Secrets of London I Dark Roma...

By Hazard1995

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Was wärst du bereit zu tun, wenn deine Familie in Schwierigkeiten steckt? Was, wenn der Prinz von London dich... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Aesthetic
Neue Geschichte

Kapitel 26

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By Hazard1995

( M e l o d y )

"Hast du keine Angst davor, eine fremde Person zu heiraten?", fragte ich und versuchte es mir vorzustellen - sowohl für ihn als auch für mich, schließlich hatte mein Vater ein ähnliches Schicksal für mich gewählt. Bei dem Gedanken wurde mir schlecht, auch weil ich mich dazu noch gar nicht bereit fühlte.

Silas lehnte sich zurück in die Kissen, wippte nervös mit dem rechten Bein. "Ich weiß davon schon etwas länger" Ich hielt es für besser, nicht weiter darauf einzugehen, wollte nicht dass die Stimmung endgültig kippt. Ich wusste zu gut, wie schnell das bei Silas der Fall sein konnte.

"Zeig mir dein Handgelenk", forderte er und hielt seine Hand in meine Richtung. Ich legte meine Hand in seine. Er schob den Ärmel der Bluse hoch und betrachtete den blauen Fleck.

Er strich vorsichtig mit einem Finger darüber, während seine Miene sich verfinsterte. Ich konnte dabei zusehen, wie seine Augen dunkler wurden, seine Kiefermuskeln sich anspannten.

"Ich habe deinem Vater gesagt, dass er es bereuen wird, sollte er dir nochmal weh tun", knurrte er. Ohne dass einer von uns diese Bewegung bewusst steuerte, verschränkten sich unsere Hände miteinander. Eine Geste, die immer noch selbstverständlich für uns war.

"Er hat es nicht mit Absicht gemacht", seufzte ich und Silas gab einen wütenden Laut von sich. "Ich weiß, wie absurd sich das anhört", versicherte ich ihm, "ich sagte ihm, dass er mir weh tut und dann hat er mich losgelassen. Er war wütend, hat es nicht bemerkt..."

Silas schwieg und ich wusste, dass ich ihn damit kein bisschen beruhigt hatte.

"Ich wollte am Sonntag mit ihm über unsere Abmachung reden und sie auflösen", gestand ich, "Da hat er mir davon erzählt, dass er in zwei Monaten einen Verlobten für mich finden will"

Silas drückte meine Hand, starrte in das Feuer vor uns.

"Ein Wort von dir und ich bringe ihn um", kam es plötzlich von ihm. In seiner Stimme lag ein mörderisches Verlangen und ich wusste ganz genau, dass er damit nicht übertrieb.

"Und dann verliert meine Familie alles, dein Vater wäre sicher auch nicht begeistert und ich müsste vermutlich morgen den nächst besten heiraten, um alles irgendwie zusammen zu halten", seufzte ich müde. In meinem Kopf hatte ich bereits so einige Szenarien durchgespielt - das Ende blieb immer das selbe.

Silas wusste, dass ich damit recht hatte. Er leerte sein Glas in einem Zug, dann sah er mich an.

"Du wolltest unsere Abmachung nicht mehr, weil ich dich verletzt habe"

Ich nickte, hörte seine Worte erneut in einem Kopf.

"Ich bin die Abmachung nicht eingegangen, weil ich dich einfach nur ficken wollte"

Bei dem Wort *ficken* zuckte ich zusammen, doch mittlerweile war ich diesen rauen Ton von ihm gewöhnt. Er versuchte gar nicht erst, die Dinge zu verschleiern.

"Ich glaube dir... aber worauf warst du dann aus, Silas?"

Er rieb sich mit einer Hand übers Kinn, schien die richtigen Worte auf diese Antwort zu suchen. "Wie gesagt: Anfangs wollte ich deinem Vater auf den Sack gehen", er sagte das so ernst, dass ich schmunzeln musste.

"Nur am Anfang?"

Silas nickte.

