Lost Enemy

By Peristaltisch

2.2K 261 45

Das erste was die braunhaarige Frau mitbekommt als sie aufwacht ist der Fakt, dass es hell ist und sie angeke... More

Verkettung der Ereignisse
Gesamte Aufklärung
Missglückte Vorstellung
Nuuk
Moderne Hilfsmittel
Blutrote Rettung
Erinnerungsfetzen
Menschliche Probleme
Verhaltensänderungen
Moria
Stückweise Vergangenheit
Verschwörungstheoretiker
Gedankenübertragung
Supernatural
Undurchdringbar
Schuldeingeständnis
Fortschritte
Neue Informationen
Mom und Dad
Strafe muss sein
Ultimatum
Bürde oder Freundschaftsdienst?
Vetragsverhandlungen
Falscher Karrierepfad
Provokantes Arschloch
Richtige Erziehung
Operation Akaz
Kaltes Wasser
Mit ins Grab nehmen
Mit dem Kopf voran
Reue der eigenen Idee gegenüber
Rote Kugel
Kräftezehrender Triumph
Goldene Münzen
Gereizte Stimmung
Ausgesprochen
Niedere Arbeiten
Fairer Kampf
Raum des Werwolfs
Mysteriöser Schrank
Wunderschönen guten Morgen!
Infos aus Amerika
Versteckte Angst
Capuccino
Aufgeteilte Streitmacht
Ungeduld
Knotenpunkt
Kristallhöhle
Tote Höhle
Einmal kurz nach Frankreich bitte
Nicht so magische Kugel
Nevada
Überraschendes Aufeinandertreffen
Kräutergarten
Weltweite Verteilung
Nur gucken, nicht anfassen
Keinen Tag Ruhe
In Ehren gehalten
Unangeforderte Verstärkung
Vodka, du Freund und Alibi
Des Rätsels Lösung
Speichermedium
Holzkatze
Aufgebrochene Vergangenheit
Musikänderung
Schwarz und Weiß
Gut, böse und... mittendrin?
Ezra und Morpheus
Drama für... was?

