WKM - Angst vor ihnen

By Chiara_112

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Das Buch gehört zu der WKM (Westfalen Klinikum Münster) Serie und beinhaltet die Geschichte der Charaktere Lu... More

Vorwort (Bitte lesen)
- Prolog -
- Kapitel 1 -
- Kapitel 2 -
- Kapitel 3 -
- Kapitel 4 -
- Kapitel 5 -
- Kapitel 6 -
- Kapitel 7 -
- Kapitel 8 -
- Kapitel 9 -
- Kapitel 10 -
- Kapitel 12 -
- Kapitel 13 -
- Kapitel 14 -
- Kapitel 15 -
- Kapitel 16 -
- Kapitel 17 -
- Kapitel 18 -
- Kapitel 19 -
- Kapitel 20 -
- Kapitel 21 -
- Kapitel 22 -
- Kapitel 23 -
- Kapitel 24 -
- Kapitel 25 -
- Kapitel 26 -
- Kapitel 27 -
- Kapitel 28 -
- Kapitel 29 -
- Kapitel 30 -
- Kapitel 31 -
- Kapitel 32 -
- Kapitel 33 -
- Kapitel 34 -
- Kapitel 35 -
- Kapitel 36 -
- Kapitel 37 -
- Kapitel 38 -
- Kapitel 39 -
- Kapitel 40 -
- Kapitel 41 -
- Kapitel 42 -
- Kapitel 43 -
- Kapitel 44 -
- Kapitel 45 -
- Kapitel 46 -
- Kapitel 47 -
- Kapitel 48 -
- Kapitel 49 -
- Kapitel 50 -
- Kapitel 51 -
- Kapitel 52 -
- Kapitel 53 -
- Kapitel 54 -
- Kapitel 55 -
- Kapitel 56 -
- Kapitel 57 -
- Kapitel 58 -
- Kapitel 59 -
- Kapitel 60 -
- Kapitel 61 -
- Kapitel 62 -
- Kapitel 63 -
- Kapitel 64 -
- Kapitel 65 -
- Kapitel 66 -
- Kapitel 67 -
- Kapitel 68 -
- Kapitel 69 -
- Kapitel 70 -
- Kapitel 71 -
- Kapitel 72 -
- Kapitel 73 -
- Kapitel 74 -
- Kapitel 75 -
- Kapitel 76 -
- Kapitel 77 -

- Kapitel 11 -

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By Chiara_112

Lukes Sicht

»Ist das gerade wirklich passiert?«, fragte ich mich noch immer auf dem Boden liegend. Vorsichtig versuchte ich mich aufzusetzen. Als ich dabei meinen rechten Arm versuchte zu bewegen, schoss mir der Schmerz wie ein Elektroschock durch den Arm. Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen und ich musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht aufzujammern.

»Das ist nicht gut. Überhaupt gar nicht gut.«

Langsam wurde mir bewusst, was passiert war.

Mit aller Mühe versuchte ich den verletzten Arm an meinen Oberkörper zu ziehen. Die Schmerzen ließen mir schlecht werden.

»Ich muss irgendwie nach Hause. Aber was dann?«
Das war eine gute Frage. Verletzt Zuhause anzukommen bescherte mir Aufmerksamkeit, die ich nicht haben wollte. Andererseits hatte ich keine andere Wahl. Handy hatte ich keins dabei. Das lag in meinem Zimmer.
Scheiße.

Den rechten verletzten Arm mit dem linken an meinem Oberkörper stabilisierend musste ich versuchen ohne freie Hand aus der sitzenden Position in eine stehende zu kommen. Gar nicht so einfach dabei das Gleichgewicht zu halten, aber ich schaffte es.

Langsam lief ich los und versuchte dabei meinen verletzten Arm so wenig wie möglich zu bewegen.

Die Hitze war bereits zuvor unangenehm gewesen, im verletzten Zustand mit Schmerzen und Übelkeit kam es einem gleich doppelt so unangenehm und anstrengend vor.

Mit jeder Minute, die ich durch die pralle Sonne lief, verließ mich immer mehr und mehr die Kraft.

Das Erreichen der Hauptstraße löste bei mir einen kleinen Hoffnungsschimmer aus. Von dort war es nicht mehr allzu weit bis nach Hause.

Die paar Leute, die an mir vorbeiliefen, ignorierten meinen Zustand. Mir war es egal, dass sie es ignorierten. Ein bisschen empfand ich es auch für gut, so wurde mir keine Hilfe aufgezwungen.

An einer Laterne musste ich Pause machen und mich anlehnen. Es wurde zunehmend schwerer weiterzulaufen.

