Das Land jenseits der Berge.

By TenebrisAngelusXXV

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Trevor liebt wen er nicht lieben darf und als die Dinge eskalieren entschließt er sich seine große Liebe in S... More

#1 Wir sind wachsam.
#2 Über den Wolken
#3 Ultramontan
#4 Verrat
#5 Flucht nach Süden
#6 Was kann er bieten
#7 Märtyrer des Reiches
#8 Alle Wege führen nach Sore
#9 Unfreundlicher Empfang
#10 An Terastans Tafel
#11 Warum ich?
#12 Keine Wahl und falsche Wahl
#13 Ein neues Zuhause
#14 Neue Freunde
#15 Lust ohne Liebe
#16 Sein Wille geschehe
#17 Verwirrung
#18 Sohn eines Monster
#19 Macht, Verantwortung, Unterwerfung
#20 Terastans Pläne
#21 Trevastans Pläne
#22 Zuwendung
#23 Manipulation
#24 Spiel und Tanz
#25 Neue Kontakte
#26 Feiertage
#27 Der Tag von Punta
#28 Der Skandal
#29 Das Geheimnis der Divinoble
#30 Der Königsmacher
#31 Spiel der Mächte
#32 Gerüchte und Nachrichten
#33 Wortgefechte
#34 Luftgefechte
#35 In der Nacht
#36 Prominent
#37 Begehren und Erfüllung
#38 Trevors Pläne
#39 Stille Post
#40 Simurs Pläne
#41 Land des Lächelns
#42 Simurs Aufstieg
#43 König Trevor
#44 Spiel mit der Lust
#45 Hochmut kommt vor dem Hass.
#46 Vater und Sohn, König und Prinz
#47 Trevor allein zu Hause
#48 Des Einen Freud, des Anderen Leid
#49 Inkognito
#50 Jubelt einfach!
#51 Krone und Ketten
#52 Der Anfang vom Aufstieg
#53 Trinationale Nacht
#54 Was man von einem Anderen braucht
#55 Der Raub des Divinpotions
#56 Ekstase
#57 Die Kunst des Wegnehmens
#58 Zu den Sternen/To become a star
#59 Sing mir ein Lied
#60 Aber Bitte in Farbe
#61 Zu Mittag beim König
#62 Stadt der Engel
#63 Beziehungen
#64 Angebote und Anträge
#65 Wieder Zuhause
#66 Die drei T
#67 Dreharbeiten
#68 Die Tafelrunde
#69 Wellenreiten
#70 Anmachen
#71 Billionen
#72 Mit Stolz in den Untergang
#73 Feindliche Übernahme
#74 Der Götterbote
#75 Götterbotendämmerung
#76 Die Überdosis
#77 That escalated quickly
#78 Was ich bin
#79 Der Ring
#80 Die Bindung
#81 Auf dem Höhepunkt
#82 Wähle deinen Namen
#83 Eine besondere Spezies
#84 Die Sache mit den Söhnen
#85 Eigenständigkeit
#86 Trevastans Ängste
#87 Gelüste
#88 Beißereien
#89 Das Verstummen
#90 Das erste Telefonat
#91 Das zweite Telefonat
#92 Terastans Vorfahren
#93 Das Übereinkommen
#94 Ein schwerer Gang
#95 Die Anhörung des Hernans
#96 Das kitaische Angebot
#97 Nachtragend
#98 Das Great Game beginnt
#99 Hot Tensions
#100 Die Folgen von Kontrollverlust
