"Tiefer" keuchte Lison und das obwohl er kaum noch Herr seiner Sinne war, so unter Simur der in ihn stieß.
Dennoch änderte der sofort den Winkel seines Eindringens und dann traf er den Punkt, der, welche Lison die Sterne sehen ließ, derjenige welcher den Gesang der süßen Töne seiner Lust anschwellen ließ.
"Oh ja..." wimmerte er nur, "...genau da...oh... fuck..."
Nicht lange dauerte es bis er kam und Simur in ihn.
Wie ferngesteuert schnellte Simurs Kopf nach vorne als er sich tief in Lison entlud, strichen seine Lippen über die zarte Haut in dessen Nacken, ließ sein heißer Atem diesen erschauer. Doch dann hatte sein Verstand wieder das Kommado und erkannte sofort wozu der Instinkt ihn gerade verleiten wollte! Geradezu ruckartig fuhr nicht nur sein Kopf zurück sondern sein ganzer Oberkörper, die Bewegungen riß ihn förmlich aus Lison raus und ließ ihn rückwärts auf das Bett plumpsen auf welchem er gerade noch hinter Lison gekniet hatte.
Der quittierte die plötzliche Leere mit einem leisen Seufzer des Bedauerns - und damit, dass er Simurs Sperma zu dem seinigen in das Laken des Bettes hinzutropfen ließ.
"So stürmisch heute Darling?" erkundigte er sich dann mit einem Augenzwinkern.
"Nein, ich hätte..." stotterte Simur, bekam dann aber noch die Kurve: "...natürlich, ich habe noch Temperament für Jahrhunderte!"
"Oh, gleich für Jahrhunderte" replikierte Lison ironisch, "das brauchst du für mich nicht, mir reicht eines...
...mehr hab ich doch eh nicht..."
Es war wohl Zeit für ein aufklärendes Gespräch befand Simon nun.
"Ähmmm...." erklärte und räusperte sich dann: "Du weißt schon, dass ich ein Archpeer bin?"
"Ja natürlich" erwiderte Lison der absolut keine Ahnung hatte worauf Simur hinaus wollte.
"Du weißt auch, dass Archpeer nur wird, wer das ist, was man in Sore einen Divinoble nennt?" fragte er weiter.
"Ja, auch das weiß ich" bestätigte ihm Lison sofort.
"Nun, was weißt du über Divinobles?" fuhr Simur nun fort.
"Alsoooo..." begann Lison eifrig, "sie sind sehr mächtig. Und sie stellen den High Caser. Und sie sind alle gutaussehend und sehr, sehr reich. Außerdem stehen sie alle auf das gleiche Geschlecht..."
Erwartungsvoll sah er nun zu Simur. Der lächelte und meinte dann: "Stimmt alles. Was noch?"
Kurz überlegte Lison, dann fiel ihm noch etwas ein: "Außerdem werden sie sehr, sehr alt ohne dabei zu altern!"
Erneut schaute er fragend zu Simur, dann aber plötzlich realisierte er den Zusammenhang zwischen Jahrhunderten, Simur und seiner gerade getätigten Feststellung und ziemlich perplex emtfuhr ihm: "Scheiße, du bleibst ewig jung während ich altere und dann sterbe!"
"Stimmt grundsätzlich schon" begann Simur nun zu erklären, "es sei denn natürlich ich erwähle dich und verbinde mich mit dir."
"Hä? Wenn du mich heiratest, höre ich auf zu altern?" war Lison nun ziemlich irritiert.
"Im Prinzip schon" erläuterte Simur nun, "ich muss dir dann nur in der Hochzeitsnacht bei meinem ersten Orgasmus mein Divinpotion verabreichen!"
"Dein - was? Und wie?" Simurs Erklärungen steigerten Lisons Verwunderung eher, als das er verstand worauf der nun hinaus wollte.
"Eine Substanz die aus Drüsen in meiner Zunge austritt. Die greift in deinen Körper ein und bewirkt, dass du auf hörst zu altern, dass du meine Pheromone wahrnimmst und sorgt dafür, dass wir, nachdem du sie bekommen hast viele Stunden lang Sex haben können..."
Dass sie auch dafür sorgte, dass sie mit einer Leihmutter gemeinsame Kinder haben können, verschwieg Simur, er wollte Lison nicht gleich völlig überfordern.
"Wie alt könnte ich dann werden?" wollte Lison als erstes wissen.
