Während Marlur sehr überrascht war als plötzlich Trevor im Carlton Palace auftauchte waren Isador, Simur und Roman darüber nur wenige verwundert.
"Sie sind also Marlur Caruso, der nun in die Liga der Archpeers von Angevinien aufsteigen möchte?" erkundigte er sich mit unverhohlener Neugier.
"Nun, eigentlich will ich nicht aufsteigen, ich will nur frei sein, Sire" erwiderte ihm Marlur errötend.
"Frei sein von einem Tyrannen" merkte Trevor dazu an und murmelte dann: "Wer könnte das besser verstehen als ich selbst..."
Darauf wagte niemand etwas zu sagen und so war es kurz still, bis Trevor erklärte: "Nun, trotzdem werden Sie in fünf Tagen ein vollwertiger Divinoble sein, Sir Marlon. Und als Archmargrave of Massily werden Sie dann ein Archpeer von Angevinien sein und als Margrave of the Blue Shore Sitz und Stimme im House of Lords von Angevinien haben."
"Dafür Danke ich euch sehr, Sire!" versicherte ihm Marlur ein wenig untertänig, doch er meinte nur: "Dankt nicht mir, dankt eurem Sohn und Lord Simon..."
Wieder war es Simur der geschickt das Thema wechselte: "Und, was wollte der Kleine von den Liangs nun von dir?"
"Taehyung?" kam es von Trevor der sofort sehr amüsiert wirkte, "er sollte mir im Namen seines Vaters die Hand und alle Löcher seines Bruders anbieten..."
Während Marlur und Isador aufgrund der derben Ausdrucksweise sehr verlegen wurden und erröteten, meinte Roman eher abgeklärt: "Das hat er aber nicht so gesagt?"
"Nee, natürlich nicht" lachte Trevor nun, "aber sinngemäß. Das Geile ist, der Schnuckel bleibt sogar Thronfolger..."
"Oh, Hochkönig fickt Kaiser..." feixte nun Simur worauf Trevor nur meinte: "Och, dass der Kaiser auch toppen kann solltest du doch wissen, Simur..."
Jetzt war es Simur dessen Kopf die Farbe einer Tomate annahm und der nicht wirklich wusste wohin er gucken sollte.
Isador hingegen wunderte sich und fragte "Simur?" und als der nicht reagierte insistierte er: "Was meint Trevor damit?"
Bevor Simur nun vor Scham verglühte erwiderte Trevor an seiner statt: "Wir hatten Mal - oder paar Mal besser gesagt - 'nen Dreier..."
"Hattet ihr nicht?" staunte nun auch Roman.
"Hatten wir sowas von" bekräftigte Trevor.
"Jetzt verstehe ich endlich warum man von Hinterzimmerpolitik und Hinterzimmerdiplomatie spricht" kommentierte Isador das Ganze nun trocken.
"Was soll ich sagen" konterte Trevor darauf voller Ironie, "es funktioniert..."
"Wie, funktioniert?" meinte Marlur etwas verwirrt.
"Nun, wenn ich Taejo erwähle, dann herrsche ich in absehbarer Zeit über Angevinien, Nordenland und Kitaien. Das dürfte das größte Reich in der Geschichte von Divinobles und Menschheit sein" erklärte ihm Trevor ganz ernst und fügte dann noch hinzu, "außerdem, auch wenn man das in Sore noch nicht wahrhaben will, ich stehe bei der Thronfolge des Divinimperators auf Platz Eins..."
Isadors Mimik war ebenso wie seiner Stimme deutlich anzumerken, dass er mit der letzteren Auffassung von Trevor nicht d'accord ging als er ihm nun widersprach: "Tust du nicht!"
"Tue ich doch, Sweetie" konterte Trevor mit einem provozierend selbstzufriedenem Grinsen, "Divinrexion schlägt Dividuxam!"
"Das werden wir dann ja sehen" kam es trotzig von Isador dessen Gesicht sich nun verdunkelte.
"Werden wir" beharrte Trevor aus dessem Mimik nun auch jedes Amüsement entwichen war, "du hast dich entschieden, aber erwarte nicht, dass ich meine Ambitionen dir zuliebe zurückstelle. Divinuxvir von Sore and High Archprince Consort of Angevinia wird wer sich für meine Liebe entscheidet. So wie es aussieht, tat das Prinz Liang Taejo und nicht du!"
Die letzten Worte des Hochkönigs ließen Isador zurücktaumeln als hätte dieser ihn geschlagen.
Dann aber fing er sich und mit einer sehr reservierten und kühlen Stimme sprach er: "Your Highkingly Highness, I understand. Then I have nothing more to say to You pertaining to this matter.¹"
Trevor erwiderte nichts obwohl die Gefühle in ihm brodelten.
Wie konnte Isador es wagen zu erwarten, dass er einem ab Apollam, dem Bruder seines Peinigers, den Anspruch auf den Thron überlassen sollte, nur weil sich dessen Schwanz gut in Isadors Loch fügte? Nach allem was er wegen und für Isador getan und erduldet hatte.
