar nicht ähnlich.

Womöglich hatte ich ihn doch falsch eingeschätzt.
Andererseits war ein einziges Geschenk noch längst kein Grund, Paul plötzlich auf ein Podest zu stellen und ihm alles, was er getan hatte, zu verzeihen.
Nichts machte all die Jahre und sein Verhalten ungeschehen – auch nicht diese Geste.

„Und, was hast du bekommen, Schatz?", kam mein Dad mit der geschnittenen Pizza zurück ins Wohnzimmer und ließ mich hektisch die Kette wieder in den Karton fallen lassen.
„Ähm", murmelte ich zögerlich und packte sofort den Deckel auf die Box. „Nur von Lou. Nichts Wichtiges", winkte ich lächelnd ab. „Erstmal her mit der Pizza!"

Anscheinend war mir wirklich kein gemütlicher, ereignisloser Geburtstag vergönnt.

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