Die Bürde des Vertrauens

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Hallo, zusammen :) Es geht wieder weiter mit unserem Ermittlerduo und es wird natürlich auf keinen Fall langweilig ;) Tut mir leid, dass „Legacies of Sherlock" etwas schleppend vorangeht, aber im Moment haben die beiden anderen Geschichten noch Vorrang, da ich diese zum Abschluss bringen möchte :) Aber jetzt wünsche ich euch allen viel Spaß beim neuen Kapitel und einen besinnlichen dritten Advent ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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Die Bürde des Vertrauens

Adrian merkte schnell, dass es ganz und gar kein Kinderspiel war, mit Jacinda Holmes Hinweisen in einem Mordfall nachzugehen. Denn die Detektivin bevorzugte eine grundlegend andere Vorgehensweise, als die Polizei sie für gewöhnlich an den Tag legte.
Er erinnerte sich an seine Zeit beim NYPD Morddezernat, wo man nach dem Fund einer Leiche zuerst einmal alle Fakten in der Regel mit seinem Partner oder Team teilte und dann die ersten Verdächtigen ins Visier nahm.
Im Fall von Jacinda Holmes war es allerdings so, dass diese ihre neu erworbenen Fakten und Details in ihrem ominösen Gedächtnispalast, wie sie es selbst gerne bezeichnete, speicherte und dort sicher verbarg. Ähnlich wie ein privater Aktenschrank, zu dem niemand anders Zugang hatte außer sie selbst. Die meiste Zeit über schwieg sie oder führte Selbstgespräche, welche die wildesten Theorien beinhalteten.
Auch als sie zurück in der Baker Street waren, verbrachte Jacinda die meiste Zeit mit denken und hockte fast überwiegend in ihrem Sessel. Mittlerweile hatte Adrian durch Mrs. Hudson in Erfahrung gebracht, dass dies ursprünglich der Sessel von Sherlock Holmes gewesen war und konnte dadurch immerhin nachvollziehen, warum es Jacinda immer wieder an diesen Platz zog.

Adrian saß mittlerweile am Laptop von Jacinda und versuchte inzwischen, mehr über das mysteriöse Symbol in Erfahrung zu bringen, wodurch er voll und ganz vertieft in seine Arbeit war. Als er aus dem Augenwinkel heraus jedoch eine Bewegung bemerkte, sah er auf und traute seinen Augen nicht.
Jacinda hatte eine Leite im Wohnzimmer aufgestellt und hängte nun an ein Skelett an einem Seil an die Decke. Es sah fast aus wie ein Gehängter, der am Galgen baumelte und Adrian beobachtete fassungslos, wie Jacinda die Leiter nun etwas entfernte und sich dann selbst darauf stellte. Dann zog sie plötzlich einen Revolver aus der hinteren Hosentasche und richtete diesen auf das Skelett, woraufhin Adrian vom Stuhl aufsprang und sie entgeistert anstarrte.
,,Jacinda! Was glauben Sie, was Sie da machen?", platzte es aus ihm heraus, doch sie hatte nur das wehrlose Skelett im Visier.
,,Wonach sieht es denn bitteschön aus? Ich versuche, den Mord nachzustellen und die Entfernung somit zu ermitteln. Auch, wenn unsere Wohnung bedauerlicherweise nicht die erforderliche Höhe des Sturzes wie das Theater bietet."
,,Kommen Sie da runter! Sie pusten sich doch nur selbst von der Leiter oder erschießen am Ende höchstens mich.", entgegnete Adrian, doch Jacinda sah gelassen auf ihn herab.
,,Dann würden Sie ehrenvoll als gelungenes Experiment dienen. Was wäre schlimm daran?"
Adrian fiel die Kinnlade runter, denn er konnte nicht glauben, was sie da eben von sich gegeben hatte. Doch er bemühte sich, nicht die Nerven zu verlieren und warf mürrische Blicke nach oben.
,,Zufällig hänge ich an meinem Leben und ich glaube, es würde kein gutes Licht auf Sie werfen, wenn in den Schlagzeilen steht, dass Sie Ihren neuen Partner gleich beim ersten gemeinsamen Fall erschossen haben. Egal aus welchen Gründen!"
,,Sie sind wahrlich unkooperativ, Montgomery!", brummte Jacinda, doch Adrian deutete auffordernd auf den Fußboden.
,,Runter von der Leiter, Holmes! Und holen Sie das arme Skelett da runter. Es hat schon genug durchgemacht."
,,Woher wissen Sie, was es durchlebt hat? Sie kennen seinen Ursprung doch überhaupt nicht.", gab Jacinda zurück, während sie von der Leiter kam und erntete erneut entgeisterte Blicke von Adrian.
,,Ich will's auch gar nicht wissen. Aber ich bete, dass Sie dafür niemanden umgebracht haben."

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