Special Girl - Eine 'The Vamp...

By lilady_xb

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Aleah ist ein ganz normales 17 jähriges Mädchen. Jedenfalls scheint es auf den ersten Blick so... Denn mit de... More

Info
Neues Leben
Stefan Salvatore
Damon Salvatore
Eisenkraut
Vampire in Mystic Falls
Die Wahrheit
Betrunken im Mystic Grill
Hotel de Salvatore
Mein neuer Freund
Bedeutungsvoller Traum
ungeahnte Kräfte
Vorzüge eines Vampirs
Musik und Sekt
Ein Vampir an Halloween
Vergessen
ein unerwarteter Gast
Doppelgänger
böser Plan
Danke!!
Wickery Bridge
Die Hütte
Ihr Lieben...
Sie ist es...
traurige Vergangenheit
Training
1864
Gefährlicher Besuch
Ein alter Bekannter
Verständnis
Hiobsbotschaften
Finstere Überraschung
Vier Fliegen mit einer Klappe
Ocean Eyes
Er und ich
Verwaist
Auge um Auge
Blutleer
Der richtige Salvatore
Doppeldate
Gefühle Gefühle
A Romance of Cockayne
Konfetti und gebrochene Herzen
Alle für Stefan
Bittere Gewissheit
Feuer und Bourbon
Liebste Mutter
Bourbon im Blut
Stille Post
Der ultimative Plan
übernatürlicher Road-Trip
Erinnerungen an Leben und Tod
Verknotete Leben
Der Anfang vom Ende
Ein Leben für ein Leben
Nachrichten von der anderen Seite
Käseglocke

Zweiter Erster Tanz

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By lilady_xb

Einige Tage waren vergangen, in denen Damon nicht heimgekommen war. Ich machte mir schreckliche Sorgen um ihn. Die Gefühle, die ich für seinen Bruder empfand, änderten nichts daran, dass ich Damon liebte. 

Es brach mir das Herz, dass ich ihm an meinem Geburtstag zum ersten mal gesagt hatte, dass ich ihn liebte. Er verdiente so viel mehr. 

Meine Tage waren dunkel und einsam. Elena war oft hier. Sie schien zu merken, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Naja, meine plumpen Flirtversuche Stefan gegenüber, als ich meine Menschlichkeit ausgeschaltet hatte, waren wahrscheinlich eindeutig genug.

Ich lag in Damons Bett und blinzelte in die Dunkelheit. Die letzten Tage war es mir schwer gefallen, einzuschlafen. Doch war ich ein mal eingeschlafen, kam ich kaum aus dem Bett.

Plötzlich schreckte ich auf. 

Vor meinem Fenster hörte ich Stimmen und sah das lodernde Licht roter Fackeln. Rasch schob ich meine weiße Bettdecke, welche am Rand mit Spitze verziert war, beiseite und sprang auf. In meinem Kopf hallte immer noch die Stimme von Miss Katherine Pierce, die ich am Abend aus dem Zimmer von Mister Salvatore vernommen hatte. ,,No rules", murmelte ich. 

Mein Körper war bedeckt von einem weißen Nachthemd. Ich griff den Kerzenständer neben meinem Bett und blickte aus dem Fenster. Überall liefen Menschen herum. Barfuß verließ ich mein Zimmer und lief durch das große Herrenhaus der Salvatore Familie. 

Die Türen zu den Zimmern der jungen Salvatore Brüder standen beiden offen. Die kalte Nachtluft verschmolz mit meinem warmen Atem zu weißen Rauch, als ich, mich hektisch umblickend, zwischen aufgeregten Leuten lief. 

Neben mir sackte ein Mann zusammen. Augenblicklich nahmen sich andere Herren seiner an und legten ihm eine Metallvorrichtung um den Kopf, die seinen Mund zusperrte. 

Durch einige Bäume hindurch erblickte ich eine Kutsche. Nach einer Erklärung für die herrschende Situation suchend, lief ich auf diese zu, als ich plötzlich Maria sah. Sie war eine Magd der Salvatores und lebte ebenso wie ich in ihrem Anwesen. 