Er zwang diese Gefühle herunter, denn Liebe konnte man nicht erzwingen und Enttäuschung war kein guter Ratgeber. Aber dennoch, die Welt drehte sich nicht um die Bedürfnisse eines blonden Schnuckels.
Als er sich wieder im Griff hatte, war seine Stimme wie meist samtig, weich und freundlich: "Das ist alles noch in fernster Zukunft. Ihnen Marlur alles Gute bei ihrem Schritt in die Freiheit den Sie heute zu gehen gedenken. Dann verabschiede ich mich nun, damit ich zu Hause bin bevor die Presse in den 'königliche Hochzeit'-Rausch verfällt..."
Simur, Roman und Marlur lachten und verabschiedeten sich von Trevor - nur Isador verzog keine Miene und verabschiedete sich mit einem frostigen "Your Highkingly Highness..." und einer knappen Verbeugung von ihm.
Kurz sah es so aus als wolle Trevor darauf reagieren, nach seiner Hand fassen, dann aber überlegte er es sich anders, wandte sich ab und verließ den Raum.
Bald darauf hörten die Zurückgebliebenen wie sich das Fahrzeug mit dem er gekommen war wieder entfernte.
"Das funkt aber noch ganz schön zwischen euch" wandte sich Simur nun augenzwinkernd an Isador.
Dem war aber nicht zum Scherzen zu Mute was sein Tonfall nun auch deutlich zum Ausdruck brachte: "Wenn er glaubt wir sind noch Freunde wenn er sich mit Trevastan anlegt, dann hat er sich aber mal sowas von geschnitten!"
Keiner der Anwesenden wusste was er darauf sagen wollte und als Isadors das merkte, entschuldigte er sich: "Sorry, ich wollte keinem hier die Stimmung verderben.....
Aber ich habe Marlur ja wohlbehalten bei euch abgeliefert und der ist ja nun erstmal in guten Händen und braucht mich die nächste Tage eh nicht. Simur, wenn du mir eine Motordroschke zum Flughafen rufen würdest...."
"Du willst uns jetzt verlassen?" entgegnete der reichlich verdattert.
"Das will ich" erklärte Isador derart apodiktisch, dass die Anderen instinktiv wussten, dass er davon nun nicht mehr abzubringen war.
Also ließ Simur eine Limousine vorfahren und gab Anweisung Isador umgehend zum Flughafen zu bringen. So kam es, dass Isador keine halbe Stunde nach Trevor ebenfalls den Carlton Palace verließ.
"Da waren es nur noch drei" stellte ein sichtlich verunsicherter Marlur nun fest, doch Simur beruhigte in sofort: "Aber damit die Zwei welche du nun brauchst..."
"Trotzdem verstehe ich nicht was das war zwischen Isador und dem Hochkönig..." erwiderte Marlur.
"Ganz genau kann ich dir das auch nicht sagen" antwortete ihm Simur, "aber du darfst nicht vergessen, Trevor hat noch Rechnungen offen mit dem Hause ab Apollam und Isador ist faktisch der Uxvir eines der beiden Oberhäupter des Hauses ab Apollam. Und falls ich Trevor vorhin richtig verstanden habe, hat er Isador gesagt, dass er dessen Virion die Thronfolge in Sore streitig macht..."
"Aber was hat das mit uns zu tun?" wandte Marlur ein.
"Nun" vermutete Simur, "ich denke, er sieht uns eher an der Seite von Trevor..."
"...was man ihm auch nicht verdenken kann" bestätigte Roman.
"Aber er und ich sind doch auch...." kam es hilflos von Marlur, der verstummte als Simur seinen Kopf schüttelte und dann sprach: "Das seid ihr. Aber das ist nicht zu vergleichen mit dem Band seiner Verbindung zu Trevastan. Du Marlur warst wider Willen mit Hernan verbunden, Isador ist es aus Liebe. Glaube mir, dass macht einen sehr, sehr großen Unterschied!"
Marlur war sehr geknickt als er nun erwiderte: "Oh.... Das hatte ich nicht bedacht..."
"Das muss dich jetzt auch nicht kümmern" erwiderte Simur, "Roman, magst du ihn nach oben bringen? Wenn es soweit ist, rufe mich einfach über das Haustelefon..."
Während Roman sich nun anschickte seinen Mator nach oben in den vorbereiteten Raum zu bringen, verließ Simur den Saal und rief im Abgang noch über seine Schulter: "...bin dann im Arbeitszimmer..."
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Auch wenn es kein Schnäppchen war, hatte Isador in der Nachmittagsmaschine von Kingstown-of-the-North nach Sore Urbs gesessen.
Stellariur hatte sich seiner erbarmt, ihn vom Flughafen abgeholt und nach Hause gefahren. Und da stand er dann als Trevastan wenig später ebenfalls von der Arbeit heimkehrte.
Einige Augenblicke starrte dieser seinen Uxvir nur verblüfft an, dann ergriff ihn sichtbar die Freude und er rief: "Isador, oh du bist hier, das ist eine wirklich tolle Überraschung!"