»Ist bei dir alles in Ordnung?«, wurde ich plötzlich gefragt. Verwundert darüber, dass sich doch jemand für meinen Zustand interessierte, hob ich meinen Blick und entdeckte eine Frau ein paar Meter von mir entfernt stehen. »Geht gleich wieder. Die Hitze macht mir etwas zu schaffen. Ich hab es auch nicht mehr weit bis nach Hause«, meinte ich und spielte meinen Zustand runter. »Bist du dir sicher? Du wirkst nicht gerade sicher auf den Beinen«, hakte sie skeptisch nach. »Ich schaffe das schon. Danke fürs Nachfragen«, versuchte ich sie loszuwerden. Sie musterte mich skeptisch weiter.

Aus Angst, dass sie möglicherweise doch Hilfe holte, zwang ich mich weiter vorwärts. Dabei stützte ich mich an allem ab, was mir zur Verfügung stand. Laternen, Bäumen, oder auch Zäune kamen infrage.

Etwas weiter vor mir konnte ich die Bushaltestelle bereits Entdecken. Das Zeichen, dass Zuhause keine fünf Minuten mehr entfernt war.

Bis dahin kam ich leider nicht und ich brauchte eine weitere Pause.
Aus dem Augenwinkel meines gesenkten Blicks konnte ich das langsame Vorbeifahren eines größeren Fahrzeugs wahrnehmen. Dieses scherte in die Parkbucht vor mir ein. Langsam hob ich meinen Blick, um zu schauen, was das war.

Als ich erkannte, worum es sich handelte, gefror mir das Blut in den Adern. Rettungsdienst. Da stand ein Rettungswagen.
Aus dessen Richtung kam bereits ein Sanitäter auf mich zu gelaufen.

Mein Herz begann noch einmal spürbar schneller zu schlagen.

»Ich muss hier weg. Schnell. Aber wie? Zum Wegrennen fehlt mir die Kraft«, überlegte ich, wie ich aus der Situation entkommen konnte.

»Kann man dir helfen?«, wollte die Person in Rettungsdienst Uniform von mir wissen. Ich schüttelte leicht den Kopf. »Mir geht's gut«. »Wir wurden alarmiert wegen eines scheinbar hilfebedürftigen Jugendlichen und du siehst aus, als bräuchtest du Hilfe«. Eine weibliche Person, ebenfalls in Rettungsdienstuniform, kam dazu. Sie hatte allem Anschein nach Equipment aus dem RTW geholt.

Ich setzte zu einem weiteren Versuch an die beiden loszuwerden, jedoch wurde mir aus dem Nichts wieder schummerig und ich musste die Augen zusammen kneifen.
Die Welt schwankte unter mir.

»Das sieht nicht gut aus«, hörte ich den männlichen Sanitäter sagen, Schritte näherten sich und zwei Paar Hände führten mich sicher in Richtung Boden. Der Schmerz in meinem Arm wurde wieder schlimmer und ich verzog das Gesicht.

»Wo hast du Schmerzen?«, wurde ich gefragt. Ihm war mein verzerrtes Gesicht wohl nicht entgangen. Eine Antwort brachte ich nicht zustande. Vorsichtig öffnete ich meine Augen wieder. Die Welt schien wieder stillzustehen.

»Manu. Schau dir Mal den rechten Arm an«, machte seine Kollegin auf meine Verletzung aufmerksam. »Sieht nicht gut aus. Kein Wunder, dass er Schmerzen hat«, meinte er.

Mit meinem linken Arm versuchte ich mich in eine sitzende Position hoch zu stemmen. »Ne ne. Bleib Mal liegen. Das ist im Moment besser«, hielt mich die Frau ab und hatte eine Hand auf meine linke Schulter gelegt. Die versuchte ich abzuschütteln, was nicht so einfach war, wenn man versuchte den verletzten Arm so wenig wie möglich zu bewegen. »Hey. Was ist los? Wieso so hektisch?«, war es die Frau, die mich das fragte. »Ich brauche eure Hilfe nicht ...«, brachte ich etwas atemlos hervor. Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in mir aus und raubte mir den Atem. Da versuchte ich mit immer kürzeren Atemzügen gegenzuhalten.

»Nein. Bitte nicht schon wieder«, war mein Gedanken als ich begriff, was los war.

»Du atmest zu schnell«, merkte die Sanitäterin an. »Versuch mal nur durch die Nase zu atmen«, gab sie mir den Rat. Nachkommen tat ich diesem nicht. Es ergab für mich keinen Sinn durch die Nase zu atmen, wenn ich bereits kaum Luft bekam beim durch den Mund atmen.

Erneut versuchte ich mich aufzusetzen, in der Hoffnung so besser an Luft zu kommen. Sie ließ mich sitzen, versuchte aber weiter mir Tipps zu geben, die mir angeblich helfen sollten. Hektisch versuchte ich nach hinten wegzurutschen. Das wurde verhindert, indem die Sanitäterin sich hinter mich setzte. Sie legte mir eine Hand auf den Rücken.

Mittlerweile setzte ein unangenehmes Kribbeln in Händen und Füßen ein. Außerdem bildeten sich dunkle Flecken in meinem Sichtfeld.

