Mitesser

By Lotta_7

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Die 13-Jährige Annelie erfährt zum ersten Mal am eigenen Leib, was es bedeutet, in die Pubertät zu kommen. "... More

Teil 1 | Ein gewöhnlicher Sonntag
Teil 3 | Erlösung
Teil 4 | Ohnmacht
Teil 5 | Erwachen
Teil 6 | Konfrontation
Teil 7 | Erste Sitzung
Teil 8 | Nacht
Teil 9 | Ankunft
Teil 10 | Durchbruch
Teil 11 | Chance
Teil 12 | Kontrollverlust
Teil 13 | Ozeanblaue Augen
Teil 14 | Rettung
Teil 15 | Hoffnung
Teil 16 | Einladung
Teil 17 | Oma Charlotte
Teil 18 | Fleisch
Teil 19 | Der Keller
Teil 20 | Verhängnisvolle Entdeckung
Teil 21 | Verzerrte Realität
Teil 22 | Falscher Zeitpunkt
Teil 23 | Das Buch
Teil 24 | Aussprache
Teil 25 | Verblasste Erinnerung
Teil 26 | Fehler
Teil 27 | Scharfe Klinge
Teil 28 | Blutbad
Teil 29 | Hitze
Teil 30 | Tante Maria
Teil 31 | Offenbarung
Teil 32 | Omas Liebling
Teil 33 | Schlüssel
Teil 34 | Filmriss
Teil 35 | Symbole
Teil 36 | Mitesser
Teil 37 | Neue Realität
Teil 38 | Unbeschriebene Blätter
Letzter Teil | Macht der Erinnerung
Schlusswort

Teil 2 | Annelies Entschluss

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By Lotta_7

Nachdem das ernüchternde Frühstück vorbei war, ging ich in mein Zimmer und griff nach meinem Smartphone, um ein Foto von meiner Wange zu schießen und es anschließend an Sabrina weiter zu leiten. "Ist es normal, dass die jucken und weh tun?", schrieb ich ergänzend dazu.

Es dauerte nicht lange, bis eine Antwort von Sabrina eintraf.
"Was genau meinst du?"
"Na, die Mitesser."
"Ich kann auf dem Foto zwar Keine erkennen, aber ich kann dir sagen, dass man die normalerweise nicht bemerkt. Wenn du Schmerzen hast, müssen die woanders her kommen."

Als ich diese Nachricht von Sabrina verinnerlicht hatte, meldete sich der Schmerz wie aufs Stichwort zurück. Dieses Mal sogar noch stärker, als vorher. Und das selbst bei geschlossenem Mund. Scheiße. Mir war nach Schreien zumute, doch ich wusste, dass es das nur schlimmer machen würde.

Ich legte mich ins Bett, obwohl ich gerade erst aufgestanden war. Es gab sowieso nichts, was ich tun konnte. Ich konnte nicht einfach in die nächst beste Drogerie gehen und mir eine Anti Pickel Creme oder Derartiges besorgen. Schließlich war Sonntag und alle Läden waren geschlossen.

Ich starrte die Decke an und fragte mich, ob sich diese Mitesser negativ auf meine Attraktivität auswirken würden. Ich war zwar nicht der Klassenschwarm schlechthin, allerdings war ich auch nicht hässlich. Seitdem ich in die siebte Klasse ging, hatte ich schon drei Mal Liebesbriefe von Jungs erhalten, die mich jedoch nicht sonderlich interessierten. Dennoch war es ein gutes Gefühl gewesen, Komplimente von ihnen zu bekommen. Würde das jetzt womöglich aufhören?

Ich erkannte die Spiegelung meines Gesichts auf dem schwarzen Bildschirm meines Smartphones. Für einen kurzen Moment blieb mein Herz stehen. Waren die Mitesser größer geworden? Ich atmete aus. Nein, das konnte nicht sein. Es musste sich um einen optischen Fehler handeln. Vielleicht sollte ich das noch einmal in einem richtigen Spiegel überprüfen?

Erneut quälte ich mich aus meinem Bett, machte mich auf den Weg in den Flur und spürte bei jedem Schritt, den ich tat, die gleichen unsagbaren Schmerzen wie vorhin. Hier stimmte irgendetwas ganz und gar nicht, das hatte ich im Gefühl - Und dieses Gefühl sollte mich nicht täuschen.

Der Blick in den Spiegel verriet mir, dass mein Smartphone recht hatte. Die unschönen schwarzen Punkte schienen tatsächlich gewachsen zu sein. Wie war das in so kurzer Zeit überhaupt möglich?

Ich spürte, wie mein Herz schneller zu schlagen begann, als ich näher an den Spiegel heran trat. Der Anblick der riesigen verstopften Poren in meinem Gesicht löste in mir ein starkes Unwohlsein aus. Je länger ich die Unreinheiten anstarrte, desto hässlicher schienen sie zu werden. Doch nicht nur das. Auch die Schmerzen wurden stärker. Am liebsten hätte ich geschrien, doch ich wollte meine Eltern nicht beunruhigen.

Plötzlich pflanzte sich eine neue Idee in meinen Kopf. Ich hatte schon öfter von Mädchen gehört, dass sie sich ihre Pickel ausdrückten. Angeblich sollte das auch bei Mitessern funktionieren.
Was sollte schon schiefgehen? Mir blieb sowieso nichts anderes übrig, als es zu versuchen. Schließlich war Sonntag. Kein Arzt und kein Apotheker würde mir helfen können. Mein Entschluss stand fest: Ich musste selbst Hand anlegen.

Ich trat noch näher an den Spiegel heran, damit ich eine gute Sicht auf die einzelnen Poren hatte. Das schwarze Zeug, was sich in ihnen angesammelt hatte, sah wirklich mehr als unappetitlich aus. Die Konsistenz schien nicht fest zu sein, doch ich konnte es nicht genau einordnen. Möglicherweise handelte es sich bei diesem Zeug um Talg, der sich auf fettiger, ungewaschener Haut bildete.

Seltsam daran war nur, dass ich eigentlich immer sehr viel Wert auf Hygiene gelegt hatte.
Es verging kein Tag, an dem ich nicht duschte oder mir zumindest das Gesicht wusch. Normalerweise hätte dieser unansehnliche Talg überhaupt keine Chance gehabt, sich zu bilden.

Ich betrachtete meine beiden Zeigefinger, um zu überprüfen, ob die Nägel auch lang genug waren. Glücklicherweise waren sie das. Es sollte also kein Problem sein, die fiesen Mitesser einfach auszudrücken und die Poren von ihnen zu befreien.

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