#101 Die Torheit manch' Regierender
#102 Trotzdem mein Bruder
#103 Die Hand des Prinzen
#104 Schwanengesang
#105 Wegen der Liebe
#106 Das Comeback des Caruso
#107 Traumhochzeit, erster Akt
#108 Traumhochzeit, zweiter Akt
#109 Traumhochzeit - Finale
#110 Eine Frage der Ideologien
#111 Ablenken
#112 Das Skandälchen
#113 Das Urteil der Geschichte
#114 Kitaische Nächte
#115 Der sprechende Zug
#116 Magische blaue Augen
#117 Der Vermählung erster Teil
#118 Blütenregen
#119 Er ist nicht er!
#120 Der Vermählung zweiter Teil
#121 Der Vermählung Finale
#122 Der Tag danach
#123 Der weinende Junge
#124 Wie alles zusammenhängt...
#125 Frisch aus der Vergangenheit
#126 Der Tag danach II
#127 Über den Dächern der Stadt
#128 Die Süße der Lust
#129 Resultate von Macht
#130 Aufregende Begegnungen
#131 Bulans silbernes Licht
#132 Der Fortschritt
#133 Vor Ablauf der zwei Wochen
#134 Uncle Simon
#135 Die Freuden des Fliegens
#136 Die Liebe der Apollams
#137 Das Rennen ist eröffnet!
#138 Dunkle Aura
#139 Drama, hinter der Bühne...
#140 Die Macht des Schicksals
#141 Probleme - und Lösungen.
#142 Frech gewinnt - nicht!
#143 Das vergiftete Angebot
#144 Premierenabend
#145 Sinne und Verstand
#146 Ohne Sinn und Verstand
#147 Das Teilen
#148 Der Aufstieg des Hauses Lepponson
#150 Liebe und Hass
#151 Alter Groll frisch aufgebrüht
#152 Ja, Rache...
#153 Dunkel wart es, als Donner hallte...
#154 Unter Volldampf
#155 Läuft - oder auch nicht
#156 Endstation
#157 Nicht geändert!
#158 Keine Reue
#159 Die Gerüchteköchin
#160 Schuldgefühle
#161 Der Aufpasser
#162 Unter der Sonne von Montalvia
#163 Emotionale Instabilität
#164 Außer Kontrolle
#165 Die Unterwerfung
#166 Eine Frage der Macht
#167 Beugt euch!
#168 Das Erbe Libulans
#169 Von Brüder und Halbbrüdern
#170 Verbitterung
#171 Grausame Vergangenheit
#172 Das Vorbild der Eltern
#173 Das macht die Liebe
#174 Vergib uns!
#175 Macht Macht glücklich?
#176 Der Mator Gottes?
#177 Otaheitische Nächte
#178 Die Frage nach dem Glück
#179 Problembewältigung
#180 Der Griff nach den Sternen
#181 Die Nacht des Lison
#182 Tanz mit dem Feuer
#183 Die feurige Prag Oma
#184 Liebe in Zeiten der Raumfahrt
#185 Der Zerfall einer Familie
#186 Der historische Moment
#187 Der Donnerschlag
#188 Dumm, Dümmer, Dummor
#189 Kluge Entscheidungen
#190 Dumm(or) gelaufen.
#191 Die Befreiung
#192 Das Land diesseits der Berge
#193 Karten I
#194 Karten II