Rauchiges Grau

39 3 3
By Peristaltisch

Es war ein kurzer Schock als Alucard plötzlich aufgestanden ist, meinte dass er raus müsste und durch die Flugzeugwand spazierte als wäre es das natürlichste auf der Welt. Seras verabschiedet sich auf fast der gleichen Art und Weise, somit müsse sie nicht warten bis sie gelandet sind. Bei der Draculina war Nisha wenigstens vorgewarnt und hat sich keinen Kopf darum gemacht ob sie jetzt auf dem Boden aufklatschen würde und sich im wahrsten Sinne des Wortes Molekül für Molekül wieder zusammenreißen müsste! Durchgeknalltes Volk diese Vampire, einfach nur durchgeknallt. Von der Lady bekommt sie die Nachricht dass nach der Landung am Flughafen jemand auf sie warten würde, ein Transport zur Außenstelle ist also gesichert. „Kannst du nicht das Reden übernehmen?" Hoffnungsvoll sieht Nisha zu Hans, der mit hochgezogenen Augenbrauen auf sich deutet. Ist das ihr ernst, oder will sie ihn gerade verarschen? „Ich krieg da doch kein Wort raus! Und die wissen nichts von all dem! Wie soll ich da so rüberkommen als würde ich wissen was ich tue ohne dass ich auch nur den Ansatz eines blassen Schimmers hätte? Ey, ich komm da doch rüber wie so ein Intelligenzallergiker! Wie die Dummheit in Person!" Nisha zieht eine Schmolllippe und lässt den Kopf hängen. „Moria? Kannst du nicht übernehmen?" „Als ob ich alles für dich übernehme nur weil du nicht willst, reiß dich zusammen! Biologisch gesehen hast du mehr Eier als jeder Kerl, nutz sie!" Sie wird wieder nach vorn gezogen und seufzt, auf sie kann sie also auch nicht zählen. „Sie nutzen... soll ich sie mir rausreißen und damit schmeißen bis sie bluten, oder wie?" Der Sarkasmus trieft schlimmer als alles was Hans bisher von ihr jemals gehört hat. Moria bleibt aber im Hintergrund und hält sich somit komplett raus, antwortet nicht darauf. Wobei sich Nisha eh schon die Frage gestellt hat... Also eigentlich müsste sie ja ihre Periode bekommen! Zumindest wenn sie dem Glauben schenken darf was da so im Internet steht und so weiter und so weiter. Sie bekommt sie aber nicht, was ist da los? Gibt es da ein physiologisches Problem? Aber das wird sie Moria dann fragen wenn sie allein sind, das hat Hans nichts anzugehen. Der ist aber selbst ein wenig vorsichtig was die ganze Operation angeht in die sie spontan reingerutscht sind. Die erste seit Monaten auf der er dabei ist und die erste die die beiden gemeinsam bestreiten. Hat die Lady schon so viel vertrauen in sie, sodass sie die beiden einfach so allein lässt? Offensichtlich, denn sie werden nicht einmal von Alucard oder Seras überwacht. Wobei so eine Notsituation durchaus auch ein paar Opfer verlangt, auch wenn es die Kontrolle über die neuen Mitglieder ist. „Was soll ich da sagen? Wie soll ich mich vorstellen? Soll ich denen sagen wie das mit Moria abgelaufen ist? Was ist wenn sie mir nicht trauen? Die Lady wird ausflippen wenn es daran scheitert! Und wenn ich es nicht schaffe sie zu überzeugen, dann-" Sie unterbricht sich, als sie plötzlich Hände an ihren Seiten spürt und hochgehoben wird. Hans ist aufgestanden und setzt sie sich einfach auf den Schoß. Wird sie ihn umbringen? Kann sein. Wird sie ruhig? Hoffentlich. Nisha seufzt und umklammert seinen linken Arm schon fast, während sie sich nach hinten an ihn lehnt. „Ich könnte das alles in die Hose gehen lassen..." Ja, Hans kann jetzt verstehen wieso Moria will dass sie mehr Selbstvertrauen bekommt. Aber zumindest scheint sie wirklich ruhiger zu werden, immerhin fährt sie auch mit den Worten in der Sekunde runter die sie vorher schneller ausgespuckt hat als ein Maschinengewehr es je könnte. Nisha legt den Kopf in den Nacken und sieht zu ihm hoch. „Bist du dir GANZ sicher dass du das nicht... machen kannst mit dem Reden?" Das Nicken zerstört die Hoffnung die sie hatte, immerhin hätte Mitleid vielleicht ja gezogen. Offensichtlich nicht. Aber sie hat noch nie wirklich mit anderen Leuten gesprochen, dann hat sie nur Hans bei sich der nicht wirklich redet UND sie leitet die Mission! Was hat sich die Lady eigentlich dabei gedacht als sie ausgerechnet SIE für diesen Job ausgesucht hat? Sie, mit der wenigsten Erfahrung, den größten Ängsten und dem niedrigsten Selbstvertrauen. Also eigentlich macht sie ja keine dummen Entscheidungen, aber Nisha hat so das Gefühl dass es für alles wohl ein erstes Mal gibt und dass hier ist das erste Mal für die Lady was eine Fehlentscheidung angeht. Aber sie hat genug Vertrauen in sie beide damit sie ihnen das zutraut! Aber es ist eine Notsituation und nur sie beide können wirklich deutsch sprechen. Je länger Nisha über alles nachdenkt, desto unüberwindbarer wirkt die Mauer der sie nun gegenübersteht. Die Mauer der Angst vor dem Ungewissen und vor den neuen Dingen.