"Dass du deinen Vater auch nicht sonderlich magst, hat dich sympathischer gemacht", er stellte das leere Glas auf dem Tisch vor uns, stützte sich mit den Ellenbogen auf seinen Knien ab und schaute zwischen sie auf den Boden.

Das stimmte nicht so ganz. Als ich klein war, liebte ich meinen Vater sehr, doch sein Verlangen nach Anerkennung hatte so vieles in unserer Familie kaputt gemacht...

"Ich weiß, für dich hat sich das anders angefühlt, aber für mich waren die Treffen nicht so katastrophal, wie ich befürchtet hatte. Ich wollte sehen, wie weit ich das ausreizen kann"

Silas kämpfte mit sich, presste die Worte gequält hervor. Manchmal schien es so, als würden Gefühle - oder das Sprechen darüber - ihm physisch wehtun.

"Unterm Strich waren die Treffen für mich auch gar nicht so katastrophal, wie ich befürchtet hatte", gab ich seelenruhig von mir und Silas schnaubte lachend auf. Er griff an meine Knie und drückte zu. Ich quiekte, versuchte seine Hand zu lösen, doch er ließ erst los, als ich ihn anflehte.

"Eine ernste Verbindung zu einer Frau ist mir nicht möglich, Melody", sagte er nach einer Weile. Mein erster Impuls war es, ihm zu widersprechen, doch das tat ich nicht. Ich kannte ihn nicht gut genug, um das zu beurteilen. Durch das, was ich über die Ferien mitbekommen hatte, wusste ich dass Silas Leben alles andere als normal war.

"Ich war also ein Versuch, um herauszufinden wie weit eine Verbindung zwischen dir und einer Frau gehen kann?"

Er nickte.

Ich wusste nicht, wie ich das finden sollte. Ich war nicht verletzt, in gewisser Weise konnte ich sogar verstehen, dass er das herausfinden wollte, schließlich sollte er bald eine Verbindung für den Rest seines Lebens eingehen. Wenn es das erste Mal für ihn war, dass er die Nähe nicht als vollkommen unangenehm empfunden hatte, dann war es schon fast ein Kompliment.

"Ich weiß nicht, warum dir das so schwer fällt, aber ich glaube, du bekommst das hin", sagte ich mit fester Stimme.

"Was?", fragte er irritiert.

"Klar, du hast es nicht so damit, Grenzen einzuhalten, aber du bist wahnsinnig aufmerksam und das ist ein guter Anfang", sagte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich in sein verblüfftes Gesicht schaute.

Sein Blick war fast schon vorwurfsvoll. „Ich fasse es nicht, dass du so etwas sagst"

~

( M e l o d y )

Gemeinsam mit Leonora und unserem Mitschüler Daniel saß ich in der Bibliothek. Wir arbeiteten unser Referat über die Tudors aus, welches wir in der kommenden Woche halten sollten.

Daniel Casson war neu in unserer Klasse. Er wurde uns am ersten Tag nach den Herbstferien vorgestellt und löste mich damit als neue Schülerin ab. Es war schön, nicht mehr die neue zu sein. Ich hatte gehofft, dass ich damit noch weiter in der Menge verschwinden könnte, jedoch wurde meine Verbindung zu Silas De Clare immer offensichtlicher und das hingegen ließ mich ganz und gar nicht in der Menge verschwinden.

Daniel Casson sah verdammt gut aus. Er war groß, hatte hellblondes Haar und grün-blaue Augen. Er sah aus wie der Inbegriff eines Surferboys und das gefiel den meisten Mädchen aus meiner Klasse.

Auch Leonora schien ihn sehr zu mögen, was die Ausarbeitung ein wenig erschwerte.

"Ich schaue mal, ob ich noch ein Buch über den Konflikt mit Spanien finde", verkündete Daniel und verschwand in dem Gang hinter uns. Wir nickten ihm lächelnd zu und als er außer Hörweite war, sah Leonora mich mit großen Augen an.