#149 Beginn und Ende

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By TenebrisAngelusXXV

Während der frisch gebackene Lord Lison fast noch ein wenig benommen von seiner Erhebung in den erblichen Adelsstand und in die Peerrage des Vereinigten Königreiches von Angevinien, Lugunien und Ecossien sich seinen Weg zu einem ebenso überraschten Simur suchte, hatten zwei andere Menschen an zwei anderen Orten auf Bumia die Bilder auch gesehen und ihnen war nochmals und endgültig klar geworden, wie sehr das Schicksal sich gegen sie gewendet hatte.

Der eine sass im Kingly Union Prison⁰ und ihm war sofort klar, dass die Erhebung in den Adelsstand von Lison Lepponson für seinen Fall nichts Gutes bedeuten würde.
Auch wenn Lison zu dem Zeitpunkt von Marcon Wanker ihn mißbraucht hatte noch kein Peer von Angevinien war und auch das angevinische Strafrecht ein Rückwirkungsverbot kannte, machte sich Marcon Wanker keine Illusionen darüber, dass dieser Aufstieg seines Ex-Schwagers einen für ihn extrem nachteiligen Einfluss auf die Strafzubemessung hatte, wenn nicht noch mehr.

Der andere sass hungrig in einem Warteraum der Sarai Dilli Station in Rohilla im Sindhurat wo zufällig ABC lief.
Estefon Pricksburgh erkannte Lison sofort und er schöpfte eine aberwitzige Hoffnung.
Wenn er Lord Lison schreiben würde und ihn um Verzeihung und um Gnade und um ein gutes Wort beim Deputy King Simon of Chibera bitten würde, vielleicht hätte er noch eine Chance und er könnte nach New Lugunia zurückkehren, zurück zu seiner Familie, zurück in sein altes Leben...
Hätte er auch nur ansatzweise geahnt, wohin ihn dieses Vorhaben führen würde, er hätte sich wohl eher vor der einfahrenden Sauth Tez Tren geschmissen als mit diesem kurz darauf weiter in den Süden von Sindhurat zu fahren.
Aber anders als Marcon Wanker machte sich Estefon Pricksburgh noch Hoffnungen.

Noch bevor Lison allerdings Simur erreichte kreuzte ein etwas storchartig sich bewegender Isador seinen Weg.
Dass das kein Zufall war, wurde Lison sofort klar, als dieser ihn ansprach: "Your Serene Highness, Mylord Lison, ich wollte mich noch ganz außerordentlich bei Euch bedanken, dass ihr in der vergangenen Nacht so besonnen und beherzt gehandelt habt und so verhindert habt, dass aus meinem unbesonnenen Tun schlimmes erwachsen konnte..."
Der Dank machte Lison wirklich verlegen und so erwiderte er leicht errötend: "Your High Grace, das war doch selbstverständlich und ich war ja auch nicht alleine..."
Worauf Isador enger an ihn herantrat und sagte: "Nein, selbstverständlich war das nicht, und das weißt du Lison so gut wie ich. Du hast etwas gut bei mir..."
Lison wollte kontern, das ablehnen, aber Isador kicherte nur und sagte nun lauter: "Genießt Euer erstes Dinner beim Hochkönig als Earl, Lord Lison..."

Da die Anwesenden nun begannen ihre Plätze an der Tafel aufzusuchen, kam Lison endlich unweigerlich zu Simur, dann natürlich waren ihre Plätze nebeneinander.
"Plötzlich Peer" scherzte Simur sogleich, "aber mich würde ja doch sehr interessieren, worüber du mit dem König vorhin wirklich gesprochen hast..."
"Womöglich hatte Seine Hoheit Sorge, dass du nicht unter Stand heiratest..." erwiderte Lison breit grinsend darauf, denn er hatte sich aus den Fragen von Trevor am Nachmittag und seiner plötzlichen Erhebung in den Adelsstand schon einen Reim gemacht.
"Oh" machte Simur. Dann fiel ihm auf, dass diese Andeutung von Lison auch dessen Antwort auf eine bestimmte Frage beinhaltete. Und daraufhin fiel ihm ein, dass er diese Frage ja offiziell noch garnicht gestellt hatte...