Die skeptischen Blicke ihres Fahrers ruhen eigentlich fast die gesamte Fahrt über auf ihr, während Nisha aber versucht ruhig zu bleiben. Also an sich starrt sie nur gerade aus und versucht zu ignorieren dass die Blicke durch den Rückspiegel schon fast bis in ihre Seele gucken können. Zwar versucht Hans die Aufmerksamkeit durch seine eigenen, durchdringenden Blicke auf sich zu ziehen, aber Nisha ist und bleibt eben der Hauptfokus. Um sie aber ein wenig abzulenken holt er sein Handy raus und schickt ihr einfach die dümmsten Sticker die er auf dem neuen Gerät gespeichert hat. Sind nicht viele, aber es scheint sie deutlich mehr zu beruhigen als ihre eigenen Versuche. Immer wieder fängt sie an zu schmunzeln und entspannt tatsächlich. Die dankbaren Blicke reichen ihm aus und er nickt leicht, man muss eben auch einmal improvisieren können und sich den Gegebenheiten anpassen. Endlich hält der Wagen an und sie können aussteigen, wobei der Fahrer ihr bescheid gibt dass sie gleich in das große Gebäude sollen vor welchem er geparkt hat, denn es fällt nun einmal auf wenn eine eigentlich tote Terroristin auftaucht und ihr Kamerad noch dazu. Also schnell aus dem Auto, schnell in das Gebäude und am liebsten ganz schnell wieder weg. Die Blicke der Anwesenden richten sich auf sie und man sieht die Unsicherheit. Während für Nisha nur das leise Flüstern zu hören ist, kann Hans jedes Wort verstehen und schnaubt nur kurz, er hatte die deutschen als ‚sein' Volk jetzt nicht so in Erinnerung als dass sie große Tratschtanten gewesen wären. Aber was 20 Jahre nicht alles ausmachen! Die braunhaarige sieht sich ein wenig um, ignoriert die Blicke so gut es geht. Eine wirklich große Eingangshalle, Sitzmöglichkeiten auf beiden Seiten des Eingangs und ein eigentlich geschäftiges Treiben. Betonung auf ‚eigentlich'. Nur zögerlich geht Nisha ein paar Schritte vorwärts, bevor Hans ihr folgt, immer hinter ihr bleibend und mit seinen Augen den Raum scannend. Die braunhaarige geht bis zum Empfangstresen und lächelt kurz, ehe sie sich räuspert. „Ich denke wir... wurden angekündigt." Nur ein minimales Nicken, bevor der älter wirkende Herr auf die Seite sieht und dann mit einer leicht zitternden Hand auf den Aufzug deutet. „Sieb-Siebter Stock, bitte." Wow, selbst hier hat man erhebliche Angst vor ihr, na ganz toll. „Danke." Mit diesen Worten lächelt sie noch einmal und geht dorthin, wo er hingedeutet hat. Auch kann sie nun selbst einige Gesprächsfetzen mithören, die auf reinem Deutsch ausgesprochen werden. Wie viel Angst man hätte, die Frage ob man ihnen trauen könnte und so weiter und so weiter. Alles im Rahmen des Erträglichen. Bei einem Satz jedoch bleibt sie abrupt stehen und blinzelt ein paar Mal, ehe sie sich ein wenig aufrichtet und den Kopf langsam nach links dreht. Die Augen zusammengekniffen. „Wäre es möglich das noch einmal zu wiederholen?" Stille und Nisha zieht eine Augenbraue hoch. „Ich sagte... wäre es möglich es noch einmal zu wiederholen." Verängstigte Blicke, nervöses Schlucken. Wieder räuspert sie sich. „Hasst mich, beleidigt mich, verflucht mich. Aber lasst ihn außen vor. Er führt meine Befehle aus, nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich noch einmal höre dass einer von hier es wagt, MEINEM Soldaten etwas an den Kopf zu schmeißen wofür er keine Handlungsbemächtigung hat, dann werdet ihr euch wünschen dass ich unter der Erde liege." Ein letzter Blick auf die zwei Personen, bevor sie sich abwendet und ein wenig angefressen zum Aufzug geht und ihn mit dem Knopfdruck ruft. Hans bleibt neben ihr stehen, warum ist sie jetzt so ausgetickt? Als ob ihn das irgendwie interessieren würde und sollte sie nicht ein wenig mehr auf sich und ihren Ruf achten? Das war so ungefähr das Gegenteil was sie höchstwahrscheinlich eigentlich machen wollte. Mit einem kleinen Klingeln ist der Aufzug da und die Türen gehen auf, bevor sie eintreten und Hans den Knopf für den siebten Stock drückt, ehe sich die Türen wieder schließen. „Das erste Mal bin ich froh dass du kaum sprichst, ansonsten würde ich mir jetzt Vorwürfe anhören dürfen." Zustimmendes Brummen, wobei beide nach vorn blicken und sich nicht ansehen. Nisha ist einfach nur die Hutschnur geplatzt als man bei Hans angefangen hat zu sagen dass man ihn einsperren oder einschläfern sollte. Man hat ihm den Tod an den Hals gewünscht, hallo? Irgendwie kann sie es nachvollziehen, aber man kann sich so etwas auch denken und muss es nicht aussprechen. Hans hingegen ist ein wenig froh dass der Mantelkragen seine untere Gesichtshälfte verdeckt, damit kann sie sein Grinsen nicht sehen. Ihr Soldat und sie ist nur so ausgetickt weil es um ihn ging! Vielleicht könnten sie doch noch so etwas wie eine Freundschaft aufbauen.