Maria trug eine blaue Schürze über ihrem weißen Kleid und im Haar eine weiße Haube. Sie hockte hinter einigen Büschen und beobachtete die Szenerie. Immer wieder wurden bewusstlose Menschen in die Kutsche geladen. Marie erblickte mich und winkte mich hektisch zu sich herüber. Irritiert lief ich zu ihr und wurde augenblicklich am Handgelenk von ihr heruntergezogen. 

,,Was geht hier vor sich?", fragte ich panisch. 

,,Eine Säuberung", erklärte die junge Magd knapp. 

,,Eine Säuberung von was?!" 

Doch ich erhielt keine Antwort. 

,,Da hinten ist noch einer!", erklang eine männliche Stimme. Ich erblickte Mister Stefan Salvatore, der mit seinem Bruder zu den Menschen rund um die Kutsche stieß. Diese folgten seinem Zeigefinger und liefen in den Wald. Fassungslos beobachtete ich, wie die Brüder die Kutsche öffneten und niemand geringeres als Miss Katherine Pierce hinaustrugen. 

Nachdem sie sie auf den Boden gelegt hatten, bemühten sie sich, die Fesseln zu lösen. 

,,Wir müssen ihnen helfen!", flüsterte ich eindringlich. 

,,Wir müssen weg hier!", antwortete Maria bestimmt. ,,Folge mir!", rief sie und sprang auf. Sie rannte einige Meter, als ein Schuss ertönte. Ich sah, wie sie auf ihren Bauch blickte, der von Schrot durchlöchert war. Langsam sank sie zu Boden. 

Die Salvatore Brüder schreckten auf und sahen atemlos zu Maria, welche sich mit letzter Kraft auf ihren Rücken drehte. 

Ich zuckte zusammen, als weitere zwei Schüsse durch den nebligen Wald hallten. Die beiden vielen ebenfalls zu Boden. Zitternd hielt ich mir die Hand vor den Mund, um keine panischen Schreie auszustoßen, als die Männer aus dem Wald zurückkehrten, Miss Pierce wieder in die Kutsche warfen und davonfuhren. 

Der kalte Dreck des matschigen Waldbodens klebte an meinem weißen Kleid, als ich aus meinem Versteck stolperte. Während ich zu den Salvatore Brüdern rannte, sah ich zu Maria. Sie hatte die Augen nur noch einen winzigen Spalt geöffnet und murmelte etwas, das ich nicht verstand. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. 

,,Mister Salvatore", schluchzte ich und drehte den Kopf des älteren Bruders zu mir. Seine toten Augen blickten durch mich hindurch. Ich rappelte mich auf und ließ mich einige Meter weiter neben den jüngeren Bruder fallen. Ächzend blinzelte dieser mich an. 

,,Es wird alles gut", stammelte ich und drückte meine Hände auf seinen Bauch. Die Wunde, die die Schrotflinte hinterlassen hatte, hätte jedoch mit fünf Händen nicht abgedeckt werden können. Schluchzend schaute ich auf meine blutverschmierten Hände, die ich hektisch an meinem weißen Kleid abwischte. 

,,Aleah...", flüsterte Mister Salvatore schwach und hob eine Hand Richtung meiner Wange. Diese ergriff ich fest. Mühsam schenkte er mir ein sanftes Lächeln, ehe seine Augen schwer wurden und sein Kopf zur Seite fiel. 

,,Mister Salvatore?", weinte ich leise. ,,Stefan..." 

Doch er antwortete nicht mehr.

Mit einem leisen Schrei schreckte ich auf.
Ich sah mich schwer atmend um und erkannte, dass ich mich immer noch in Damons Bett befand. Vor meinem Fenster war es still und dunkel.
Kalter Schweiß bedeckte meine Stirn, auf welche ich geschockt meine kühle Handfläche legte.

Kopfschüttelnd warf ich die Decke beiseite und lief in einem großen dunkelgrünen T-Shirt die Treppe des Hauses hinunter. Irritiert bemerkte ich das Kaminfeuer, welches immer noch brannte.

,,Kannst du auch nicht schlafen?"