Zwischen dem ersten und dem zweiten Gang ging Simur erst zu Trevor, tuschelte mit dem, dann stahl er sich unauffällig davon, denn er musste dringend noch ein Accessoire holen welches er später brauchen würde.
Derweil drehte sich die Haltung am Tisch natürlich um die Melodramen vom Vorabend.
"Also ich habe mich immernoch vor Isador gefürchtet" gab An-Taetsin gerade zu, "bei 'Curreret solon'¹ schon, aber vor allem bei 'Puersdulci, vil razza damnatam'²"
"Also ich fand ja Jintsu bei seinem Tanz mit Isador auf eine gewisse Art unheimlicher" entgegnete nun An-Anadur, "das war so unterschwellig böse, das ging so tröpfelnd unter die Haut..."
"Also mein Favorit ist ja Luciur, na ja vielleicht auch weil er mich darstellt, aber ich fand 'Si, vinditta, tremendam vinditta'³ auf dem Schiff, als er erfahren hat, was man Tetrur angetan hat und bevor er dann Taegur mit der Kanone pulverisiert zwar nicht bösartig, aber die Rage und die Wut kamen da am bedrohlichsten herüber" erklärte nun Meran.
"Danke für das Lob" kam es von einem ziemlich verlegenen Luciur.
"Also auch wenn ich dich wegen der Rolle von Luciur für befangen halte" kam es nun von Isador, "dass Luciur die Fähigkeit besitzt ein zweiter Caruso zu werden, bezweifelt wohl keiner..."
Worauf Luciur noch einen Ticken röter wurde, An-Taetsin aber anmerkte: "Nur ob er ein zweiter Caruso eher durch seine Kunst oder einen Ring wird, das ist noch die Frage..."
Worauf alle in schallendes Gelächter ausbrachen.

Wenn der König aufsteht müssen auch alle anderen an der Tafel aufstehen. Das ist nicht nur am Hofe von Trevor Sitte, aber da eben auch
Wie zuvor mit Simur abgesprochen erhob sich nun Trevor nach dem vierten Gang.
Und selbstverständlich taten es ihm alle gleich. Auch Lison.

Lison aber war es, vor dem sich Simur nun hinkniete, ihm auf einem kleinen Kissen eine Ring aus Platin mit einem großen, dunkelblauen Diamanten entgegenstreckte und voller Hoffnung zu ihm aufsah.
Er ahnte natürlich was kommt, aber solche öffentliche Auftritte und Liebesschwüre waren nicht gerade Lisons Ding. Ehrlich, er hätte lieber vor dem Hochkönig mit Simur rumgemacht als einen Antrag vor aller Augen zu bekommen. Sein Soll an dergleichen war mit dem Adelsschlag für den Abend doch eigentlich ausgeschöpft.
Zum seinem Glück war Simur so verliebt, dass nicht wahrnahm wie verhalten Lison reagierte, ja, nicht einmal sah wie der in leichter Überforderung die Nase kraus zog.
Er sah nur den Diamanten und über diesem ebenso blau und funkelnd die Augen des Mannes, dem er jetzt die Frage aller Fragen zu stellen gedachte.
"Lord Lison Lepponson, First Earl of Marlaland" machte er es dann sehr formell, was Lison sich ein wenig weniger unbehaglich fühlen ließ, denn so war es nicht so intim vor aller Augen, "würdet Ihr mir die Ehre, das große Glück und die unendliche Freude gewähren, Euch von mir zu meinem Uxvir erwählen zu lassen jetzt und für alle Zeiten, bis in Ewigkeiten, so wahr mir die Götter beistehen?"
Atemlose Stille. Dann erwiderte Lison einfach nur: "Ja!"
Mehr weil er nicht wollte, dass Simur vor ihm kniete, beugte er sich nun zu diesem hinab und zog ihn zu sich empor.
Doch diese Geste wurde von Simur, wurde von den Anderen so aufgefasst, als wolle er Simur an sein Herz ziehen.
So brach großer Jubel aus während dem Simur nun vorsichtig den Ring an Lisons Ringfinger steckte.