"Finde ich auch" erwiderte der und gab sich cool, doch seine Körpersprache verriet, dass er so cool nicht war. 'Nimm mich bitte, bitte in den Arm' signalisierte diese Trevastan und der zögerte nicht, stürmte auf seine Liebe zu und schlang seine Arme um ihn.
Das gespielt Taffe fiel augenblicklich von Isador ab, er versank förmlich in Trevastans Armen, umklammerte ihn wie ein Ertrinkender den Rettungsring und hauchte ihm leise aber voller Inbrunst zu: "Ich habe dich so sehr vermisst..."
"Ich dich auch" versichert ihm Trevastan sofort, kann sich aber dennoch eine kleine Stichelei nicht verkneifen: "...aber ich war nicht plötzlich einfach weg..."
Als er merkte wie erst Isadors Schultern und dann sein ganzer Oberkörper zu beben begann und sich erste, erstickte Schluchzer den Weg durch die Kehle des Jüngeren bahnten, bereute er seine Worte sofort, aber da war es dann schon zu spät und Isadors heiße Tränen strömten ungehemmt aus diesem heraus und in das Gewand des Divinoble.
"Hey, hey.... mein Sonnenschein.... so war das doch nicht gemeint" flehte er und streichelte beruhigend über Kopf und Rücken des Kleineren.
"Ich hab doch nur..." rechtfertigte sich Isador nun, immer durch Schluchzer unterbrochen, "...nur Marlur zu.... ....Marlur zu Roman und Simur ge... gehe.... gebracht..."
"Ich weiß doch mein Sonnenschein" erklärte ihm der Größere nun mit warmer Stimme, "das weiß ich doch. Wir.... Also Ieran und ich haben Hernan schon den Kopf gewaschen, er wird das akzeptieren!"
"Wird er?" stammelte Isador, "das.... das ist gut..."
"Aber deswegen bist du nicht so schnell wieder hier und so aufgelöst, oder mein Sonnenschein?" erkundigte sich Trevastan nun und legte damit wahrlich seine Finger in die Wunde.
Denn Isador begann sofort wieder zu weinen und erwiderte schluchzend: "Nein....! Trevor.... er... er...hat... ich hasse ihn!"
"Ist hassen nicht vielleicht ein etwas hartes Wort" erkundigte sich der Divinoble sanft, "magst du mir vielleicht genauer erzählen was mit Trevor war?"
"Jaaaa...." kam es sofort von Isador, "er.... er hat angegeben mit dem großen Weltreich dass... dass er bald haben wird.... und dann..." Isadors schluchzen verstärkte sich erneut und Trevastan hob ihn einfach hoch, setzte sich auf einen der Ledersessel in der Eingangshalle und zog Isador auf seinen Schoß. "Und was war dann, Liebster?" fragte er voller Anteilnahme.
"Dann hat er gesagt... er hat gesagt, dass er mehr Recht hat Divinimperator zu werden als du..." brach es aus Isador hervor und erneut flossen dessen Tränen.
"Das hat er gesagt?" meinte Trevastan und strich Isador liebevoll über den Kopf.
"Ja...." weinte der und als er dann fortfuhr war seine Stimme bitter und verletzt: "Dann hat er mir indirekt vorgeworfen ich hätte mich ja für ihn entschieden können wenn ich... wenn ich... wenn ich hätte Divinuxvir und Erzprinzgemahl hätte werden wollen, aber jetzt würde das eben Taejo werden!"
"Oh... das war nicht nett von ihm" sprach Trevastan nun tröstend, dann aber kam die Information der letzten Worte von seinem Uxvir erst richtig an und er rief: "Warte, Taejo? Er vermählt sich mit Prinz Liang Taejo von Chitaia? Und er erwählt ihn auch noch?"
"Jahaaa...." weinte Isador sofort wieder los, "das Parlament stimmt morgen darüber ab. Aber das ist wohl nur noch eine Formalität..."
"Das erklärt die Sache mit dem Weltreich" murmelte Trevastan mehr zu sich selbst.
Er würde dringend mit dem Divinimperator, der Regierung und dem Senat reden müssen. Dringend.
Aber nicht jetzt. Jetzt würde er seinen Uxvir trösten und im Arm halten, ihn ins Bett bringen und ihn fest halten, mit ihm kuscheln und ihm seine Liebe zeigen soviel, solange und so stark wie Isador es brauchen und von ihm einfordern würde.
Mit diesen Gedanken erhob er sich aus dem Sessel, seinen Uxvir noch immer in seinen Armen, bedankte sich bei Stellariur und bat ihn, morgen wiederzukommen.
Dann trug er sein Herz, die Liebe seines Lebens, seinen Sonnenschein und seinen Uxvir behutsam die große Treppe hinauf in seine Gemächer.
"Weißt du, es ist mir egal ob ich Divinimperator werde" wisperte er ihm dabei leise zu, "solange ich dich habe, du bei mir bist und ich dich glücklich machen kann. Du bist alles was zählt für mich. Niemand sonst, nichts sonst!"
¹Eure hochkönigliche Hoheit, ich verstehe. Dann habe ich nichts weiter zu Euch zu sagen, diese Angelegenheit betreffend.