L1fe_L1ne schau. Ich habs nicht zu deiner Wartezeit vor der Arbeit geschafft. Aber zur Pause oder zum Feierabend an deinem ersten Arbeitstag. Alles Gute und viel Spaß dir bei der Arbeit und allen mit dem Kapitel. 🤗
Louis hatte sich das vorher so vorgestellt, dass sie gleichzeitig mit Stan und Josh ankommen würden. Klappte nicht. Die anderen beiden waren schon da, als sie mit einem sehr schweigsamen George auf der Rückbank vorfuhren.
"So, da wären wir.", sprach Harry schwungvoll und stieg dynamisch aus dem Wagen.
"Krass... ich hab mir deren zu Hause anders vorgestellt.", staunte George.
"Wie denn? Mit Stacheldraht drum?"
"Nein, aber mit Gittern an den Fenstern oder so..."
"Tja..", machte Louis und stieg auch aus.
Liam begrüßte sie, wobei er Louis schnell umarmte , als der gerade, einfach aus Gewohnheit seine Grundhaltung hatte einnehmen wollen, während sich die beiden Doms umarmt hatten.
"Hallo George. Kommt doch rein.", grüßte Liam Louis' Bruder sehr knapp und überging Louis' kleines Dilemma damit einfach, der gerade verunsichert werden wollte.
Drinnen saßen die anderen bereits am Tisch, sodass man recht formlos grüßte und sich dazu setzte.
Louis fiel auf, dass Niall ziemlich still war und hoffte, dass die nicht bis eben noch über George und ihn geredet hatten. Stans triumphierendes Grinsen deutete allerdings an, dass seine Gedanken genau in die richtige Richtung gingen. Na super.
Es wurde sich unterhalten und Louis war so sehr darauf konzentriert dem Gespräch zu folgen, dass er irgendwie vom Inhalt gar nichts mitbekam. War das normal? Passierte das anderen Menschen auch? Oder was das für ihn exklusiv?
Schließlich ging er einfach aufs Klo, nachdem der Hauptgang beendet worden war.
Er besah sich schließlich skeptisch selbst im Spiegel und sah sich in die Augen. Irgendwann würde George ja auch wieder fahren und dann wäre alles wieder normal. Das jetzt gerade war ja nur eine Ausnahme. Und so schlimm war es doch auch gar nicht. Er sollte nicht immer so empfindlich sein. Und nachtragend. So ein Sensibelchen. Es war doch alles in Ordnung!
Ernergisch wandte er sich ab und wollte das Badezimmer filmreif verlassen. Richtig dramatisch und entschlossen.
Und dann knallte er direkt vor eine breite Brust.
"Na, Dornröschen? Träumst du selbst jetzt noch?", fragte eine belustigte Stimme.
"Äh... Tschuldigung, Liam. Ich-"
"Jaja, mitkommen.", wurde er einfach unterbrochen und wieder ins Bad geschoben. Liam schloss hinter ihnen ab.
"So. Klare Ansagen ohne wischiwaschi und wenn es geht nicht allzu sehr auf der Gefühlsebene und bitte ohne Tränen. Ich hab keine Taschentücher bei: was ist los?"
"Äh...", machte Louis überfordert.
"Niall war ein Arsch. Das weiß ich schon. Und Stan hat ihn zur Sau gemacht. Weiß ich auch."
"Ja, dann weißt du doch alles?"
"Nein. Was ist mit dir heute Abend? Ich hab dich eben drei Mal angesprochen und du hast überhaupt nicht reagiert."
"Ähm... ich möchte darüber nicht reden."
"Sehr gut. Ich auch nicht. Aber offensichtlich müssen wir da eben beide durch. Und da du hier nicht die Prinzessin bist, ist dein Unwille hier gerade nicht so wahnsinnig relevant."
"Wer sagt, dass ich keine Prinzessin bin?"
"Helfen dir niedliche Vögel beim Wäsche aufhängen?"
"Äh... nein?"