Ich zuckte zusammen. In einem Sessel saß Stefan und hielt ein Glas Blut in der Hand. Vermutlich Kaninchen oder Dachs. Ich überlegte, was ich antworten sollte, als ich zu ihm lief und mich auf die Couch fallen ließ. Eine Weile sah ich in die Flammen.

,,No rules", murmelte ich.

Er sah mich erschrocken an.

,,Was bedeutet das?"

,,Woher hast du das?", wollte er wissen und stand auf.

,,Ich habe mich erinnert. An 1864"

Nervös leckte sich Stefan kurz über die Unterlippe, bevor er zum Feuer ging und sich nah davorstellte. ,,Es bedeutet, dass niemand Katherines Spiele kennt. Spielt man sie trotzdem, verliert man. Immer"

Ich nickte nachdenklich. ,,Ich habe gesehen, wie ihr gestorben seid", sagte ich und sah leer ins Feuer. Stefan drehte sich langsam um und setzte sich neben mich.

,,Nicht so oft, wie wir dich haben sterben sehen"

Ich sah ihn betroffen an. ,,Ich habe Angst, mich an mehr zu erinnern"

Er nickte langsam. ,,Habe ich mich sonst auch erinnert?... In meinen anderen Leben?"

Stefan sah mich einen Moment lang an, bevor er den Kopf schüttelte. ,,Ich weiß nicht, wieso du es jetzt tust"

,,Wie bin ich in meinem letzten Leben gestorben?", fragte ich mit gefestigter Stimme.

Stefan zog die Augenbrauen zusammen und blickte weg. ,,Hey, du kannst es mir sagen", versuchte ich, ihn zu ermutigen und nahm seine Hand. Diese zog er jedoch weg.

,,Stefan, ich finde, ich habe ein Recht..."

,,Ich war es", antwortete er wirsch. ,,Ich habe dich getötet. Zufrieden?"

Fragend hob er die Hände, während ich verwirrt in seine beiden Augen blickte. ,,Wieso würdest du das tun?", hauchte ich fassungslos.

,,Ich konnte nicht ertragen, dass du ihn gewählt hast, Aleah... Ich hatte meine Menschlichkeit abgeschaltet... Dein Blut ist es, welchem ich am schwersten widerstehen kann..."

,,War es das, was du letztens meintest?", fragte ich und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. ,,Dass du ein Monster wirst?"
Stefan nickte und drehte sein Gesicht von mir weg. Ich sah ihm erschrocken hinterher, bevor ich unsicher aufstand. ,,Ich halte es für besser, wenn ich nach hause fahre" Als Stefan mir nicht antwortete, lief ich einige Schritte Richtung Tür.

Plötzlich stand er vor mir und legte seine Hände auf meine Wangen. ,,Bitte hab keine Angst vor mir", flüsterte er. ,,Was ich getan habe, werde ich mir nie verzeihen. Ich würde eher sterben, als erneut meine Menschlichkeit abzuschalten"

Ich hörte ihm atemlos zu. Verzweifelt löste er sich von mir, doch ich griff nach seinem Unterarm.

,,Ich kenne dich Stefan. Ich habe keine Angst vor dir. Und ich vergebe dir..."

Seine Augen wurden weicher, als eine Stimme uns zusammenfahren ließ.

,,Stefan?"
Sofort wandte sich dieser von mir ab. ,,Elena... Ich konnte nicht schlafen. Geh wieder ins Bett, ich komme gleich"
Er bemühte sich sichtlich, die Situation souverän zu meistern.

Irritiert blickte Elena zwischen uns hin und her.

,,Ich... ich wollte gerade gehen", fügte ich knapp hinzu und warf Stefan einen angespannten Blick zu, ehe ich das Haus verließ.

,,Ich weiß nicht, wie die Situation mit uns nun genau aussieht", informierte ich Matt am nächsten Tag über meine Beziehung zu Damon. Den Teil mit Vampiren, meiner fehlenden Menschlichkeit und der gemeinsamen Vergangenheit mit Damon und Stefan hatte auch raus gelassen.
Wir hatten uns nach der Schule einen Kaffee im Grill geholt und saßen nun mit diesem auf einer Parkbank.