"Ist das nicht der Espes-Diamant?" wunderte sich nun Meran halblaut an An-Anadur gewandt.
"Ja" erwiderte der, "du hast gute Augen Meran."
"Und wieso....?" fragte Meran nun, doch zumindest An-Anadur und An-Taetsin war klar, dass er wissen wollte, wie der Edelstein in die Hände von Simur kam.
Stammte der Espes-Diamant doch ursprünglich aus Golconda und gehörte dem Navabion Mirali.
Nachdem die Angevinier Mirali gehenkt hatten, schenkte der damalige König von Angevinien, der sich dann auch Kaiser von Sindhurat nannte, den größten blauen Diamanten Bumias dem Divinuxvir von Sore, also An-Anadur ab Misrata - auch weil Mirali gewissermaßen An-Anadur noch etwas schuldete.1
Also war die Frage wieso nun Simur mit diesem Stein Lison einen Antrag machen konnte, nicht ganz unberechtigt.
"Ich habe ihn Simur geschenkt, er passt so gut zu Lisons Augen" erklärte An-Anadur.
"Du hast..." war An-Taetsin völlig baff, "aber der ist doch zig Millionen wert..."
"285 Millionen Flores - um genau zu sein" erwiderte An-Anadur schmunzelnd, "aber das Glück in Simurs Augen zu sehen, das ist unbezahlbar..."

Und das Glück war sichtbar in Simurs Augen - unübersehbar.

"Mein Onkel Lison ist ein Graf und heiratet einen Erzherzog" verkündete Gaston freudig jedem der es Hören wollte.
Und auch allen die es nicht wollten.
Während Lisons Vater nicht wusste was er von diesen Entwicklungen halten sollte, war seine Mutter in eine Art 'Mein Sohn, der Graf, heiratet einen Prinzen'-Rausch.
Brandon schwieg zu alledem.

Gaston machte sich in jeder Lebenslage zunutze, dass Lison, dass der Earl of Marlaland sein Onkel war.
Kam ihm nun jemand in der Schule blöde, drohte er: "Ich sage es meinem Onkel und der ist der Graf von unserem Shire!"
Auch wenn Lison natürlich keine Regierungsgewalt über das Shire Marlaland hatte und auch nicht der Chef der Verwaltung war, zog das, schon weil Kinder sowas nicht wussten und Erwachsene wiederum wussten, dass Lord Lison sich dem Deputy King versprochen hatte welcher wiederum sehr wohl beides über Marlaland hatte.

Brandon tat das nicht. Er wagte es zwar auch nicht ein böses Wort über Lison zu sprechen, aber er erwähnte ihn nie.
Selbst wenn man ihn nach seinem Onkel dem Graf befragte, schaute er einen nur an und zuckte mit den Schultern.

Indes Gaston zunehmend 'Lepponson' als seinen Nachnamen angab und damit auch, spätestens mit Verweis auf seinen Onkel, den Grafen, zunehmend mehr durchkam, betonte Brandon immer deutlicher, dass sein Familienname Wanker sei.

Als Lison dann die Schirmherrschaft über die Fußballmannschaft ihrer Schule übernahm und die sich nun die 'Earls of Plumbie' umbenannten, war Brandon nicht begeistert.
Aber wo hätte er denn protestieren sollen?
So schwieg er wieder.
Doch insgeheim gab er immernoch Lison die Schuld daran, dass er seinen Vater verloren hatte.

Und sein Vater?
Nun Marcon Wanker bekam vom König ein Angebot, zu dem er schlecht Nein sagen konnte.
Er bekannte sich schuldig in allen Anklagepunkten, wurde verurteilt und der König begnadigte ihn zu 25 Jahren Dienst bei den Forlorn Hopers. Wenn es das nächste Vierteljahrhundert keinen Krieg geben würde, worauf Marcon Wanker nun natürlich hoffte, waren seine Chancen gut, seine Söhne irgendwann wiedersehen zu können.
Aber im Falle eines Krieges würde er auf jedes Himmelfahrtskommando geschickt werden, welches die Armeen Angeviniens auch nur bereit hielten.
Doch Marcon Wanker hoffte noch. Nichts wusste er von den Plänen die sein Land gemeinsam mit Sore gegen die SSR schmiedeten.

