Aller Anfang ist schwer

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Hallo, meine Lieben :) Es geht weiter und ich danke euch schon jetzt für die ersten Feedbacks *-*Da kann ja nichts mehr schiefgehen und dieAbenteuer von Jacinda gehen jetzt erst richtig los. Aber, wie auch schon derTitel sagt...aller Anfang ist eben schwer ;) Ich bin gespannt, was ihr von Jacinda haltet und hoffe, das neue Kapitel gefällt euch.

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                      ~~~

Aller Anfang ist schwer

London, heute

Die Sonne hatte sich hinter dichten Wolken verzogen und es war Mittagszeit, als sich im Herzen der Stadt London eine Verfolgungsjagd jenseits aller Vorstellungskraft abspielte. Jackson Campbell, ein krimineller Schwerverbrecher, hatte ein paar Tage zuvor einen schweren Raubmord begangen, bei dem ein Wachmann zu Tode gekommen war und nun befand er sich auf der Flucht vor der Polizei. Oder besser gesagt vor Jacinda Holmes- einer Consulting Detektivin wie sie im Buche stand, brillantes Genie und Tochter des legendären Sherlock Holmes!
Im rasanten Tempo jagte Jacinda ihm durch die Innenstadt nach und obwohl sie schon gar nicht mehr genau wusste, wie lange sie ihn schon verfolgte, weigerte sie sich nachzugeben. In den vergangenen Jahren hatte sie sich schließlich nicht umsonst eine große Ausdauer zugelegt, denn wenn sie das Scotland Yard bei seinen Fällen unterstützte, dann musste man auf alles gefasst sein.
Jackson rannte wie von der Tarantel gestochen und versuchte Jacinda abzuschütteln, indem er ihr Hindernisse wie Mülltonnen auf den Weg warf, enge Gassen passierte oder aber sogar die viel befahrenen Straßen überquerte. Doch es brauchte mehr als diese Versuche, um Jacinda Holmes abzuhängen und diese verfolgte ihn weiter eifrig, als sie in der Nähe auch schon die ersehnten Sirenen der Polizei vernahm. Die Verstärkung war also schon unterwegs und das schien auch Campbell gemerkt zu haben, denn er bog nun in eine abgelegene Straße ab und rannte direkt auf ein Industriegelände zu. Jacinda wusste, dass dort eine verlassene Fabrik stand und dies möglicherweise sein Ziel war. Deshalb legte sie noch an Tempo zu und spürte, wie der Wind ihr durch das dunkle Haar fegte und ihr schwarzer Trenchcoat sich ihren flüssigen Bewegungen bestens fügte.
Jackson stürmte auf das Gelände, als bereits querfeldein die Polizeiwagen auf das Gelände rasten, doch er ließ sich davon nicht bremsen und rannte in das Gebäude. Jacinda fackelte nicht lange, sondern folgte ihm und nebenbei fixierte sie mit ihren Augen die Umgebung, um mögliche Situationen im Gedächtnis zu strukturieren.

Sie blieb kurz stehen, lauschte und hörte schließlich hastige Schritte auf einer Treppe Richtung Obergeschoss und ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Jacinda war klar, dass die Polizei sofort unten alles absperren würde und für Jackson gab es dann keinen Ausweg mehr. Im Moment blieb ihm nur die Flucht ins Ungewisse nach oben und das würde ihm zum Verhängnis werden.
Im rasanten Tempo setzte Jacinda ihm auf der Treppe nach und als sie das erste Obergeschoss erreichte, hielt sie inne und sah sich wachsam um. Jackson war nicht zu sehen, doch sie wusste, dass er hier war. Nicht nur, dass es eine logische Schlussfolgerung ihrerseits war, sie konnte es förmlich spüren und das Adrenalin pulsierte in ihrem gesamten Körper. Sie liebte den Nervenkitzel der Verfolgungsjagd und wartete nur darauf, dass Campbell aus seinem Versteck kommen und sich auf sie stürzen würde.
Mit langsamen Schritten durchquerte sie den großen leeren Raum, während sie sich auf alles gefasst machte und sie hörte durch Megafone und Funkgeräte, wie die Polizei von unten Jackson aufforderte, sich zu stellen und darauf hinwies, dass das gesamte Gebäude umstellt war. Jacinda lauschte angestrengt und in ihrem Kopf spielten sich bereits sämtliche Versionen des unvermeidbar kommenden Konfliktes ab, woraufhin sie sich innerlich darauf vorbereitete, Jackson um jeden Preis von einer weiteren Flucht abzubringen. Und als sie sich gerade schon ausmalte, wie sie den Täter wohl am besten zu Fall brachte, kam dieser aus sein Versteck gestürmt und warf sich mit einem Brecheisen auf Jacinda.
Doch die war auf alles gefasst und wich aus, ehe sie ihm einen gekonnten Tritt verpasste und Jackson dadurch das Brecheisen verlor. Es flog im hohen Bogen davon und er zeterte bereits vor Wut, während er Jacinda bedrohlich anfunkelte.
,,Ich will dir nicht wehtun, Schätzchen. Lass mich einfach gehen und wir können beide unserer Wege gehen.", zischte er ihr entgegen, doch Jacinda musterte ihn nur ausdruckslos.
,,Den einzigen Weg, den Sie einschlagen ist der Hochsicherheitstrakt, Campbell. Dort werden Sie viele Artgenossen antreffen und wer weiß...vielleicht finden Sie da endlich ein paar Freunde."
Zorn loderte in den Augen von Jackson auf, während er und Jacinda sich förmlich umkreisten wie zwei Raubtiere, die nur auf die perfekte Gelegenheit für den tödlichen Sprung warteten. Doch Jackson merkte nicht, wie Jacinda ihn immer weiter in eine bestimmte Richtung drängte und ihn so geschickt ablenkte, dass er gar nicht erst auf den Gedanken kam sie zu durchschauen.
,,Das wirst du mir büßen!", fauchte er, doch Jacinda grinste nur.
,,Das Spiel ist aus, Jackson. Geben Sie auf und ergeben Sie sich. Umso mehr ersparen Sie mir die Arbeit und die Jungs von der Polizei wollen sicher auch Feierabend machen. Also, ab ins Kittchen!"
Das brachte das Fass zum Überläufen, denn wie erwartet ging Jackson wieder auf Jacinda los. Er wollte sie packen, doch sie schubste ihn gekonnt von sich weg, woraufhin Jackson stolperte und kurzer Hand durch einen offenen Fensterrahmen stürzte. Sofort eilte Jacinda zum Fenster und sah nach unten, wo er auf einem Hügel von alter Planen und Teppichresten gelandet und nun prompt von der Polizei umzingelt war. An vorderster Front trat nun der leitende Detective Inspektor Hardin Lestrade, der die Hände an die Hüften stemmte und verachtend auf den Übeltäter herabsah.
,,Jackson Campbell, Sie sind verhaftet wegen Diebstahl und Mord. Abführen!"
Das ließen sich seine Kollegen nicht zweimal sagen. Sie legten Jackson Handschellen an und schleiften ihn zu zweit zum Polizeiwagen. Der Blick von Hardin richtete sich nun zum Fensterrahmen, wo Jacinda lässig lehnte und ihm ein triumphierendes Lächeln schenkte.
,,Tja, Fall abgeschlossen. Ich sagte doch, ich krieg' ihn heute!"

Legacies of SherlockWhere stories live. Discover now