"Wieso sieht er so verdammt gut aus?", flüsterte sie fast schon verzweifelt. "Er sieht wirklich nicht schlecht aus", bestätigte ich und sie kniff die Augenbrauen zusammen. "Ach komm schon, er ist mit Abstand einer der schönsten Typen an unserer Schule"

Sie lehnte sich ein Stück weiter vor und warf mir einen verschwörerischen Blick zu. "Er kommt nah an Silas De Clare ran. Hätte Daniel noch Tattoos, dann würde er ihm den Thron streitig machen"

Nervös blickte ich nach links und rechts, hoffte dass niemand ihre Anspielung gehört hatte. "Leo", zischte ich und sie grinste zufrieden.

"Was läuft da zwischen euch? Muss ich das wirklich erst über andere erfahren?"

Meine verdammten Mitschüler hatten wirklich nichts besseres zu tun. "Gar nichts", flüsterte ich zurück. "Unsere Väter arbeiten zusammen und wir haben uns irgendwie... angefreundet"

So in etwa konnte man das definieren.

"Ach natürlich", antwortete sie und ihre Stimme triefte vor Ironie. "Silas De Clare läuft den ganzen Tag durch die Gegend und schließt Freundschaften, besonders mit so hübschen Mädchen wie dir" Sie ließ ihre Augenbrauen tanzen und ich wandte meinen Blick von ihr ab.

Vollkommen überfordert von ihrer Antwort blätterte ich weiter durch das Buch, was offen vor mir lag.

"Weißt du, vielleicht ist Daniel doch eher auf Platz Nr. 3", flüsterte sie irgendwann. Irritiert folgte ich ihrem starren Blick.

Saint lief den Gang entlang, direkt auf uns zu. Er hielt ein Buch in der Hand, über eine Schulter hing sein Rucksack und hinter ihm liefen zwei weitere Typen, die ich des Öfteren zusammen mit ihm und Silas gesehen habe.

Er lächelte sein schönstes Lächeln, das auch Emma schon zum Dahinschmelzen gebracht hatte. "Hi Melody", begrüßte er mich. "Hey Saint McLaren", antwortete ich, machte mir seit jeher einen Spaß daraus, ihn bei seinem vollen Namen zu nennen.

In dem selben Moment kam Daniel zurück an unseren Tisch. Saint und seine Gruppe musterten ihn akribisch und er tat es ihnen gleich.

Den Blick, den Saint aufgesetzt hatte, kannte ich bisher nur von Silas. Skeptisch, kalt, warnend.

Daniel lächelte schwach und setzte sich zu uns. Leonora stand durch dieses Spektakel der Mund offen und ich zog nervös die Lippen ein.

Was zum Teufel ging hier vor? Es gab keinen Grund, Daniel so anzusehen.

Das alles passierte innerhalb von wenigen Sekunden, dann setzte sich die Gruppe von Saint wieder in Bewegung. Zum Abschied zwinkerte er Leonora zu und diese sah ungläubig zu mir.

"Weißt du was, Leo?", fragte ich und sie schüttelte den Kopf. "Ich glaube, du hast recht"

Dann lachten wir und Daniel schaute irritiert zwischen uns hin und her.

~

( S i l a s )

Silas bereitete Gin Tonic zu, während Melody das Sushi auf dem Tisch ausbreitete, der an den Fenstern des Gemeinschaftsraumes stand.

Eigentlich war das keine gute Kombination, aber sie wollte Gin trinken und er hatte den Drang, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.

"Wann musst du dein Referat halten?", fragte er beiläufig, während er die Flasche Tonic öffnete.

"Wie konnte Saint so schnell sehen, dass es um ein Referat geht? Er hatte doch bloß Augen für Daniel", scherzte sie und er schmunzelte, auch wenn er den Namen Daniel nicht gerne aus ihrem Mund hörte.

"Oh, nicht Saint, Love. Jeder muss nach den Herbstferien bei Mrs. Miller ein Referat halten. Aber wo du gerade damit anfängst: Wer ist dieser Daniel?"