Er nickte überlegend. ,,Wie geht es dir damit, dass er im Moment nicht hier ist?"

Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ich vermisse ihn... Aber ich bin mir sicher, es geht ihm soweit gut. Ich meine, sonst würde ich ja..." Ich stockte und sah Matt an, der fragend die Augenbrauen hob.

,,Ich habe einfach das Gefühl, es geht ihm gut", beendete ich schnell meinen Satz und sah in meinen Kaffee.

,,Du weißt, ich habe dich lieber mit Stefan gesehen", neckte Matt mich.

Ich legte lächelnd den Kopf schief. ,,Denkst du, er und Elena sind glücklich?"

,,Sie ist es auf jeden Fall", nickte Matt ein mal kurz.

,,Und du und Caroline?", grinsend stupste ich mit meinem Oberarm gegen seinen.

,,Sie ist süß", lächelte er. ,,Sie bringt mich auf andere Gedanken, seit Vicki..."
Er sah traurig zu Boden.

Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine. ,,Ich bin da, falls du jemanden zum reden brauchst"

Dankbar sah er mich an. ,,Danke... Schwesterherz"

Wir lachten kurz. Es war noch so ungewohnt, die Schwester von Matt Donovan zu sein. Zum Glück war dies nicht das Verrückteste, was in dieser Stadt vor sich ging.
So hatten unsere Freunde es zwar zuerst fassungslos, dann aber doch recht positiv aufgenommen.

,,Hey, du bist doch heute auch beim Charity-Ball der Lockwoods, oder?" Ich hob kopfschüttelnd die Hände.

,,Ich weiß zwar nicht, was ein Ball im riesigen Anwesen einer der Gründerfamilien mit Charity zu tun haben soll, aber ja. Mein Dad hat mir schon vor Monaten ein Outfit dafür gekauft"

Matt nickte. ,,Dann können wir gemeinsam als Fußvolk die Gründerfamilien beobachten und uns den Abend mit Sekt und Käsespießen versüßen"

Ich lächelte. So abgehoben diese Veranstaltungen doch waren, sie brachten einen Hauch Normalität in diese Stadt. Jugendliche, die sich am Bourbon ihrer Väter betranken, Ältere, die sich über die Jüngeren aufregten und ein Haufen städtischen Klatsch und Tratsch, der ausnahmsweise mal nichts mit Vampiren und Werwölfen zu tun hatte.

,,Ich muss los. Wir sehen uns bei den Lockwoods" Lächelnd drückte ich sanft seinen Arm, bevor ich aufstand.

Umständlich stieg ich aus meinem Auto aus, welches ich vor dem Lockwood Anwesen geparkt hatte.
Ich trug einen schwarzen engen Jumpsuit und extrem unbequeme hohe Schuhe. Meine Haare hatte ich gelockt und leicht zusammengesteckt.

,,Guten Tag, die Dame"

Ich blickte mich um und sah Jeremy, der lächelnd auf mich zu kam. Er trug einen dunklen Anzug und hatte seine Haare nach hinten gegelt.

,,Wann bist du so erwachsen geworden?", fragte ich und nahm seine Einladung an, mich an seinem Arm einzuhaken.

,,Erwachsen genug, um besser einzuparken, als du" Mitleidig sah er über seine Schulter auf mein Auto, welches ich erbärmlich in einer riesigen Parklücke abgestellt hatte.

,,Touché", schmunzelte ich.

,,Schön, euch zu sehen", begrüßte uns Miss Lockwood, die in einem grünen Abendkleid ihre Gäste an der Tür empfing.

Wir traten ein und schauten uns um. Auf hohen Sockeln brannten weiße Kerzen und im großen Wohnzimmer spielte ein Streichorchester.

,,Endlich jemand unter 40", begrüßte uns Tyler und atmete schwer aus.

,,Hey, ich werde mal das Buffet auschecken" Jeremy lächelte mir kurz zu und warf Tyler einen abschätzigen Blick zu, ehe er sich abwandte.

,,Habt ihr immer noch dieses Rivalen-Ding am laufen?", fragte ich und griff mir ein Glas Sekt, welches auf einem Tablett an uns vorbeigetragen wurde.