"Tja, dann sage ich das. Leg los. Wie gesagt: nüchtern und eiskalt raus. Gibt keinen Ruf, den du noch retten musst. Also?"
Louis atmete einmal tief durch und sprach dann: "George soll sich einfach nicht einmischen und so tun als wären wir ne Happy Family."
"Das war's?"
"Äh... ja? Ist das zu wenig?"
"Das ging ja einfach. Wenn ich jetzt noch ne Gesprächskerze anzünde, Walle-Walle-Musik anmache und Yoga-Matten raus hole, kommt da echt nicht mehr?"
"Äh... nein?"
"Ach, Mensch. Das mit den Reden hab ich einfach drauf. Sehr gut."
"Äh... ja...", stammelte Louis etwas unbeholfen.
"Ach verdammt. Körperliche Nähe oder?"
"Ja bitte."
"Okay, komm her, Bambi."
Louis versank in Liams Armen.
"Manchmal bist du schon ein bisschen irre...", murmelte Louis an Liams Brust und musste sich eingestehen, dass diese seltenen Liamumarmungen es besser machten. Einfach alles.
"Bisschen verrückt sein kann man ruhig. Es sollte halt nur Stil haben.", grinste Liam und dann war der Moment wieder vorüber und Liam schloss die Badezimmertür auf.
Louis öffnete und wollte hinaus, als er schon wieder in jemanden hinein lief.
"Meine Güte, wieso steht ihr denn alle immer direkt im Türrahmen?", fragte Louis empört und blickte hoch in Georges Gesicht.
"Hey. Das solltet ihr echt weniger auffällig machen..", raunte der verschwörerisch.
"Hä? Was denn?", fragte Louis verwirrt, während Liam wohl im Kreis grinsen würde, wenn dabei die Ohren nicht im Weg wären.
"Na, komm schon... ich meine.. ihr hier... zusammen... auf dem Klo..."
Liam umarmte Louis schwungvoll von hinten und sah George dabei direkt in die Augen.
"Tja, was soll man machen? Louis kann hier wohl keiner so ganz wiederstehen. Stan ist, was ihn angeht, ja auch relativ... dünnhäutig.. nennen wir es Mal. Wir sind eine Art große glückliche Familie und da passt man natürlich aufeinander auf und beschützt sich."
"Aha...", machte George und fühlte sich sichtlich unwohl.
"Es ist schon faszinierend. Nicht wahr? Wenn man gegenseitig aufeinander achtet, dann wird auf alle geachtet und man ist kein Arschloch."
George guckte überall hin, nur nicht zu Louis und Liam, als er sagte: "Sich mit dem Freund von seinem Freund auf dem Klo einschießen, während die Partner nebenan sitzen, ist also nicht Arschloch sein?"
"Nein. Ich sehe kein Problem. Du, Bambi?"
"Nö."
"Wenn ich jetzt aber dahin gehe und das erzähle..."
"Tu dir bitte keinen Zwang an. Ich hab die Eier für die Konsequenzen.", grinste Liam, während Louis noch überlegte, was das hier eigentlich werden sollte. Aber Liams Arme um ihn waren toll und dann noch so lange. Er sollte George fast dankbar sein.
"Aber das-"
"Weißt du, George, manche Sachen kann man als Außenstehender eben einfach nicht richtig beurteilen.", erklärte Liam süffisant.
"Dann willst du sagen, dass das für Harry okay ist?!"
"Ich will damit sagen, dass du das nicht richtig beurteilen kannst und wir dir das nicht erklären werden."
George schnaubte und wandte sich ab. Wollte offensichtlich an den Tisch zurück.
"Na komm, Bambi. Das wird lustig.", grinste Liam und schob Louis vor sich her, damit sie auch im Flur waren.
"Ach echt?", fragte Louis nicht überzeugt.
"Aber natürlich."
"Musstest du nicht aufs Klo?", fragte Liam und seine Stimme war sehr plötzlich sehr kalt und schneidend. Louis zuckte in seinen Armen, obwohl klar war, dass er ja gar nicht gemeint war.