"Wenn ich dir mein Divinpotion mindestens alle vier Monate gebe, dann so alt wie ich" erwiderte Simur.
"Und wie alt kannst du werden?" war nun logischerweise die nächste Frage von Lison.
"Mit etwas Glück noch knapp tausend Jahre" erwiderte Simur so voller Ernst, dass Lison sofort verstand, dass er keine Scherze machte.
"Noch tausend Jahre?" kam es entgeistert von Lison, "aber... aber dann würde ich ja bis ins 22. Jahrhundert¹ leben!"
"Ja, das würdest du dann" bestätigte ihm Simur ruhig.
"Wo ist der Haken?" hakte Lison nun nach.
"Es ist für dich dann schwierig mich zu verlassen, denn das Zeug macht abhängig. Und wenn du mich doch verlässt, dann fängst du nach einiger Zeit wieder an, ganz normal zu altern..." zeigte ihm Simur nun die Nachteile auf.
"Aha...." sprach Lison, grübelte kurz und meinte dann: "Und wo ist jetzt der Zusammenhang mit deinem stürmischen Rückzug vorhin?"
"Meine Instinkte, ich war kurz davor dir mein Divinpotion zu verabreichen..." entschuldigte sich Simur nun beinahe.
"Verabreichen - wie?" fragte Lison sofort.
"Es muss in dein Blut und die traditionelle Methode ist, dass ich dir eine Bißwunde zufüge und es mit der Spitze meiner Zunge ins Blut bringe" erklärte Simur ihm.
"Tut das nicht weh?" erschrak Lison nun richtig.
"Nur kurz, dann spürst du nur noch die Wirkung" zeigte Simur ihm auf, dass er da keine Sorgen haben musste, "aber wenn ich dich einmal damit versehen habe, gibt es kein zurück. Und so gerne ich dich zu Meinem auch so machen würde, es ohne deine ausdrückliche Zustimmung zu machen ist wie eine Zwangsheirat, ist unverzeihlich und ein ganz schwerwiegender Vertrauensmißbrauch!"
Lison verstand nun warum sich Simur so rasch aus ihm zurückgezogen hast: "Verstehe, du hattest Angst die Kontrolle zu verlieren und etwas unverzeihliches zu tun..."
"Genau das..." gab Simur unumwunden zu.
"Und wenn ich es wollen würde" erkundigte Lison sich daraufhin, "was, wenn ich gerne Deins wäre, von dir gebunden für alle Ewigkeit?"
"Dann würde mich das sehr, sehr glücklich machen" erwiderte Simur, "aber dennoch würde ich mindestens drei Monate abwarten und wenn du dir dann noch immer sicher wärst, dann würde ich um deine Hand anhalten..."
"Ist es nicht anstrengend für dich, sich so lange zu kontrollieren obwohl du weißt, dass ich es doch auch will?" wunderte sich Lison nun.
"Ist es" gestand Simur, "aber ich will sicher sein, dass du das niemals bereust!"
"Wie könnte ich das jemals bereuen, du bist..." begehrte Lison nun auf, doch Simur unterbrach ihn ungewohnt dominant: "Drei Monate! Keine Diskussion!"
Als Lison danach wieder an seine Hochschule kam, war es für ihn, als hätte jemanden seinen Kommilitonen die Gehirne gewaschen.
Ein wenig wirkte es, als hätten sie Angst vor ihm, einige zumindest, aber allen gemeinsam war, dass keiner mehr aufdringlich war und alle nett und hilfsbereit und von ausgesuchter Freundlichkeit waren.
Sie sprachen ihn sogar als Sir Lison an, was ihm etwas unangenehm war, er aber, nachdem seine leisen Proteste dagegen ungehört verhallten einfach über sich ergehen ließ. Auch weil ihm klar wurde, dass er, wenn Jahrhunderte an Simurs Seite verbringen wollte, er sich an so etwas gewöhnen müsste.
Nur Estefon Pricksburgh, der wohl der Auslöser dieses Sinneswandels seiner Kommilitonen war, verschwand noch an dem Abend seiner Blamage und wart nie wieder gesehen an der Peton-Jellon-Union.
Aber auch wenn Lisons sich manchmal fragte, was aus ihm wohl geworden war, er vermisste ihn ganz sicher nicht.
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Als Isador wieder zu den Proben zurückgekehrt war, konnte er nun in seine Rolle aufgehen, ohne dass Anwesende Divinobles und Uxvires Panikattacken oder Angst bekamen.