In seiner Hochschule hatte niemand etwas gesagt, dass Lison das Wochenende um zwei Tage verlängert hatte, bevor er mit Simur aus Kingstown-of-the-North zurückgekehrt war.
Ob jemand diesbezüglich etwas gesagt hatte, wusste Lison nicht, aber ausnahmslos alle schienen Bescheid zu wissen und ausnahmslos alle nannten ihn nun nicht mehr Sir Lison sondern Mylord.
Lison war das weiterhin nicht wirklich Recht, aber er sagte sich, dass er daran wohl auch nichts ändern könnte und tröstete sich mit dem Gedanken, dass ihn wenigstens keiner als 'Serene Highness' anredete.
Viele wunderten sich, dass er überhaupt noch zur Peton-Jellon-Union ging und weiter Architektur studierte, denn eigentlich war in seinem Leben doch jetzt alles schon vorgezeichnet.
Doch er wollte auch etwas aus eigener Kraft erreichen und darüberhinaus hatte Simur im zugeraten. Er hatte ihm gesagt, die Zeit wo ein Uxvir nur hübsch aussah und sich um Kinder, Götter und Küche kümmerte, seien ja wohl längst vorbei und er möchte, dass Lison ein eigenständiges Leben führe und dazu gehöre auch, dass er etwas studiere, lerne, mache.
Immerhin habe er ja dann auch sehr viel Zeit sich vielseitig aufzustellen.
Lison fand das einleuchtend. Außerdem, so seine Gedanken, jetzt hatte er doch erst Recht die Mittel und die Möglichkeiten um als Architekt die Bausubstanz seiner Heimat nach seinen Vorstellungen zu formen. Und das über sehr viele Generationen womöglich.
Eine Vorstellungen die Lison schon gefiel. Ein bisschen zumindest.

****

Auch die Premieren in Angels Harbour und Tschinkyu waren ein voller Erfolg gewesen.
An Luciurs Schauspielkunst hatte sich auch nichts verschlechtert nachdem er nun wusste, dass Marlur auch etwas für ihn empfand.

Nach den ganzen Premieren hatten sie dann noch eine Aufführung für die ABC und das Sorenische Fernsehen gemacht und dann noch Aufnahmen die als alles von Schallplatten bis zu Extelecuns⁴ auf den Markt gebracht werden sollten.

Danach, so fanden alle Beteiligten, hatten sie sich eine Auszeit verdient.

Diese Auszeit wollten Marlur und Luciur gemeinsam verbringen.
Gemeinsam auf Seselia.
Marlur hatte sehr gefallen was Isador über Seselia erzählt hatte und Luciur hätte auch Urlaub auf den Polkappen gemacht so lange es Urlaub mit Marlur gewesen wäre.

Aber zunächst einmal kehrten sie beide nach Sore zurück.
Nicht nach Sore Urbs, sondern nach Mutina, der Heimatstadt von Luciur, welche nördlich von Sore in Cispadonien lag.
Marlur, der seit der Trennung von Hernan kein richtiges Zuhause mehr hatte, kaufte sich ein ländliches Anwesen vor den Toren von Mutina und machte sich sofort daran es gemeinsam mit Luciur einzurichten.

Verständlicherweise wollte er dafür auch einige seiner Dinge aus dem Anwesen von Hernan haben. Und genau da begannen die Probleme.
Obwohl er ihren gemeinsamen Sohn Roman als Vermittler und zur Verstärkung mitgebracht hatte, verweigerte ihm Hernan sowohl den Zutritt als auch die Herausgabe seiner Dinge. Auf den Vorschlag, Roman könnte die Sachen ja holen reagierte Hernan brüsk indem er seinem eigenen Sohn den Zutritt zu dessen Elternhaus verweigerte.