,,Er mochte nicht, dass ich was mit Vicki hatte und anders herum", erklärte Tyler knapp und verschränkte die Arme, während er auf seinen Füßen vor uns zurück wippte. ,,Gott weiß, wo die inzwischen steckt"

Ich atmete tief ein und biss mir nervös auf die Lippen.

,,Hey, Leah. Das ist mein Onkel Mason", unterbrach Tyler zum Glück mein Gedankenkarussell. Lächelnd schüttelte ich diesem die Hand.

,,Das ist also die berüchtigte Aleah..." Sorgfältig musterte Tylers Onkel mich von oben bis unten.

,,Entspann dich. Sie kann ein Geheimnis für sich behalten" Tyler sah ihn genervt an.

,,Sonst wäre ich wohl auch falsch in dieser Stadt", lächelte ich bemüht, was Mason mir gleich tat.

,,Ich habe mir schon gedacht, dass die Salvatore Brüder nicht weit entfernt sein können" Damit deutete Mason hinter mich.

Ich drehte mich um und erblickte Stefan, der auf mich zu kam. Er trug einen schwarzen Anzug, in dessen Brusttasche er ein rotes Einstecktuch gesteckt hatte. Er sah wahnsinnig gut aus.

,,Ich werde mal den Getränkevorrat meines Vaters näher untersuchen", flüsterte Tyler mir von hinten ins Ohr.
,,Falls du keine Lust mehr auf alte Leute hast, weißt du, wo du mich findest"
Er und sein Onkel liefen in Richtung Arbeitszimmer von Bürgermeister Lockwood.

,,Hey", begrüßte mich Stefan und ließ seinen Blick über mich schweifen. Anstatt etwas zu sagen, wurde er jedoch bloß rot und räusperte sich.

,,Sehr verehrte Damen und Herren", rief Carol Lockwood, während sie mit einem Messer gegen ein Glas klirrte.
,,Wir begrüßen sie auf unserem jährlichen Charity-Ball. Unsere Stadt ist seit vielen Generationen geprägt von Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung"

Stefan und ich warfen uns vielsagende Blicke zu.

,,Aus diesem Grund soll dieser Ball am heutigen Tag auf die ärmsten unserer Gemeinschaft aufmerksam machen. An wen unsere Spende dieses Jahr gehen wird, wird ihnen mein Mann nach dem ersten Tanz verkünden. Ausgewählt für diesen haben wir ein Stück, welches Tradition hat. Bereits der erste Charity-Ball der Familie Lockwood wurde mit diesem Tanz eröffnet"
Damit hob sie ihr Sektglas und nickte dem Orchester zu, welches auf seinen Einsatz wartete.

Die Geige begann eine Melodie zu spielen, welche nach dem Geruch von Regen an einem lauen Sommerabend und der ersten kribbelnden Liebe klang. Bald stieg zunächst die Oboe, dann die anderen Instrumente ein.

,,Darf ich bitten?", fragte Stefan und beugte sich ein Stück vor mir herunter, während er die Hand ausstreckte.

,,Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, Stefan"

,,Das war unser erster Tanz. Auf dem ersten Charity-Ball 1866" Perplex blinzelte ich ihn an.
Stefan griff meine Hand und zog mich an ihn heran. Sanft hielt er meine kleine in seiner großen Hand, während er die andere warm auf meinen unteren Rücken gelegt hatte.

,,Ich wusste gar nicht, dass du so gut tanzen kannst", bemerkte ich nach einigen Sekunden.

,,Jahre lange Übung"

Ich lächelte.

,,Wir haben oft zusammen getanzt. Auf Bällen im 19. Jahrhundert, auf Konzerten im 20., und in Clubs im 21."

Ich schüttelte den Kopf. ,,Unfassbar, wie viel ich schon erlebt habe" Ich überlegte, während Stefan mich sanft führte. ,,Aber was bringt es einem, wenn man sich an nichts erinnert..."