Aber – wie Marlur mit stiller Freude feststellte – seiner düster-irrer Wirkung in seiner Rolle tat das kein Abbruch.
Kaum auf der Bühne, verwandelte sich der süße unschuldig Isador in eine fast schon schockierende Verkörperung eines eiskalten und brutalen Psychopathen.
Gerade waren sie bei einer Zwischenszene im zweiten Teil, beim letzten Auftritt Fedeiur, der nun inzwischen Zar geworden, sich in seinem Palast beklagte, dass kein Junge in seinen Ohren so süß Wimmern und Schreien würde wie einst Tetrur.
"Nihil!" sang er mit düsterer Stimme, "Silention!
E ipo!"
Bei den letzten Worten machte er eine abfällige Bewegung in Richtung des Körpers eines Jungen der auf der Bühne drapiert war.
"Mal' ipo clamitun
Non dormiro, quarero
Ubi? Ub reperiro ipo?
Ub, ubi?
Le puer dulcis sonam
in mii sensaudir.."²
Auch ohne seine Pheromone war Isador als Zar Fedej der Schreckliche, der sich beklagte, dass die Schreie von keinem der Jungen die er quälte so lieblich in seinen Ohren klangen wie die vom 'weinenden Brautjungen', schauderhaft eindrucksvoll.
Isadors Zar Fedeiur war eine Figur die einen immernoch das Fürchten lehrte. Ganz ohne Pheromone.
Marlur war erleichtert, denn er sah den ehrgeizigen Zeitplan mit all' den Ablauf- und Generalproben für gleich vier Opernhäuser auf drei Kontinenten schon in Gefahr.
Aber diese Sorge hatte sich jetzt erledigt.
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Die Sorge was er mit Terastan und auch Alexej anfangen sollte hatte sich für Trevor weiterhin nicht erledigt.
Vor allem Alexej war ein zunehmend drängendes Problem.
Denn auch wenn der froh sein konnte, dass Trevor ihn aus der Reichweite von Terastan gebracht hatte, litt er nun unter der Einsamkeit.
Das ging Terastan zwar auch so, aber dessen Wohlergehen war Trevor – anders als das von Alexej – ziemlich egal.
Außerdem hatte er mitbekommen, wie Terastan für Alexej empfand, schon das war ihm Grund genug dafür zu Sorgen, dass der Alexej niemals mehr zu Gesicht bekam.
Also klagte Trevor Taejo sein Leid. Und dieser kam einen Tag später mit einer Idee die es in sich hatte.
"Wie wäre es" schlug er vor, "wenn wir Alexej mit Prinzessin Marla verheiraten, dieser Silistrischen Sowjetrepublik den Garaus machen und deren Territorium, außer den Süden, den Sore eh schon besetzt hat, zu einen Fiefdom³ namens Großfürstentum Silistrien machen, dass wir dann Alexej und Marla als Großfürsten zum Lehen geben.
Lehnsherren wären dann wir beide?"
"Also die SSR wäre weg. Unsere Reiche wären auf dem Landwege verbunden, Alexej säße wieder auf einem Thron, wäre aber abhängig von uns, Marla wäre standesgemäß versorgt und würde Alexej an meine Familie binden. Und sobald beide tot sind, können wir das Lehen entweder an eines ihrer etwaigen Kinder vergeben oder für erloschen erklären – der Plan ist genial" begeisterte sich Trevor.
"Müssen nur noch Alexej, Marla und Sore zustimmen" gab Taejo zu bedenken.
"Und meine Regierung" ergänzte Trevor, "sowie dein Vater, zumindest wenn wir die SSR von zwei Seiten angehen wollen..."
"Also mein Vater stimmt da sicher zu" gab sich Taejo zuversichtlich.
"Ich denke die Slater ist keine Freundin von Demarsisten" erklärte Trevor.
"Bleiben Sore, Alexej und Marla..." bemerkte Taejo.
"In Sore mag man Demarsisten auch nicht" gab sich Trevor zuversichtlich, "aber fragen wir doch zunächst Alexej..."
"Und Marla?" erkundigte sich Taejo.
"Ach die...." grinste Trevor, "wenn Alexej und Sore zustimmen, dann können wir der das Leben in ihrem friqiyanischen Asyl so 'nett' gestalten, dass sie selbst mein Pferd heiraten würde um dort wegzukommen..."
"Wie gemein" kicherte Taejo, "dann sollten wir mit Alexej reden..."