Da Marlur keinesfalls gewillt war, es dabei bewenden zu lassen, nahm er sich die berühmte Scheidungsanwältin Cariglino und verklagte Hernan auf 'refer das resas'.⁵
Damit war der nächste Skandal da. Zumindest aus der Sicht der konservativen Kreise.
Noch nie hatte sich ein Uxvir von seinem Virion getrennt, geschweige denn hatte er ihn verklagt.
"Was kommt als nächstes?" fragten konservative Kommentaren, "Uxvire verklagen ihre Virions auf Unterhalt, auf Versorgungsausgleich oder gar auf Auszahlung ihres Anteiles am Zugewinn?"
"Willkommen im 28. Jahrhundert" spotteten die progressiven Kräfte und stellten gleich mal in den Raum, dass unter rechtlichen Aspekten und dem Gedanken der Gerechtigkeit ein Divinoble seinem Uxvir im Falle einer Trennung nicht nur Unterhalt in Geld sondern auch in Divinpotion leisten müsse.
Alleine die Idee ließ die Konservativen geradezu ausflippen.
Wie man sich das denn vorstellen sollte? Würden die potion-unterhaltspflichtigen Divinobles dann vom Exsecutor⁶ quasi gemolken werden?
Dass An-Anadur das dann für Isadors Blog wie folgt kommentierte: "Warum muss dann der Exsecutor kommen, was hindert einen Divinoble denn daran, sein Divinpotion freiwillig fünf bis sechs Mal im Jahr abzuliefern, wenn ein Gericht einen dazu verurteilt?" löste eine nächste Welle der Empörung aus.
Hernan traf es gleich doppelt. Einerseits fühlte er sich gedemütigt von seinem ehemaligen Uxvir vor Gericht gezerrt zu werden, dazu kam der Spott von den progressiven Kräften Sores und obendrauf musste er sich von Seinesgleichen anhören, dass es ja nur so weit kommen konnte, weil er seinen Uxvir nicht richtig im Griff hatte.

Natürlich nahm sich Hernan keinen Causidicon⁷, denn er wollte sich "ja nicht auf das Niveau vor den Gerichten ihre Beziehungen zerlegender Mortalejer" hinabbegeben.
Es kam wie es kommen musste, das Gericht erließ auf Betreiben von Marlurs versierter Causidica⁷ eine Issun Interim⁸ auf sofortige 'refer das resas'⁵.
So kam Marlur wieder zu Hernans Haus um seine Sache abzuholen.
Nur dieses Mal in Begleitung des örtlich zuständigen Exsecutors⁶.
Und - ohne dass er das gewollt hatte - der Presse.
So zwangen die Exsecutores Hernan vor laufenden Kameras Marlur in das Anwesen zu lassen, welches auch einmal sein zu Hause war.
So räumte Marlur vor laufenden Kameras alles aus dem Haus was seins war und - da Hernan es so weit hatte kommen lassen - auch alles, was ihm seiner Meinung nach zustand.

Getreu dem Ratschlag seiner Causidica⁷: "Was sie haben, haben Sie. Dann muss er erstmal seinerseits auf Herausgabe für jedes einzelne Stück klagen und belegen und begründen, warum es Ihnen nicht zusteht..."
"Ist das nicht ein bisschen unfair?" hatte Marlur da Bedenken gehabt.
"War er je fair zu ihnen?" zerstreute die Cariglino diese sofort, "er hätte sich ja auch einen Rechtsbeistand nehmen können. Sie handeln nicht unfair weil er aus falschem Stolz dumm handelt!"
Das fand Marlur einleuchtend und als Luciur nur meinte, dass für einen der gehandelt habe wie Hernan wenn er ein Mortalejer wäre und seine Scheidung versammeln würde niemand Mitleid hätte, war er vollends überzeugt, dass er nichts falsches tue.

⁰königliches Unionsgefängnis.
Die oberste Ebene der Staatsstrukur des United Kingdom von Angevinien etc. ist die Union, darunter kommen die Deputy Kingdoms (Ecossia, Lugunia, New Ecossia, New Lugunia und Southern Friqiya) die wiederum in Shires aufgeteilt sind.
¹Lauf nur
²Süße Jungs, böse Rasse, verdammte
³Ja Rache, fürchterliche Rache
⁴Downloads
⁵Herausgabe der Sachen
⁶Gerichtsvollzieher
⁷Anwalt/Anwältin
⁸einstweilige Verfügung


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