Er sah zu mir herunter. ,,Ich erinnere mich. An all deine Leben"

Ich vermied es, zu ihm nach oben zu blicken. All diese Nähe würde meine Gefühle und die gesamte Situation kein Stück besser machen.

Das Stück endete auf gefühlvollen Tönen, bei welchen Stefan mich vorsichtig zur Seite warf und meinen Kopf in seiner Hand hielt. Einen Augenblick sah ich in seine grünen Augen, die so viel Schmerz und doch so viel Liebe widerspiegelten.

Langsam hob er mich wieder an und ich räusperte mich, als ich einen festen Stand zurückgewonnen hatte.

,,Ich... ich werde mich eben frisch machen", stammelte ich und ließ Stefan auf der Tanzfläche stehen.

,,Leah", wurde ich auf dem Weg zum Damen WC angesprochen.

,,Elena", erwiderte ich, als ich die Stimme lokalisiert hatte.

,,Können wir sprechen?", fragte sie und deutete auf das Gaderobenzimmer neben uns. Ich nickte und folgte ihr.

Reuevoll sah ich sie an, während sie aus dem Fenster in den von Fackeln erleuchteten Garten blickte. ,,Ich weiß, dass er dich immer lieben wird", brach sie plötzlich die Stille und drehte sich um.

Verdutzt versuchte ich, eine passende Antwort zu finden.

,,Stefan hat mich aus dem Auto gerettet, in dem meine Eltern umkamen"

Ich nickte wissend.

,,Durch ihn fühlte ich mich lebendig. Zum ersten Mal seit Monaten"
Sie lächelte traurig. ,,Leah, ich kann ihn nicht teilen" Tränen stiegen in ihre Augen, als sie sich verzweifelt durch die Haare fuhr.

,,Sollst du auch nicht, Elena" Erschrocken ging ich auf sie zu und legte meine Hände auf ihre Arme. ,,Mach dir wegen mir keine Sorgen"

Sie schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Wie könnte ich mir deinetwegen denn keine Gedanken machen?"

Ich blickte mich besorgt um. ,,Ich werde mich von ihm fernhalten, Elena. Ich verspreche es"

Schnell schienen ihre Tränen getrocknet zu sein.

,,Danke, Aleah. Du bist eine wahre Freundin" Sanft umarmte sie mich, bevor sie den Raum verließ.

Einen Moment ließ ich das Gespräch Revue passieren, als mein Telefon vibrierte.

,,Komm zur Schule, wir müssen reden", schrieb Rick. Ich seufzte. Bitte ein normales Menschen Problem. Kaputte Waschmaschine, liegengebliebenes Auto oder eine unleserliche Klausur, die korrigiert werden möchte.

Ich nickte mir selber motivierend zu und verließ das Haus. Auf dem Weg zu meinem Auto erblickte ich Stefan, der sich geschockt umsah.

,,Leah", rief er aufgeregt und kam auf mich zu.

,,Stefan, wir müssen damit aufhören", unterbrach ich ihn allerdings. ,,Ich kann das Elena nicht antun"

Er holte Luft und hob den Zeigefinger, doch ich wollte seinen Protest nicht hören.

,,Ich werde immer etwas für dich fühlen, Stefan. Aber in diesem Leben soll es nicht sein" Traurig strich ich ihm ein paar Krümel vom Anzug.

,,Leah", begann er erneut. Doch just in diesem Moment lief Jeremy an uns vorbei.

,,Hey, Jer. Elena war gerade hier. Vielleicht sucht sie dich"

Jeremy sah mich ungläubig an. ,,Keine Chance. Sie sitzt zuhause. Es geht ihr nicht gut, wegen dem da" Er hob die Augenbrauen und sah zu Stefan.

Ohne eine Antwort abzuwarten, lief er an uns vorbei.

Verwirrt sah ich Stefan an. ,,Ich schwöre, ich habe gerade mit ihr gesprochen"

Stefan packte meine Oberarme. ,,Das war nicht Elena"

Gänsehaut breitete sich von Kopf bis Fuß auf meinem Körper aus, als mir die Kinnlade herunter fiel.

,,Katherine..."


Heute mal ein ziemlich langes Kapitel. Lasst gerne einen Kommentar da :)

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