So kam es, dass unverhofft der Wachhabende der Leibgarde in Alexejs Unterkunft kam.
"Mach dich hübsch, zieh dir was Vorzeigbares an, der Hochkönig möchte dich sehen. Du hast zwanzig Minuten!"
Dreißig Minuten später wurde Alexej in Handschellen in einen Konferenzraum des Chaudosham Palace geführt, in welchem Trevor und Taejo schon auf ihn warteten.
"Nehmt ihm die Handschellen ab!" befahl Trevor sofort und die Leibgardisten nahmen ihm sofort die Handschellen ab.
Als die Wachen verschwunden waren, stand Alexej etwas verloren im Raum herum, doch nicht lange, dann meinte Taejo sehr freundlich: "Alexej Rurikawitschi, möchtet Ihr euch nicht zu uns setzen?"
Natürlich mochte Alexej und so beeilte er sich, auf dem einzigen noch freien Sessel Platz zu nehmen.
"Also, Alexej Rurikawitschi, wir sind hier um mit Euch über Eure Zukunft zu reden" begann dann auch schon Trevor.
"Ich höre Euch zu" erwiderte Alexej.
"Wir denken es dürfte Euch nicht überraschen, dass Wir das Scheleznin-Regime ebenso wenig mögen wie unser verehrter Schwiegervater, Ihr oder das Sorenische Reich. Vor diesem Hintergrund haben Wir euch ein Angebot zu machen: Wir, das heißt Angevinien, Kitaien und auch Nordenland, befreien Silistrien von den Demarsisten. Das jetzige Territorium wird ein Großfürstentum als Fiefdom von Angevinien und Kitaien.
Dieses würden Wir Euch als Großfürst zum Lehen geben unter einer Bedingung..."
"Ich bekäme also meinen Thron und Teile meines Reiches zurück" sprach Alexej, "aber nicht als Souverän sondern nur als Lehnsmann..."
Es war sichtlich, dass ihn das nicht übermäßig begeisterte.
"Nun, nachdem Ihr Krieg gegen uns geführt habt, halten Wir unser Angebot schon für großzügig..." bemerkte Trevor nun spitz.
"Bedenkt immerhin Eure gegenwärtige Lage..." meldete sich nun Taejo zu Wort.
"Wenn Ihr nicht wollt, dann können wir natürlich auch Ivenej fragen" bluffte nun Trevor um den Druck zu erhöhen.
Mit Erfolg.
"Was wäre die Bedingung?" erkundigte sich Alexej nun.
"Ihr heiratet Prinzessin Marla" lautete Trevors Antwort.
"Hat die denn schon ja gesagt?" entfuhr es Alexej voller Überraschung.
"Das lasst mal nicht Eure Sorge sein" entgegnete ihm Trevor augenblicklich.
Alexej dachte nach. Verheiratet mit Marla wäre er mit Trevor verwandt. Und vor Terastans Bindungsgelüsten sicher. Mit einem verheirateten Mann könnte der sich ja nicht verbinden.
Und auch wenn er keine richtige Macht mehr hätte, mit dieser Marla in Tsarigrad zu residieren in Wohlstand und Freiheit ist immernoch besser als hinter Gittern im Chaudosham Palace alt zu werden.
"Ich mache es" stimmte er zu, "aber eine Frage noch: Was wird aus meinem Bruder, was wird aus Ivenej?"
"Oh Ivenej" erwiderte Taejo ihm mit einem schiefen Grinsen, "der bleibt natürlich an unserem Hof...."
"...denn wir wollen ja sicher sein, dass Ihr Eure Pflichten als Vasall nicht vergesst..." ergänzte Trevor süffisant.
"Ihr nehmt Ivenej als Geisel?" Kurz blitzte Empörung in Alexejs Augen auf.
"Wenn Ihr das so nennen wollt" erwiderte Trevor gespielt gleichgültig, "Wir erzählen ihm es nicht..."
"Er fühlt sich hier durchaus wohl" bemerkte Taejo verständnisvoll.
Worauf Alexej seufzte und dann erwiderte: "Ich weiß.... das weiß ich..."
¹angevinische Zeitrechnung
²Nichts!
Schweigen!
Und er!
Schlecht (war) sein Schreien
Nicht schlafe (ich), (ich) suche
Wo? Wo finde (ich) ihn?
Wo, wo?
Den Jungen süß klingend
in meinen Ohren...
³Lehensreich