„Willkommen in der bescheidenen Basis der Außenstelle Hellsings." Nisha und Hans werden beim Aufzug schon von einer Frau erwartet deren Haare streng in einem Zopf zurückgebunden sind. Der Anzug sitzt perfekt angegossen und sie hat das Gefühl sie irgendwoher zu kennen. Sie werden einen langen Gang entlanggebracht, bis sie in einem relativ großen Konferenzraum landen. Die Glasfenster füllen eine ganze Front aus und man kann von dort aus die Stadt überblicken. München eben. Nisha mustert die Leute in diesem Raum, Männer und Frauen gleichermaßen. Jeder strahlt mehr Autorität aus als der andere und sie weiß nicht wieso genau sie hier sind. Aber einer fehlt, entweder der Boss will einen dramatischen Auftritt machen, oder ihm oder ihr ist etwas dazwischengekommen. An dem langen Tisch sitzen insgesamt 11 Mitglieder, Anzug und Krawatte oder ein Kleid scheint hier Standardkleidung zu sein. Und- Ist dass ein Mann im Kleid? Nisha zieht ihre Augenbrauen hoch und mustert den Herrn mit den blonden Haaren, der ihren Blick skeptisch erwidert. „Haben Sie etwas zu sagen?" Die braunhaarige legt den Kopf leicht schief. Sie starrt ihn noch ein paar Sekunden an, ehe sie mit den Schultern zuckt. „Mir würde das nicht ansatzweise so gut stehen wie es Ihnen tut.", gibt sie von sich und schnalzt mit der Zunge. „Wobei Kleider auch ein wenig umständlich sind wenn man kämpfen will und ich hatte bis jetzt keinen Grund eines anzuziehen." Perplexe Stille, man scheint nicht mit der offenen Art ihrerseits gerechnet zu haben. Nisha sieht zu Hans, tritt einen Schritt zurück und mustert ihn nachdenklich. Schwarz? Zu klassisch. Rot? Wäre zu viel. Grün? Scheiße, nein. Mit Pink bringt sie ihn um, oder sich selbst. Irgendwie... „Huh, ein rauchiges Grau? Aber keine Spaghettiträger, ein wenig breiter. Oder Neckholder." Der weißhaarige blinzelt ein paar Mal, sieht von ihr zu dem Kerl im Kleid und wieder zurück. Stellt die sich gerade- Die hat sie doch echt nicht mehr alle. Er ist froh als die Tür aufgeht und eine Frau- nein ein Mann? Er hat keine Ahnung was da reinkommt. „Guten Tag, mein Name ist Kleische und wir wurden bereits über den Vorfall von Moria und Nisha aufgeklärt. Wer frontet im Moment?" Die braunhaarige mustert die Person und runzelt die Stirn. „Uhm... Nisha. Aber wenn ich die Frage stellen darf... Herr oder Frau?" Immerhin will sie er oder sie richtig ansprechen und er oder sie hat keine Anrede genannt. Doch es ist nur ein Lachen zu hören. „Genderfluid, wenn es Ihnen recht ist." Ein wenig überfordert legt sie den Kopf schief. Wie dumm ist es jetzt wenn sie die Frage stellt was das ist? Kleische sieht die Überforderung in ihren Augen und schmunzelt. „Personen wie ich sehen sich nicht als weiblich oder männlich. Genderfluid ist eine Aussprägung der sogenannten nichtbinären Geschlechtsidentität und man bewegt sich zwischen den Geschlechtern hin und her, heute habe ich aber einen guten Tag und bin für Frau Kleische." Nichtbinär? Genderfluid? „Das wird ne fette Recherche..." Nisha hat dahingehend nämlich überhaupt keine Ahnung und wusste nicht einmal so wirklich dass so etwas wirklich existiert! „Schön dass Sie sich schlau machen wollen, das ist nicht so ganz normal in dieser Zeit! Aber nun zum eigentlichen Thema und zum unangenehmen Teil." Ach stimmt, da war ja noch etwas anderes, der Elefant im Raum und der Grund wieso sie da sind. „Warum wurde Hellsing nicht vorher kontaktiert? Wir hätten das vielleicht schon beheben können bevor es die Ausmaße angenommen hätte." Frau Kleische streicht sich die Haare aus dem Gesicht und nickt leicht vor sich hin. „Wenn das alles nur so einfach gewesen wäre, aber es war explosionsartig, rasant! Im ersten Moment hatten wir es noch unter Kontrolle und ein paar Tage später stand es schon in den Nachrichten und wir haben von der Lady bescheid bekommen dass Sie übernehmen werden." Nisha sieht zu Hans, der erwidert den Blick und zieht eine Augenbraue hoch. Ja, Ghule können exponentiell extrem schnell ansteigen was ihre Masse angeht, aber nicht so schnell als dass man es nicht verfolgen könnte wenn man sich von Anfang an darum gekümmert hätte. Beide sehen zu Kleische, die sich nun hingesetzt hat und seufzt. „Aber wir sind wirklich froh dass man es nun auf jeden Fall unter Kontrolle hat, das kann für die ganze Bevölkerung ein immenser Schaden sein wenn wir den Leitvampir oder die Leitvampire nicht zur Strecke bringen." Da hat sie auf jeden Fall recht, wenn sie nun schon einen so großen Befall haben, dann kann es an sich nur schlimmer werden je länger sie warten. „Irgendeinen Anfang den wir nutzen können?" Vielleicht haben sie einen Ansatz den man einfach schon als Startbrett nutzen kann um nicht komplett von Null anzufangen. „Herr Titunis? Erklären Sie den Herrschaften bitte was wir bis jetzt haben."

Continue Reading