George drehte sich um und sah Liam beinahe ängstlich an.
"Also bist du mir nur nachgeschlichen. Böser, böser George. Und? Gefällt dir die Vorstellung? Dass Louis Harry hintergeht? Überlegst du jetzt, wie du das zu deinem Vorteil nutzen kannst?"
"Er muss das wissen. Das ist nicht richtig.. Er macht ja auch eure Freundschaft kaputt.", stammelte George und sah beim letzten Satz zu Louis.
"Hä? Wirke ich irgendwie wehrlos?", fragte Liam ernsthaft betroffen und blickte zwischen Louis und sich selbst hin und her.
"Ist alles in Ordnung? Oder sollen wir den Tisch im Flur aufstellen? Könnte ein bisschen eng werden.", überlegte Stan, der plötzlich auch auftauchte.
"Hä? Sagst du nichts?", fragte George empört.
"Wozu?", fragte Stan irritiert.
"Willst ihn wohl selbst ins Bett kriegen was? Und deckelst deren Affäre...", zischte George und blickte schadenfroh umher.
"Harry!", rief ausgerechnet Liam und der Gerufene kam natürlich und brachte auch Niall und Josh noch mit. Damit war der Flur Recht voll.
"Was gibt's? Wieso stehen alle im Flur?", fragte Harry nur irritiert und Georges Kinnlade klappte herunter.
"Alles Bestens. Ich wollte nur George von der lächerlichen Vorstellung befreien, dass er sich hier irgendwie irgendwo zwischen drängen könnte oder dass wir hier irgendwie einander betrügen oder sonst was. Ich wollte deutlich machen, dass er sich nicht auf eine unangemessene Weise in Louis' Leben einmischen sollte und es eben seine Gründe hat, dass er so vieles nicht weiß. Dass er uns hinterher schleicht, habe ich mir jetzt auch nicht ausgedacht. Dafür ist George verantwortlich."
"Sie waren im Bad eingeschlossen! Zusammen!", schrie George.
"Schön. Dessert? Ich wäre so weit.", fragte Niall, der sogar noch einen Schneebesen in der Hand und ein Küchentuch über die Schulter geworfen hatte.
"Oh ja! Dessert!", stimmte Harry zu und alle gingen wieder zum Tisch und setzten sich.
Fassungslos beobachtete George, wie Harry seinen Arm um Louis legte, als sei nichts gewesen und Niall mit Louis sprach, als habe der es nicht gerade auf dem Klo beinhart mit seinem Partner getrieben.
"Das ist doch krank.", zischte George.
"Nein. Das sind Beziehungen und Regeln, die sich dir entziehen. Die du nicht verstehst.", erklärte Liam und schenkte allen Getränke nach.
"Aber.."
"Alles was dir das zeigen sollte: Louis hat hier Leute gefunden, die für ihn da sind und die auf ihn aufpassen. Wechselseitig. Es geht um Vertrauen und Zusammenhalt. Das müssen Außenstehende nicht verstehen. Sei dir nur sicher: legst du dich mit einem an, hast du sechs gegen dich. Versuche Unfrieden zu stiften und du hast sechs Leute, die das betrifft. Man schlägt nicht einfach irgendwann ein neues Kapitel auf und vergisst, was früher war. Es hat Auswirkungen. Verhalte dich also entsprechend. Und das heißt: Kenne deine Position und überlege lieber einmal mehr, ob es dir zusteht, dieses oder jenes zu sagen oder fragen. Noch Wein?", sprach Liam und lächelte George freundlich an, während seine Worte und die Tonlage eine deutliche Warnung waren.
Ja, dachte Louis, Liam war irre mit Stil.
Hmmm... ich bin damit so gar nicht zufrieden .. aber jetzt kommen eh erstmal wieder die anderen Storys dran. 😅
Also bis dann.
Viele Grüße ^_^