Melody warf ihm einen unschuldigen, wissenden Blick zu, als er ihr das Glas reichte und sich gegenüber von ihr an den Tisch setzte.

Sie stießen an und sie nahm einen großen Schluck, bevor sie antwortete.

"Daniel Casson. Er ist neu in unserer Klasse. Wie kommt es, dass du nichts von ihm weißt? Du weißt doch sonst über alles Bescheid, was an dieser Schule passiert?"

"Vorsichtig, Missy", warnte er sie mit einem Schmunzeln. Seine Augen funkelten sie an, doch sie funkelte zurück.

"Leonora konnte sich gar nicht entscheiden, wen sie besser findet: Saint oder Daniel" Sie nahm zwei Stäbchen in die Hand und bugsierte das Sushi von der Platte auf ihren Teller.

"Und wie lautet dein Urteil?", fragte er und nahm sich ebenfalls die Stäbchen. Melody sah ihn irritiert an. Ihre Augen wanderten über sein Gesicht, auf dem sie einen ruhigen, ernsten Ausdruck erkennen konnte.

"Silas", begann sie ruhig und räusperte sich. "Was ist hier los?"

Silas schnalzte mit der Zunge. "Nichts, ich habe dir eine Frage gestellt"

Er spürte, wie sie sich anspannte. Melody hatte gelernt, wann es an der Zeit war, nicht mehr zu scherzen. Sie hatte so viel gelernt, ohne dass es ihr bewusst war. Silas versetzte dieser Gedanke stets einen Stich. Nie hätte er gedacht, dass es zwischen ihnen so gut funktionieren könnte. Es war nicht einfach, das war es nie für ihn, doch mit ihr war es wenigstens ein bisschen einfacher. Und nie hätte er gedacht, dass es ihn so stören könnte, dass es ein Verfallsdatum gab...

"Ja, und die möchte ich nicht beantworten", gab sie zurück und nahm einen weiteren, großen Schluck von ihrem Gin Tonic.

"Interessant", knurrte er und wandte seinen Blick ab. Er wollte sich zusammenreißen, doch dieses Mal funktionierten seine Vorsichtsmaßnahmen nicht so gut.

In unangenehmer Stille aßen sie das Sushi. Melody rieb sich immer wieder über den Oberschenkel, während Silas mit seinem Bein unter dem Tisch wippte.

"Wir sind Freunde, oder?", fragte sie nach einer Weile.

"Ich habe keine weiblichen Freunde", antwortete er ohne von seinem Teller aufzusehen.

"Und was bin ich dann für dich?", fragte sie, die Enttäuschung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

Silas atmete schwer aus.

Er wusste, dass es unangemessen war, doch das war ihm egal. Absolut scheiß egal. Silas hasste es, wenn er einen anderen mit Melody sprechen sah. Er hatte jedem klar gemacht, dass sie sie in Ruhe lassen sollten.

Und nun war da Daniel, mit dem er bald ein dringendes Gespräch führen sollte.

Melody hatte nicht das selbe gesehen, wie Saint und Matteo; wie Daniel sie durch das Regal angesehen hatte.

"Ich will nur eines klarstellen: Die Abmachung steht noch. Das bedeutet kein Kontakt zu anderen Männern"

Melody ließ die Stäbchen fallen und schob ihren Stuhl einige Zentimeter von dem Tisch weg. Sie verschränkte ihre Arme und warf ihm einen wütenden Blick zu, der ihn nicht weniger interessieren könnte.

"Du bist also eifersüchtig, weil ich einer Gruppe mit einem Jungen zugeteilt werde? Darf ich überhaupt noch in den Unterricht gehen?"

Empört stand sie auf und Silas tat es ihr gleich. Er lief ihr hinterher, packte sie an ihrer Taille und wirbelte sie zu sich herum.

Ihre Atmung ging schnell und sie schaute mit großen Augen zu ihm hoch.

"Du wirst bald heiraten, Silas", keuchte sie.

"Ich weiß", antwortete er.

Dann presste er seine Lippen auf ihre.

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