»Passt auf, wir legen dir jetzt eine Maske aufs Gesicht, die dir dabei wieder etwas normaler zu atmen. Das wirkt im ersten Moment beklemmend, aber hilft wirklich«, erklärte mir der männliche Sanitäter. Darauf sagen konnte ich nichts.

Bevor sich mein Zustand noch weiter verschlimmerte, wurde mir die Maske vor das Gesicht gehalten. Wie angekündigt wirkte es wirklich beklemmend. Dass noch ein Sanitäter vor mir saß und eine hinter mir, machte es nicht besser. Aus der Panik heraus versuchte ich die Maske mit meiner linken Hand wegzuschieben. Schnell wurde das durch leichtes Festhalten dieser Hand unterbunden.

Ich war mir in diesem Moment so sicher jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren und den beiden wehrlos ausgeliefert zu sein.

Plötzlich begann sich schleichend die Symptome zu bessern. Mein eingeschränktes Sichtfeld klarte auf, das Kribbeln verschwand und das Atmen wurde einfacher.
Einzig das leichte Zittern meines Körpers, was durch die enorme Angst entstand, blieb. Vorsichtig wurde ich wieder auf den Boden gelegt.

»Kannst du die Augen aufmachen?«, wurde ich gefragt. Erschöpft von der Panikattacke öffnete ich etwas die Augen.
»Kannst du uns sagen, wie du heißt?«, war es die Sanitäterin, die mich das fragte.
»Luke ...«, murmelte ich. »Und dein Nachname?«. »Zellner ...«.

Ob sie meinen Namen wussten oder nicht. Für mich machte das keinen Unterschied.

Jemand machte mir was an den linken Zeigefinger. Irritiert schaute ich dahin. Eine Art Klipp fand ich vor. Das Gerät, wozu dieser Klipp gehört, gab einen Alarmton von sich.

»Wir haben uns auch noch nicht vorgestellt bei dir. Mein Name ist Lea und mein netter Kollege neben dir ist Manuel«. Wieder schaute ich zu ihr. Wollte sie mich ablenken?
»Kannst du dich daran erinnern, wie du dir den Arm verletzt hast?«. Ich nickte und schaute wieder nach links, als mir der Sanitäter mit dem Namen Manuel etwas um meinen linken Oberarm legte.

»Das ist die Blutdruckmanschette. Mehr als aufblasen und die Luft wieder rauslassen macht die nicht. Wird etwas eng am Arm, weh tut das aber nicht«, erklärte Manuel.

Die beiden schienen nett zu sein. Sie waren vorsichtig und machten sich nicht über meine Angst lustig. Trotzdem war die Angst da. Drang nur im Moment nicht nach außen durch.

»Erzählst du mir, was passiert ist?«, kam die Sanitäterin Lea auf das vorherige Thema zurück. Unschlüssig darüber, ob ich es ihr erzählen sollte oder nicht blickte ich in den wolkenlosen blauen Himmel. Ein Kondensstreifen eines Flugzeugs war das einzige, was außer dem blau zu sehen war.

»Ich bin gefallen und blöd aufgekommen«, erzählte ich ihr die Grobfassung. »Hast du außer im rechten Arm sonst noch irgendwo schmerzen?«. Verneinend schüttelte ich den Kopf. »Kannst du die Finger an der Hand bewegen?«. Vorsichtig versuchte ich es. Erst den Zeigefinger der rechten Hand, dann nach und nach die anderen. Eine Faust bilden, wie Lea mich drum bat, funktionierte aufgrund der schmerzen nicht. »Wenn ich dir über die Fingerkuppen streiche, spürst du das?« Als ich die Berührungen an den Fingerkuppen spürte, nickte ich.

»Gut. Wie ist es mit schmerzen? Auf einer Skala von 1 bis 10, wo 1 kaum spürbarer Schmerz und 10 stärkster Schmerz ist, wo liegen die Schmerzen?«. »Sechs ...«.
»Wir müssten deinen Arm schienen. Dafür müssen wir den leider ganz leicht bewegen. Um dir die Schmerzen etwas zu lindern, können wir dir Schmerzmittel geben. Dazu müssen wir dir aber einen Zugang legen. Den legen wir dir in eine Vene, worüber wir dir dann Schmerzmittel geben können«, erläuterte sie das weitere Verfahren.

»Kein Zugang!«, brach es aus mir heraus. »Das tut nur ganz kurz weh ... wirklich«. Panisch versuchte ich mich hinzustellen. Der Schmerz schien vergessen. Leider nicht für lange. Der heftige Schmerz kombiniert mit dem Zu schnellen aufstehen, ließ die Welt vor meinen Augen hinter einem dunklen Schleier verschwinden und in meinen Ohren rauschte es wie am Meer. Das schwarze Nichts hatte mich in Empfang genommen.

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